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The Mist (Serie): Rezension

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Die 2017 erschienene Serie The Mist ist keine Adaption - so viel vorweg. Trotz den Abweichungen vom Ausgangsmaterial wäre ich bereit gewesen, der Serie eine Chance zu geben. Erste schlechte Kritiken bestätigten jedoch was ich schon ahnte, also schob ich das ansehen weiter auf. Nun hab ich mich durchgequält und kann sagen: Danke fürs absetzen!

Um Fair zu sein, die neue Handlung klingt nicht so schlecht und könnte ja als was eigenständiges funktionieren. Dass es das nicht tun würde war jedoch klar, weil man die Serie ernsthaft mit basierend auf einer Stephen King Story vermarktet. "Basierend" in einem Dutzend Anführungszeichen! Folgendes wurde übernommen - Kleinstadt, Nebel, Supermarkt. Komplett neue Figuren wurden für die Serie geschrieben; das wäre kein Problem, wäre nicht jeder von ihnen ein Klischee auf zwei Beinen. Die Kleinstadt ist keine King-Kleinstadt, der Supermarkt nicht der aus der Novelle und der Nebel an sich, hat die größte Änderung durchgemacht.

Der Nebel im Original hat eine simple Aufgabe - er verbirgt die grässlichen Wesen, welche für die Geschichte so wichtig sind. Hier jedoch...ja, schwer zu sagen. Der Nebel erzeugt Halluzinationen, manchmal. In ihm sind keine Monster, außer einer Masse schwarzen CGIs und ein paar Insekten, manchmal. Und mit keine Monster, meine ich Keine! Wirklich überhaupt nicht!

Apropo schlechtes CGI, damit darf man rechnen. Es ist eine Low-Budget-Serie und das merkt man. Da helfen auch keine besonders blutigen Einlagen, um das zu verschleiern. Die Regie ist schlecht, Drehbücher schlecht, Schauspiel grottig schlecht.

Hier erstmal etwas von der Handlung:

Als zentrales Protagonistenpaar wird das Ehepaar Copeland eingeführt, denen schon vor Eintreffen des Nebels kommendes Unheils droht: Eve wird eingangs als Lehrerin an der Highschool entlassen, nachdem ihr Sexualkundeunterricht im Elternbeirat des bigotten Städtchens für Empörung sorgte. Ihr Gatte Kevin schlägt sich mehr schlecht als recht als Autor durch - und wie schon bald angedeutet wird, hat er eine Phase als Alkoholiker hinter sich. Beider Teenie-Tochter Alex zwingt ihre Eltern in eine Good-Cop-Bad-Cop-Dualität: Eve will Alex von Jungs fernhalten, Kevin möchte dagegen die Leine locker lassen. Das endet in der Pilotepisode katastrophisch: Auf einer Party, die Alex ohne Eves Wissen, aber mit Kevins Erlaubnis besucht, wird das Mädchen unter Drogen gesetzt und vergewaltigt. Ihr bester Freund, der genderfluide Adrian, behauptet, den Täter gesehen zu haben: Jay Heisel, der von Alex umschwärmte, eigentlich ganz anständig wirkende Star-Quarterback des lokalen Football-Teams - und Sohn des selbstherrlichen Sheriffs Connor Heisel.

Noch bevor Alex Zeit hat, das traumatische Ereignis zu verarbeiten, schwebt der Nebel aus den Hügeln ins Tal hinab und taucht das Städtchen in verblüffend schlecht animierten Dunst: Frösche entsteigen in Scharen den örtlichen Tümpeln, allerlei Insekten aus der CGI-Grabbelkiste schwirren umher, bald werden die ersten Passanten von Horrorschaben und anderem Gekreuch dahingemetzelt.

Dieser kurze Auszug aus der Handlung dürfte schon alles sagen. Klischees! Ich hätte eine vollkommen lose "Adaption" gutheißen können, hätte man sie gut umgesetzt.

Und um es erwähnt zu haben: Christian Torpe baut nicht nur einen schwulen Charakter ein, sondern auch eine schwule Sex-Szene, bei der ich mich fragte: Okay. Was hatte das jetzt mit der Story zu tun? Rischtisch, nichts! Diese Szene war drin, um eine schwule Sex-Szene drin zu haben.

Spannung gibt es nicht, alle Figuren sind unsympathisch oder uninteressant, die Dialoge und das Schauspiel ist grässlich, die Handlung hat mehr Löcher als Schweizer Käse und ist unfassbar seicht und vorhersehbar, die Effekte sind mies und billig. Es ist keine Überraschung, das die Serie nicht fortgesetzt wird. Es liegt nicht daran, dass Torpe sich von Kings Geschichte entfernt, es liegt daran, dass Torpe seine Version der Geschichte unfassbar schlecht erzählt und umsetzt.

Die Serie wurde nicht gemacht, weil Torpe eine Vision für eine neue Geschichte hatte; sie wurde gemacht, weil man den Namen Stephen King drauf kleben konnte, um mehr Einnahmen zu machen.

Und so bleibt als Fazit nur dass: Lasst die Serie doch einfach im Nebel der schlechten Verfilmungen versinken. Wir haben nicht nur die Novelle, sondern auch den großartigen Film von Frank Darabont. Mehr brauchen wir nicht.