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Niedere Männer in Gelben Mänteln: Inhaltsangabe

5.566 Byte hinzugefügt, 13:08, 26. Nov. 2015
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'''Inhaltsangabe zu ''Niedere Männer in Gelben Mänteln'''''<br>
[[Stephen King]]s Roman ''[[Atlantis]]'' ist in 5 Novellen unterteilt; ''[[Niedere Männer in Gelben Mänteln]]'' ist die erste und bei weitem längste davon (sie nimmt beinahe die Hälfte des Buchs ein). Sie ist gegliedert in 11 Kapitel mit jeweils mehreren Überschriften (siehe auch [[Besondere Erzählstrukturen]]).
[[Bild:Hearts_in_Atlantis(Film).jpg|right|200px]]
==Kapitel I==
'''Ein Junge und seine Mutter. Bobbys Geburtstag. Der neue Mieter. Von der Zeit und Fremdlingen.'''
:Es ist kurz vor seinem Geburtstag Ende Mai [[Ereignisse im Stephen King Universum im Jahr 1960|1960]], als [[Bobby Garfield]] seiner Mutter [[Elizabeth Garfield|Elizabeth]] gegenüber gesteht, dass er alles dafür geben würde, das neue [[Schwinn]]-Fahrrad aus dem Schaufenster des Fahrradladens zu bekommen, auch wenn er weiß, dass es hoffnungslos ist. Sein Vater [[Randall Garfield|Randall]] ist früh [[Herzleiden|verstorben]] und hat der Kleinfamilie laut Elizabeth nur Schulden und eine abgelaufene Lebensversicherung hinterlassen – seine Kartenspielsucht hat ihn und nun sie beinahe in den Ruin getrieben. Wäre ihr Boss, [[Donald Biderman]], der Inhaber des Maklerbüros, für das auch Randall arbeitete und wo sie Sekretärin ist, nicht so verständnisvoll, könnte sie sich wohl kaum über Wasser halten. Im Stillen weiß Bobby es besser, denn immer wieder kann seine Mutter sich ein neues Kleid leisten. Aber er kennt seine Mutter, die er dennoch über alles liebt, gut genug, um diesbezüglich nicht nachzubohren. Stattdessen beschließt er, sich das Geld mühselig selbst zusammenzusparen; das Sammeln von Pfandflaschen ist doch ein guter Start.
:Wie knauserig sie wirklich ist, zeigt sich, als sie Bobby zu seinem elften Geburtstag einen rein vom materiellen Wert her billigen Bibliotheksausweis schenkt. Dennoch ist Bobby begeistert, denn es ist ein ''Erwachsenen''ausweis – nun steht ihm die Welt der Bücher offen. Noch am selben Tag leiht er sich auch gleich zwei Romane aus.
:Bobby und Elizabeth erleben zufällig mit, wie an eben diesem Tag der neue Mieter der Wohnung über ihnen mit dem Taxi ankommt. Bobby hat sofort das passende Wort für ihn: alt. Der Mann muss über 60 sein (später erfahren wir, dass er 66 ist). Seine Mutter geht noch strenger mit ihm ins Gericht: Da der Fremde neben drei verwahrlost aussehenden Koffern auch noch Einkaufstüten bei sich hat, steht sie ihm augenblicklich sehr skeptisch gegenüber.
:Ted macht Bobby ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk und gibt ihm den Roman ''[[Herr der Fliegen]]'' zu lesen, ein Buch, das die seltene Kombination von guter Geschichte und guter Sprache in Perfektion aufweise und das Bobby auch von Anfang an völlig zu fesseln vermag. Er verliert sich in der Welt der Kinder auf der Insel und ist am Ende perplex, da er nicht sagen kann, ob der Roman nun gut oder schlecht endet.
:Sully-John, den er zufällig trifft, ist keine Hilfe, denn er kann mit Büchern nichts anfangen und denkt sowieso nur an den Preis, den er gewonnen hat: Er darf nach einer Auslosung in den Sommerferien eine Woche lang in ein spezielles Jugendcamp. Doch er erwähnt etwas Komisches: Er habe seltsame Männer im Park gesehen. Bobby schenkt dieser Bemerkung keine weitere Beachtung – hätte Sully-John nur dazugesagt, dass diese Männer gelbe Mäntel trugen ... dies hätte den Lauf der Geschichte völlig verändern können.
:Es ist ein Zeichen für Bobbys Frühreife, dass er Sully-John fürs Kino einen Korb gibt, um stattdessen mit Ted über das Ende des Buches sprechen zu können. Bei diesem Gespräch (bei dem sich zeigt, wie sehr das Buch King selbst am Herzen liegt) rückt Ted auch mit der Sprache heraus, was es mit dem Job auf sich hat, den er Bobby anbieten kann. Vordergründig – dies ist ''ein'' Job und der einzige, von dem Bobbys Mutter erfahren soll – soll Bobby Ted aus der Zeitung vorlesen, da seine eigenen Augen nicht mehr die besten sind(eine falsche Fährte, die bereits [[Todd Bowden]] und [[Kurt Dussander]] in ''[[Der Musterschüler]]'' verwendeten, um vom wahren Grund ihrer Treffen abzulenken). Hauptsächlich aber geht es darum, dass Bobby die Augen offenhält, wenn er in ihrem Viertel unterwegs ist: Er soll Ausschau halten nach den Niederen Männern.
:[[Niedere Männer]] – der Ausdruck allein lässt Bobby erschaudern, auch wenn er damit nichts verbindet. Dennoch versteht er instinktiv, dass Carol mit ihrer Einschätzung recht hatte: Ted ist auf der Flucht ... vor eben jenen Männern. Es sind spezielle Typen, die sich zu auffällig kleiden (sie lieben etwa gelbe Mäntel), zu lässig abhängen, gerne einmal einer Frau nachpfeifen und hervorstechende Autos mit schreienden Farben fahren. Es sind keine Polizisten, sondern gefährliche Personen – sollte Bobby einen sehen, soll er wie der Wind wegrennen.
:Es gibt, so Ted, verschiedene Möglichkeiten, die Anwesenheit dieser Fremden zu erkennen, und als Ted diese aufzählt, begreift Bobby mit einem niedergeschlagenen Magenkribbeln, dass Ted entweder senil oder verrückt ist: Er faselt von Drachenschwänzen (Drachen im Sinne des Fluggerätes) und umgedreht aufgehängten Suchanzeigen, von Zetteln, mit denen angeblich nach verlorenen Haustieren gesucht wird, von Himmel-und-Hölle-Kästchen auf dem Gehsteig, neben den Sterne oder Monde gezeichnet sind (für eine komplette Übersicht über alle Zeichen bitte [[Woran man die Niederen Männer erkennt|hier entlang]]).
:Etwas stimmt nicht mit Ted, denn er hat auch seltsame Aussetzer, in denen er ins Nichts starrt oder so seltsame Sachen sagt, wie "Man spürt sie zuerst hinter den Augen." Um Ted bei Laune zu halten, verspricht Bobby ihm, sich nach diesen Symbolen umzuschauen.
 
==Kapitel III==
'''Die Macht einer Mutter. Bobby macht seinen Job. "Fasst er dich an?" Der letzte Schultag.'''
==Kapitel IV==
'''Ted hat einen Aussetzer. Bobby geht an den Strand. McQuown. Die Intuition.'''
:Bobby liest dem ständig rauchenden Ted gerade wieder aus der Zeitung vor, als dieser seinen bislang längsten Aussetzer hat. Seine Pupillen weiten und verengen sich, Ted ist erstarrt und sagt einen seltsamen Satz (der Fans des [[Dunkler -Turm -Zyklus]] sofort ins Auge springt): "Alle Dinge dienen dem [[Balken]]." Bobby will ihn wach schütteln, und als Ted tatsächlich zu sich kommt, warnt er ihn eindringlich davor, ihn nicht zu berühren, wenn er in einer solchen Trance ist.:Von diesem Erlebnis aufgerüttelt, will Bobby ihm endlich erzählen, was er gesehen hat, doch Ted scheint dies zu spüren und kommt ihm zuvor: Er glaubt, die Niederen Männer ziehen gerade nach Westen. Nach dieser intensiven Berührung mit Ted geht es Bobby ganz ähnlich wie einst [[Paul Edgecombe]], nachdem dieser (in ''[[The Green Mile]]'') [[John Coffey]]s Hand hielt: Plötzlich nimmt er die Welt viel intensiver und eindringlicher wahr – ein Zustand, der einige Stunden anhalten und einem Mann namens [[Herb McQuown]] wenig später zum Verhängnis werden wird.
:Bobby wurde von Carols Mutter auf den Jahrmarkt am Strand eingeladen; Carol wird ein paar Freundinnen und auch Sully-John mit dabeihaben. Als Bobby seine Mutter nach ein wenig Kleingeld fragt, kommt es zu einem der größten Streits zwischen den beiden, was dadurch nicht besser gemacht wird, dass Bobby auf einmal weiß, dass Liz in einem Unterwäschekatalog Dollarscheine eingeklebt hat, um für einen dortigen Großeinkauf zu sparen – ihm aber verweigert sie jedes Trinkgeld, sodass er sich aus seinem Fahrrad-Topf bedienen muss.
:Dennoch wird der Tag ein voller Erfolg – Höhepunkt ist sicherlich die Fahrt mit dem Riesenrad, während der er mit Carol am höchsten Punkt stehen bleibt und dem eingeschüchterten Mädchen einen Kuss gibt. Es ist ein guter Kuss – der beste, den er in seinem ganzen Leben erleben wird.
:Sie wollen gerade nach Hause gehen, als Bobby McQuown auffällt. Er ist ein Kartenspieler, es gilt, an seinem Tisch unter drei Karten die umgedrehte Herzdame zu finden. Vor ihm verlieren die Freundin von Carols Mutter und Sully-John ... aber Bobby weiß jedes Mal, wo die Karte ist. Er versucht es selbst und gewinnt. Daraufhin lässt McQuown sein ganzes Können aufblitzen – aber Bobby gewinnt erneut. Er gewinnt, weil er eine neue Gabe entdeckt hat: Er kann Gedanken lesen. So wusste er von dem Geld im Katalog seiner Mutter. So wusste er, dass es okay sein würde, Carol im Riesenrad zu küssen. So wusste er, wo die Karte war, weil ''McQuown'' es wusste.
:In jener Nacht hört Bobby die Turmuhr Minuten vor der vollen Stunde schlagen – ein weiteres Zeichen für die Niederen Männer; Bobby ist aber zu müde, um sich darüber Gedanken zu machen.
 
==Kapitel V==
'''Bobby liest aus der Zeitung vor. Braun mit einem weißen Lätzchen. Eine große Chance für Liz. Camp Broad Street. Eine beunruhigende Woche. Ab nach Providence.'''
:Bobby ist entsetzt zu erfahren, dass Ted ganze 500 Dollar auf den Boxkampf setzte und begreift sofort, dass Ted sich Fluchtgeld verschaffen will. Auf der Rückfahrt im Taxi gibt Ted es auch unumwunden zu: Er will aufbrechen, sobald Liz wieder zurück ist. Endlich platzt die Wahrheit über seine Beobachtungen aus Bobby heraus, doch Ted ist nicht böse, weiß schon lange von der Anwesenheit der Niederen Männer. Er hat Beziehungen und weiß, dass der Boxkampf eine abgekartete Sache ist – der Gewinn von 2.000 Dollar ist ihm sicher.
:Doch sind die Niederen Männer näher als gedacht – auf einmal hält das Taxi neben einem Fahrzeug, das eindeutig zu ihnen gehört: es ist ein DeSoto von einem grässlichen Violett, mit grünen Sitzpolstern, verzierten Chromleisten und einer monströsen Kühlerfigur. Ted packt Bobby: Er müsse sofort seine Gedanken abschotten. Bobby denkt an den Film, doch er projiziert keine Mauer herauf, sondern ein Bild von dem französischen Sexkätzchen Brigitte Bardot, wie er sie auf einem Plakat gesehen hat.
:Seltsamerweise denkt er an das Lied ''Heavenly Shades Of Night Are Falling'' (Titel der [[Heavenly Shades Of Night Are Falling: Inhaltsangabe|fünften Novelle]] von ''Atlantis''), das wie ein Soundtrack zu seinem Tagtraum läuft, als Bardot in seinen Gedanken zu einer zehn Jahre älteren Carol Gerber wird – hat er gerade einen Blick in die Zukunft werfen dürfen? Wie dem auch sei, es funktioniert, und obwohl Bobby das bereits von Ted beschriebene Jucken hinter den Augen verspürt, passieren sie den leeren Wagen – die Männer sind wohl in der Bar dahinter gewesen – ohne Vorfälle.
:Ted gibt auf Bobbys Nachfrage zu, dass die Niederen Männer in der Tat aus einer anderen Welt kommen, dass sie für Bobby aber keine Gefahr darstellen. Dieses Erlebnis hat Bobby jedoch verändert – er erlebt aktiv mit, wie seine Kindheit in Brüche geht und das Erwachsenenalter über ihn hereinbricht, auch wenn er sich dagegen zu wehren versucht.
:Dieser Zwischenfall hätte böse enden können, wäre da nicht zufällig Rionda mit ihrem Auto vorbeigekommen. Die Freundin von Carols Mutter nennt die drei Angreifer beim Namen und schickt sie kleinlaut nach Hause – Bobby weiß aber, dass er sich ohne eigenes Zutun soeben für lange Zeit drei gefährliche Feinde gemacht hat; er und Carol werden von nun an auf der Hut sein müssen.
:An diesem Abend hält Bobby die Spannung kaum aus: Was ist aus dem Boxkampf geworden? War er wirklich abgekartet? Endlich ruft Ted Len an – und alles ist gutgegangen, Ted ist um 1.500 Dollar reicher. Aber ist das wirklich gut? Heißt das nicht, dass Ted nun gehen wird? Als Bobby mit erstickter Stimme nachfragt, ob er seinen alten Freund je wieder sehen wird, gesteht dieser, dass er dies kaum glaubt. Auch Ted ist den Tränen nahe – aber als Bobby sich ihm in die Arme werfen will, weicht er schnell zurück: Keine Berührungen, das ist die Regel zwischen ihnen.
:Obwohl für Ted alles gut verläuft, erlebt Bobby in jener Nacht einen furchtbaren Alptraum: Wieder wird seine Mutter gejagt, diesmal auch von Willie Shearman und seinen Kumpels, nun aber nicht im Dschungel, sondern durch ein Hotelzimmer. Die Absichten der Männer (die mit gewaltigen Erektionen herumlaufen) sind nur zu klar, und Bobby wünscht sich, aus dieser Welt des Alptraums in seine Welt wechseln zu können. Dieser Wunsch schwört eine Vision herauf – die Vision eines Turms, der alle Welten verbindet. Er kann es nicht wissen, doch hat er eben einen Blick geworfen auf den [[Dunkler Der Dunkle Turm|Dunklen Turm]] selbst.
==Kapitel IX==
'''Schlimmer Donnerstag.'''
:Zur gleichen Zeit kommt Bobbys Mutter am anderen Ende der Stadt an. Ein zufälliger Beobachter sieht, dass die ihm fremde Frau geschlagen wurde und dass sie versucht, ihre Blessuren mit Make-up zu kaschieren. Er hofft, dass der Verantwortliche bereits zur Rechenschaft gezogen wurde, am besten mittels Gegengewalt.
:Carol ist tapfer und erzählt Ted, dass sie von drei Jungen überfallen und mehrfach geschlagen wurde: in den Magen, in die Seite (Bobby ist schockiert über die blauen Flecken) und schließlich auf den Arm – erst das daraus resultierende Knacken hat die Angreifer verschreckt und in die Flucht geschlagen. Ted übernimmt sofort die Kontrolle, schneidet ihre Bluse auf und sieht sich die Verletzungen genauer an. Er stellt fest, dass ihre Schulter ausgekugelt ist und verspricht, dass er ihr helfen kann.
:Er schaut Carol tief in die Augen, und Bobby ist klar, dass er seine Freundin [[hypnotisiert ]] – seine Pupillen weiten und engen sich wieder, während er Carol erklärt, dass Schmerz nach oben steige und sie ihn auffangen müsse, bevor er ganz in ihrem Gehirn ankomme. Dafür müsse sie nur Bobbys Gürtel in den Mund nehmen und ganz fest zubeißen, wenn der Schmerz käme. (Diese Szene wird in Kings späterem Roman ''[[Der Turm]]'' ein Spiegelbild haben, als [[Roland Deschain]] [[Eddie Dean]] dasselbe Prinzip erklärt, kurz bevor er ihm eine Kugel aus dem Bein operiert.)
:Es klappt: Ted renkt ihre Schulter wieder ein, und Carol berichtet danach erstaunt, wie wenig es doch wehgetan habe und wie gut sie sich jetzt sofort fühle. Aber weder sie noch Bobby bekommen die Gelegenheit, erleichtert zu sein – die Tür wird aufgestoßen, und da steht Liz Garfield ... und was sie sieht, ist eindeutig: Ein alter Mann, der sich in Anwesenheit ihres Sohnes an einem fast ausgezogenen Mädchen vergeht.
:Ihr Entsetzen ist so plötzlich wie ihr Zorn. Völlig außer sich – Bobby erkennt sie kaum wieder – wirft sie eine Vase nach Ted, doch damit nicht genug: Sie wirft einen kleinen Tisch gegen seine Brust und schleudert selbst Bobby, der sie aufhalten will, quer durch den Raum. Carol will eingreifen und erklären, was hier passiert ist, wird aber selbst von einer Vision überwältigt. Da sie soeben intensiven Kontakt mit Ted hatte, kann nun auch sie kurz hellsehen und begreift, was mit Liz passiert ist, dass ihr Boss und seine Mitarbeiter sie überfallen haben. Als sie das ausspricht, verharrt Liz schockiert, ein heilsamer Schock, denn endlich ist sie bereit zuzuhören – Carol berichtet knapp von dem Überfall.
:Doch dann, auf dem Weg zur Küche, kommt er an der Tür zum Schlafzimmer seiner Mutter vorbei und sieht darin etwas Entsetzliches: eines der Plakate. Und in einer grausamen Vision fällt ihm die Wahrheit zu: Liz hat dieses Plakat abgenommen, den Namen Brautigan entdeckt und die angegebene Nummer gewählt. Mit zitternden Fingern ruft auch Bobby dort an – und die tiefe Stimme am anderen Ende erkennt ihn sofort, warnt ihn, die Sache auf sich beruhen zu lassen.
:Bobby weiß, dass seine eigene Mutter Ted verpfiffen hat, und es gibt für ihn nur eins: Raus hier, Ted finden und mit ihm fliehen. Er dreht sich ab und rennt aus seinem Elternhaus.
 
==Kapitel X==
'''Wieder da unten. Eckensteher. Niedere Männer mit Gelben Mänteln. Die Auszahlung.'''
:Bobby ruft sich ein Taxi, doch der Fahrer, [[Roy DeLois]], sperrt sich dagegen, einen Elfjährigen in diese Gegend von Bridgeport zu bringen. Erst als Bobby mit 50 Cent Trinkgeld lockt und verspricht, dass sein Großvater vor Ort auf ihn warte, lässt dieser sich breitschlagen.
:Kaum in der Nähe des Corner Pocket angekommen, läuft er direkt in eine Jungenbande (seine Mutter nennt solche Typen immer "Eckensteher"), die ihm Schwierigkeiten machen will. Sie stoßen ihn hin und her und wollen ihn ausrauben – da kommt Bobby der Junge zu Hilfe, mit dem er bei seinem ersten Besuch im Corner Pocket gesprochen hatte: Er heißt [[Dee]] und kann die anderen davon überzeugen, von Bobby abzulassen.
:Dee wundert sich, was Bobby hier unten bloß will, und als dieser erzählt, dass er seinen Freund vor den Niederen Männern retten muss, trifft er bei den Jungen einen wunden Punkt: Sie haben diese Männer auch schon beobachtet und ihre Autos gesehen. Nur, dass sie glauben, dass das gar keine Autos sind – sie wirken irgendwie ... lebendig (siehe auch [[Der herrenlose Buick|hier]]). Bobby müsse verschwinden, dürfe sich keineswegs mit diesen Typen anlegen, wenn ihm sein Leben lieb ist.
:Doch Bobby ist entschlossen. Er reißt sich los und stürzt ins Corner Pocket. Es dauert nur Sekunden, bis er begreift, dass die Niederen Männer eben erst hier waren. Die Atmosphäre ist zum Schneiden gespannt, und Alanna ist kaum wiederzuerkennen, als sie Bobby anfaucht, er solle sofort verschwinden. Das lässt Bobby sich nicht zweimal sagen – er muss Ted auf der Stelle finden und warnen.
:Er rennt schnurstracks zum Corner Pocket – und da kommt Ted gerade mit seinem eigenen Taxi an. Bobby erstarrt, denn er sieht die Niederen Männer, oder vielmehr ihre Autos: Ein feuerroter Oldsmobile mit eindeutig zwinkernden Scheinwerfern und ein rotzgrüner Cadillac mit einem hörbar atmenden Motor rasen auf Ted zu und die Niederen Männer stürzen heraus. Sofort fühlt Bobby sich erinnert an die [[Regulatoren]] aus dem [[Die Regulatoren|gleichnamigen Film]], den Bobby mit Sully-John gesehen hat (ursprünglich aus dem [[Richard Bachman]]-Roman ''[[Regulator]]'').
:Einer von ihnen packt Bobby und zerrt ihn beiseite – die anderen wollen nur Ted. Sie stinken nach Schweiß und Maden, sprechen mit schrecklichen Stimmen, die kaum menschlich wirken und sehen aus der Nähe aus als trügen sie Masken aus Fleisch. Vor Bobbys Augen verschlingt ein Reifen ihrer Autos Straßenmüll.
:Zynisch fragen die Niederen Männer, ob Ted seinen kleinen Urlaub genossen habe und versprechen ihm, dass er bald wieder ganz dem [[Scharlachroter König|Scharlachroten König]] gehöre – denn er sei ja ein [[Brecher]] (hier noch ''Zer''brecher genannt) und dazu geschaffen, [[Balken]] zu brechen. Gerade jetzt, wo ein [[Revolvermann]] unterwegs sei (gemeint ist natürlich [[Roland Deschain]]), sei seine Arbeit vonnöten, um das Projekt, den Dunklen Turm zum Einsturz zu bringen, schnellstmöglich voranzutreiben. Bobby begreift von alledem nichts bis nicht viel – der Leser aber sieht nun endgültig die Referenzen zum [[Dunkler -Turm -Zyklus]].
:Teds Häscher wollen Bobby mitnehmen, vielleicht als ein Geschenk für den König, doch Ted fordert dessen Freilassung: Er würde freiwillig geben, was er habe, um ihnen beim Brechen der Balken zu helfen – sollten sie Bobby da mit hineinziehen, müssten sie sich seine Mitarbeit jedoch erzwingen, was nach Teds Einschätzung mindestens 50 Jahre Unterschied bis zum Fall des Turms ausmachen könnte.
:Die Männer beschließen, Bobby selbst entscheiden zu lassen, schließlich ist er an die Seite seines Freundes geeilt ... Will er ihn begleiten oder hier bleiben? Bobby fühlt sie wie ein Verräter, doch schüchtern ihn die Fremden so ein, dass er ruft: "Lassen Sie mich gehen, Mister. Bitte nehmen Sie mich nicht mit." Als die Niederen Männer ihn als Feigling verspotten, schreit er: "''Ja! Ein Baby, ein kleiner Schisshase von einem Baby, ja ja ja! Es ist mir egal! Ich will nur nach Hause! Ich will zu meiner Mutter!''" Er fühlt sich erbärmlich Ted gegenüber, aber die Angst vor den Fremden in den gelben Mänteln ist allumfassend.
:Und so geschieht es: Man lässt ihn zurück und nimmt Ted Brautigan mit (wie wir in ''[[Der Turm]]'' erfahren nach [[Algul Siento]]) – Bobby wird den alten Mann nie mehr wieder sehen.:Bobby geht, wie Ted es ihm mit seinen letzten Worten geraten hat, ins Corner Pocket und bittet Len Files um zwei Gefallen (siehe auch [[VorlageGebt mir, was ich will, und ich verschwinde|hier]]):Croaton/CroatonEr soll ihn nach Hause bringen und ihm Teds Gewinn auszahlen. Len, der froh ist, wenn Bobby verschwunden ist, da er glaubt, er habe diese finsteren Gestalten angezogen, kommt beiden Wünschen liebend gerne nach; allerdings erhält Bobby eine lebenslange Sperre für seine Bar.:Wieder zu Hause ist ein Streit mit seiner Mutter unabdingbar, nicht aber, weil sie Ted verpfiffen hat – Bobby ist zu matt und ausgelaugt, um ihr etwas vorzuhalten, was sich nicht mehr ändern lässt –, wohl aber wegen Bobbys mitgebrachtem Geld, das Liz sich einheimst ... angeblich, um die Schulden ihres Mannes abzustottern. Bobby ist das Lügen leid und enthüllt, dass er die Wahrheit über Randall Garfield kennt – Liz könne sich selbst über ihren Mann belügen, wenn sie das wolle, ihn aber nicht mehr. Fast eskaliert der Streit, dann aber versöhnen sie sich und nehmen um Mitternacht ein gemeinsames Frühstück zu sich, da es Bobby nach Pfannkuchen giert.==Kapitel XI=='''Wolves und Lions. Bobby ist mit dem Schlagen dran. Officer Rymer. Bobby und Carol. Schlechte Zeiten. Ein Briefumschlag.''':In jenem Restsommer leben sich Bobby, Sully-AktuellJohn und Carol allmählich auseinander, während Bobbys Aggressionen immer mehr zunehmen; schließlich fliegt er aus einem Baseballspiel der Wolves gegen die Lions, weil er den Schiedsrichter als "betrügerischen Schwanzlutscher" bezeichnet, obwohl er insgeheim weiß, dass er richtig entschieden hat.:Aus beruflichen Gründen planen Liz und Bobby einen Umzug nach [[Massachusetts]], der schon im August stattfinden soll. Bobby aber hat vorher noch etwas zu erledigen. Er legt sich auf die Lauer, bis ihm schließlich einer der drei Jungen über den Weg läuft, die einst Carol misshandelten. Es ist Harry Doolan, und Bobby bestraft ihn stellvertretend für alle Teilnehmer mit mehreren Hieben mit dem Baseballschläger sowie einem Tritt in die Rippen. Vielleicht wäre Bobby komplett ausgerastet, hätte da nicht Ted in seinem Kopf gesprochen und ihm geraten, es hierbei bewenden zu lassen. :Schon am selben Nachmittag kommt Harry mit seiner Mutter und Officer Rymer im Schlepptau zu Bobbys Haus, um Bobby der Körperverletzung anzuklagen. Bobby schwört gelassen, dass er nichts damit zu tun habe, und Liz gibt ihm ein Alibi: Er habe ihr die ganze Zeit mit den Umzugsvorbereitungen geholfen. Rymer, der von Anfang an an Harrys Geschichte zweifelte, da Bobby soviel kleiner ist als der Angegriffene, lässt die Anklage damit sogleich fallen. Liz aber weiß die Wahrheit, denkt jedoch, Bobby habe das Richtige getan, um Carol zu rächen.:Später begegnet er Carol wieder, die ihm lange Zeit aus dem Weg gegangen zu sein scheint – und tatsächlich glaubt er Angst in ihren Augen zu sehen. Sie meint, dass viele sagen, Bobby habe sich verändert und weiß selbst nichts mit ihm anzufangen. Er steckt ihr seine neue Adresse zu, die sie etwas zögerlich an sich nimmt. Dann aber fragt sie ihn, ob ''er'' Harry verprügelt habe ... als er das bejaht, küsst sie ihn: "Gut!", sagt sie vehement. Dann rennt sie davon und bleibt auch nicht bei ihm, als er ihr hinterher ruft, dass er sie liebe.:In den Jahren nach dem Umzug geht es mit Bobby rapide bergab: Beleidigungen der Lehrkräfte, starkes Rauchen, Vandalismus, selbst Ladendiebstahl sind auf einmal an der Tagesordnung. Nichts davon schreibt er Carol, mit der er allen Bedenken zum Trotz noch Jahre (bis [[Ereignisse im Stephen King Universum im Jahr 1964|Fortsetzung 1964]]) in ArbeitKontakt bleibt. Auch Sully-John schreibt noch ein paar Briefe, die Bobby vermuten lassen, dass Sully ein gutes Leben haben wird. Der Erzähler aber weißt hier schon auf den [[Vietnamkrieg]]hin, der Sully eiskalt erwischen wird.:Endlich wird Bobby festgenommen – wegen Ladendiebstahls; im Gefängnis landet er dann wegen Marihuanabesitzes (90 Tage). Es folgen sechs Monate für Körperverletzung: Er hat einen Jungen krankenhausreif geschlagen, weil der ihm seine Gitarre nicht freiwillig schenken wollte. Liz ist so entsetzt, dass sie bei seiner Festnahme meint: "Wenn du nicht damit aufhörst, schmeiß ich dich raus!" Bobbys Antwort: "Nur zu, Ma, tu's gleich, das spart uns Zeit.":Doch steht die Tür für ihn wieder offen, als er nach den sechs Monaten nach Hause kommt. Er findet eine letzte Nachricht von Carol, da sie einen Umschlag von Ted an ihn weiterleitet. Ted hat nichts geschrieben, ihm aber einen ganzen Umschlag voll [[Rote Rose|Rosenblättern]] geschickt – ihr Duft ist himmlisch, und Bobby hört deutlich Teds Stimme: "''Genug ist genug, also immer mit der Ruhe. Reiß dich zusammen!''":Bobby ist überzeugt, dass Ted wieder frei ist und diese Blätter aus einer anderen Welt stammen. (In ''[[Der Turm]]'' wird Ted tatsächlich aus Algul Siento befreit – es ist gut möglich, dass er danach einen Abstecher zum [[Can'-Ka No Rey|Rosenfeld]] des Dunklen Turms macht, um dort die Rosen zu pflücken.):Derart gemäßigt, geht Bobby zu seiner Mutter, sie versöhnen sich, und Bobby nimmt sich mit ihr gemeinsam vor, ab sofort das Beste aus ihrem Leben rauszuholen.
{{Atlantis/Inhaltsangaben}}
{{weiterführend_Atlantisweiterführend_Niedere_Männer_in_Gelben_Mänteln}}[[Kategorie:Inhaltsangabe]] [[Kategorie:Atlantis]][[Kategorie:Novelle]]