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Der Turm: Rezension

6 Byte hinzugefügt, 13:08, 26. Nov. 2015
[Bot] Korr. Dunkler Turm -> Der Dunkle Turm
Wir erkennen schnell den Sinn hinter Patrick Danville. Er kann nämlich nicht nur zeichnen, sondern auch ausradieren. Eine Waffe, die besser ist als jede Zielgenauigkeit des Revolvermanns. Er ist also zum wiederholten Male abhängig von jemanden anderen. Und schon wieder wird ihm geholfen. Doch Patrick bezahlt es nicht mit seinem Leben. Er ist kein Opfer, dennoch schickt ihn Roland weg, als er letztlich allein vor dem Dunklen Turm steht und ihn schließlich erreicht.
Hier könnte es zu Ende sein. King weißt uns darauf hin, dass er noch weiter geschrieben hat, es aber eindeutig auf eigene Gefahr besteht. Wer weiterliest, weiß auch warum. King hat sich hier etwas geleistet, was schon zu Beginn des Romans angedeutet wurde, was schon so häufig von Roland und [[Randall Flagg]] suggeriert wurde. Dieser ganze Weg von der [[Mohainewüste]] bis zum [[Dunkler Der Dunkle Turm|Dunklen Turm]], diese ganze Wandlung von Roland von diesem eiskalten Revolvermann zum Soldaten des Weißen, geschieht nicht zum Ersten Mal. Der Turm ist vielmehr Symbol für seine eigene Vergangenheit von der Wiege, über die Schlacht vom [[Jericho Hill]], bis hin zu dem Moment, wo er jetzt wieder gestoßen wird, dem Moment, der zu allererst in ''Schwarz''' beschrieben wurde, dem Moment der [[Wiederaufnahme]].
Wow, was soll man zu diesem letzten Teil sagen? Sicherlich ist es nicht die feine Art, Charaktere zu verarbeiten, die wir über Jahre begleitet haben. Dennoch gibt es für Rolands zweites [[Ka-Tet]] ein Weiterleben. Es mag nicht das Ende sein, mit dem jeder gerechnet hat. Es mag kein Ende sein, welches jeder gutheißt. Ich jedoch schon. Wie sonst, frage ich an dieser Stelle, soll man das Ende sonst schreiben. Was hätte Roland oder seine Begleiter tun sollen? Sie können nicht über Mittwelt herrschen, wie Aragorn über Mittelerde. Sie können keine Jedi-Schule aufmachen und weiterhin gegen das böse Imperium kämpfen, wie Luke, Leja und Han Solo in Star Wars. Nein, Roland war von Anfang an allein, er kann auch nur von allein wieder beginnen. Er muss sich noch weiter ändern, er muss noch weiter sich von der unnahbaren Tötungsmaschine verabschieden, er muss das Wesen von [[Khef]], [[Ka]] und [[Ka-Tet]] noch weiter verinnerlichen. Vielleicht in diesem Durchgang, vielleicht muss sich das Rad namens Ka, aber noch mehrere Male drehen.
Aber der Rest ist schlicht phantastisch. Wenn man ''Der Turm'' fertig hat, hat man das Gefühl, gleich mehrere Bücher gelesen zu haben ... rückblickend wirkt es etwa kaum möglich, dass [[Pere Callahan]]s Tod diesen Roman einleitet, so viel ist seitdem passiert, dass dies unwirklich scheint. Es ist ein Buch voller magischer Momente, ein Buch voller Kämpfe und voller Verluste (man mag mich schimpfen, aber der tragischste Tod ist für mich der von [[Oy]]; musste das wirklich sein, Sai King?). Man kann gar nicht alles aufzählen, was hier auf einen einströmt.
Was den Abschluss der Saga für mich zu einem 5-Punkte-Roman macht, ist der Schluss, die Koda. Was [[Roland Deschain|Roland]] im [[Dunkler Der Dunkle Turm|Dunklen Turm]] findet und was mit ihm passiert, als er die Spitze erreicht, ist für mich der gewaltigste King-Moment schlechthin. Erst später habe ich erfahren, dass viele Leser darauf unstimmig reagierten, gar verärgert. Ich hatte sofort eine Ganzkörpergänsehaut und dachte nur: G-E-N-I-A-L! So ging es mir auch beim zweiten und dritten Mal.
Fazit: Unglaublicher Abschluss einer Saga voller Höhen und Tiefen. Besser hätte King es kaum zu Ende bringen können.