+++ Warnung! Dieses Wiki ist voller Spoiler. Lesen nur auf eigene Gefahr! +++

Mr. Mercedes: Inhaltsangabe (Teil I)

Aus KingWiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Stephen Kings Roman Mr. Mercedes ist in acht Teile unterteilt.

Das UK Cover
Zu Teil II der Inhaltsangabe geht es hier entlang.


Ein grauer Mercedes

Kurz vor Mitternacht fährt der mit einem Schlafsack ausgerüstete Augie Odenkirk per Bus zu einem riesigen Parkplatz, wo sich bereits einige Menschen eingefunden haben. Sie alle haben dasselbe Bedürfnis: Sie suchen verzweifelt nach Arbeit; und da der Bürgermeister für den nächsten Tag versprochen hat, mindestens 1.000 Arbeitsplätze zu vergeben, finden sich die Arbeitslosen jetzt schon ein, um auf die Öffnung der Jobbörse im örtlichen Auditorium in den Morgenstunden zu warten.
Hier lernt Augie die mindestens ebenso verzweifelte Janice Cray kennen, die sogar ihr Baby mitnehmen muss, da sie sich keinen Babysitter leisten kann. Während die Schlange der Arbeitssuchenden immer länger wird, fühlt Augie in sich die Verantwortung reifen, sich um Janice und ihr Kind kümmern zu müssen. So lässt er die beiden in der trüben und kühlen Nacht in seinem Schlafsack schlafen und verbringt selbst eine unruhige Nacht im Stehen.
Gegen fünf dämmert es und immer mehr Menschen finden sich vor dem Eingang ein. Wie aus dem nichts kommt ein grauer Mercedes herangedonnert und rast ungebremst in die vorderen Reihen der Wartenden. Im vollständigen Chaos wirft Augie sich auf den Schlafsack, als könnte er so Janice und das Kind beschützen, da werden alle drei bereits von dem zwei Tonnen schweren Gefährt überrollt ...

Im Ruhestand

(Von nun an ist der Roman im Präsens verfasst.)
Ein Jahr später (2010): Der seit einem halben Jahr pensionierte Polizist Kermit William "Bill" Hodges fühlt sich nach 40 Dienstjahren wie ausgehöhlt und verbringt seine zunehmend sinnlosen Nachmittage vor dem Fernseher, der ehemalige Dienstrevolver seines Vaters stets griffbereit, der Selbstmord aus Frust nie weit entfernt. An jenem Tag aber erhält er einen dicken Briefumschlag - und der vierseitige Brief darin wird sein Leben verändern. Wie sich herausstellt, ist der grauenvolle Unfall mit dem Mercedes nämlich der Fall, an dem Hodges bis zum Schluss noch vergeblich arbeitete und den er ungelöst abgeben musste, als er in Ruhestand ging. Nun meldet sich der "Mercedes Killer" höchstpersönlich bei ihm ... mit einem Brief, der Hodges den Atem raubt.
Begeistert schildert der Killer seine eigenen Eindrücke von dem in voller Absicht begangenen Anschlag auf die Wartenden vom 10. April 2009, der acht Menschen das Leben kostete und viele Menschen schwerverletzt zurückließ [1]; so verlor ein Mann einen Arm, zwei andere sind querschnittgelähmt, einer von der Hüfte, einer vom Kopf abwärts. Mit Hingabe schwelgt der Verrückte in Erinnerungen an das Geräusch brechender Glieder, an das Gefühl, über die Körper hinweg zu fahren und über seine helle Freude, als er aus den Medien erfuhr, dass er sogar ein Baby zu seinen Opfern zählen durfte. Da er diesen Rausch vorhersah, habe er sogar ein Kondom getragen, um sich nicht vor Erregung zu bekleckern. Überhaupt war er - da er von vornherein beabsichtigte, den Mercedes zurückzulassen - übervorsichtig, trug Handschuhe und eine Clownsmaske. Obwohl er diese Maske spöttisch zurückließ, können keine DNS-Spuren entdeckt werden, da er ein Haarnetz trug und Bleiche über die Maske schüttete - schließlich kenne er sich aus mit Polizeiserien und wisse, wie die Täter immer überführt würden. Ein weiterer Schwachpunkt der Verbrecher sei ihr Drang, ihre Taten zu wiederholen; der Mercedes Killer aber ist völlig zufrieden mit diesem einen Mal.
In seinen letzten Zeilen macht der Killer klar, dass er um Hodges' Selbstmordgedanken weiß, er stachelt ihn sogar weiter dazu an, sich tatsächlich das Leben zu nehmen. Trotzdem lockt er ihn mit einer Kontaktmöglichkeit: Auf der Internetplattform "Unter Debbies blauem Schirm" ("Under Debbie's Blue Umbrella") hat der Killer für Hodges den Benutzernamen "kermitfrog19" angelegt.
Was soll Hodges mit diesem Brief nun anfangen? Er weiß, dass der Killer nur im Gedächtnis bleiben will; Spuren wird er an dem Brief sicherlich nicht hinterlassen haben. Doch einen unmittelbaren Effekt hat das Schreiben: Hodges' Selbstmordgedanken sind wie weggeblasen - und er ist endlich wieder einmal für etwas motiviert.
So analysiert er den Brief am nächsten Tag sprachlich detailliert und kommt schnell zu dem Schluss, dass es sich bei dessen Autor um den tatsächlichen Mercedes Killer handeln muss. Er benutzt immer wieder einen speziellen Smiley mit Brille, der genau so in der Mitte des Lenkrads des Unfallwagens prangte. Hodges ist sich sicher, dass der Schreiber einige falsche Fährten legte - doch ist es Zufall, dass er fast alle Zahlen als Ziffern schreibt? Er wirkt intelligent und wortgewandt, doch verwechselt er mehrfach Gesetezesübertreter (im Original "perp" (Verbrecher)) und Gesetzesübeltäter (im Original "perk" (Vergünstigung/Vertreter)). Kann man mit diesen Erkenntnissen etwas anfangen?
Unvermittelt wechselt der Roman die Perspektive und wir erfahren, wer der Mercedes Killer ist: ein 28-jähriger Elektronikverkäufer namens Brady Hartsfield, der darüber nachgrübelt, wie sein Brief wohl auf Hodges wirkte und ob der den Köder mit dem blauen Schirm schlucken wird. Der Leser erfährt, dass Brady bereits seinen eigenen Bruder ermordete und dabei von seiner Mutter gedeckt wurde, die überhaupt erst die Idee zu diesem Mord hatte. Mehr wird an dieser Stelle noch nicht verraten.
Hodges meldet sich zum ersten Mal nach der Pensionierung bei seinem ehemaligen Kollegen Pete Huntley. Beide verabreden sich zum Mittagessen. Nach dem Austausch von Freundlichkeiten lenkt der Ex-Detective Huntley auf das Thema der offengebliebenen Fälle. Dieser erzählt ihm von Donald Davis, dem Fernstraßenmörder und auch, dass die Polizei beim Mercedes Killer nicht weitergekommen ist. Jegliche Nachfragen nach Zweifeln blockt Huntley ab, für den Polizisten ist der Fall tot und wird nur noch so viel bearbeitet wie nötig. Viel weiter kommen die Exkollegen nicht, denn Huntley erhält einen dringenden Anruf, dass der Fall von Donald Davis einen großen Schritt nach vorn gekommen ist. Pete muss fort und vertröstet Hodges auf ein anderes Mal. Hodges bleibt alleine zurück und erinnert sich an Olivia Trelawney, die eine tragische wie zentrale Rolle beim Anschlag des Mercedes Killers spielte.
Als Hodges und Pete den Unglückswagen eine Stunde nach dem Anschlag erstmals unter die Lupe nahmen, bot sich ihnen ein fürchterlicher Anblick: So fanden sie einen abgetrennten Ärmel (er gehörte zu Augie Odenkirk) und sogar einen Ehering, der sich im Kühler verfangen hatte. Das Auto machte einen unheimlichen Eindruck auf sie (wie jenes gruselige Auto in diesem Horrorfilm), zudem erinnert sie die zurückgelassene Clownsmaske an den (namentlich erwähnten) Clown Pennywise. Da der Wagen verriegelt war und keinerlei Einbruchsspuren aufwies - zudem wäre es sehr schwer gewesen, diese deutsche Wertarbeit zu knacken -, war klar, dass der Dieb einen Schlüssel gehabt haben musste.
Sie interviewten die Besitzerin Olivia Trelawney, ein Gespräch, aus dem sich in kürzester Zeit zwei Erkenntnisse ergaben: Weder Hodges noch Pete konnten sie leiden ... und sie hatte offensichtlich aus Unachtsamkeit den Schlüssel stecken lassen, sodass es für den Dieb ein Leichtes war zuzuschlagen. Die stets übernervöse Trelawney jedoch leugnete dies vehement, behauptete, der Schlüssel, den sie ihnen zeigte, sei der einzige gewesen. Sie beharrte bei allen künftigen Befragungen auf dieser Theorie - doch als sie sich kurz darauf mit Pillen das Leben nahm, war das für Hodges Eingeständnis genug, dass Trelawney sich durch ihre Nachlässigkeit eine Mitschuld an dem schrecklichen Unfall gab.
Nach all diesen Erinnerungen kommt Hodges wie aus einer Trance zu sich und erkennt, dass schon alle anderen Kunden gegangen sind. Nachdenklich macht auch er sich auf den Nachhauseweg.
An jenem Tag ist Hartsfield erneut in Hodges' Nachbarschaft unterwegs. Er sieht wie der 17-jährige Farbige Jerome Robinson den Rasen des Excops mäht. Er winkt dem von ihm verächtlich 'Negerkind' getauften Jungen zu. Jerome winkt zurück ... Wie eben alle Kinder dem Mann hinter dem Steuer des Mr. Tastey Eiswagen zuwinken; denn das ist Bradleys Nebenjob.

Unter Debbies blauem Schirm

Es wird deutlich, dass Brady unter Größenwahn leidet, denn er sieht sich als den berüchtigsten Killer der Stadt und ist wütend, dass man Hodges eine große Abschiedsfeier bereitete, obwohl dieser ihn nicht fassen konnte; schon deshalb ist es sein Ziel, den Ex-Polizisten zum Selbstmord zu treiben. Eine Schlüsselfigur könnte Jerome Robinson werden, dem Brady ein Eis verkauft.
Unterdessen ist Hodges unterwegs, um einen Blick auf Trelawneys zum Verkauf stehendes Anwesen zu werfen. Dort trifft er auf einen anfangs misstrauischen Sicherheitsbeamten namens Radney Peeples, der aber auftaut, als er von Hodges' Motiven erfährt. Sie sprechen über Olivias Schwester Janey Patterson, die das Anwesen geerbt hat und noch in der Stadt lebt.
Wieder zu Hause wirft Hodges einen ersten Blick auf die Seite "Unter Debbies blauem Regenschirm", traut sich aber nicht so recht, sich anzumelden, da er den sozialen Netzwerken grundsätzlich skeptisch gegenübersteht. Um auf der sicheren Seite zu sein, verabredet er sich mit Jerome, der in solchen Dingen viel firmer ist als er.
Brady, der noch bei seiner Mutter wohnt, ist eine fast dreißigjährige Jungfrau und muss sich eingestehen, dass seine eigene, alkoholsüchtige Mutter ihn erregt, was diese durch aufreizende Kleidung und wenig mütterliche Küsse zu fördern versteht, sodass er sie in seine Selbstbefriedigungsfantasien mit einbezieht.
In seinem Keller hat Brady sich eine Art Labor mit gleich sieben Laptops eingerichtet. Sein großes Ziel ist es, durch eine Erfindung reich zu werden; bislang aber ist sein interessantestes Gerät eine Fernbedienung für öffentliche Ampelanlagen, mit der er bereits Unfälle ausgelöst hat und die er auch bei seiner Flucht mit dem Mercedes bei sich hatte. Sein derzeitiges Projekt geht jedoch nicht ums Erschaffen, sondern ums Zerstören: Er hat sich eine mit Bomben bestückte Jacke gefertigt und arbeitet nun daran, weitere Bomben mit fünf Handys zu verkoppeln, die er als Auslöser benutzen will.
Hodges trifft sich mit Olivia Trelawneys Schwester Janey. Behutsam will er seinem Verdacht nachgehen, dass Olivias Selbstmord von einem weiteren Brief des Mercedes Killers gefördert wurde, doch es ist Janey, die in die Offensive geht und ihm von sich aus einen solchen Brief zeigt. Der Tenor dieses Schreibens ist ein völlig anderer: Der Mörder gibt sich reumütig und völlig entsetzt über seine Tat, gibt Olivia eine Mitschuld, da sie ihm durch ihre Nachlässigkeit überhaupt erst den Diebstahl des Wagens erlaubt hat. Doch es ist derselbe Autor: Da ist wieder der Smiley, "Gesetzesübeltäter" statt "Gesetzesübertreter", eine 12 statt "zwölf".
Gegen Hodges' anfänglichen Widerstand engagiert Janey ihn als ihren Privatdetektiv, um dem Selbstmord ihrer Schwester auf den Grund zu gehen. Um ihm ein paar Hintergrundinfos zu geben, erklärt sie ihm, wie ihre Schwester so war, ein Hypochonder mit Zwangsstörungen und Neurosen. So musste sie einmal dringend nach Hause zurückkehren, weil sie sicher war, ihr Ofen sei noch an; sie war ein richtiger Kontrollfreak. Das beunruhigt Hodges - würde so jemand in der Tat seinen Schlüssel im Auto stecken lassen?
Jerome erweist sich währenddessen als echte Hilfe für Hodges. Nicht nur verspricht er ihm, sich einmal auf der Debbie-Seite im Internet umzuschauen, er ist zudem ein idealer Gesprächspartner, denn Hodges beschließt, mit ihm das Problem des vielleicht doch nicht steckenden Schlüssels zu erörtern. Jerome erzählt ihm, seine Mutter hat einmal jahrelang ihren Wagen gefahren ohne zu wissen, dass der Ersatzschlüssel die ganze Zeit über im Handschuhfach herumlag. Könnte es sein, dass Trelawney nicht gelogen hat und in der Tat nicht wusste, dass sie irgendwo einen zweiten Schlüssel haben müsste?
Nachdem Jerome die Chatseite "Unter Debbies blauem Regenschirm" als sicher und virenfrei bezeichnet, traut Hodges sich endlich, sich unter dem ihm vorgegebenen Benutzernamen einzuloggen. Er weiß, dass er geschickt vorgehen muss: Hier kommt es, so Hodges, darauf an, wer der Fisch und wer der Fischer ist. Er schreibt dem "Merckiller" (so dessen Alias auf dieser Seite) eine Nachricht, die Brady in der Tat zur Weißglut bringt - sein Geständnis sei reiner Schwindel, zurückgehaltene Beweise zeigten deutlich, dass der mutmaßliche Mercedes Killer ein Betrüger sei.

Giftköder

Diese Unterstellung macht Brady so wütend, dass er beschließt, Jeromes Hund Odell zu vergiften, damit Hodges endlich klar wird, wie ernst ihm die Sache ist. Von Kopfschmerzen geplagt legt er sich zu seiner Mutter ins Bett, die ihm prompt einen runterholt, um ihn zur Ruhe zu bringen.
Am nächsten Tag ist Brady wieder in Topform. Für den Elektronikladen erledigt er auch immer wieder einmal Hausbesuche - einer dieser Besuche führte ihn gar vorbei an Olivia Trelawneys Haus in den Sugar Heights; das und die Tatsache, dass er sie in den Selbstmord treiben konnte, sieht er als einen noch größeren Triumph als seine Amokfahrt mit dem Mercedes. Er benutzt heute den Computer einer weiteren Kundin, um Hodges zu antworten: Wie hätte er von dem Haarnetz und der Bleiche wissen können, wenn er nicht der Täter war? Offensichtlich habe zu viel Fernsehen Hodges' Gehirn in Mitleidenschaft gezogen. Brady verlangt zu wissen, welche Beweise ihn angeblich als Betrüger entlarvten.
Hodges erhält diese Antwort umgehend ... und erkennt den Fauxpas des Killers: Sein Hinweis auf zu häufiges Fernsehen beweist Hodges' schon länger gehegten Verdacht, dass er von Mr. Mercedes beobachtet wird. So beginnt er - unter dem Deckmantel einer angeblichen Einbruchserie - bei den Nachbarn nachzufragen, ob ihnen in der näheren Umgebung in letzter Zeit irgendwelche verdächtigen Fahrzeuge aufgefallen sind. Zweimal wird hierbei ein Eiswagen erwähnt, was Hodges jedoch nicht in die nähere Wahl möglicher Spuren zieht.
Hodges erhält zwei Anrufe. Zum einen von Huntley, der völlig euphorisch ist: Donald Davis, den er schon im DeMasio's erwähnte, wurde festgenommen und sitzt in einem Vernehmungsraum, nachdem er behauptet hatte, der Fernstraßenmörder zu sein. Von Vorfreude geblendet, hört Pete sich Hodges' Rat zur Vernehmung - er solle sich rechtlich absichern und Davis einen Anwalt stellen - kaum an. Der zweite Anruf kommt von Janey. Sie hatte ihm versprochen, ihn zu ihrer Mutter in das Sunny Acres Altersheim mitzunehmen, sollte sie einen ihrer guten Tage haben. Sie brechen zusammen auf, um in das Nachbarcounty zu fahren.
Der im Rollstuhl sitzenden Elizabeth Wharton geht es gar nicht gut, sie wirkt auf Hodges überaus zerbrechlich, wenn auch geistig relativ rege. Sie erinnert sich daran, wie die Polizei ihre Olivia bedrängte - Hodges fühlt darüber verspätete Reue - und wie Olivia im Internet Kontakt aufnahm mit einem gewissen Frankie (Brady hatte ihr gegenüber somit den Namen seines verstorbenen Bruders angenommen). Laut Elizabeth brachte Frankie Olivia dazu, ihre Antidepressiva abzusetzen. Trotz allem ist die Mutter sich sicher, dass Olivia sich niemals das Leben genommen hätte ... wären da nicht die Geister gewesen. Stimmen in ihrem Haus, die sie zum Letzten drängten.
Wieder zurück bei Janey werden sie und Hodges auf einmal von ihren gegenseitig bislang unterdrückten Gefühlen übermannt und sie fallen übereinander her. Erst danach erfährt Hodges, dass Janey bereits 44 Jahre alt ist, der Altersunterschied also nicht so gewaltig ist wie Hodges spontan angenommen hatte.
Von ihrem Computer aus verfasst Hodges schließlich eine neue Nachricht für Brady, um ihm zu "beweisen", warum dieser nicht der echte Mercedes Killer sein könne. Zum einen hätte jeder das mit dem Haarnetz und der Bleiche erraten können. Weiterhin hätte der echte Mercedes Killer von dem "Valet Schlüssel", dem Werkstattschlüssel gewusst, den Olivia Trelawney angeblich in einem magnetischen Kästchen unterhalb der Stoßstange aufbewahrte - wie sonst hätte der Killer das Auto öffnen können? (Anmerkung: Der im Original "valet key" genannte Schlüssel ist ein Schlüssel mit eingeschränkten Funktionen, der etwa den Kofferraum nicht öffnen kann. Dieser wird in den USA häufig auf Parkplätzen genutzt, wo man einen Bediensteten, den "valet", seinen Wagen parken lässt.) Und der Gnadenstoß: Der reuige Serienmörder Davis zeige Tendenzen, sich auch zu den Mercedes-Morden zu bekennen.
Brady ist auf diese Nachricht hin so wütend, dass er eine kindische, vor Zorn bebende Antwort voller Fehler verfasst. Von wegen Werkstattschlüssel: Es sei an Hodges, selbst herauszufinden, wie Brady sich Zugang zu dem Wagen verschafft hat. Und sollte Davis in der Tat ein falsches Geständnis ablegen, würde Brady Hodges ohne weitere Vorwarnung umbringen. Hodges ist unbeeindruckt, schreibt ein weiteres Mal zurück, um Brady zu versichern, dass er über seine Drohung nur lachen kann. Er solle einfach verschwinden und ihn in Ruhe lassen.
Hodges unterhält sich mit Jerome über Autoschlüssel. Jerome hat ein bisschen recherchiert und herausgefunden, dass es Autodieben ein Leichtes ist, das von Funkschlüsseln ausgesendete Signal zu lesen und damit Autotüren zu öffnen.
Unterdessen ist Bradys Wut übergekocht und er beschließt, seinen Plan sofort in die Tat umzusetzen: Er kauft sich starkes Rattengift, um Odell zu ermorden. Auf dem Nachhauseweg spielt das Radio Schicksal: Es informiert ihn, dass die derzeit angesagteste Boyband "'Round Here" der Stadt einen Besuch abstatten wird. Und plötzlich ist Brady klar, wo er das nächste - und letzte - Mal zuschlagen wird.
Als Hodges Janey wiedersieht, ist diese ganz aufgelöst: Ihre Mutter ist am Morgen einem Schlaganfall erlegen.
Brady ist wieder zu Hause und mischt das Rattengift in Hackfleisch, verstaut das ganze in seinem eigenen kleinen Kühlschrank in der Garage. Das und die Aussicht auf das große Konzert, das er mit seiner Selbstmordjacke zu besuchen gedenkt, hebt seine Laune endlich einmal wieder.
Hodges und Janey sind ganz gefangen in den Vorbereitungen der Beerdigung und vor allem damit beschäftigt, Janeys nervtötende Familie zu beherbergen. Das bremst beide aus, sie haben den Kopf nicht frei, um sich um den Merckiller zu kümmern. Und dieser hat am Abend eine schreckliche Entdeckung gemacht: Seine betrunkene Mutter hat sich mit dem vergifteten Hackfleisch Hamburger gemacht - Brady findet sie wimmernd und Blut spuckend im Wohnzimmer. Sie schafft es, ihn keuchend zu bitten, einen Krankenwagen zu rufen, doch Brady weiß, in welchen Schlamassel er sich dadurch bringen würde. Stattdessen begibt er sich in den Keller, spielt ein paar Stunden an seinem Computer herum, bis er sicher sein kann, dass seine Mutter gestorben ist. Er verstaut die Leiche im Schlafzimmer im oberen Stock.
Dass sein Plan derart nach hinten losgegangen ist, veranlasst Brady zu einer weiteren Kurznachricht an Hodges: "Ich werde dich umbringen. Du wirst mich nicht kommen sehen."

Anmerkungen

<cite_references_prefix>

  • Bei einem davon handelt es sich um Tom Saubers, dessen Schicksal in Finderlohn beleuchtet wird.
  • <cite_references_suffix>

    (Zu Teil II der Inhaltsangabe)
    V E Artikel zu Mr. Mercedes
    RomanMr. Mercedes TrilogieInhaltsangabeRezensionen • Hörbücher (Original, Übersetzung) • Serienprojekt • Coverpage
    Charaktere: Holly GibneyBrady HartsfieldDeborah HartsfieldBill HodgesPete HuntleyJaney PattersonJerome RobinsonOlivia Trelawney

    Schauplätze: Hartsfields KontrollzentrumLowtownMingo Auditorium
    Sonstiges: Mr. Tastey EiswagenOlivia Trelawneys MercedesOpfer des Mercedes-KillersUnder Debbie's Blue UmbrellaVeröffentlichung von Mr. MercedesFortsetzungen (Romane)