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Dolores: Rezension

2.056 Byte hinzugefügt, 17:24, 4. Aug. 2022
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{{Rezensionen/Intro}}
==[[Benutzer:Croaton|Croaton]] (4 5 / 5)==
Wer so liest wie ich und eigentlich nur aufhören kann, wenn irgendwo ein Kapitel endet oder sich wenigstens ein Absatz findet, der wird es schwer haben mit ''Dolores'', einem durchgehenden Monolog, den man entweder am Stück lesen (viel Spaß) oder einfach irgendwo mal abwürgen muss.
== [[Benutzer: Mr. Dodd|Mr. Dodd]] (5 / 5) ==
Der [[Bibliographie|Roman]] macht es dem Leser nicht leicht. King experimentiert bekanntermaßen sehr gern mit Erzählstilen herum, nicht immer mit überragendem Erfolg. Bei ''[[Dolores]]'' wählt er die für den Leser frustrierendste Form: einen durchgängigen Fließtext ohne Kapiteleinteilungen oder Ähnlichem. Für einen Leser wie mich eine Erschwernis, da ich grundsätzlich immer bis zu einem Kapitelende lese. Und 350 Seiten am Stück zu lesen, dafür bedarf es viel Zeit und viel Geduld und einiger Konzentration.
Und dennoch, trotz dieses sperrigen Erzählstils, ich vergebe die fünf Punkte. Ganz einfach, weil das Schicksal von [[Dolores Claiborne]] mich stark berührt hat. Ihr Geständnis ist offen und ehrlich. Die zentrale moralische Frage ist dabei, ob Mord gerechtfertigt ist, wenn ich dadurch ein unschuldiges Kind vor einem lebenslangen Trauma bewahre. Tatsächlich ist man hin- und hergerissen, ob man den kaltblütigen Mord, den Dolores an ihrem [[Joe St. George|Ehemann]] verübt, entweder gutheißen oder verdammen soll. Ich selbst bin da uneins, Mord auf der einen Seite, einem Kinderschänder seine Taten durchgehen lassen, die andere.</br>
Fazit: Trotz schwierigen Erzählstils eine unglaublich starke Geschichte, die einem unter die Haut geht und die eigenen Moralvorstellungen hinterfragt.
 
==[[Benutzer:Jimla2|Jimla]] (5 / 5)==
 
Ich glaube, bei keinem anderen Roman von Stephen King habe ich so viel geweint wie bei ''[[Dolores]]'' (höchstens bei ''[[Glas]]''). Eindringlich beschreibt King, wie [[Dolores Claiborne]] feststellen muss, dass ihr [[Joe St. George|Mann]] seine [[Selena St. George|Tochter]] sexuell belästigt. Das ist zwar nur ein Teil des vorliegenden Romans, aber für mich ist diese Passage das dramatische Herzstück des Romans, der das Psychogramm einer vom Leben gezeichneten Haushälterin zeichnet. Schonungslos offen schildert Dolores zwei Polizisten und einer Sekretärin einen großen Teil ihrer Lebensgeschichte, um diese von ihrer Unschuld am Tod von [[Vera Donovan]], bei der sie lange Zeit angestellt war, zu überzeugen.
 
Da die Geschichte tatsächlich in Form eines nahezu ununterbrochenen Monologs erzählt wird, wird man als Leser bald so sehr in die Geschichte hineingezogen, dass es schwerfällt das Buch wieder zuzuklappen. King bzw. seine Figur Dolores erzählt bildhaft von den drei Arten Vera Donovans ein Luder zu sein, wie in ihr allmählich die Überzeugung der Notwendigkeit einer Ermordung ihres Mannes reift und wie sie diesen Plan in die Tat umsetzt. Als Leser lernt man die kaltherzigen Kinder von Vera Donovan zu hassen, ehe King am Ende mit einer Überraschung aufwartet, welche ich vorherzusehen nicht in der Lage war, obwohl sie im Nachhinein wie so oft offensichtlich erscheint.
 
Stephen King schreibt ja gerne sehr ausschweifend und auch hier lässt er sich Dolores das eine oder andere Mal verplappern, doch so geradlinig und kompakt hat er selten eine starke Geschichte zu Papier gebracht. Das Buch hat mich nicht nur emotional getroffen, sondern ist auch insofern beeindruckend, dass man als Leser quasi im Kopf einer Mörderin steckt und man ihr Motiv dadurch sehr gut nachvollziehen kann. Das macht ''Dolores'' spannender als viele „richtige“ Thriller. Für mich klar unter den Top 10 der besten King-Romane, denn er erschüttert, ergreift, wühlt auf und berührt.
 
 
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[[Kategorie:Rezension]][[Kategorie:Dolores]]
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