Der Affe

Version vom 31. Oktober 2007, 08:01 Uhr von Realbaby (Diskussion | Beiträge) (Wissenswertes: aus The Mist = Der Nebel)


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Der Affe ist eine Kurzgeschichte des Schriftstellers Stephen King aus dem Jahr 1980. Enthalten in der Kurzgeschichtensammlung Der Fornit bzw. Blut.

Inhalt

grob:

Nach vielen Jahren fällt Hal Shelburn erneut ein Spielzeug-Affe in die Hand, der nach Hals Überzeugung in seiner Kindheit für mehrere mysteriöse Todesfälle verantwortlich war. Immer wenn er mit seinen Zimbeln klimperte, musste jemand in Hals Bekanntenkreis sterben. Doch hatte er ihn nicht in einen tiefen Brunnen geworfen? Zusammen mit seinem Sohn Petey sagt Hal dem Aufzieh-Affen erneut den Kampf an (siehe auch hier).

ausführlich:

Hal Shelburn ist mit seiner fünfköpfigen Familie in Maine, um zur Beerdigung seiner Tante Ida zu gehen. Sein Sohn Dennis findet auf dem Dachboden ihres Hauses, in dem Hal den Großteil seiner Kindheit verbracht hat, in einem Karton einen Spielzeugaffen, der Hal einen riesigen Schock einjagt: Hat er ihn nicht als Kind in einen tiefen Brunnen geworfen? Wie kann er wieder hier sein? Er reagiert aggressiv, legt sich mit seinem ältesten Sohn an und streitet sich mit seiner Frau. Die Erinnerungen an den Affen kommen wieder, in typischer King-Manier jedoch nicht chronologisch ....
Zuerst kommen Erinnerungen an den Tod seines Freundes Johnny McCabe, der auf dem Weg zu seinem Baumhaus von der Leiter fiel und sich das Genick brach. Daraufhin hatte Hal den Spielzeugaffen beseitigt, der noch ein letztes Mal mit seinen Schellen klapperte – was aber 'lediglich' zum Tod einer Katze führte.
Schließlich erinnert Hal sich daran, wie er den Affen erstmals in der Rumpelkammer in einem Karton fand. Er war kaputt, dennoch gefiel er Hal, der ihn auf sein Regal stellte. Dort begann er eines Nachts plötzlich, mit seinen Zimbeln zu schlagen – als Hal am nächsten Tag von seiner Mutter erfahren muss, dass seine Lieblings-Babysitterin Beulah gestorben ist (sie wurde bei einem Familiendrama erschossen), kommt Hal augenblicklich zu dem Schluss, dass der Schuss genau zu dem Zeitpunkt gefallen sein muss, als der Affe klapperte ...
Es dauert zwei Jahre, bis er wieder spielt, als Hal sich gerade in der Küche ein Glas Milch einschenkt, das er vor Schreck fallen lässt. Schnell schnappt er sich den Affen und versteckt ihn wieder auf dem Dachboden – doch an jenem Nachmittag berichtet sein Bruder Bill vom Tod seines Freundes Charlie Silverman, der von einem Auto erfasst und getötet wurde.
Wieder vergisst Hal den Affen, bis er eines Tages plötzlich wieder auf seinem Regal sitzt. Hal kann dem Drang, ihn aufzuziehen nicht widerstehen. Der Affe klimpert – und Hals Mutter stirbt auf der Arbeit an einer Gehirnembolie.
Zusammen mit Bill zieht er daraufhin zu seiner Tante Ida. Als das Müllauto kommt, um den Sperrmüll zu entsorgen, wirft Hal den Affen in die Tonne und sieht, wie sie abtransportiert wird. Nur, um drei Monate später erneut auf dem Dachboden zu sein. Hal hört in seinem Kopf die Stimme des Affen, der ihm erzählt, wie der Müllmann ihn behalten und mit nach Hause genommen hat, wie der Affe klimperte und ein Radio in die Badewanne warf, in der der Müllmann gerade lag ...
Seine letzte Erinnerung betrifft seinen Hund Daisy, der ebenfalls an einer Hirnblutung starb, als Hal entfernt den Affen klimpern hörte, obwohl er ein Kissen zwischen seine Zimbeln gestopft hatte. Der Tierarzt stand vor einem Rätsel: Es war, als hätte jemand im Kopf des Hundes eine Silvesterrakete gezündet ...
Der erwachsene Hal packt den Affen in einen Koffer, den er abschließt. Am Abend aber beobachten seine Frau und seine Kinder amüsiert, wie er ihn schlafend wie einen Teddybär an sich drückt ... Hal ist darüber (als sein Sohn Petey ihm davon erzählt) so entsetzt, dass er beschließt, den Affen endgültig loszuwerden. Petey will ihm dabei helfen, denn auch er hat die Macht des Affen gespürt, der ihn fast dazu hypnotisierte, ihn doch aufzuziehen, wogegen er sich nur mit äußerster Willenskraft wehren konnte.
Petey soll große Steine sammeln, da Hal vorhat, den Affen in dem See hinter dem Haus von Tante Ida zu versenken. Petey überquert gerade die Straße, als ein viel zu schnelles Auto um die Ecke rast. Hal sieht das Auto vom Fenster und reagiert instinktiv: Er blockiert die Schellen des Affen, die sich tatsächlich gerade schließen wollten – der Fahrer draußen bremst in eben diesem Moment ab, und Petey kommt ungeschoren davon. Lediglich eine Fliege fällt tot auf das Fensterbrett.
Hal erinnert sich an die Angeltouren mit seinem Onkel Will am Crystal Lake und vor allem an dessen faszinierende Geschichte von einem Auto, das dort an der tiefsten Stelle gesunken sein soll. Dorthin will er den Affen bringen.
Dort angekommen, steigt er allein ins Boot und rudert hinaus zur tiefsten Stelle, doch eine dunkle Wolke zieht unvermittelt auf, der Affe beginnt sein Spiel in der mit Steinen beschwerten Tasche und große Wellen attackieren das Boot. Hal wirft die Tasche triumphierend über Bord und hört das Klimpern langsam sinken. In einer fürchterlichen Vision sieht er das dort gesunkene Auto, in dem alle Opfer des Affen als verweste Wasserleichen sitzen.
Doch der Sturm lässt nicht nach, und Hal muss um sein Leben rudern, als das ganze Boot unter ihm immer mehr zusammenbricht: Planken bersten, Ruderpinnen werden fortgerissen. Trotz allem ist Hal davon überzeugt, den Affen für immer losgeworden zu sein. Das Boot wird von einer fremden Macht unaufhaltsam zerstört, bis Hal schließlich ins Wasser fällt. Aber er ist dem Ufer schon nahe genug, um es schwimmend dorthin zu schaffen. Kaum ist er angekommen, verschwindet die schwarze Wolke über dem See.
In einer Schreckensvision sieht Hal einen Vater, der mit seinem Sohn hier angeln geht und einen riesigen Fang macht: den Affen, von Algen umschlungen. Aber er wendet sich ab, sicher, nur zu fantasieren.
Am 24. Oktober 1980 berichtet ein Lokalblatt von einem seltsamen Fischsterben im Crystal Lake: Hunderte Fische wurden mit dem Bauch nach oben angeschwemmt ...

Wissenswertes

  • Erstmals erschien die Geschichte im November 1980 in den USA im Magazin "Gallery".
  • Sie trägt den Originaltitel "The Monkey".
  • In Deutschland erschien die Geschichte außerdem im "Heyne Jahresband 1986".
  • Die Filmrechte liegen bei Frank Darabont. Allerdings drehte dieser gerade Der Nebel und möchte auch endlich seine vor langer Zeit erworbenen Filmrechte von Todesmarsch nutzen.


V E Blut von Stephen King
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