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Das Bildnis des Sensenmanns: Inhaltsangabe

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Inhaltsangabe zu Das Bildnis des Sensenmanns

Stephen Kings Kurzgeschichte Das Bildnis des Sensenmanns ist in der Sammlung Blut zu finden.

Mr. Carlin führt Johnson Spangler in die oberen Stockwerke von Samuel Claggerts Privatmuseum, um ihm einen seltenen und teuren DeIver-Spiegel zu zeigen. Spangler ist Fachmann in seinem Gebiet - er ist Kunstsachverständiger - Mr. Carlin gibt sich ebenfalls als fachkundig aus, doch hält Spangler ihn für einen Dummkopf und folgt nur anteilslos den Erklärungen des kleinen Mannes, um nicht unhöflich zu sein.

Das Privatmuseum von Claggert ist zugestellt mit Trödel ohne Wert, den dieser mangels besseren Wissens als kostbare Kunst ansah. Spangler empfindet Abscheu gegen die offensichtlichen Imitate oder wertlosen Kunststücke, die sicherlich für gutes Geld über Basartische gingen. In Gedanken bezeichnet er es als widerlich, für diesen Unsinn auch noch Eintritt zu verlangen. Allerdings muss er zugeben, dass Claggert zufällig auch ein paar bemerkenswerte Objekte erwischt hat, neben dem Delver-Spiegel ein seltenes Gewehr und eine kleine Camera Obscura.

Durch Spanglers zurückhaltendes Schweigen fühlt Carlin sich immer wieder animiert, Anekdoten über die Kunststücke und das Museum zu erzählen und beginnt schließlich von einem Vorfall zu berichten, der sich um den DeIver-Spiegel zugetragen hat. Eine Frau - Sandra Bates - brachte einen Stein mit ins Museum und versuchte, den Spiegel zu zerstören. "Glücklicherweise" traf sie nur eine Ecke des Rahmens. Nach diesem Vorfall wurde der Spiegel sicherheitshalber auf den Dachboden geschafft.

Schließlich reicht es Spangler: Er bittet seinen Gesprächspartner, mit seiner Ein-Dollar-Führung aufzuhören, da er selbst genügend Informationen über den Spiegel recherchiert hat, was Carlin nur noch mehr animiert, sein Wissen unter Beweis zu stellen. Spangler gehe es vor allem um die handwerkliche Arbeit und die Echtheit, an irgendwelchen unbewiesenen Schauergeschichten sei er nicht interessiert.

Dennoch schafft er es schließlich, den "Dummkopf" zum Schweigen zu bringen, bis sie im dritten Stockwerk angekommen sind. Mr. Carlin führt den Kunstkenner durch eine Falltür weiter nach oben und gesteht, dass er selbst Angst vor dem Spiegel habe. Spangler tut dies als dämlichen Aberglauben ab. Langsam vergisst er seine guten Vorsätze, den Mann einfach reden zu lassen.

Weitere Erklärungsansätze, weitere Beschwichtigungen. Schließlich räumt Spangler alle Gerüchte mit Fakten aus dem Weg: Der Hersteller des Spiegels, John DeIver sei ein in der elisabethanischen Epoche berühmter Kunsthandwerker gewesen, dessen Spiegel heute kostbare Raritäten seien, da es nur noch fünf Exemplare gäbe, zwei davon in Amerika. Aufgrund eines besonders geschliffenen Glases erzeugen die echten DeIver-Spiegel ein leicht dreidimensionales Abbild der Wirklichkeit, für den Kenner auf den ersten Blick erkennbar. Wohl gäbe es seltsame Erzählungen über den heute im Claggert-Museums aufbewahrten Spiegel und einen weiteren, der während des Zweiten Weltkriegs in London zerstört wurde - aber das seien unbewiesene Gerüchte, für die es keine historischen Belege gäbe. Auch sei DeIver ein zwar sehr guter, aber ansonsten ganz normaler Kunsthandwerker gewesen, es gäbe keinerlei Anzeichen für irgendwelche okkulten Aktivitäten in seinem Leben. Nach dieser Vorlesung über den DeIver-Spiegel fragt Carlin nach der einfachen Tatsache, ob er, Mr. Spangler, wohl ein arrogantes Arschloch sei. Dieser antwortet nicht.

Als letzten Triumpf erzählt Carlin schließlich die Geschichte von Sandra Bates' 16jährigem Bruder, der einen schwarzen Makel im Kristall zu sehen glaubte und den Sensenmann im Spiegel hinter sich erblickte, als er den Makel näher betrachten wollte. Endlich kann sich der Führer über den Kenner stellen und diesen belehren, dass es zunächst einmal keine spektakulären Folgen für den Jungen gab: Er wurde nicht überfahren und hatte auch keinen Herzinfarkt. Dieser Tatsache verdankt es der Spiegel, nicht in den Klatschblättern erwähnt worden zu sein, wie andere verfluchte Objekte. Spangler ist ungerührt und bejaht einsilbig die Frage seines Gesprächspartners, ob dieser ihn für einen Narren halte.

Auf dem Dachboden angekommen, ärgert sich Spangler (seine erste emotionale Reaktion bisher) darüber, dass man keinen Vorhang über das Kristall des Spiegels gehängt hat. Der Narr erklärt, dass er den Spiegel als Auge betrachtet und hofft, dass dieser blind wird, wenn er zu lange offen bleibt.

Der über das offensichtliche Banausentum und den dummen Aberglauben erboste Spangler zieht seine Jacke aus und wischt vorsichtig den Staub von der Kristalloberfläche bis er plötzlich explodiert - vor Wut. Er schreit Carlin an, dass der Spiegel beschädigt sei, dass Mrs. Bates das Kristall beschädigt habe und man es mit Klebeband überdeckt hätte. Carlin versichert jedoch, dass dort kein Klebeband hänge, der Kenner es sich nur einbilden würde.

Während Spangler noch mit seinem Schock kämpft, erzählt der Führer seine Geschichte weiter, wie der junge Bates plötzlich nach einem Schluck Wasser verlangte und die Toilette aufsuchen wollte. Auch Spangler, der in den Spiegel blickt, verspürt einen starken Brechreiz und stürmt die Treppe wieder hinunter. Mr. Carlin wartet oben auf ihn, doch dieser scheint das Gebäude auf schnellstem Wege verlassen zu haben.

Genau wie der junge Bates, eine englische Herzögin und ein Teppichhändler aus Pennsylvania, welche beide den Spiegel eine Zeit lang besessen haben, flüchtet auch Mr. Spangler unter einem Vorwand ... und kehrt nie wieder zu irgendjemanden zurück.

Sah Mr. Spangler doch mehr als nur Klebeband auf der Kristalloberfläche?


V E Artikel über Das Bildnis des Sensenmanns
KurzgeschichteSammlungInhaltsangabeRezension
Charaktere: Sandra BatesMr. CarlinSamuel ClaggertCraterJohn DeIverJohnson Spangler
Sonstiges: Der Gesang der Toten (weitere Sammlung) • Das Stephen King Buch (weitere Sammlung) • DeIver-Spiegel
V E Inhaltsangaben zu Blut
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