Wolfsmond: Rezension

Version vom 25. Januar 2008, 15:54 Uhr von Wörterschmied (Diskussion | Beiträge) (6.000.000.000. RM für Croaton (kauf dir mal was schönes: ein Brot zum Beispiel^^))

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Wörterschmied (2 / 5)

In diesem Werk lehrt King uns eines: der Weg zum Turm ist ein Weg voller Umwege. Roland und seine Gefährten reisen von Wild-Western über Science-Fiction bis hin zum Horror. Der Wörterschmied hatte um die Jahrtausendwende eine schwere Zeit, daher kann ihm teilweise verziehen werden, dass er den langen, langen Umweg durch das Fantasy-Land nimmt - aber wirklich nur teilweise.

Wolfsmond ist das, was der Architekt als Eklektizismus bezeichnet und sich danach den Mund ausspült: eine Ansammlung wild durch einander gewürfelter Einzelelemente aus passenden und unpassenden Quellen zusammengefügt, nur zusammen gehalten durch den subjektiven Sinn des Bauherrn für Ästethik.

Wir erleben Roboter, die uns unser Horroskop vorhersagen, Teller werfende Amazonen, hirnlose Klone von Tom Cullen, Marvel-Bösewichte und vor allem eins: Nebenhandlung! Lange Palaver und unangenehme Personen, die sich in ihrer Individualität kaum unterscheiden, geben sich die Klinke in die Hand.

Wenigstens die fünf Minuten Kampf (nach dreißigtausendzweihundertvierzig Minuten Vorbereitungszeit) sind lesenswert, genauso wie der Hintergrundkonflikt, in den die Slightmans Roland und Jake stürzen. Allerdings hat auch der finale Kampf gegen die Wölfe seine Schwachstellen.

Die Laserschwerte - kein Problem, Star Wars ist eine geniale Filmreihe.

Die Dr. Doom-Wölfe - naja, kam man mit leben.

Aber Schnaatze? Ich war froh, dass Rowling dieses zwar lustige aber dennoch völlig langweilige Spiel nach einer gewissen Zeit in ihren Werken auf ein Minimum reduziert hat - und dann erinnert mich King wieder an dieses tolle Spiel, wo der Held trotz mangelnder Vorkenntnisse, trotz Unterlegen-weil-zu-nett-Syndrom, trotz übermächtiger Gegner zum Superstar wird. Diese Waffen sind sehr in Szene gesetzt, aber allein der Name lässt mich immer wieder beim Lesen aufs Cover gucken, ob ich wirklich einen King-Roman aus dem Regal gezogen und mich nicht vergriffen habe.

Alles in allem ist Wolfsmond ein 3-Groschen-Brot, das im Winter 1929 auf einmal 6-Milliarden kostet: ist die Inflation nicht des kleinen Latinums nach, eine einzige große Aufblähung von Wenig auf Viel von Wenig? Sollten sechshundert Seiten beim Lesen in der U-Bahn plötzlich rausfallen, würde ich mich nicht bücken, sie aufzuheben und wieder reinzukleben.

Wolfsmond ist klar der Tiefpunkt der dramatische Saga.