L.T.s Theorie der Kuscheltiere: Inhaltsangabe

Version vom 3. September 2008, 16:59 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge)


Inhaltsangabe zu L.T.s Theorie der Kuscheltiere

Stephen Kings Kurzgeschichte L.T.s Theorie der Kuscheltiere (aus der Sammlung Im Kabinett des Todes) ist nicht weiter unterteilt; die hier zu findenden Überschriften dienen somit der Orientierung des Lesers, sind aber nicht von King intendiert.

Lulu verschwunden

L.T. DeWitt hasst es darüber nachzudenken, was mit seiner Frau Lulu geschehen sein mochte, nachdem sie ihn verließ, liebt aber die Geschichte zu erzählen, wie es dazu kam, dass sie ihn sitzen ließ. Der namenlose Erzähler der Rahmenhandlung hört sie innerhalb des ersten Jahres nach der Trennung zahllose Male, ist jedoch immer davon angetan.

Eines Tages kommt L.T. von der Arbeit nach Hause (er arbeitet in einer Lebensmittelfabrik) und findet einen Abschiedsbrief seiner Frau am Kühlschrank. Sie habe ihn zwar noch immer lieb, fühle sich bei ihm aber irgendwie gestrandet und sehne sich nach mehr in ihrem Leben. Sie wolle vorübergehend zu ihrer Mutter ziehen und dann zu neuen Ufern aufbrechen.

Was L.T. besonders trifft, ist die Tatsache, dass sie mit ihrem Mädchennamen unterschrieben hat und er ihre Unzufriedenheit nicht hat kommen sehen. Und schließlich waren sie erst seit drei Jahren verheiratet, wie konnte sie da schon von Stillstand in der Ehe sprechen? Nur einen Gefallen hat sie ihm getan: Sie hat den Hund Frank mitgenommen.

Frank

Der Jack Russell Terrier Frank ist Lulus Geschenk an L.T. zum ersten Hochzeitstag. Sie schenkt ihm das Tier, weil L.T. sich immer so über den Hund in Frasier amüsieren kann; leider aber ist es beiderseitig Hass auf den ersten Blick. L.T. heuchelt Begeisterung, was er aber nicht lange durchhält, da der Hund eindeutig Lulu favorisiert und aus seiner Abneigung gegen sein Herrchen auch gar keinen Hehl macht.

Frank nagt die Vorhänge nur an L.T.s Seite des Betts an, pisst auf seine am Boden liegenden Klamotten, wenn er sie nicht schnell genug wegräumt – und eines Tages kotzt er doch tatsächlich in L.T.s Hausschuhe, was der zu spät bemerkt ... Da platzt ihm der Kragen, und er will Frank ins Tierheim stecken, worauf Lulu einen wahren Anfall bekommt und L.T. in Grund und Boden redet. L.T.s Anschuldigungen, der Hund habe mit voller Absicht in den Schuh gekotzt und sogar im Zimmer gelauert, um zu sehen, wie L.T. reagiert, tut Lulu als Blödsinn ab; doch L.T. ist überzeugt, recht zu haben.

Lucy

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Zum zweiten Hochzeitstag schenkt L.T. seiner Frau die Siamkatze Lucy, und es kommt, wie es kommen muss: Die Katze fühlt sich eindeutig L.T. zugezogen und macht ihre Abneigung gegenüber Lulu früh klar, als sie ihr mit ausgefahrenen Krallen eins auf die Nase gibt. Mehr noch als Frank, der hin und wieder zumindest zu versuchen scheint, mit L.T. auszukommen, zeigt Lucy ihre ganze Katzennatur in ihrer hochnäsigen Verachtung von Lulu. Wenn ihr Frauchen sie füttern will, frisst sie erst, wenn diese das Zimmer verlässt; bei L.T. schleicht sie ihm um die Beine und schnurrt zufrieden, was Lulu ganz wahnsinnig macht.

Die Tiere indes verstehen sich gut: Nach einem – eher spielerischen – Klaps der Katze auf die Nase des Hundes (diesmal mit eingefahrenen Krallen) sind die Verhältnisse scheinbar klar abgesteckt und man respektiert sich gegenseitig.

Doch Katzen haben nun einmal mehrfach am Tag ihre wilden fünf Minuten. Der starre Blick, eine Art Verfolgungswahn, plötzliche Anfälle wilden Herumrennens – das ist bei Lucy nicht anders, und eines Tages rennt sie in einem dieser Aussetzer pfeilgerade den Wohnzimmervorhang hoch und reißt dabei Löcher in den Stoff. Lulu geht an die Decke: Das war's, ab ins Tierheim mit ihr. Doch das will L.T., der Lucy in sein Herz geschlossen hat, keineswegs durchgehen lassen: Wenn Lucy wegen des Vorhangs im Wohnzimmer weg muss, muss Frank wegen des Vorhangs im Schlafzimmer ebenfalls verschwinden. Es kommt zum größten Streit der Ehe – und L.T. muss die Nacht auf dem Sofa verbringen.

Dies ist L.T.s Theorie der Kuscheltiere: Wenn die Haustiere sich besser verstehen als ihre Besitzer, darf man sich nicht wundern, wenn die Beziehung zwischen den Besitzern irgendwann einmal in die Brüche geht.

Der Axtmann

Eines Abends ist L.T. beim Erzähler zum Abendessen mit seiner Frau Roslyn und seiner Schwägerin Holly eingeladen, als der ihn auffordert, seine Geschichte zum Besten zu geben, als es am Tisch unangenehm still ist und deutlich wird, dass Roslyn L.T. nicht sonderlich leiden kann.

Danach bringt der Erzähler L.T. nach Hause (nach dem Verschwinden seiner Frau ist L.T. dem Alkohol sehr zugetan und musste deswegen den Führerschein abgeben), als L.T. in seinem Wagen plötzlich einen Weinkrampf bekommt. Es ist nun bald ein Jahr her, dass Lulu verschwunden ist und sie soll nun offiziell für tot erklärt werden.

Doch die Umstände des Verschwindens von Lulu sind weiterhin mysteriös. Sie ist nie bei ihrer Mutter angekommen: Ihr Wagen wurde am Straßenrand in der Wüste Nevadas gefunden, das Innere blutverschmiert. Sofort dachte jeder an den Axtmann, einen berüchtigten Serienmörder, der dort in der Gegend bereits fünf Frauen vergewaltigte und mit einer Axt verstümmelte. Aber das Blut ist eindeutig nicht menschlich: Frank musste im Wagen sein Leben lassen, sein Kadaver wird auch unweit des Autos gefunden. Von Lulu – und dem Axtmann, der seitdem nicht mehr zugeschlagen hat – fehlt aber bis heute jede Spur.

L.T. will sich einreden, dass sie noch lebt. Dass sie irgendwo Sängerin geworden ist. Oder Prostituierte. Alles, aber nicht tot. Zwar fällt dem Erzähler beim besten Willen kein Szenario ein, in dem Lulu tatsächlich noch lebt, aber er weiß auch, dass dies nicht bedeutet, dass es nicht doch eins geben könnte.

Am späteren Abend

Wieder zu Hause gesteht Roslyn dem Erzähler, wie unsympathisch sie L.T. fand und wie erschrocken sie darüber ist, dass ihre Schwester Holly sich sogar ein wenig in ihn verguckt haben könnte. Sie geht sogar noch weiter und meint, dass sie sich gut vorstellen könnte, dass L.T. selbst etwas mit dem Verschwinden seiner Frau zu tun haben könnte.

Der Erzähler weiß aber etwas mehr: Er weiß, dass L.T. ein lupenreines Alibi hatte und außerdem seine Frau sehr liebte. Für ihn kommt eine Verwicklung L.T.s in den Fall überhaupt nicht in Frage. Er will sich nicht mit Roslyn streiten und geht zu Bett.


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