Raststätte Mile 81: Inhaltsangabe

Inhaltsangabe zu Raststätte Mile 81

Stephen Kings Kurzgeschichte Raststätte Mile 81 ist in sechs betitelte Abschnitte unterteilt, die den jeweiligen Protagonisten und (mit einer Ausnahme) sein/ihr Fahrzeug nennen. Diese Inhaltsangabe folgt der ursprünglichen Veröffentlichung als eBook. Stephen King hat nur winzige Details für die Veröffentlichung in der Sammlung Basar der bösen Träume geändert.

Pete Simmons ('07 Huffy)

Das UK-Cover des eBooks
Eigentlich würde der zehnjährige Pete Simmons gerne mit seinem drei Jahre älteren Bruder George abhängen, doch der ist zum einen zu cool und zum anderen auch zu fürsorglich, um Pete mitzunehmen - denn seine Kumpels wollen mit ihren Fahrrädern ein gefährliches Spiel namens "Fallschirmspringer aus der Hölle" spielen, bei dem Pete sich verletzen könnte. Da George an jenem Nachmittag auf Pete aufpassen muss, drückt er ihm Geld in die Hand, damit er sich irgendwo die Zeit vertreiben kann.
Pete ist niedergeschlagen und will unbedingt irgendetwas tun, was seinen großen Bruder und dessen Gefährten rund um Normie Therriault beeindrucken könnte. Er erinnert sich an den aufgegebenen Raststätte an Meile 81, von dem sein Klassenkamerad Craig Gagnon ihm einst erzählte. Dort vertrieben sich ältere Jugendliche des Öfteren die Zeit - vielleicht ein guter Platz für ein kleines Abenteuer? Pete schnappt sich seine Lupe, mit der er in letzter Zeit gerne Brandlöcher in alles Mögliche brennt und sein Fahrrad (ein Huffy) und macht sich auf den Weg dorthin.
Die älteren Jungen haben es ihm ein leichtes gemacht, durch einen entsprechend präparierten Zaun bis zum verlassenen Rastplatz vorzudringen. Er findet eine halbvolle Wodkaflasche, die er einpackt und findet auch den Zugang zum aufgegebenen Rasthof, wo vorher unter anderem ein Burger King untergebracht war. Der ehemalige Fast Food Laden ist in eine Behelfs-Spielhölle für Teenager umgewandelt worden: Auf den Tischen liegen noch Karten und Spielchips, an den Wänden hängen Pin Up-Girls (die Pete interessiert beäugt), auf dem Boden liegen schmuddelige Matratzen.
Insgesamt aber ist Pete eher enttäuscht. Er ist nun hier und interessant oder gar dramatisch war sein Abenteuer nicht gerade. Vielleicht sollte er ein wenig vom Wodka probieren, damit er später etwas zu erzählen hat? Er nimmt drei Schluck und ist begeistert von der Wirkung ("Hitze im Mund ... Hitze im Hals ... und dann, BUMM im Magen"), wenn auch vorsichtig genug, danach aufzuhören - er weiß von seinen Eltern, was Alkohol anrichten kann und fürchtet die nicht ganz klare Nebenbedeutung des Wortes KATER. Und jetzt? Soll das Abenteuer schon vorbei sein? Pete hängt noch ein wenig im ehemaligen Burger King herum, bis der Alkohol seine Wirkung tut und ihn müde macht. Pete legt sich hin und schläft ein.
Nur wenig später biegt ein sehr langsam fahrender Kombi auf den Rastplatz ein. Typ und Modell sind nicht zu erkennen, auch aufgrund der Tatsache, dass er voller Matsch ist, seltsam angesichts der Tatsache, dass es in der Gegend seit über einer Woche nicht mehr geregnet hat. Der Wagen nietet die Fässer um, die als Absperrung auf die Abzweigung zum unbenutzten Rastplatz gestellt worden sind und kommt zum Stehen. Die Fahrertür geht auf, doch niemand steigt aus.

Doug Clayton ('09 Prius)

Der Versicherungsagent Doug Clayton glaubt vor allen Dingen an eine ultimative Versicherung: Gott. Doug fand nach einigen Alkoholexzessen zum Glauben und liest nun täglich in seiner Bibel - vor allen Dingen das Gleichnis vom guten Samariter hat es ihm angetan. So muss er nicht lange nachdenken, als er den verlassenen Kombi sieht, der offenbar vor dem alten Rastplatz einen Unfall hatte: Er biegt ab, hält hinter dem Wagen, setzt vorbildlich seine Warnblinkanlage in Kraft und schaut nach dem Rechten.
Doug fällt schnell auf, dass der Wagen kein Nummernschild hat und wundert sich über all den Dreck sowie die Tatsache, dass er das Modell des Fahrzeugs nicht identifizieren kann. Vorsichtig und mit gezücktem Handy nähert er sich der Fahrerseite. Bestürzt sieht er, dass auch das Innere schlammbeschmiert ist; dunkler Matsch tropft noch von den Knöpfen des Radios ... doch der Wagen ist leer. Beunruhigend sind die im Dreck hinterlassenen Handabdrücke auf dem Lenkrad: die Handflächen viel zu groß und die Finger dünn wie Bleistifte.
Er will die Tür weiter aufmachen, um auf dem Rücksitz nach Verletzten zu sehen, als ein unglaublicher Schmerz durch die Hand schieß, mit der er den Türgriff hält. In seinem Schock und seinem Schmerz begreift Doug nicht, was er da sieht, als er auf seine Hand hinabblickt. Sie scheint mit dem Auto verwachsen zu sein, und jetzt glaubt er, Zähne zu spüren. Das Auto saugt seine Hand ein, um sie zu fressen. Den Ehering verschmäht es.
Fast gelingt es ihm, sich loszureißen, da aber zerrt das Auto ihn heran. Doug verliert das Handy und der Wagen jegliche Substanz, als er sich gallertartig um Doug schließt. Dann Geräusche, als würde jemand durch Unterholz stolpern, das Auto sieht aus wie eine geschlossene Faust ... Schließlich ein Plopp, als das Ding wieder die Gestalt eines Autos annimmt. Im Rasthaus schläft Pete weiterhin den Schlaf des Gerechten.

Julianne Vernon ('05 Dodge Ram)

Die 35-jährige, lesbische Ex-Wrestlerin Julianne Vernon, ein echtes Schwergewicht, ist mit einem Pferdeanhänger unterwegs, als sie Meile 81 passiert. Sie führt mittlerweile ein ruhiges Leben mit ihrer Partnerin Amelia und hat sich soeben das Pferd DeeDee gekauft, das sie zu ihrer Farm transportiert, als sie die beiden Autos am verlassenen Rastplatz sieht - und alles in Juliannes Erziehung schreit danach, ihre Hilfe anzubieten. So biegt auch sie dort ab. Sie steigt aus und beruhigt ihr nervöses Pferd, dann sichert sie vorbildlich die Unfallstelle, bevor sie sich den gestrandeten Autos nähert. Sie ist verwundert, niemanden zu sehen, besonders, als sie im Innern des Prius eine teuer aussehende Aktentasche entdeckt. Und dann findet sie das Handy am Boden - neben einem Ehering.
Auch sie hält ihr Handy parat, bückt sich jedoch zu dem am Boden liegenden Gerät, um es genauer in Augenschein zu nehmen. Dabei streift ihre Reithose, die sie noch trägt, die Karosserie - und sofort wird Julianne nach hinten gerissen, als der Wagen sich auch über sie hermacht. Alles, was übrig bleibt, ist ihr Handy ... und ein Pferd, das hungrig aufstampft.

Die Familie Lussier ('11 Expedition)

Das US-Cover des eBooks
Auch die vierköpfige Familie Lussier ist auf der Interstate 95 unterwegs und passiert die Meile 81. Sie sind unterwegs zu Johnnys Mutter, der Oma also von Rachel (6 Jahre alt) und Blake (4). Gerade ist Johnnys Frau Carla besorgt, dass die Kinder auf dem Rücksitz einmal mehr anfangen, miteinander zu zanken, als Rachel abgelenkt wird: Da vorne steht der Pferdeanhänger von vorhin. In der Tat haben die Lussiers Julianne Vernon auf dem letzten Rastplatz angetroffen, und Julianne ließ die Kinder DeeDee streicheln, was die Kleinen sehr begeisterte. Vor allem, weil die "Pferdedame", wie die Kinder sie nennen, so nett war, beschließt Johnny, der offenbar in Not geratenen Frau zu helfen. Dies ist die schlechteste - und letzte - Entscheidung seines Lebens.
Die Begeisterung der Kinder, das Pferd vielleicht erneut streicheln zu dürfen, wird schnell gedämpft, als sich die Unruhe ihrer Eltern auf sie überträgt ... denn irgendwas stimmt hier gar nicht. Wo sind alle geblieben? Die leeren Autos, eines mit Warnblinkanlage, das andere mit Warndreieck gesichert - doch keine Menschen. Johnny steigt aus und bemerkt die Handys. Als auch er sie überprüfen will, öffnet sich die Fahrertür des Kombis weiter. Nur Carla sieht das, und obwohl niemand aussteigt (vielleicht aber gerade deswegen), schnürt ihr der Anblick die Kehle zu. Sie ruft Johnny zu, er solle zurückkommen, aber es ist zu spät: Johnny beugt sich ins Auto, da schlägt die Tür gegen seinen Kopf. Carla reagiert sofort und stürzt aus dem Wagen, um ihm zu Hilfe zu eilen. Sie packt ihn an der Hüfte, um ihn aus dem Wagen zu ziehen, da fällt ihr Blick ins Innere und sie sieht Blut - und muss erkennen, dass Johnny tot ist. So verdreht, wie sein Kopf auf dem Fahrersitz liegt, kann Johnny nur tot sein. Sie will ablassen, als ihre Haare das Auto berühren. Sofort saugt der Wagen sie heran und verleibt sich ihren ganzen Kopf ein. Sie will ihren Kinder noch zurufen, sie sollen davonrennen, dann aber ist sie verschwunden wie eine Fliege in einer Venusfliegenfalle.
Rachel hat alles gesehen, wenn sie es auch kaum glauben kann. Sie hört krachende Geräusche und weiß, dass dort drinnen soeben die Knochen ihrer Mutter brechen. Das ist kein Auto, es ist ein Monster. Plötzlich entdeckt Rachel eine neue Seite in sich und kümmert sich um den weinenden Blake, der nicht begreift, was vor sich geht. Sie hilft ihm aus dem Wagen, schleicht sich an das Monsterauto heran und schnappt sich eines der Handys. Sie weiß, was zu tun ist: 911 anrufen. Dummerweise kann ihr Notruf - "Ein böses Auto hat meine Mutter und unseren Vater aufgefressen" - nicht ernst genommen werden, doch Rachel insistiert und nennt die Frau am anderen Ende sogar einen "dummen Telefonmenschen", was diese einigermaßen beeindruckt. Rachel beschreibt den Rastplatz, als ihr Blick auf das Monsterauto fällt. Ein Reifen scheint zu schmelzen, ein schwarzer Tentakel streckt sich Richtung Blake aus. Rachel legt auf und zerrt Blake außer Reichweite. Schnell fliehen die beiden Richtung Autobahn und setzen sich auf die Leitplanke, auf Hilfe wartend.
Pete ist endlich zu sich gekommen. Noch immer etwas vom Wodka benommen, verwirrt ihn die Situation: Zwei Kinder allein vor drei Pannenfahrzeugen? Was geht hier vor?

Jimmy Golding ('11 Crown Victoria)

Officer Jimmy Golding, der eigentlich ein Auge auf Verkehrssünder haben soll, vertrödelt in seinem Dienstwagen seine Zeit mit einem iPad, als ihn ein Notruf erreicht - Rachel war doch noch ernst genommen worden, und Jimmy ist in der Nähe von Meile 81 und soll die Situation checken. Dort angekommen, geht dem Familienvater sofort das Herz auf, als er die hilflosen Kinder sieht. Die Situation auf dem Rastplatz verwirrt auch ihn, auch das Gerede des Mädchens von einem Monsterauto, das die Eltern der Kinder verspeist haben soll. Jimmy solle sich dem Wagen nicht nähern, es sei klebrig.
Jimmy verschafft sich einen Überblick. Der am Boden liegende Ehering, der Schlamm, mit dem das Auto mit voller Absicht eingeschmiert worden zu sein scheint ... alles Polizei-Instinkte in ihm schlagen Alarm. Als sich die Fahrertür des seltsamen Wagens öffnet, zieht er seine Dienstwaffe, während Rachel schreit, dass das Monsterauto ihn so anlocken will. Jimmy, der den Film Christine zwar kennt, aber nicht an Monster glaubt, fürchtet eher einen gemeingefährlichen Mörder hinterm Steuer und fordert den Fahrer auf, sich zu zeigen. Als sich nichts tut, bringt er die beiden Kinder in seinem Polizeiwagen unter und zeigt Rachel, wie sie den Polizeifunk bedienen kann. Sollte ihm etwas passieren, solle sie "30!" in das Mikro schreien: "Officer in Not". Er fordert selbst Verstärkung an, dann will er sich den angeblichen Monsterwagen noch einmal anschauen, trotz des heftigen Widerstandes der kleinen Rachel.
Erneut richtet er seine Waffe auf den offenbar leeren Fahrersitz, doch erinnert er sich an Rachels Mahnung ("klebrig") und berührt die Autotür nicht mit der Hand, als er sie weiter aufstoßen will: Er tut dies mit seinem Revolver. Tatsächlich bleibt er kleben, und sein Polizistentraining verbietet es ihm, seine Waffe loszulassen, als etwas daran reißt. So taumelt er nach vorne und fällt in die Masse, die sich als Wagen tarnt. Er hat Zeit für einen Schrei. Nur einen.

Die Kinder ('10 Richforth)

Pete sieht alles. Und weil er ein Kind ist, glaubt er sofort: Das Auto ist ein Ungeheuer, das Menschen frisst.
Er hört das Mädchen, das immer wieder "30!" schreit und erkennt, dass sie und ihr Bruder in Panik sind und gleich auf die Straße rennen könnten. Pete, immerhin vier Jahre älter als Rachel, ruft den "Kindern" zu, sie sollen zur Ruhe kommen und gesellt sich zu ihnen. Blake ist untröstlich; er geht davon aus, dass das Auto alle fressen wird, die ganze Welt sogar. Rachel hat für Polizeiverstärkung gesorgt, doch wissen sie und Pete genau, dass kein Polizist ihnen glauben wird - mehrere werden gefressen werden, bevor endlich ein Erwachsener die Situation durchblickt. Und noch etwas ist für Pete offensichtlich: Das Ding vor ihnen kommt aus dem Weltall, ist ein getarnter Außerirdischer. Als sich die Sonne wieder durch die Wolken hindurch zeigt, fasst er einen Entschluss.
Pete hört schon die Sirenen, als er sein Brennglas (Marke Richforth) hervorzieht und sich in die richtige Position bringt. Er fokussiert das Licht auf eine Seite des Wagens, bis dünne Rauchfäden aufsteigen. Da schlängelt sich der Tentakel erneut aus dem Reifen, doch Pete bleibt standhaft, brennt weiter, bis der Wagen auf einmal zu knurren beginnt. Aus dem Knurren wird ein unmenschliches Heulen, das sogar bis zu Officer Al Andrews durchdringt, der soeben an der Meile 81 ankommt. Pete lässt nicht locker, bis blaue Flammen aus dem Brennloch züngeln. Dann geht alles sehr schnell: Die Flammen breiten sich unerwartet rasch aus, das Auto ballt sich erneut zu einer Art Faust zusammen, diesmal von Feuer umgeben. Vor den Augen der Kinder und des Officers schießt dieser Flammenball plötzlich in den Frühlingshimmel empor und verschwindet.
Als Officer Andrew auf die Kinder zujoggt, hat Pete nur eine Sorge: Riecht man eine Alkoholfahne? Rachel kann ihn beruhigen, rät ihm aber, sich einen Kaugummi zu kaufen, bevor er seinen Eltern unter die Augen tritt.


V E Artikel zu Raststätte Mile 81
KurzgeschichteKurgeschichtensammlungInhaltsangabe • Rezensionen (Kurzgeschichte, Hörbuch) • Coverpage
Charaktere: Doug ClaytonJimmy GoldingFamilie Lussier (Eltern: Johnny und Carla, Kinder Blake und Rachel) • MonsterautoPete SimmonsJulianne Vernon
Sonstiges/Verwandte Werke: 19BuickDer BuickNiedere Männer in Gelben Mänteln