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Die Meerenge: Inhaltsangabe

79 Byte hinzugefügt, 10:42, 20. Aug. 2021
Nicht so schlimm
==Nicht so schlimm==
:Stella zieht sich in ihrer Küche warm an und versucht, ihre Magenschmerzen zu ignorieren. Sie blickt aus dem Fenster, und dort draußen, mitten auf der zugefrorenen Meerenge, steht ihr Bill und winkt ihr zu. In diesem Moment wird Stella klar, dass sie zu nichts gezwungen wird – sie ''will'' dieses Abenteuer wirklich erleben.
:Wären da nur ihre Magenschmerzen nicht. Sie weiß genau, was sie bedeuten. Es fing vor fünf Jahren an: Blut im Stuhl. Stella reagierte ungewöhnlich, indem sie mehr aß. Sie weiß natürlich, dass ihre Eltern beide an Krebs starben und glaubte, diesen in sich selbst bändigen zu können, indem sie ihn ausgiebig fütterte. Das ging eine Zeitlang tatsächlich gut; jetzt aber sind die Magenschmerzen zurück, und bevor Stella fühlt, dass die Krankheit nun in ihr letztes Stadium eingetreten ist. Bevor Stella das Haus – wie sie selbst weiß zum letzten Mal – verlässt, spuckt sie auf der Toilette Blut.
:Aber sie hat keine Angst, denn endlich hat sie begriffen, was Bill von ihr will. Er will ihr zeigen, dass das Sterben nicht so schlimm ist.
:Draußen ist es eiskalt, und der Wind stürzt sich sofort wie ein Tier auf sie. Stella geht schnurstracks auf ihren Bill zu und wirft keinen Blick zurück auf ihre Insel. Sie hustet weiterhin, spuckt noch mehr Blut, während der Wind und der Neuschnee sie einhüllen, bis Stella sämtliche Bezugspunkte verliert. Sie hat Angst, im Kreis zu laufen und zu erfrieren, sieht aber auch das Positive: Ihre Hände sind von der Kälte so taub, dass sie ihre vermaledeite Arthritis nicht mehr spüren kann.
:Ihr Mann zieht Stella auf die Beine und geleitet sie weiter. Und da sind noch mehr Schemen, die immer deutlicher werden. [[Carl Abersham]], der vor Jahren mit einem Schiff unterging;, hier ist er, unversehrt, kein verrottendes Skelett. Stellas alte Freundin [[Annabelle Frane]], lange verstorben, die ihr versichert, dass Stella fast am Ziel sei. Sie alle sind da, alle Verstorbenen der vielen Jahre in Stellas Leben.
:Doch Bill ist ihr Anker. Er meint, ihre Zeit sei gekommen und sie müsse keine Angst haben, denn es tue nicht weh. Gemeinsam mit den vielen Gestalten stellt sie sich in einen großen Kreis ... und gemeinsam beginnen sie zu singen.
 
==Der Gesang der Toten==
:Im Sommer nach Stellas Tod hat ihr Sohn Alden noch immer nicht verwunden, was damals geschah. Stella war schließlich erfroren gefunden worden – auf einem Felsen am Rande des Festlandes, eine alte Mütze auf dem Kopf, die Alden eindeutig als die seines verstorbenen Vaters identifizierte, was er jedoch bis heute tunlichst für sich behält, ebenso einige andere Leute von der Insel, die die Mütze ebenfalls erkannt haben - kein Zweifel, der Schirm ist an einer bestimmten Stelle eingerissen. Eine Autopsie ergab bei Stella Krebs im fortgeschrittenen Stadium und der Gerichtsmediziner wunderte sich sehr darüber, dass die alte Frau es trotzdem geschafft hat eine so weite Strecke zu laufen.