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Benutzer:Croaton/Duma Key Tagebuch

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< Benutzer:Croaton
Version vom 30. Januar 2008, 20:49 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge)

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Fertig!

Endlich ist es wieder soweit: Der neue King ist da. Hier möchte ich meine Gedanken mit euch teilen, freilich ohne zuviel über den Inhalt zu verraten! Duma Key wird insofern für mich eine neue Erfahrung sein, als ich ein neues King-Buch erstmals nur über das Hörbuch entdecke - bei allen bisherigen Hörgenüssen wusste ich immer schon, was mich erwartet!

  • Tag 1 (22.01.): Ende Kapitel 1
Nach Mike Noonan in Sara gibt es mit Edgar Freemantle mal wieder einen Ich-Erzähler; bislang ist jedoch nicht wesentlich mehr passiert als man schon von der Kurzgeschichte Erinnerung weiß. Nur eins: Irgendjemand sollte King mal ein Tier schenken. Dass King immer und immer und immer wieder Hunde und Katzen sterben lässt, ist ja bekannt - doch er tut das meist mit einer so herzlosen Sprache, dass ich glaube, dass King da eine gewisse Ader fehlt. Kann mir nicht vorstellen, dass er jemals ein Tier in sein Herz geschlossen und dann verloren hat, sonst könnte er nicht schreiben, dass ein Hund in "Scheiße und Blut" liegt. Nun ja, bin jedenfalls gespannt, worauf diese Einschübe "How to draw a picture" rauslaufen - dieses kleine Mädchen fasziniert mich jetzt schon!
  • Tag 2 (23.01.): Ende Kapitel 3
Um welchen Roman geht's? Ein reicher, selbständiger Mann mittleren Alters versucht nach einer privaten Katastrophe, durch einen Ortswechsel wieder Fuß zu fassen. Zum Glück gibt es da ein schönes Haus am Wasser - und immer ausgedehntere Spaziergänge sorgen für das seelische Gleichgewicht. Nicht lange aber und er trifft auf eine seltsame, uralt scheinende Person in einem Rollstuhl, mit der er auch noch ein mysteriöses Telefonat führt. Zum Arbeiten zieht er sich immer wieder in den zweiten Stock zurück, und bald scheint es, als würde das Haus (das sogar einen Namen hat) mit ihm Kontakt aufnehmen wollen ...
Noch vor wenigen Tagen hätte jeder King-Fan eine völlig klare Antwort parat gehabt: Sara natürlich. Unglücklicherweise ist seit gestern jedoch die Antwort Duma Key genauso richtig! Momentan ist darüber nachzudenken, Wahn nach Sara (Remake) zu verschieben - als vorhin jemand "Eddie" sagte, dachte ich, ich hätte einen Fehler entdeckt; denn heißt Noonan nicht mit Vornamen "Mike"?
King meinte mal, er würde in Ruhestand gehen, wenn er nichts mehr zu sagen hätte oder dasselbe Buch mehrmals schreibt. Nun muss er schon einiges leisten, damit es bei seinem Neuling nicht genau so weit kommt ...
  • Tag 3 (24.01.): Ende Kapitel 7
Zu meiner Erleichterung darf ich feststellen, dass der Roman allmählich eine Eigendynamik entwickelt, die ihn von Sara abhebt. Die Einführung von Jerome Wireman und Elizabeth Eastlake ist dabei sicherlich ausschlaggebend. Dennoch bleiben starke Ähnlichkeiten: War die Gegend rund um den Dark Score Lake in Sara in eine mystische Vergangenheit getaucht, so gilt dies nun auch für die Insel Duma Key ... Worauf der Roman hinausläuft, ist allerdings noch nicht abzusehen.
Dalí: Vorbild für das US-Cover
Gut gefällt mir die Geschichte, die sich allmählich rund um Eddies fehlenden Arm entwickelt und natürlich die Tatsache, dass King meinem persönlichen Lieblingskünstler im Bereich der malenden Kunst, Salvador Dalí (der meine Wohnung mit zehn Bildern schmückt!), eine gewisse Bedeutung beimisst. Denn Dalí lebte drei Wochen lang in Eddies Haus auf Duma Key, und Mrs. Eastlake hat sogar eine handsignierte Zeichnung von ihm. Hoffe, dass in dieser Richtung noch etwas kommt! (Hätte man sich ja auch denken können bei dem Cover!).
Auch wird der frisch eingeführte (wenn auch bereits auf Seite 1 erwähnte) Wireman zunehmend faszinierend, da er ein Geheimnis birgt, von dem er noch nicht zu erzählen bereit ist; aber auch er trägt Wunden einer alten Verletzung. Wer weiß: Möglicherweise ist ja sein Name auch ein Telling name und er ist in Wirklichkeit ein Roboter (Wireman = Drahtmann)! ^^
  • Tag 4 (25.01.): Ende Kapitel 9
Jetzt geht's rund! Hatte ich mal Bedenken? Kann mich nicht mehr erinnern! ;)
Eddies Malerei trägt erste Früchte in der Realität, als er einem ihm nahe stehenden Menschen auf ungewohnte Weise helfen kann; Elizabeth Eastlakes Charakter wird zunehmend mysteriöser; Wiremans Geschichte hat mich sehr beeindruckt ... und mit Candy Brown führt King einen Bösewicht ein, der (gerade nach dem Fall der kleinen Maddie) nur allzu plausibel scheint. Mit anderen Worten: Weiterhin keine Ahnung, was sich schließlich als Herz der Geschichte herauskristallisieren wird, aber mit den vielen Handlungssträngen, die an allen Ecken und Kanten noch mit Spannung aufwarten, hat King mich fest am Haken - jetzt schon muss ich mich beherrschen, um nicht vorzupreschen und alles auf einmal zu verschlingen. Langsam genießen und die Spannung auskosten ist jetzt die Devise! Hut ab, Stephen King! So kann's gerne weitergehen!
(P.S.: Habe heute erst erfahren, dass King in der Tat einen Hund hat (siehe Tag 1); aber jetzt frage ich mich erst recht, wo sein Problem liegt ...)
  • Tag 5 (26.01.): Mitte Kapitel 10
Ich leide. Am Montag ist Notenschluss. Es gilt, für exakt 161 Schüler Noten zu machen und bis morgen Abend (Nacht?!) drei Schulaufgaben (88 Exemplare) zu korrigieren ... Und ich will doch weiterlesen!!! Dieser vorhersehbare, weil alljährliche Stress war der Grund dafür, warum ich Duma Key ursprünglich erst Anfang Februar anfangen wollte, aber als ich es dann mal hatte ...
Noch immer hält das Buch mit der zentralen Frage, worum es eigentlich geht, erfolgreich hinterm Berg - im Gegenteil wird in Frage gestellt (und dann wieder scheinbar bestätigt!), dass Eddie mit seinen Gemälden tatsächlich etwas bewirkt. Was ich bislang vermisse, sind jegliche Verknüpfungen zu anderen Werken. Dass der Roman in Florida spielt, scheint ihn in der Tat auch im King-Universum zu isolieren. Trotzdem noch topp!
  • Tag 6 (27.01.): Mitte Kapitel 13
Der zentrale Charakter Eddie wächst mir immer mehr ans Herz. Die Darstellung seines Lampenfiebers bei einem Auftritt vor ca. 200 Personen ist für mich 100%-ig nachvollziehbar, obwohl ich nicht an einer contracoup-Verletzung leide und mir nicht manchmal die ... wie heißen die Dinger?, ach ja Wörter fehlen. War Mike Noonan (mit dem ich ihn wegen des Anfangs immer wieder vergleichen muss) oft eher weinerlich (wie oft brach er in Sara in Tränen aus? Habe nicht mitgezählt ...) und wusste oft tagelang nichts mit sich anzufangen, packt Eddie das Leben einarmig am Schopf und sorgt dafür, dass sein neues Leben (so nennt es Wireman) alles Dagewesene auf den Kopf stellt.
Sara enthielt eine sehr pikante Liebesgeschichte (mit der verführerischen Mattie Devore, dem wohl sexysten Charakter der King-Welt); in Duma Key geht es um andere innige Beziehungen, die einen nicht weniger mitreißen: die Männerfreundschaft zwischen Eddie und Wireman, die fürsorgliche Zuneigung Wiremans zu der pflegebedürftigen Elizabeth und nicht zuletzt die Liebe zu den eigenen Kindern.
Bald wird Eddie vor schwere Herausforderungen gestellt - wie King den Weg dazu (wozu auch immer; nichts Neues an der Worum-geht's-eigentlich?-Front) ebnet, ist erste Sahne. Und jetzt diese ganzen Andeutungen auf kommendes Unheil ... Da wird wohl der eine oder andere lieb gewonnene Charakter das Ende nicht erleben. (Auch das kennen wir ja schon aus Sara ...)
  • Tag 7 (28.01.): Ende Kapitel 15
Oh, muchachos, tischt King jetzt auf. Wer sich an die berühmten Sätze erinnert, die in Friedhof der Kuscheltiere bzw. Sara wie aus dem Nichts den Tod geliebter Charaktere ankündigen, weiß, wovon ich spreche, denn dergleichen Knaller hat King hier schon wiederholt vom Stapel gelassen. Wäre heute beinahe in den Straßengraben gefahren, als so ein Hammer mich mitten in einer Szene erwischte, während der ich schmunzelnd hinter dem Steuer saß!
Die Handlung zeichnet sich schemenhaft am Horizont (!) ab, trotzdem sind noch alle Optionen offen. Endlich weiß man, was es mit dem Korb auf dem Cover auf sich hat; da muss man schon mal tief durchatmen, als Edgar den aufmacht!
Nur eines würde ich mir wünschen: All die beschriebenen Bilder zu sehen. Natürlich wäre dadurch der Zauber weg, denn freilich kann niemand so malen, dass schlichtweg jedem Betrachter der Atem weg bleibt. Aber ich meine auch keine Illustrationen oder Bilder im Roman. Ich möchte gerne in diesen Roman rein, Edgar kennen lernen und an seiner Führung teilnehmen. Diese Gemälde üben eine ungemeine Faszination auf mich aus; es kann wohl auch nur Stephen King gelingen, Gemälde zu schreiben.
Der Showdown ist in Sicht, und, amigos, ich kann's kaum erwarten! Um das Ende für mich selbst ein wenig herauszuzögern, habe ich dann schließlich doch schon vorzeitig mit Wahn: Inhaltsangabe (Teil I) angefangen. Die wird aber erst richtig in Schwung kommen, wenn ich den ersten Durchgang einmal durch habe!
(Ein paar Stunden später:) Habe noch eine Nachtschicht eingelegt, weil's grad so packend war. Hm. Überraschende Wendung, die das Ganze hier nimmt. Hatte mir vieles vorher überlegt, aber darauf wäre ich glaube ich nicht gekommen. Die Sache ist die: Ich bin mir nicht so ganz sicher, was ich davon halten soll. Werde jetzt aufhören, mal drüber schlafen und morgen weiter hören. Ist ja auch noch längst nicht alles geklärt! Hoffen wir, dass King die Lücken gut füllt. Irgendwie bin ich da zuversichtlich!
  • Tag 8 (29.01.): Ende Kapitel 17
Was sich da herauskristallisiert, wäre im DT-Zyklus wohl ein Ka-Tet genannt worden (aber an dieser Stelle werde ich mich hüten!!) - und die drei sind ein starkes Team. Noch sind die Schlüsse, die beide aus den bisherigen Ereignissen ziehen, reichlich verworren (und wenn King nicht aufgepasst hat, bin ich auf einen bösen Fehler gestoßen, der mir aber so unübersehbar scheint, dass da noch etwas kommen muss *hoff*); was mir aber sehr gut gefällt, ist der leichte Regulator-Touch, den das Buch in gewisser Hinsicht bekommen hat (nicht nur Seth Garin hatte sehr viel Fantasie! ;)).
Seufzend muss ich den Tod lieb gewonnener Charaktere in Kauf nehmen - das ist, denke ich, kein Spoiler, sondern für den King-Fan fast schon ein erwarteter Wermutstropfen. Aber ehrlich, gerade wegen dieser Unvorhersehbarkeit lieben wir den Meister doch, oder? (Ich denke nur an Werke von Dean Koontz, den ich einst genauso schätzte, bis mir auffiel, dass er dasselbe Buch mit denselben Charakteren und demselben (süßen) Ende immer wieder schreibt.)
Eins ist klar: Morgen werde ich dem Buch den Todesstoß geben - und wenn alles gut geht (und vor allem noch ein paar gute Erklärungen folgen!), schießt Duma Key direkt in meine Top Ten!
  • Tag 9 (30.01.): Fertig!
Es ist "vollbracht". Wieder ein King-Buch durch. Bin momentan sehr aufgewühlt und kann nicht so über den Schluss schreiben, wie ich das gerne möchte, da das auf Spoiler ohne Ende herauslaufen würde. Nur soviel: Den Sprung in die Top Ten hat er nicht geschafft, da King auf jegliche Erklärungen verzichtet und nicht nur den oben (unter Tag 8) angesprochenen Fehler stehen lässt, sondern noch neue hinzufügt. Deswegen fühle ich jetzt eine seltsame Mischung aus Ärger, Unverständnis, aber auch Ergriffenheit über ein insgesamt (gutes? mittelmäßiges?) mitreißendes Buch. Für Näheres gibt es ja eine eigene Seite, aber da werde ich erst nochmal drüber schlafen!