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Big Driver: Inhaltsangabe

Ein Byte hinzugefügt, 21:03, 9. Nov. 2010
K
Korrektur
==Eine verhängnisvolle Abkürzung (1 - 7)==
:Schriftstellerin [[Tess Jean|Tessa Jean]], nur Tess genannt, hat sich einen kleinen Fankreis treuer Leser aufgebaut, doch von echter Berühmtheit ist sie weit entfernt. Ihre im Miss Marple-Stil verfassten Krimis um die "Willow Grove Knitting Society" (etwa: "Strickgruppe von Willow Grove") und ihre Heldin [[Doreen MarkeeMarquis]] sind weitgehend blutfrei, aber spannend zu lesen. Immerhin sind schon zwölf Bücher dieser Reihe erschienen, doch Tess macht sich keine Illusionen: Diese Bücher allein werden sie nicht über Wasser halten. So nimmt sie immer wieder die Gelegenheit wahr, Vorträge über das Schreiben zu halten. Sie hat nur eine Bedingung was die Örtlichkeit betrifft: Sie muss von ihrer Heimat Stoke Village, Connecticut, dorthin fahren können und wird maximal eine Übernachtung in Kauf nehmen.
:[[Bild:Big Driver 1.jpg|thumb|left|<center>Tess und ihr treuer Freund Tom. (Szene aus dem Trailer)</center>]]
:Tess hat keine Flugangst; sie hasst einfach das Gefühl, die Kontrolle in andere Hände zu geben. Sie liebt es, selbst zu fahren - dabei hat sie oft die besten Ideen - und sich dabei mit [[Tom (Big Driver)|Tom]] zu unterhalten. Tom ist kurz für TomTom - ihr nach ihren Wünschen eingerichtetes Navi ist so programmiert, dass es sie namentlich anspricht und sie gelegentlich mit vorgefertigten Sätzen wie "Wie ich sehe, brechen wir zu einem kurzen Tripp auf" amüsiert. Außerdem hat Tess einen Kater namens Fritzy, den sie nicht allzu lange allein lassen will.
==Daheim (16 - 22)==
:Sofort verrammelt Tess sämtliche Türen, aktiviert die Alarmanlage und lädt ihre Handfeuerwaffe. Fritzy, der sie schnurrend begrüßt, wird gefüttert und gestreichelt, danach kann Tess sich erstmals im Spiegel begutachten. Sie hat viele blaue Flecken, ihren Hals hat es freilich am schlimmsten erwischt. Ihre Nase scheint nicht gebrochen, obwohl sie so stark schmerzt. Noch während sie sich betrachtet, legt sie sich eine Coverstory zurecht: Sie sei angetrunken die Treppe hinuntergefallen und mit voller Wucht gegen den Treppenpfosten geprallt; sie macht mit einem Hammer sogar eine kleine Delle in den Pfosten, um ihre Geschichte glaubwürdig erscheinen zu lassen. Tess' Nachbarin [[Patsy McClaneMcClain]] wird am folgenden Tag die Erste sein, die ihre Coverstory zu hören bekommt, und sie glaubt sie vorbehaltslos.
:Plötzlich kommt die Angst. Ist ''er'' in ihrer Wohnung? Er hat ihre Handtasche und damit ihre Adresse. Ist er noch vor ihr hier eingedrungen? Sie ertappt sich bei dem Gedanken, dass sie fast wünschte, er sei hier, denn sie würde ihn eiskalt erschießen. Sie denkt sich: "Kein ''Leg dich auf den Boden'', kein ''Hände hoch, während ich die Polizei rufe'', kein Horrorfilm-Scheiß; ich würde ihn einfach erschießen."
:Endlich duschen! Danach wartet ihr Bett, in das sie bewaffnet geht, während das Licht noch brennt. Sie glaubt, Schlaf würde niemals kommen, doch ein schnurrender Fritzy hilft ihr.
==Amateurdetektiv (27 - 32)==
:Tess fühlt sich wie eine Figur in einem ihrer eigenen Romane, als sie Recherchen über den Big Driver anstellt. Sie fühlt sich wie Charles Bronson oder Sylvester Stallone, eine Möchtegernheldin in einem Rachefilm, doch sie zieht es durch ... und stößt dank Google auf Erstaunliches. Die Gesellschaft, von der Betsy sprach, heißt "Red Hawk Trucking" ("Roter Falke"), Big Driver ist in Wirklichkeit [[Al StralskyStrehlke]]. Auf einem Bild ist er hinter einem seiner Trucks zu sehen, die Bildunterschrift bezeichnet ihn ob seiner Freude über das Gefährt als "stolzen Papa"; ein Ausdruck, der Tess verfolgen wird. Wie hypnotisiert forscht sie weiter und kann immer weniger glauben, was sie findet: Al hat einen jüngeren Bruder namens [[Lester StralskyStrehlke|Lester]], soweit so gut, doch Tess kennt Al Stralskys Strehlkes Mutter: Ramona Norville.
:Abgründe tun sich vor ihr auf. Hat Ramona Tess tatsächlich in die Falle ihres Sohnes geschickt? Oder wusste Al einfach von ihrem Engagement und ahnte, dass die wohlmeinende Ramona ihr die Abkürzung empfehlen würde, die auch sie immer nahm, um zu ihrem Sohn zu gelangen? Tess ist völlig vor den Kopf gestoßen, bohrt weiter und findet heraus, dass Ramonas Mann, "Big Drivers" Vater, [[Selbstmord]] beging, einem Nachbarn zufolge, weil er mit den Problemen nicht klarkam, in denen sein Sohn steckte ...
:Aufgewühlt sucht Tess nach Ablenkung, nach Katharsis. Sie leiht sich den Jodie Foster-Film ''The Brave One'' (''Die Fremde in dir'') aus, einen Selbstjustizthriller, in dem Foster auf einen Rachefeldzug geht. Sie fühlt sich inspiriert, und nachdem sie über den ganzen Wahnsinn einmal geschlafen hat, beginnt sie, ihre Vorbereitungen zu treffen, in Schriftstellermanier, indem sie eine Liste der zu beachtenden Dinge erstellt. An oberster Stelle steht: "Werde nicht erwischt".
:Tess stand Feuerwaffen immer eher skeptisch gegenüber. Sie legte sich diesen Revolver zur Selbstverteidigung zu (und weil sie durch ihre Romane mit dem Umgang vertraut sein wollte), machte am Schießstand fleißig Übungen ... und befolgte den Rat, den wohl die meisten Waffenbesitzer als übertriebene Vorsicht in den Wind schlugen: Sie achtete stets darauf, die erste Kammer der Trommel leer zu lassen, falls der Abzug doch versehentlich betätigt werden sollte. So fällt der Hammer des Revolvers auf eine leere Kammer - und bevor Ramona sich von dieser Überraschung erholen und ein zweites Mal feuern kann, hat Tess ihr Fleischmesser gezogen und es ihr bis zum Heft in den Bauch gerammt.
:Tess will keinem ausgedehnten Todeskampf beiwohnen, schon jetzt sind das Blut und die Schreie der Qual zu viel für sie. Sie schnappt sich den Revolver vom Boden, zieht den Topfhandschuh als Behelfsschalldämpfer darüber und gibt Ramona den Gnadenschuss.
:Ihr "Interview" ist nicht eben perfekt gelaufen - sie weiß nicht, wo Al wohnt. Im Computer der Toten wird sie fündig: Lester und Alvin Stralsky Strehlke wohnen unweit voneinander in derselben recht weit abgelegenen Straße. Mit einem neuen Ziel vor Augen verlässt sie den Tatort ihres ersten Mordes.
==Tess' Fehler (36 - 39)==
:Zuerst macht Tess einen Abstecher zu Red Hawks Trucking, wo sie Als Wagen stehen sieht. Sie will vor ihm zu Hause sein und ihn dort abfangen. Mit Toms Hilfe findet sie sein großes Anwesen recht schnell ... und ist entsetzt, als sie mit ihrem Wagen einen Bewegungsmelder in Gang setzt und sich gleißendes Licht über sie ergießt. Wird Al das von weitem sehen können? Obwohl Tom ihre Angst schürt (Tess setzt dem mit einem klaren "Halt's Maul" ein Ende), redet Tess sich ein, dass auch Tiere immer wieder einmal das Licht aktivieren, sodass Al, sollte er es aus der Ferne sehen, nicht sofort den Schluss zieht, dass ihm jemand auflauert. Sie kann das Blatt noch zu ihren Gunsten wenden.
:Am Ende des Anwesens steht Als überraschend nett anzusehendes Haus, davor ist eine große Garage, vor der wiederum ein großer Laster parkt. Ein ideales Versteck. In dem Versuch, möglichst wenige Spuren zu hinterlassen, hebt Tess unbewusst den Hintern vom Sitz, als könne sie somit zu tiefe Reifenspuren vermeiden und fährt hinter den Laster. Kaum ist sie ausgestiegen und hat die Autotür zugeworfen, als das Licht erlischt.
:Ihr wird plötzlich klar, dass sie einen Fehler gemacht hat: Sie hat Munition zum Nachladen vergessen, hat also nur noch vier Schuss in ihrem Revolver. Das muss reichen. Ein letztes Mal fragt sie sich, was nur aus ihr geworden ist, eine mordende Schriftstellerin, da hört sie schon ein Auto herannahen und ist sicher, dass ''er'' kommt. Und Tess hat keine Ahnung, was sie jetzt tun soll, ist völlig planlos an die Sache rangegangen. Doch als die Lichter wieder angehen und sie eindeutig Al Stralsky Strehlke hinter dem Steuer erkennt, lässt sie puren Instinkt an ihr eigenes Steuer. :Al stellt seinen Wagen vor der Garage ab, da reißt Tess schon die Beifahrertür auf und feuert zweimal. Eine Kugel zerfetzt seinen Hals, die zweite dringt oberhalb seines Auges in seinen Schädel ein. Tess öffnet die Fahrertür, und Big Driver rutscht tot aus seinem Sitz. Sie hat es geschafft, ihr Ziel ist erreicht: Al StralskyStrehlke, alias Big Driver, ist erledigt. Dumm nur, dass dies nicht der Mann ist, der sie vergewaltigt hat.
:Tess starrt auf die Leiche herab. Al gleicht ihrem Vergewaltiger fast wie ein Zwillingsbruder, hat aber erheblich mehr Falten und ist sogar ''noch'' größer. In ihrem Schock spinnt sie sich mit Tom zusammen in ihrem Kopf die vermeintliche Wahrheit zusammen: ''Lester'' (sie nennt ihn automatisch Little Driver) war ihr Häscher, Al wusste Bescheid, sorgte vielleicht durch seine Ähnlichkeit für ein Alibi, wenn Lester auf Beutefang ging. Sie wird die ganze Wahrheit wohl nie erfahren, doch eines ist sicher: Sie hat den falschen Bruder ermordet.
:Möglicherweise ist sie nun erst recht zur Hölle verdammt, doch jetzt gibt es kein Zurück mehr - und Lester wohnt nur ein paar hundert Meter die Straße entlang ...
:"Du bist tot!", keucht er. "Nein, du", antwortet sie und schießt ihm in den Kopf.
:Auch wenn es nicht notwendig ist, so will sie doch Beweise und wird im Schlafzimmer fündig, wo sie ein Versteck mit Frauenunterwäsche aufstöbert; ihre eigene liegt obenauf. Jetzt, jetzt endlich ist es vorbei. Das Leben ihres Peinigers - und ihr eigenes. Auf dieser Seite des Blutrausches wird ihr klar, was sie als Thrillerautorin längst weiß: Mörder fliegen immer auf. Und ihr ist auch klar, was ihr schwaches Glied in der Beweiskette ist: Betsy Neal, mit ihr hat sie über Big Driver gesprochen.
:Und so ist klar, was sie zu tun hat. In Lesters Wohnung noch schreibt sie einen insgesamt fünfseitigen Geständnisbrief, in dem sie für den Mord an Ramona und Lester zwar keine Reue zeigt, aber ihre Motivation erläutert und sich für Als Tod entschuldigt. Das Geständnis platzt nur so aus ihr heraus, es ist wie ein Schrei. Sie wirft den Brief in Lesters toten Schoß und überlegt, wo sie sich nun das Leben nehmen sollte. Gleich hier? Irgendwie unpassend. In Stralskys Strehlkes Wagen? Eine bessere Idee. So setzt sie sich also erneut hinters Steuer und steckt sich den Revolverlauf in den Mund.
:Es ist Tom, der sie davon abhält, den Abzug tatsächlich zu betätigen. Er spricht laut und deutlich, obwohl er gar nicht mit ihr im Fahrzeug ist, äußert sich überzeugt davon, dass Al Dreck am Stecken hatte - wolle Tess tatsächlich mit der Meinung ins Grab gehen, sie habe ein Unschuldslamm ermordet? Tess zieht die Waffe langsam aus dem Mund und folgt Toms Anweisungen. Er schickt sie zurück zu Al, in dessen Wohnung sie ihre Handtasche findet. Er war also involviert, wie genau auch immer. Vielleicht hatte er eine der anderen Frauen ermordet? Waren Lester und Al ein Team? Da findet sie unter den Dingen, die offensichtlich als Souvenirs mitgenommen wurden, eine Stoffente; hatten Big und Little Driver etwa auch Kinder auf dem Gewissen?
:Tess sucht nach allem, was sie mit Al in Verbindung bringen könnte, geht aber leer aus, sie findet nicht einmal einen Computer. Auch Al war ein Monstrum, sein Tod doch kein Fehler. Plötzlich will Tess wieder leben und zwar unangetastet. So muss sie sich nun um Betsy Neal kümmern.
==Das Mädchen mit den Picasso-Augen (46 - 48)==
:Tess schläft wie ein Stein und weiß am nächsten Morgen sofort, was sie zu tun hat. Sie ruft Betsy Neal an, erwischt aber nur den Anrufbeantworter. Und kaum ist der Piepton vorbei, als es erneut aus ihr herausplatzt: Sie gesteht ihre Taten. Sie ist nicht weit gekommen, als Betsy abhebt und sie abwürgt. Es wäre besser, meint Betsy, wenn sie sich von Angesicht zu Angesicht treffen würden.
:Sie treffen sich in einem Park, wo Tess von vorne beginnt, seltsam ermutigt durch die faszinierenden Picasso-Augen ihres Gegenübers, die ihr so in Betsys Büro nicht aufgefallen waren. Tess erzählt alles, sogar ihre Rettung durch Toms Fantomstimme. Betsy unterbricht sie nicht und glaubt ihr jedes Wort. Und sie verspricht, dicht zu halten, will aber eine Gegenleistung: Tess darf sie, Betsy, niemals ins Gespräch bringen, falls Tess doch einmal von der Polizei befragt werden sollte, wenn die Leichen der Stralskys Strehlkes und ihrer Mutter erst einmal gefunden werden.
:Tess geht natürlich darauf ein, wundert sich aber, dass Betsy ihr so bereitwillig hilft. "Es gibt zu viele Vergewaltiger", meint Betsy, und Tess ahnt die Wahrheit, woraufhin auch Betsy gesteht: Sie ist von ihrem Stiefvater mehrfach vergewaltigt worden. Einmal rutschte sein Messer aus, mit dem er sie gefügig machte und ... Betsy fasst sich ins Gesicht und lässt ihr Glasauge in die Hand fallen.
:Auf dem Rückweg stellt Tess nachdenklich ihr Navi ab. Den Weg nach Hause, so ist sie sich sicher, findet sie nun auch allein.

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