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:Um viertel vor sieben ist die Regenzeit in Willow für weitere sieben Jahre vorbei.
 
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:Henry und Laura treffen sich wieder auf der Veranda vor dem Einkaufszentrum. Henry ist betrübt: Vielleicht hätten sie bei diesem Ehepaar mehr insistieren müssen, schließlich waren sie Henry sehr sympathisch. Laura erinnert ihn streng an den üblichen Ablauf des Rituals und meint aufmunternd, dass dies vielleicht das letzte Mal gewesen sei und in sieben Jahren möglicherweise keine Fremde nach Willow kommen würden.
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:Henry und Laura treffen sich wieder auf der Veranda vor dem Einkaufszentrum. Henry ist betrübt: Vielleicht hätten sie bei diesem Ehepaar mehr insistieren müssen, schließlich waren sie Henry sehr sympathisch. Laura erinnert ihn streng an den üblichen Ablauf des Rituals und meint aufmunternd, dass dies vielleicht das letzte Mal gewesen sei und in sieben Jahren möglicherweise keine Fremden nach Willow kommen würden.
 
:Aber natürlich weiß sie es besser. Es kommen ''immer'' zwei Fremde, immer ein Paar, immer bleiben sie trotz Warnung. Und Henry ist sich auch trotz aller Trauer um das nette Ehepaar sicher, dass die Kröten nicht mit dem Sonnenaufgang verschwinden würden, wenn ihnen kein Opfer gebracht werden würde.
 
:Aber natürlich weiß sie es besser. Es kommen ''immer'' zwei Fremde, immer ein Paar, immer bleiben sie trotz Warnung. Und Henry ist sich auch trotz aller Trauer um das nette Ehepaar sicher, dass die Kröten nicht mit dem Sonnenaufgang verschwinden würden, wenn ihnen kein Opfer gebracht werden würde.
 
:Henry schaut sich um: Die Einwohner kommen zurück – und bald beginnen überall wie alle sieben Jahre die Reparaturarbeiten.
 
:Henry schaut sich um: Die Einwohner kommen zurück – und bald beginnen überall wie alle sieben Jahre die Reparaturarbeiten.

Aktuelle Version vom 20. August 2020, 10:54 Uhr

Inhaltsangabe zu Regenzeit

Stephen Kings Kurzgeschichte Regenzeit ist nicht weiter unterteilt; die hier zu findenden Überschriften dienen somit der Orientierung des Lesers, sind aber nicht von King intendiert.

Ankunft und Warnung

Als das seit zwei Jahren verheiratete Ehepaar John und Elise Graham in der Kleinstadt Willow, Maine, ankommt, sind beide recht gereizt: Die Klimaanlage war ausgefallen, sie sind beide verschwitzt und nicht eben angetan von ihrem ersten Eindruck von dem Städtchen, in dem sie den Sommer verbringen wollen. Sie trösten sich: Es ist bezahlter Urlaub, denn die Universität von Missouri möchte, dass John sich hier zwei Monate abseits der Touristenzentren gönnt, um ein Buch über Einwanderer des 17. Jahrhunderts zu schreiben.
Willow wirkt komplett verschlafen, fast ausgestorben; lediglich vor dem Gebäude, das gleichzeitig die Funktion eines Einkaufszentrums und des Postamts innehat, sitzt ein alter Mann in einem Schaukelstuhl, ein wie tot daliegender Hund neben ihm. John hält an, und gemeinsam erklimmen sie die Stufen hoch zur Veranda. Der alte Mann, der sich ihnen als Henry Eden vorstellt, weiß bereits, wer sie sind und hat sie auch schon erwartet – eine Einwohnerin der Stadt (Lucy Doucette, die Großtante von Milly Cousins, die den Grahams Willow überhaupt erst nahe gelegt hatte) hatte das Ehepaar vorbeifahren sehen und Henry Bescheid gegeben.
Er ist extra hier geblieben, um sie abzufangen und ihnen einen guten Rat zu geben: Sie sollten die erste Nacht nicht in der Stadt selbst, sondern außerhalb von Willow verbringen. Bevor die beiden sich auf diesen seltsamen Tipp einen Reim machen können, kommt aus dem Laden eine Frau, die Henry unterstützt: Auch Laura Stanton will sie wegschicken und ist sogar noch einen Schritt weitergegangen – sie hat für die beiden ein Zimmer in einem Motel außerhalb von Willow gemietet.
John beginnt, sich zu ärgern, da er sich auf den Arm genommen fühlt. Henry meint geheimnisvoll, es sei heute der 17. Juni und es seien seit der letzten Regenzeit genau sieben Jahre vergangen. Spöttisch blickt John gen Himmel, wo es in der Tat nicht nach Regen aussieht, doch da lässt Laura die Katze aus dem Sack und erklärt, es handele sich nicht um üblichen Regen: Wenn in Willow Regenzeit sei, fielen eine Nacht lang Kröten vom Himmel.
Genug. John, der Henry und Laura insgeheim als "Farmer Jekyll und Missus Hyde" bezeichnet, zieht Elise mit sich zurück Richtung Auto. Sie müssen sich noch anhören, dass sie sich doch wenigstens drinnen aufhalten und die Läden verschließen sollen, wenn sie schon bleiben wollten. John fährt ohne ein weiteres Wort davon und lässt Henry und Laura betrübt zurück. Aber die beiden auf der Veranda sind nicht ernsthaft überrascht: Was gerade geschah, ist Teil eines alten Rituals – die Einwohner warnen, die Fremden entscheiden selbst, ob sie dennoch bleiben wollen.

Hempstead Place

Ihr Abendessen nehmen John und Elise in einem Schnellimbiss zu sich. Elise gibt zu, dass ihr die beiden älteren Herrschaften Angst eingejagt haben; sogar John muss einräumen, dass sie auf ihre Weise unheimlich waren. Aber was für ein blöder Scherz! Elise zeigt sich beunruhigt darüber, dass tatsächlich alle Einwohner verschwunden scheinen, aber John will davon nichts mehr hören und sie fahren zu ihrem Zuhause für die nächsten zwei Monate.
Das Haus "Hempstead Place" kommt von Unkraut überwuchert daher, ist aber sehr geräumig und bietet einen spektakulären Blick auf die Stadt. Kaum sind die beiden angekommen und haben ein Bett ausfindig gemacht, als sie es auch schon auf schönste Weise zu nutzen wissen.
In der Nacht – sie sind vor ungefähr einer Stunde eingeschlafen – schreckt Elise hoch, weil sie ein seltsames Plumpsgeräusch hört. Als weitere folgen, weckt sie John, der sogleich an die Decke geht: Man kann einen Streich auch zu weit treiben! Er stellt sich vor, wie ein paar einfältige Typen aus Willow mit einem Grinsen im Gesicht in Kissenbezug eingewickelte Steine gegen das Haus werfen ... und da zerbricht auch schon eine Scheibe in der Küche.
Wutentbrannt stürzt John in die Küche und verharrt, als er auf dem Boden eine Kröte liegen sieht. Ungläubig blickt er nach draußen, wo eindeutig Dinge vom Himmel fallen. Es sind Kröten, und auf einmal kommen sie durchs Fenster, klammern sich an die Vorhänge. In ihrem Entsetzen erkennen die Grahams, dass dies keine normalen Kröten sind: Diese Exemplare sind wulstiger und größer, ausgestattet mit nadelspitzen Zähnen. Und ganz im Gegensatz zu ihrer üblichen Verhaltensweise schalten diese Kröten unvermittelt auf Angriff.
Die erste beißt John in den Fuß, der damit im Reflex gegen die Wand tritt und sich die Zehen bricht; selbst tot hängt das Ding noch mit den Zähnen an ihm fest, bis er es schreiend abschütteln kann. Weg hier, ins Wohnzimmer ... doch das ist voll mit Kröten. Sie rutschen auf den glibberigen Wesen aus, ziehen sich in den Flur zurück, wollen runter in den Keller.
Elise ist bereits wie erstarrt, und John muss sie mit sich die Treppe hinunterzerren, an deren Ende sie feststellen müssen, dass die Tür verriegelt ist. Doch in seiner Panik drückt John, wenn er ziehen müsste; als er das begreift, fallen sie beinahe die Treppe hinunter, so unbändig fliehen sie vor den Monstern. Elise wird böse am Schenkel gebissen und etwa zehn Kröten kommen mit in den Keller, bevor John die Tür zuschlagen kann. Mit einer rostigen Schaufel und seinen bloßen Händen geht ein vor Ekel fast durchdrehender John auf diese Einzelkämpfer los und erledigt sie alle.
Schnell begreift er, dass sie noch angreifbar sind, solange die vier kleinen Kellerfenster nicht abgesichert sind. Er kann Elise aus ihrer Starre holen, und gemeinsam dichten sie die Fenster mit Sperrholzplatten dürftig ab. Kaum sind sie fertig, als auch schon die erste Scheibe nachgibt – aber das Holz erfüllt seinen Zweck. Sie sind nun sicher hier unten, müssen nur noch irgendwie die Nacht absitzen.
In diesem Moment zerbricht über ihnen die Falltür zum seit Jahren nicht mehr verwendeten Kohlenschacht und hunderte Kröten fallen in den Keller; das Todesurteil für die Grahams:
   
Regenzeit: Inhaltsangabe
Diesmal konnte Elise nicht schreien. Dazu hatte sie ihre Stimmbänder zu sehr überlastet. Nachdem die Falltür des Kohlenschachts nachgegeben hatte, dauerte es nicht mehr lange für die Grahams im Keller, aber bis es vorbei war, schrie John Graham ausreichend für sie beide.
   
Regenzeit: Inhaltsangabe

Sonnenaufgang

Die letzte Kröte jener Nacht fällt um halb zwei, und Willow ist begraben unter einer teilweise bis zu zwei Meter dicken Schicht aus Kröten. Sie sind überall, versammeln sich auf den Zapfsäulen von Donnys Tankstelle, verwüsten alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Doch außer den Grahams gibt es keine Opfer: Die Einwohner haben sich und ihre Tiere in Sicherheit gebracht.
Die Sonne geht um fünf Minuten nach sechs auf, und ihr Effekt auf die Kröten ist unmittelbar: Das Sonnenlicht bringt die Tiere zum Schmelzen, bis schließlich ihre Haut mit einem Geräusch wie von Sektkorken zerplatzt. Dieses Geräusch erfüllt zehn Minuten lang die ganze Stadt, dann haben sich sämtliche Kröten zu einer eitrig-weißen Masse aufgelöst, die träge versickert oder in die Kanäle läuft.
Um viertel vor sieben ist die Regenzeit in Willow für weitere sieben Jahre vorbei.

Zurück zum Alltag

Henry und Laura treffen sich wieder auf der Veranda vor dem Einkaufszentrum. Henry ist betrübt: Vielleicht hätten sie bei diesem Ehepaar mehr insistieren müssen, schließlich waren sie Henry sehr sympathisch. Laura erinnert ihn streng an den üblichen Ablauf des Rituals und meint aufmunternd, dass dies vielleicht das letzte Mal gewesen sei und in sieben Jahren möglicherweise keine Fremden nach Willow kommen würden.
Aber natürlich weiß sie es besser. Es kommen immer zwei Fremde, immer ein Paar, immer bleiben sie trotz Warnung. Und Henry ist sich auch trotz aller Trauer um das nette Ehepaar sicher, dass die Kröten nicht mit dem Sonnenaufgang verschwinden würden, wenn ihnen kein Opfer gebracht werden würde.
Henry schaut sich um: Die Einwohner kommen zurück – und bald beginnen überall wie alle sieben Jahre die Reparaturarbeiten.


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