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The Cannibals: Inhaltsangabe

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Roman Inhaltsangabe Rezension
 

Inhaltsangabe zu The Cannibals (Extract)

Im Zuge der Promotion für Stephen Kings Roman Under the Dome wurden im September und im Oktober 2009 Auszüge des unvollendeten Werks The Cannibals präsentiert, auf dem Under the Dome basiert. Veröffentlicht wurden die ersten fünf Kapitel aus Teil Eins des insgesamt fast 500-seitigen Manuskripts. Bei den gegebenenfalls vorgenommenen Übersetzungen handelt es sich um Laienübersetzungen.

Anmerkung: Kapitel V ist derzeit in Arbeit (siehe unten).

Teil Eins: Gelber Morgen

Kapitel I: Der Tennisclub (I)

Zeit: Ein 19. Juli in den 1980er Jahren. Ort der Handlung: die Wohnanlage eines Tennisclubs, deren Einwohner in den einleitenden Worten des Erzählers als repräsentativ für alle Amerikaner stehen können und sollen.
Umgeben von einem gewaltigen Einkaufsparadies und einem Kino, sind die 198 Apartments nicht eben sehr idyllisch gelegen. Kinder und Haustiere sind nicht erlaubt. Die Menschen, die dort leben, führen ein durchschnittliches, nicht gerade aufregendes Leben; ihre größte Sorge ist noch ein Typ, der wegen seiner Angewohnheit, die Anlage in Vollmondnächten mit Graffiti zu verunstalten "Full Moon Scribe" (wörtlich: Vollmond-Schreiber) genannt wird. Vollmondnächte haben es auch deshalb in sich, weil regelmäßig jemand (man nennt diesen den "Full Moon Cable Puller", also den Vollmond-Kabelzieher und fragt sich, ob er und der Vollmond-Schreiber ein und dieselbe Person sind) die TV-Geräte lahm legt, indem er auf dem Dach das alle Räume versorgende Kabel zieht. Doch wie kommt der da ran? Hat er etwa einen Schlüssel? Wenn ja, dann wäre dies der Schlüssel, der alle Apartments öffnet ...
Von Anbeginn ist Rinaldi der Verwalter, ein Mann, den viele Mieter eher meiden: Er hat keine Familie, scheint die Anlage niemals zu verlassen und gibt jedem, der mit einer Beschwerde kommt, das Gefühl, er solle lieber Reißaus nehmen, bevor er gebissen wird.
Einer der Bewohner (er wohnt im sechsten Stock) ist Tommy Hill. Im Mai erlebte er einen Tornado, der fast 50 Menschen das Leben kostete und kann die Schreie der Verletzten nicht vergessen, mit denen zusammen er in einer Turnhalle untergebracht war. Als er an jenem Tag nach Hause kam, fand er ein derbes Graffiti auf seiner Tür. Tommy wird seither das Gefühl nicht los, dass in der gesamten Wohnanlage vielleicht nur der Vollmond-Schreiber in der Lage ist, seine Niedergeschlagenheit zu verstehen.

Kapitel II: Tom Hill in der Lobby (19. Juli, 4 bis 5 Uhr morgens)

Der seit zwei Monaten in Apartment 610 lebende Tommy Hill ist der Erste, der an jenem Tag bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Der Frühaufsteher ist auf dem Weg zur Arbeit (er versucht gerade, als Mitarbeiter eines Fernsehsenders Karriere zu machen) und denkt an nichts als seine nächste Sendung, als etwas äußerst Seltsames passiert: Die Lobby ist verschlossen, und Tommy kann das Apartmentgebäude nicht verlassen. Gleich fällt ihm auf, dass die Tür nicht nur verriegelt ist – sie scheint in Beton eingelassen und bewegt sich keinen Millimeter. Sein Unterbewusstsein registriert zudem, dass es draußen viel zu hell ist für 4.45 Uhr ... darüber aber wird er sich erst später Gedanken machen; momentan ist er nur zu verblüfft von der verschlossenen Tür.
Hat Ronnie Bamford, der Sicherheitsbeauftragte, die Tür wegen irgendwelcher finsterer Gestalten abgesperrt? Wo ist Ronnie, den er sonst immer antrifft, wenn er das Gebäude verließ? Egal, Tommy will nur nicht zu spät zur Arbeit kommen. Er begibt sich zum Hinterausgang – doch der ist, Tommy will es kaum glauben, ebenfalls verrammelt. Zeit, sich auf die Suche nach Ronnie zu machen, der bestimmt in seinem Büro ist.

Kapitel III: Pulaski (19. Juli, 5 bis 6 Uhr morgens)

Während Tommy wieder nach oben fährt, kommt der 50-jährige Dennis Pulaski mit einem anderen Aufzug nach unten. Der bullige Besitzer einer Taxigesellschaft ist ein unangenehmer Zeitgenosse, ein bereits zweimal geschiedener Rassist, der Frauen nur zum Vögeln braucht und viel Zeit damit verbringt, darüber nachzudenken, wie es möglich sein kann, dass manche Männer gerne Pussies lecken. Er ist der Zweite, der die verriegelten Türen bemerkt. Obwohl er muskulös ist, kann er die Tür nicht bewegen und versucht es wie Tommy vergeblich auch bei der Hintertür.
Tommy hat indes ebenfalls kein Glück: Niemand reagiert auf sein Klopfen, und Rinaldi will er nur im Notfall wecken. Vielleicht schläft Ronnie während der Arbeit? Vielleicht hat er Drogen genommen und ist bewusstlos geworden? Tommy fährt zurück in die Lobby, um Ronnie anzurufen und trifft dort auf Pulaski. Der findet Tommys Idee gut, doch sie führt zu nichts, da niemand ans Telefon geht.
Pulaski findet die Situation mittlerweile recht amüsant, da es ihm gefällt, dass Tommy so offensichtlich Angst davor hat, zu spät zur Arbeit zu kommen. Als er den Vorschlag macht, die Feuertüren zu benutzen, ergötzt er sich regelrecht an Tommys Befürchtung, der Alarm könnte das ganze Haus aufwecken. Letztlich aber ringt er sich dazu durch ... selbstverständlich ist die Feuertür jedoch genauso unpassierbar wie die anderen. Pulaski, den Tommy jetzt schon widerlich findet, schiebt Tommy zur Seite und versucht es selbst – ohne Erfolg.
Als sie wieder zurück in die Lobby gehen, stehen acht weitere Einwohner ratlos vor den verschlossenen Türen. Pulaski, der nun keinen Spaß mehr versteht, klingelt Rinaldi aus dem Bett und macht ihm die Hölle heiß. Doch selbst seine harte Schale droht zu knacken, als ihm – wie zuvor schon Tommy – auffällt, dass etwas mit dem Tageslicht nicht stimmt ... aber das verdrängt der Kriegsveteran (er kämpfte in Korea), in dem langsam Panik aufkeimt.
Kaum ist Rinaldi da, beginnt ein Wortgefecht zwischen ihm und Pulaski, das Tommy vorsichtig unterbinden kann. Auch Rinaldi probiert es mit den Türen. Als er sich verstört abwendet, wird er natürlich mit der Frage bombardiert, warum er als Verwalter seine Schlüssel nicht benutze. Pulaski erkennt die Wahrheit vor allen anderen, und Rinaldi muss seine Ahnung bestätigen: Die Türen sind nicht verschlossen. Sie können gar nicht verschlossen werden, denn sie haben weder Schloss noch Schlüsselloch.

Kapitel IV: Jos Bibel; Rinaldis Anruf, Pulaskis Schläger (19. Juli, 6 bis 7 Uhr morgens)

Als nächstes tritt Joanne Page auf die Bühne. Die gut aussehende 25-Jährige beginnt den Tag mit der Sorge, sie könnte ihren Posten bei einer Werbeagentur verlieren. Jo ist außerordentlich gläubig und lässt sich nach dem Frühstück erst einmal zum Beten nieder. Sie ist hier in dieser Stadt, weil Gott ihr auftrug, hierher zu kommen, und ihre Bibel (in der sie immer wieder liest und deren Inhalt sie voll und ganz für die einzige Wahrheit hält) ist eines ihrer wichtigsten Besitztümer, vor allem, weil dies das Erste war, was sie in dieser Stadt kaufte. Bislang lief auch tatsächlich alles nach Jos (und Gottes) Vorstellungen – heute aber könnte ein Tag der Prüfung werden.
Ihre Geschichte endet innerhalb des ersten Auszugs, als sie die Lobby betritt und die vielen Menschen sieht, die recht planlos dort herumstehen.
Tommy und Pulaski sind mit Rinaldi in dessen Büro gegangen, um von dort aus das Sicherheitsbüro anzurufen. Rinaldi kommt auch durch, doch ist die Verbindung so schlecht, dass man ihn am anderen Ende nicht versteht. Tommy und Pulaski, die per Lautsprecheranlage mitgehört haben, müssen erkennen, dass auch die Telefonleitungen nach draußen betroffen sind – und erstmals empfindet Tommy echte Angst.
Ende des ersten Auszugs
Jo trifft sich in der Lobby mit Pamela Andeyric, einer jüngeren Frau, mit der sie einmal eine Bibelgruppe gründen wollte, deren komplette Abhängigkeit von der Meinung ihres Pastors ihr jedoch schnell auf die Nerven ging. Pamela wirkt wegen der geschlossenen Türen beinahe hysterisch, und auch Jo wird unruhig, als ihr das seltsame Licht auffällt, das sie an eine alte und verstaubte 40-Watt-Birne erinnert, die in ihrer Kindheit auf dem Dachboden hing und Licht verbreitete, und das sie (in deutlicher Anspielung auf Edgar Allan Poes Das verräterische Herz) an das "rheumatische Auge eines finsteren Mannes" denken lässt.
Während Tommy und Pulaski einem zunehmend verärgerten und verunsicherten Rinaldi in dessen Wohnung folgen, um seine Privatanschlüsse zu testen, füllt sich die Lobby, bis sie eine für Jo beinahe klaustrophobische Enge annimmt. Das Licht ... Es ist so seltsam, dass jeder schweigend einfach nur dasteht – und was ist mit dem Verkehr los? Da sind Autos, doch als Jo blinzelt, sind sie verschwunden ... dann wieder auf einmal da. Jos Kopf beginnt sich zu drehen und sie weiß, dass etwas hier ganz und gar nicht mit rechten Dingen zugeht.
Zu dem Schluss kommen auch die Männer in Rinaldis Wohnung: Anrufe funktionieren nur in eine Richtung, doch diejenigen, die rangehen, verstehen kein Wort. Diese Situation spitzt sich zu, als Tommy auf der Arbeit anruft und die Stimme seiner Gesprächspartnerin plötzlich immer schneller und greller wird, wie die einer zu schnell eingestellten Maschine kurz vor dem kompletten technischen Kollaps – bis sie unmenschlich verzerrt ist und Tommy hastig auflegt.
In der Lobby fordert die verrückte Situation ein erstes Opfer, als ein namentlich nicht genannter Mann offenbar den Verstand verliert, da der Verkehr vor aller Augen einfach verschwindet. "Die Autos sind da", murmelt der Mann immer wieder, während er sich abwendet und wie betäubt im Aufzug verschwindet.
Pulaski hat genug von der verrückten Situation und begibt sich schnurstracks zurück in sein Apartment. Es stellt sich heraus, dass er ein Waffennarr ist, der eine fast schon unglaubliche Sammlung hat, von alten Schrotflinten und Handfeuerwaffen bis hin zu ultramodernen Uzi-Maschinengewehren. Doch er geht an alledem vorbei, denn er sucht nach etwas anderem: seinem Baseballschläger.
Diesen hat er sich zugelegt, nachdem er in seinem Taxi von einem Paar von ihm so bezeichneter "Nigger" überfallen und ausgeraubt wurde ... In der Tat konnte er den Schläger später bei einem zweiten Angriff effektiv einsetzen: Der Räuber kam erst nach vier Tagen wieder zu sich und konnte die nächsten sechs Wochen nicht gehen. Mit diesem Schläger in der Hand verlässt er entschlossener Miene wieder seine Wohnung.
Tom kehrt in die Lobby zurück und muss erfahren, dass der Verkehr vor den Augen einiger Zeugen einfach verschwunden ist. Eine erste irre Theorie wird gemutmaßt: von einem drohenden Atomanschlag, vor dem jeder geflüchtet ist ... Dann aber bekommt Pamela einen hysterischen Schreikrampf, von dem Tom erst abgelenkt wird, als der mit seinem Baseballschläger bewaffnete Pulaski aus dem Aufzug tritt. Pulaski schreitet – Tom denkt wie ein Höhlenmensch – auf die Glastür zu und schwingt den Schläger mit aller Kraft.
Danach schreit er laut auf und lässt die Waffe fallen ... das Glas ist nicht zerbrochen. Nicht nur das: Es hat sich nicht einmal ansatzweise bewegt. Als er sich wieder gefasst hat, wendet ein sichtlich erschütterter Pulaski sich der vollen Lobby zu: "Weiß irgendjemand, was hier los ist? Irgendjemand?" Doch außer Pamelas Schluchzen erhält er keine Antwort.

Kapitel V: Der Tennisclub (II); erste verrückte Szenen im Innern der Goldmine (7 bis 8Uhr)

Rinaldi, ein Veteran im souveränen Umgang mit Delegationen, die Beschwerden rund um die Apartmentanlage vorzubringen haben, wird nun von einer Gruppe Leute mit Vorwürfen bombardiert. Normalerweise behält Rinaldi bei diesen Dingen – etwa die endlosen Beschwerden über die nur zwei Aufzüge, von denen einer regelmäßig nur für Lasten verkehrt – stets locker die Überhand, doch diese Delegation hat etwas von einem Lynchmob, und Rinaldi weiß, dass er immer mehr in die Enge getrieben wird.
Wortführer ist der 61-jährige Verleger Turk Ashton (Anfangs noch Turk Ashmore; siehe auch hier), der gerade zu seinem allmorgendlichen Joggen aufbrechen wollte. Ihn kennt Rinaldi gut, hat Ashton doch schon des Öfteren Beschwerden vorgebracht – jetzt aber hat er tatsächlich einen vermeintlich konstruktiven Vorschlag: Rinaldi solle gefälligst die Türen zum Sportkomplex aufschließen. Für die ist normalerweise der Sicherheitsbeauftragte Ronnie Bamford zuständig, doch Rinaldi beschließt, dass dies nicht der Moment ist, auf Formalitäten zu pochen. Rinaldi gibt Turk den entsprechenden Schlüssel, kann es sich aber nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass die Türen, die vom Sportkomplex aus nach draußen führen, auch verschlossen sind – und dafür hat nur Bamford die Schlüssel. Dennoch zieht die Delegation von dannen ... eventuell haben sie ja mit den dortigen Notausgängen mehr Erfolg.
Jo Page verwendet den aus einem The Doors-Song stammenden Ausdruck "verrückte Szenen im Innern der Goldmine", um die sich nun im Apartmentkomplex abspielenden Szenen zu beschreiben.
James Upshaw, der sein Geld dadurch verdient, dass er Verse für Grußkarten verfasst, zieht sich auf sein Zimmer zurück, wo er sich erst einmal übergibt (der vor seinen Augen flackernde und schließlich verschwindende Verkehr hat ihm zugesetzt wie Seekrankheit) und dann feststellen muss, dass weder sein Fernseher noch sein Radio irgendein Signal empfangen.
Und dann ist da der Laubbaum vor seinem Haus ... Die Blätter sind abgefallen, als wäre schon Winter. James schließt die Augen und öffnet sie wieder: Die Blätter sind wieder da, in herbstlichen Farben. Dann sind sie wieder verschwunden, plötzlich wieder da, jetzt staubig und eindimensional aussehend. Schnell nimmt James zwei Valium und hofft vergeblich auf Besserung der Lage.
Er ist nicht der Einzige, der zu Beruhigungsmitteln greift – einige suchen sogar Zuflucht in härteren Drogen, wie etwa die fromme Pamela, die sich erst einmal einen Joint dreht. Sie ist dem Marihuana verfallen, seit sie anfing, es zu rauchen, um Schmerzen zu betäuben, die sie nach einer Weisheitszahnoperation quälten.
Nach und nach ziehen sich alle Mieter aus der Lobby zurück und begeben sich zurück in ihre Wohnungen; eine Gruppe veranstaltet sogar eine verzweifelte Party, die sich zweieinhalb Tage lang hinziehen sollte. Tom macht sich mit Jo und Pamela bekannt und folgt ihnen nach oben, um zusammen einen Kaffee zu trinken.
Ende des zweiten Auszugs