Im hohen Gras: Rezension

Version vom 28. Juli 2012, 10:50 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (Rezi)

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Croaton (3 / 5)

Stephen Kings und Joe Hills Kurzgeschichte In the Tall Grass hat einen sehr starken ersten Teil (das ist wörtlich gemeint, da die Geschichte zweiteilig veröffentlicht wurde), der glatte 5 Punkte verdient. Cal DeMuth und seine Schwester Becky verlieren sich auf der Suche nach einem Hilferuf in unmöglich hohem Gras, das ein Eigenleben zu führen scheint, und den Autoren gelingt es hier, eine klaustrophobische Spannung zu erzeugen, die ihresgleichen sucht und in ihren besten Momenten an Joe Hills meisterhafte Novelle Black Box erinnert.

Leider verlässt die Geschichte im zweiten Teil diesen Pfad und beschließt, mythischen Horror heraufzubeschwören. Ein schwarzer Stein inmitten des Grases verfügt über eine außergewöhnliche Macht und lockt Ahnungslose ins Verderben ... Naja. Dass Hill und King schließlich noch dazu übergehen, die Grenzen des guten Geschmacks völlig zu überschreiten und zu beschreiben, wie ein totgeborenes Baby verspeist wird, wird die Klaustrophobie dem Ekel geopfert - und am Ende war es mir ziemlich egal, was mit den Hauptdarstellern passiert. Schade. Auch der 08/15-Schluss - die nächsten Opfer kommen und alles beginnt wieder von vorne - ist eher fade.

Fazit: Hätten die beiden sich nur die ganze Kurzgeschichte über im Gras verloren statt in Geschmacklosigkeiten und krudem Horror, hätte die Story ein echtes Highlight werden können.