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House of Cards: Rezension

5 Byte hinzugefügt, 15:14, 27. Okt. 2015
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Handlungstechnisch ist also alles in Ordnung. Mehr noch, die erhofften Augenzwinker gibt es zu Hauf. Wenn Eddie seine Begleiter schockt als sich seine Augenfarbe ändert. Wenn er einem schockierten Roland klar macht, was er ihn in den letzten Tagen zu essen gegeben hat - und das eventuell seine eigenen verdauten Finger dabei sein könnten. Selbst als Henry Dean kurz vor seinem eigenem Tod in der Scrabblerunde völlig schwachsinnige Antworten liefert. Für einen Anhänger des Dunklen Turms und für die Fans von Kings Vorlage sind solche Momente extrem stark.
[[Bild:House of Cards Rezension 01.jpg|right|300px|thumb|Der Job als Hintergrundjob Hintergrundpolizist muss tierisch langweilig sein und nicht zum Bewegen einladen]]Der Grund, warum es nicht die volle Punktzahl in der Bewertung gibt, hängt erneut mit der künstlerischen Begleitung zusammen. Schon bei ''Der Gefangene'' war ich mit der Darstellung von Roland Deschain und Enrico Balazar nicht zufrieden. Diese Unzufriedenheit wird langsam aber sicher zur Verärgerung. Piotr Kowalski hatte in der vorangegangenen Reihe ein Händchen für Perspektiven und auch für einige spannende Details. Ohne Frage, seine Arbeit ist noch immer grundsolide. Aber es fehlt hier an Einigem. Durch seine Entscheidung, so gut wie alle Gesichter vollständig auszuleuchten. Durch seinen Stil der Zeichnung wirkt das Ergebnis mehr und mehr zweidimensional. Vorangegangene Comics bildeten Räume durch ihr Spiel mit Licht, Schatten und absoluter Dunkelheit. Doch Kowalski verzichtet mehr und mehr auf den Einsatz spannender Mittel. Es wirkt wie eine Standardaufgabe und eine Umsetzung Ebenjener. In Mittwelt scheint zum Beispiel die Sonne immer aus der gleichen Richtung und gleichmäßig über die nahezu gleiche Landschaft.
Das Blöde ist, diese vermeintliche Simplifizierung äußert sich nicht nur bei der Ausleuchtung. Auch bei der Darstellung von Charakteren, die als Füllmaterial mit auf das Bild gehievt werden, scheint bei Kowalski die Kreativität ausgegangen zu sein. Besonders deutlich wird dies während Eddie Deans Verhör in Heft 2 (siehe rechts). Es wirkt, als hätte man den nicht ganz so wichtigen Polizist im Hintergrund einfach zweimal in andere Bilder kopiert um Aufwand und Zeit zu sparen. Das passiert Kowalski nicht nur dieses eine Mal, sondern häufiger während dieser Reihe. Ich frage mich, ob er das auch schon während der letzten Reihe getan hat, und es mir nur nicht auffiel ...