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Doctor Sleep: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 15. Oktober 2018, 08:41 Uhr

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Tussauds (4 / 5)

Stephen King hat es schon wieder getan. Nach Wind also die nächste Fortsetzung. Das erneute Beschäftigen mit Charakteren, deren Handlung eigentlich schon abgeschlossen sein sollte. Als er 2009 davon sprach, was passieren könnte, wenn Danny Torrance auf Charlie McGee treffen würde, war ich gespannt. Wenn man weiß, wie sehr King darauf bedacht ist, sich um herzergreifende Schicksale zu kümmern, kann man ahnen, dass man mit diesen Charakteren mitleiden würde.

Es ist 'nur' Danny Torrance geworden. Der kleine Junge, der in Shining so viel erleiden musste. Der trotz seiner Unschuld mitlerleben musste, wie sein Vater gefangen in einem Hotel der Rocky Mountains zu einem Wahnsinnigen wird. Wie er von dem puren Bösen aufgefressen wird und Jagd auf ihn macht. Mit ihm überleben seine Mutter Wendy und Dick Hallorann, der Koch, der genauso wie der junge Torrance das Shining hat. Doch wie schon bei anderen Geschichten Kings ist das Überleben mitunter grausamer als der Tod.

Danny kann die Vergangenheit nicht abschütteln. Wenige Jahre nach den Ereignissen in Colorado, sieht er Mrs. Massey, die er schon im Zimmer 217 sah. Mit Dick Halloranns Hilfe kann er sie in seinem Kopf wegschließen. Ebenso wie den Geist von Horace Derwent, der ihm wenig später auflauert. Eine andere Familientradition der Torrances erbt er ebenfalls und so wirbt King erneut für den Doppel-A-Verein in positiver Manier.

Doch Danny Torrance ist nicht mehr so unschuldig wie in Shining. Er ist erwachsen geworden. Er ist ein Mann, der viele Fehler beging und sich besonders in den ersten Jahren seiner Abstinenz damit extre, auseinandersetzt. Die Unschuld ist einem neuen Charakter überlassen. Das kleine Mädchen Abra Stone, 13 Jahre alt, hat ebenfalls das Shining. Danny behauptet passenderweise, wenn er eine Taschenlampe ist, sei sie ein Leuchtturm. Ihre Kraft ist extrem stark. So stark, dass sie unfreiwillig in die Quere der Sekte True Knot gelangt. Sie sieht, wie ein anderer Junge von ihnen ermordet wird und sein Shining von den Vampirartigen eingeatmet wird.

Ein spannendes und sehr mystisches Spielfeld, auf dem King diese beiden Charaktere gegen die Vampirsekte antreten lässt. Nach außen sind sie unauffällig. In ihren Wohnwägen würden sie wohl nur für gelegentliches Fluchen von Autofahrern sorgen, die an ihnen vorbei wollen. Doch so unauffällig sie tun, so gerissen sind sie in Wirklichkeit. Jeder von ihnen hat eine besondere Fähigkeit. Telepathie, das Orten von Menschen über Bundessstaatengrenzen hinweg, die Suggestion, das Unsichtbarmachen und vieles mehr. Sie leben - soweit sie sich erinnern und sagen können - mehrere Hundert Jahre lang. Beinahe wie die Vampire in Jerusalem's Lot scheinen sie unsterblich. Wenn da nicht die kleine Abra Stone und der Alkoholiker Danny Torrance wären.

Shining gehört zu meinen großen Favoriten. Kaum ein anderer Roman hat mich nachträglich noch so mit der Geschichte beschäftigt wie die Geschichte der Familie Torrance im Overlook Hotel. Auch ohne die Verfilmung von Stanley Kubrick ist die Handlung furchteinflößend und verstörend. Eben das, was man von Stephen Kings frühen Werken erwartet. Für mich war also die große Frage, was der Roman eigentlich werden würde. Eine Art Hommage an seine frühen, geradlinigen und kurzweiligen Romane. Oder eher eine langwierige, komplex verwobene Großvatergeschichte.

Es ist ein Zwischending. King setzt sich sehr intensiv mit dem Werk der Anonymen Alkoholiker auseinander. Hineingewebt sorgt Danny Torrances Beruf als Sterbehelfer dafür, dass man sich als Leser ganz automatisch mit dem Tod beschäftigt. Torrance ist am Boden als er das Helen Rivington House erreicht. Erst im Verlauf der eigentlichen Handlung lebt er auf, übernimmt Stück für Stück Verantwortung. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für Abra, die ihm aus gutem Grund ans Herz wächst. Im Gegensatz dazu die kindliche Unschuld des kleinen Mädchens, das von einem Zauberer zum Spaß animiert, das Silberbesteck ihrer Familie aus der Schublade an die Decke hängt. Auch sie entwickelt sich. Sie verliert ihre Unschuld und zum Tragen kommt eine Wut, die ich so nie erwarten würde. Zugegeben, Rose O'Hara, Anführerin der Sekte, gehört zu den miesesten, gemeinsten und bösesten Widersachern, die King erfunden hat. Aber da ist noch mehr. Abra entwickelt sich von einem kleinen Mädchen, hin zu einer Frau. Ihre Pubertät führt mit Sicherheit nicht dazu, dass sie ausgeglichener wird. Ganz wie bei Charlie McGee in Feuerkind könnte man Angst haben, die 13-jährige würde aus reiner Wut an den Eltern die beiden umbringen wollen.

Doch zuerst gilt es die Vampire aufzuhalten. Hier beweist King, dass er noch immer in der Lage ist, mich in der Nacht wach zu halten. Die Hatz der Sektenmitglieder auf Abra, das Ablenkungsmanöver, das Scheitern und Entführen des Mädchens und was mit ihrem Entführer passiert, all das gehört zum besten Teil des Romans. Hier merkt man, wohin die Reise der Geschichte geht, auch wenn die Tatsache, dass der Roman zu dem Zeitpunkt noch etwa die Hälfte vor sich hat, die Spannung etwas herausnimmt, ob Abra an dieser Stelle überlebt oder nicht.

King will nach diesem Ereigniss den Spannungsbogen nochmal aufbauen. Zu einem echten Showdown vorbereiten und ich begebe mich freiwillig in seine Hände ohne den geringsten Zweifel, dass da noch etwas schief gehen kann. Oh wie schade, dass da doch noch was schief geht. King kann die Geschichte nicht einfach so weiterschreiben. Er kann nicht die angekündigten Dämonen zusammen mit Danny und Abra in Colorado exakt am gleichen Ort wo das Overlook stand gegen die Sekte kämpfen lassen. Nein, er muss erst noch verweben. Nicht nur die Zukunft von Danny und Abra sind verbunden, sondern auch die Vergangenheit. Ich bin mir nicht sicher, was ihn da geritten hat, aber innerhalb von wenigen Augenblicken ist aus Danny Torrance Onkel Dan geworden. Der Halbbruder von Abras Mutter. Jack Torrance soll also eine Affähre gehabt haben. Damals als er Lehrer in Vermont war lernte er Abras Großmutter kennen. Diese stirbt als Abras Mutter noch jung war und verschwindet dadurch solange, bis Danny passenderweise in seinen Gedanken darauf stößt. Mein Problem daran ist nicht unbedingt die Tatsache, dass Dannys Vater fremd ging. Ich frage mich, warum muss das in die Handlung mit hinein? Welchen Zweck hat diese familiäre Bindung zwischen Abra und Danny? Kann Lucy dadurch eher beruhigt werden, dass ein Fremder, der behauptet das Shining zu haben, mit der eigenen Tochter in den Krieg zieht? Ein Gefühl von Jerry Springer macht sich bereit und die Stimmung ist im Sinkflug.

Da kommt es erstmal ganz recht, dass King sich wieder erlaubt, das Tempo zu erhöhen. Schon als Danny mit dem verstorbenen Dick Hallorann spricht ist klar, dass die Geschichte in Colorado enden muss. Dort, wo er seinen größten Schrecken begegnete, muss sich Dan dem nächsten stellen. King handelt den Rest der Geschichte in sehr guter Form ab. Es ist spannend, zum Teil auch witzig - wer hätte gedacht, dass sich hunderte Jahre alte Vampire an einem Jungen vergiften, der den Erreger der Masern in sich trägt? - auf jeden Fall mitfühlend. Naja, beinahe. Natürlich kann ich nicht beurteilen, wie es ist, in seinem eigenen Kopf angegriffen zu werden. Wie es ist, über solche Kraft zu verfügen. Aber dennoch kaufe ich Abras Entwicklung nicht ganz ab. Sie ist nicht Carrie White, die wegen ihres Äußeren und ihres zweiten Gesichts gehänselt wird. Sie wächst behütet und in Liebe auf. Nur aus reiner Nächstenliebe und weil sie gesehen hat, wie der Junge aus Iowa umgebracht wird soll sie zu dieser Furie werden? Plausibel, aber nicht ganz Glaubwürdig.

Und dann ist da noch diese Sache mit Abras und Danny Torrances Kopf. Ähnlich wie bereits in Dreamcatcher vermittelt King das Bild von Kisten, Aktenschränken und anderen Behältern, die man schützen könnte. Ähnlich wie dort, unterschätzt die Kraft, die in diese Köpfe hinein will die Kraft derjenigen, die uns ans Herz wachsen sollen. Ein nettes Bild, aber ist es nicht vielleicht schon zu häufig genommen?

Alles in allem liest sich die Rezension eventuell etwas zu hart. Doctor Sleep ist eine gute Geschichte. Eine sehr gute sogar. Stellenweise ist sie spannender und auch unvorhersehbarer als alle Geschichten, die King in den letzten Jahren geschrieben hat. Stellenweise ist da wieder diese Magie der Geradlinigkeit und der abrupten Wendungen, die Kings frühe Werke so großartig gemacht haben. Und an vielen Stellen ist es einfach eine Geschichte, in der man sich verliert und die den Leser gefangen nimmt. In der man hofft und mit den Akteuren bangt. Eine typische Geschichte von Stephen King eben.

Croaton (4 / 5)

Na also: Stephen King hat es nun doch vielen Künstlern im Bereich der Musik gleichgetan und endlich ein „Best of“ herausgebracht! Dass King gerne bei sich selbst klaut, weiß der Dauerleser ja, und in Doctor Sleep tut er das mit einer Schamlosigkeit, vor der man einfach den Hut ziehen muss. Was hat das „Best of“ beispielsweise zu bieten?

Ich könnte beliebig so weitermachen, während der Rezensionsleser auf das vernichtende Urteil wartet. Doch wer bitte kauft sich ein „Best of“, wenn er den entsprechenden Künstler nicht mag? Im Gegenteil ergötzt man sich an der so präsentierten perfekten Mischung. Und genau das ist Doctor Sleep geworden.
Trotzdem: Als King ES schrieb, bezeichnete er es als Abschluss seiner Phase, über Kinder zu schreiben; mit In einer kleinen Stadt rundete er das Castle Rock-Kapitel ab – es wäre schön, wenn er Doctor Sleep als ähnlichen Meilenstein ansehen würde, denn von nun an wäre jede Wiederholung obiger Zusammenstellung zu viel des Guten.

Mr. Dodd (3 / 5)

Ich war sehr skeptisch wie Stephen Kings langerwarteter Nachfolger zu Shining werden würde, immerhin gab es da einen andere Fortsetzung zu einem eigentlich abgeschlossenen Roman, bei dem mich noch immer das Grauen packt, wenn ich daran denke.
Doctor Sleep ist in der Hinsicht wesentlich besser, jedoch längst nicht so gut wie sein Original. Die Idee, dass Danny Torrance ein Alkoholiker ist, ist einfach viel zu klischeehaft, genauso wie das Auftreten eines weiteren übernatürlichen Kindes, welches noch stärker ist als Danny. Anstatt also wirklich etwas Neues zu versuchen, verwendet King wieder die gleichen Stereotypen (wenn auch in etwas anderer Form als im Original). Das ist jedoch nicht groß störend, da beide Charaktere trotzdem gut miteinander harmonieren.
Die Bösewichte sind hier jedoch wesentlich interessanter gestaltet als die Geister im Overlook-Hotel, da sie zum einen eine eine gute Hintergrundgeschichte bekommen und zum anderen ihre Ziele besser zu verstehen sind, als das manch anderer King-Bösewichte, die einfach nur böse sind. Jedoch gibt es hier einen großen Kritikpunkt: Sie sind viel zu schwach, viel zu einfach auszutricksen und werden zu einfach besiegt. Nach ihrer grandiosen Darstellung, wie sie über die Jahrhunderte überlebt und hellseherisch begabte Kinder und Erwachsene abartig getötet und ihre Energie zur Ernährung genutzt haben ist es eine Riesenenttäuschung zu sehen, dass sie permanent von Danny und seinen Freunden überlistet werden und wirklich KEINER der Guten dabei stirbt. Und das von einem Autor, der in einem Großteil seiner Werke nicht davor zurückgeschreckt hat, selbst die sympathischsten Figuren zu verschonen. Leider nimmt das dem Buch seine Atmosphäre, denn nichts ist langweiliger als eine Geschichte, wo die Guten zu stark sind und die Bösen fast überhaupt nichts ausrichten können. Nebenbei kam mir hierbei die Rolle der Andrea Steiner etwas seltsam vor, da sie mit einer prologartigen Wichtigkeit eingeführt wird, nur um am Ende genauso belanglos ausradiert zu werden wie alle anderen Mitglieder des Wahren Knotens. Gerade ihre Hintergrundgeschichte hätte Potential gehabt.
Trotzdem würde ich wahrscheinlich noch vier Punkte geben, denn trotz dieser Schwächen, ist das Buch dennoch gut zu lesen. Jedoch ziehe ich noch einen Punkt ab für die in meinen Augen völlig unsinnige Verwandtschaft zwischen Danny und Abra. Nicht nur, dass eine solche Enthüllung Soap-Niveau hat, dass Jack Torrance jetzt auch noch als Ehebrecher dargestellt wird, ist in meinen Augen dem Charakter nicht angemessen.

Ich hoffe King wird nicht weich auf seine alten Tagen und präsentiert in Zukunft auch wieder Geschichten, wo ich nicht schon nach 300 Seiten weiß, dass dem Hauptcharakter und dem Kindcharakter absolut nichts passieren wird.

Horaz Klotz (2 / 5)

Das Wichtigste zuerst: Grundsätzlich habe ich absolut kein Problem damit, dass King seine Klassiker weiterspinnt und auch Jahrzehnte später erzählt, wie es mit seinen berühmtesten Charakteren weitergegangen ist. Das gilt aber auch nur, wenn es wirklich etwas Neues zu erzählen gibt. Insofern waren die ersten Dutzend Seiten von Doctor Sleep eine ziemliche Geduldsprobe. King gibt der Shining-Nebenfigur Dick Hallorann eine erschreckend ausführliche Hintergrundgeschichte, die streckenweise unfreiwillig komisch wirkt - ich sage nur Zigarettenstummel im Pudding. Dann zieht er auch nochmal die endlich tot geglaubten Geister des Overlook Hotel aus dem Hut und gibt eine so umfangreiche wie überflüssige Schachtelanleitung, um zu erklären, wie genau Danny sie bannen kann. Nicht das letzte Mal, dass der Roman Dinge kleinteilig erklärt, die besser Andeutung geblieben wären.

Mit dem ersten Zeitsprung kommt dann zum Glück etwas Schwung in die Geschichte. Dass der Meister kein Erbarmen mit Danny hat und ihn prompt zum Alkoholiker macht ist kein Problem - im Gegenteil, ich hätte mir hier deutlich mehr gewünscht. King sollte doch aus eigener Erfahrung einiges zum Thema Alkoholismus und Drogenmissbrauch zu erzählen haben. Was er seine Hauptfigur hier durchleben lässt war mir viel zu zahm. Wir erleben einen drogendurchnebelten Morgen, dann ist es schon vorbei mit der Trinkerkarriere und Danny schließt sich brav den Anonymen Alkoholikern an, die ihm auch noch mal versichern, dass er ja gar nichts so Schlimmes angerichtet hat. Für das große Thema Sucht ist mir das zu halbherzig. Da will ich auch mehr darüber lesen, mehr Tiefpunkte, mehr Scheitern, mehr inneren Kampf. So wirken die Anonymen Alkoholiker wie übermächtige Wunderheiler und Danny ist nach seinem Aussetzer zu Beginn gleich wieder der verlässliche Vorzeigeprotagonist. Immerhin fand ich den neuen Einsatzort für seine übersinnlichen Kräfte kreativ gewählt und es war nett, ihm nach Jahren unterwegs beim Seßhaftwerden zuzuschauen.

Auch Abra als zweite Hauptfigur funktioniert für mich nur bedingt. Ihr Konzept - sie kann das gleiche wie Danny damals, ist aber viel stärker und viel besser darin - klang schon mal nach alberner Fanfiction. Abgesehen davon war es ein bisschen unheimlich, wie ausführlich King auf das das Aussehen eines eindeutig minderjährigen Mädchens eingeht. Ich bin mir ziemlich sicher dass in Shining nicht in jeder zweiten Szene erwähnt wurde, wie niedlich Danny wieder aussieht und wie hübsch er lacht. Erst wenn sie gegen Ende konkret in die Handlung gezogen wird und auch mal ein paar eigene Entscheidungen treffen darf, funktioniert Abra als Protagonistin einigermaßen.

Nach den Helden kommen wir zu den Schurken. Und leider, leider habe ich mit dem Wahren Knoten auch ein paar Probleme. Ich habe schon einmal geschrieben, wie unmotiviert ich das "Wir müssen töten um zu überleben"-Motiv bei Bösewichten finde. Und King versucht auch gar nicht, den Vampir-Geheimbund als etwas anderes darzustellen als gnadenlose Monster. Zwar will er dem Leser auch hier - so wie im ähnlich gelagerten Der Fluch - wieder Schuldgefühle einreden, dass zu wenig auf die umherziehenden Wohnwagen-Gruppen geachtet wird, gräbt dann aber selbst von Schwarzer Magie bis zu entführten Kindern jedes Zigeunerklischee aus. Dazu kommen noch die kruden Superkräfte, die eher in einen X-Men-Comic gepasst hätten, als in einen halbwegs geerdeten King-Roman. Zwar ist die Verwandlung vom Menschen hin zum Steam-Vampir grundsätzlich interessant und auch ganz spannend dargestellt, mit dem Zauberdampf hält aber ein weiteres Problem ins Buch - und damit in Kings Kosmos - Einzug. Waren die Sonderfähigkeiten unserer Helden früher einfach unerklärliche Phänomene (Shining) oder Talente (Alles endgültig) sind sie jetzt sicht- und messbare Einheiten, die jederzeit aus den Trägern extrahiert und auf Flaschen gezogen werden können. Das ist eine Entzauberung, die schon in Richtung Midi-Chlorianer geht.

Fazit: Schwache Schurken, unmotivierte Helden und ein paar interessante Ideen, die leider ziemlich im Sand verlaufen. Auf solche Fortsetzungen kann ich dann doch gut verzichten.


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