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Überlebenstyp: Rezension

3 Byte entfernt, 12:57, 30. Nov. 2018
Horaz Klotz (3 / 5)
Aber im Gegensatz zu anderen kann ich in der Geschichte einfach keinen noch so schwarzen Humor finden. Und auch keine karmische Gerechtigkeit, die dem Kleinganoven Pine auf seiner Insel widerfährt. Da muss man schon sehr viel mehr auf dem Kerbholz haben als ein bisschen Rezeptbetrug und Drogenschmuggel, damit ich jemandem ein solches Schicksal gönnen würde. Klar wirkt es etwas absurd, wenn unser Protagonist mitten in der Selbstverstümmelung darüber nachdenkt wen er alles dafür verklagen könnte, aber ich denke mal in so einer Situation würde jeder gern nach einem Schuldigen suchen. Auch die ausführliche Vorgeschichte, die Pine sich ins Tagebuch kritzelt habe ich nicht wirklich unter moralischen Gesichtspunkten gelesen, sondern als Beweis dass der gute Doktor schon immer bereit war alles zu tun um zu überleben - und immer wieder auf den Füßen landen konnte. Bis jetzt jedenfalls. Außerdem musste es ja einen Grund geben, warum Pine zufällig zwei Kilo Heroin dabei hat.
Wenn man das komische und das moralische Element abzieht bleibt von der Geschichte leider nicht allzu viel übrig. Kaum mehr als Grauen um des Grauens Willen, der sich für mich ziemlich schnell abnutzt. Wenn man mal begriffen hat, wie Pine überleben will, ist eigentlich klar wie alles ausgehen wird. Amputationen Nummer 2 bis 4 sind auch nicht schauriger als Nummer 1. Immerhin funktioniert der alte Kniff mit dem Tagebuch, das von Tag zu Tag unzusammenhängender wird, wieder mal ganz gut. Besonders um zu zeigen, dass der gute Pine zwar rasant an Gliedmaßen verliert, seinen Überlebenswillen sein Überlebenswille aber weiter ungebrochen ist. Ein Überlebenstyp bis zum Schluss. Das ist immerhin nett konsequent und rettet die Geschichte dann auch noch in den 3 Punkte-Bereich.
Fazit: Eine Geschichte, die lange im Hals stecken bleibt, aber außer krassestem Körperhorror nicht viel zu bieten hat.
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