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Wolfsmond: Rezension

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[Bot] Korr. Dunkler Turm Zyklus -> Dunkler-Turm-Zyklus
Alles in allem ist ''Wolfsmond'' ein 3-Groschen-Brot, das im Winter 1929 auf einmal 6-Milliarden kostet: Ist die Inflation nicht des kleinen Latinums nach, eine einzige große Aufblähung von Wenig auf Viel von Wenig? Sollten sechshundert Seiten beim Lesen in der U-Bahn plötzlich rausfallen, würde ich mich nicht bücken, sie aufzuheben und wieder reinzukleben.
;''Wolfsmond'' ist klar der Tiefpunkt der dramatischen [[Dunkler -Turm -Zyklus|Saga]].
==[[Benutzer:Croaton|Croaton]] (4 / 5)==
Nach dem unglaublich zähen [[Glas|vierten Teil]] der [[Dunkler -Turm -Zyklus|Saga vom Dunklen Turm]] (siehe auch [[Glas: Rezension]]), findet [[Stephen King]] mit ''[[Wolfsmond]]'' wieder zu seiner alten DT-Form zurück. Vor allem im englischen Original kristallisiert sich eine gelungene Sprache für den Rest des Zyklus heraus, ausgehend vom Dialekt, den [[Roland Deschain]]s [[Ka-Tet]] in [[Calla Bryn Sturgis]] antrifft. (Ich kenne nur Auszüge aus dem Deutschen, und die Sprachgewalt des Originals kann meines Erachtens auch nicht annähernd erreicht werden. Wirkt das Ka-Tet im Original distinguiert und erhaben, verkommen ihre Aussprüche und Redewendungen bei der Übersetzung zur Lächerlichkeit.)
Band V ist ein wichtiger Teil der Saga, denn für [[Revolvermann|Revolvermänner]] kann es nicht genug sein, dass sie einfach nach dem [[Dunkler Turm|Dunklen Turm]] suchen – sie müssen sich bewähren, müssen kämpfen, müssen zeigen, was in ihnen steckt. Es ist die Hauptaufgabe eines Revolvermanns, Hilfe zu leisten – und so kommen sie in die [[Calla]], um den dortigen Bewohnern bei ihrem immer wiederkehrenden Kampf gegen die schrecklichen [[Wölfe]] beizustehen.
==[[Benutzer:Realbaby|Realbaby]] (5 / 5)==
Beginnen wir mit dem Titel: ''[[Wolfsmond]]''. Hmmm, ich muss ehrlich gestehen, dass ich schon wegen der Titelvergabe all der [[Dunkler -Turm -Zyklus|DT-Bücher]] so lange gewartet habe, bis ich mich entschloss, die Saga zu lesen. ''[[Schwarz]]'', ''[[Drei]]'', ''[[tot]]'' (mit einem Punkt), ''[[Glas]]'' und ''Wolfsmond'' haben mich nie wirklich angesprochen. Was wäre gewesen, wenn ''Wolfsmond'' den Titel: ''Die nichtgefundene Tür'' getragen hätte? Zum Einen hätte ich bestimmt früher mit dem Lesen begonnen – schließlich standen alle 7 Bände schon ein dreiviertel Jahr in meiner Vitrine – zum Anderen hätte ich ''Glas'' wohl besser verkraftet, wenn ich schon allein durch den Titel des nachfolgenden Bandes geahnt hätte, dass wir zu bekannten Türen und Welten zurückkehren.
Doch nun zum Inhalt: [[Roland Deschain|Rolands]] [[Ka-Tet]] wird mit der Bitte konfrontiert, den Einwohnern der [[Calla Bryn Sturgis]] bei deren Kampf mit den [[Wölfe]]n zu helfen. Was genau die Wölfe sind, weiß bis dato nur einer: [[Jamie Jaffords]]. [[Eddie Dean|Eddie]] bekommt den Auftrag, diesem Alten seine Geschichte zu entlocken. Was er zweifellos schafft; der Leser jedoch muss schier unendlich lange warten, bis er das Geheimnis der Wölfe erfährt. Immer wieder spannt uns King hier dermaßen auf die Folter, dass ich kurz davor war, im Buch nach der Stelle zu suchen, an der wir endlich erfahren, was oder wer die Wölfe sind. Zugegeben, ich musste mich auch ordentlich zurückhalten, um hier im KingWiki den Artikel über die Wölfe nicht zu lesen.
Wie schon in Glas findet die Handlung überwiegend an einem Ort statt, doch [[Calla Bryn Sturgis]] wirkt nur wie ein billiger Abklatsch von [[Hambry]]. Während mir dort nahezu jede Person gefallen hat, die auch perfekt in das Gesamtbild gepasst hat, kommen hier nur langweilige Schablonencharaktere hervor, die mal von [[Donald Callahan|Callahan]] und den [[Manni]] abgesehen, außerhalb dieses Romans keinerlei Einfluss auf die weitere Geschichte haben.
Callahan ist das nächste Ärgernis dieses [[Roman]]s. Schön und gut, dass [[Stephen King]] einen Charakter eines anderen ''[[Brennen muss Salem|Romans]]'' in seinen [[Dunkler -Turm -Zyklus|Zyklus]] mit einbezieht, aber das ein Großteil des Buches die Reisen Callahans nach seiner Flucht aus [[Jerusalem's Lot]] ausmachen, ist dann doch des Guten zuviel, für eine Figur, die dann doch recht wenig zur Story beiträgt. Besonders ärgerlich ist es in der Hinsicht, dass von der eigentlichen Hauptfigur Roland noch immer große Teile seiner Vergangenheit offen sind, die wohl jeder Leser viel lieber gelesen hätte, als die Geschichten eines trinkenden Ex-Priesters.
Auch sonst reicht Wolfsmond lange nicht an seine Vorgänger heran. Ein überaus seltsamer Vorgang namens [[Flitzen]], der wie eine billige Kopie des [[Flippen]]s aus ''[[Der Talisman]]'' wirkt, wird auch noch mit hereingebracht. Der Kampf mit den [[Wölfe|Wölfen]] auf dem man so ungefähr 800 Seiten warten muss, ist nur ein lächerliches, kurzes Gefecht mit einigen Robotern. Nur an wenigen Stellen blitzt die Genialität der Vorgängerromane auf, so zum Beispiel als Roland von der Schlacht am [[Jericho Hill]] träumt, [[Jake Chambers|Jake]] dem verräterischen Duo [[Andy (Wolfsmond)|Andy]] und [[Ben Slightman]] folgt, oder Andy von [[Eddie Dean|Eddie]] erledigt wird. Insgesamt ist das aber zu wenig für ein 900-Seiten Buch und somit ist Wolfsmond der einzig wirklich enttäuschende Teil des Dunklen Turms.