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Später: Rezension

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Croaton (5 / 5)

Stephen Kings dritter unter dem Label "Hard Case Crime" erschienener Roman Später ist für mich der beste in der Reihe. Dabei war ich am Anfang eher zurückhaltend: Ein Junge, der die Toten sieht? Das kennt man doch irgendwoher ... Und in der Tat dauert es auch nicht lange, bis King auf den Film "The Sixth Sense" zu sprechen kommt, aber gleich abwiegelt, da Jamie Conklins Gabe damit nicht zu vergleichen sei. Seltsam nur, dass King kurz darauf beschließt, eine Szene zu beschreiben, die er beinahe 1:1 aus eben diesem Film übernimmt: Der Junge steht mit seiner Mutter im Stau, weil sich vor ihnen ein schlimmer Verkehrsunfall ereignet hat, bei dem ein Fahrradfahrer sein Leben verloren hat - eben dieser Fahrradfahrer erscheint dem Jungen, der die Toten sehen kann. Dieser Satz passt voll und ganz sowohl zu dem Meilenstein "The Sixth Sense", als auch zu Später, was die Frage aufwirft, warum King sich da nicht etwas Eigenes hat einfallen lassen.

Meine negative Kritik an dem Roman ist aber damit schon beendet, denn natürlich findet King sehr wohl schnell in die eigene Spur. Zentral ist hierbei seine Idee, dass die Toten jede ihnen gestellte Frage wahrheitsgemäß beantworten müssen, was dem jungen Jamie eine enorme Macht verleiht, auch wenn er diese gar nicht will. Starke Charaktere wie die seiner alleinerziehenden Mutter Tia und vor allen Dingen deren Ex-Liebhaberin Liz Dutton verleihen dem Buch eine größere Tiefe als seinen "Hard Case"-Vorgängern, und mit dem Selbstmörder Kenneth Therriault, der Jamie heimsucht, beschwört King einen der fiesesten Bösewichte der letzten Zeit herauf. Von Anfang an ist der Roman gewürzt mit Verknüpfungen (besonders freut mich natürlich die Erwähnung von Croaton!), trotzdem war ich baff, als King unvermittelt eine Brücke baut zu einem seiner ikonischsten Romane: Als Professor Marty Burkett Jamie zur Bekämpfung des Dämons Therriault doch tatsächlich das Ritual von Chüd empfiehlt und sich erweist, dass der Untote von den Totenlichtern besessen ist, schlägt das Herz jeden ES-Fans freilich gleich höher! (Schade, dass der Übersetzer die "deadlights" offenbar nicht kannte und es hier mit "Todeslichter" wiedergegeben wurde.)

Der Roman hat im Prinzip zwei Handlungsstränge: zum einen ist da die gescheiterte Polizistin Liz Dutton, die Jamies Gabe ausnutzen will, um sich wieder hochzuarbeiten. Zum anderen ist da Jamies Kampf gegen den Dämon, der sich Kenneth Therriaults totem Körper bemächtigt hat. Die Kritik mancher Rezensenten, King reihe in Später einen Schluss an den anderen, kann ich so nicht teilen, er bringt nur verschiedene Handlungsstränge jeweils folgerichtig zu Ende. Es stimmt, dass er sich auf den letzten Seiten beinahe etwas verzettelt, wenn er das Geheimnis um Jamies Vater lüftet, doch finde ich das eher eine interessante Zugabe, die auch zeigt, dass man einem Toten nicht jede Frage stellen sollte ...

Fazit: Ein gänzlich gelungener Schauerroman (warum auch immer erschienen im Gewand eines "Hard Case Crime") und einer der wenigen Romane Kings, die sich tatsächlich für eine Fortsetzung anbieten würden; irgendwie liest sich das Buch wie ein Pilotfilm!


Schreiber (3 / 5)

Auch ich fühlte mich nach den ersten Seiten an "The Sixth Sense" erinnert und war zunächst skeptisch. Mit der Zeit wurde ich mit der Geschichte warm, streckenweise fand ich sie aber etwas langweilig bzw. vorhersehbar. Erst die letzten Kapitel nehmen wieder an Fahrt auf und am Ende wartet eine Überraschung auf die Leser (manche mögen es geahnt haben, ich jedenfalls war sehr überrascht). Alles in allem ist Später ziemlich durchschnittlich; es ist mit Sicherheit kein schlechtes Buch, aber von King bin ich anderes gewohnt.


V E Artikel zu Später
RomanInhaltsangabeRezension • Coverpage
Charaktere: Jamie ConklinTia ConklinLiz DuttonKenneth Therriault
Sonstiges: CroatonRoanoke IslandTotenlichterRitual von Chüd