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Der Outsider: Rezension

3.190 Byte hinzugefügt, 07:08, 30. Mär. 2021
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Fazit: Ein Krimi, der nicht funktioniert. Ein Monster, das mal wieder das absolute Böse ist. Eine Auflösung, die nicht zum Rest der Geschichte passt. Nur Kings Fähigkeit seinen Figuren ein eigenes Leben einzuhauchen und die Kaltblütigkeit, mit der er es ihnen wieder wegnimmt, rettet die Geschichte vor der Totalkatastrophe.
 
 
==[[Benutzer: Ethan|Ethan]] (4 / 5)==
 
Was soll ich zu diesem Werk sagen? Ich bin der festen Überzeugung das dies ein Werk was man entweder liebt (mit Kritikpunkten, versteht sich) oder hasst. Ich gehöre ganz klar zu der ersten Sorte: [[Der Outsider]] hat mich von Seite 1 bis Seite 748 gepackt.
 
Zunächst einmal hat man circa 250 Seiten den Crime-Roman (''par excellence'', wie King ihn auch in der [[Mr. Mercedes]]-Trilogie unter Beweis gestellt hat), den man sich nach dem Klappentext auch schon gewünscht hat. Terrence "Terry" Maitland wird man zahlreichen forensischen Indizien für den Mord an den 11-jährigen Frank Peterson bezichtigt und verhaftet. Diese Verhaftung fand (im Nachhinein ziemlich grotesk) während eines mit zahlreichen Zuschauern besetzten Baseballspiel statt; Terry Maitland ist Trainer einer Baseballmannschaft. Diese Inhaftierung schlägt Wellen im fiktiven Flint City, weil Terry Maitland eigentlich als Musterbürger galt; er war richtig beliebt. Doch von Sekunde eins bestreitet Maitland dieses Vergehen und es kommt wie angekündigt zu einem richtigen Crime-Roman. Für den Zeitpunkt der Tat hat Maitland ein handfestes Alibi, dass er bei einem Literaturevent im westlichen Cap City unterwegs war.
 
Und nun zu meinem einzigen Kritikpunkt, weshalb es keine 5 Sterne gibt: King flieht ab dem Zeitpunkt, an dem Maitland ein handfestes Alibi hat, mehr und mehr ins Übernatürliche und ich persönlich kann verstehen, warum das kritisiert wird: Man hat seit Seite 1 einen durch und durch Crime-Roman vorliegen und was es bei diesem Genre üblich ist, rätselt und hinterfragt mam mit der Story und den Charakteren. Und die plumpe Antwort auf die schier unlösliche Situation ist ein übernatürliches Wesen, den ''Outsider''. Prinzipiell habe ich damit nicht wirklich ein Problem, den immerhin ist King ein Horror-Autor und kein Krimi-Autor, aber der Charakter der mir zusätzlich die letzte Hälfte ein bisschen ruiniert hat ist Holly Gibney, die bereits in der Mr. Mercedes-Trilogie unterwegs war. Holly Gibney schafft es in einer Gruppe von mehreren Leute, allein, das Übernatürliche miteinzubeziehen. Und alles was sie recherchiert und herausfindet stellt sich alles als wahr heraus, kein einziger Fehler? Tatsächlich gibt es einen Outsider, tatsächlich haust er in der Marysville-Höhle. Come on! Zuletzt wurde die Geschichte einfach zu schön und einfach runtererzählt und das ist King nicht würdig! Dafür ein Punkt Abzug.
 
Letzlich stehe ich hier nun mit 4 Punkten, weil der Roman so packend und spannend (auch teils grausam) war und mich unterhalten hat. Die Charaktere, vor allem [[Ralph Anderson]], haben mir gefallen. Der Wendepunkt vor dem Gericht kam ziemlich überraschend, aber nachvollziehbar. Auch die Randgeschichte mit Jack Hoskins hat mir durchaus gefallen und wenn man ehrlich ist kann man die Holly-Ralph-Beziehung nur lieben. Chapeau, wieder einmal für die grandiose Charakterausarbeitung. Auch die Szenerie mit der Marysville-Höhle in Texas hat mir zum Schluss gut gefallen. Alles in allem kann ich die 4 Punkte mit guten Gewissen geben [[Der Outsider]] wird mir durchaus als gut-gelungener Roman in Erinnerung bleiben.
{{weiterführend Der Outsider}}
[[Kategorie:Rezension]]
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