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Die Ballade von der flexiblen Kugel: Inhaltsangabe

2.825 Byte hinzugefügt, 20:22, 28. Nov. 2022
Reg aufwärts, Wilson abwärts
==Nach dem Grillen==
:Es ist halb neun am Abend, das Barbecue im Garten des jungen [[Schriftsteller]]s [[Paul (Die Ballade von der flexiblen Kugel)|Paul]] ist vorbei; er und seine Frau [[Meg]] waren die perfekten Gastgeber für den Literaturagenten, dessen Frau [[Marsha]] und den Redakteur [[Henry Wilson]].
:Paul ist eine strahlende Erscheinung: Der jung zu Erfolg gekommene Autor weiß um sein Glück und geht mit einem Lächeln auf Wilsons Warnungen ein, der Erfolg dürfe ihm nicht zu Kopf steigen: Es gebe genug Beispiele für junge Schriftsteller, die [[Selbstmord]] begingen oder dem Wahnsinn verfielen. "Wahnsinn ist eine flexible Kugel", meint Wilson – und er weiß, wovon er spricht, denn er kannte [[Reg Thorpe]] persönlich.
:Der Name ist auch den anderen ein Begriff: War das nicht der Autor, der nach seinem Sensationserfolg [[Fiktive Werke|''Underworld Figures'']] durchdrehte und auf seine Frau und ein Kind schoss? Genau der – und Wilson kennt die Hintergründe, denn er selbst wurde ebenfalls wahnsinnig, unternahm sogar einen Selbstmordversuch, den er nur durch viel Glück überlebte (er stürzte sich mit seinem Auto von einer Brücke). Er, Wilson, wurde mit Reg Thorpe gemeinsam wahnsinnig, obwohl die beiden sich niemals persönlich kennen lernten.
:Es begann mit Thorpes erstaunlich guter Kurzgeschichte ''[[The Ballad of the Flexible Bullet|Die Ballade von der flexiblen Kugel]]'', die dem Redakteur [[Ereignisse im Stephen King Universum im Jahr 1969|1969]] in die Hände fiel ... Obwohl Meg das Thema gar nicht behagt, beginnt Wilson erstmals in seinem Leben, von damals zu erzählen ...
 
==Regs Wahnsinn==
:Wilson ist begeistert über Reg Thorpes Kurzgeschichte, auch wenn sie für das literarische Magazin ''[[Logan Magazine|Logan's]]'' etwas gekürzt werden muss. Die Geschichte über einen Mann, der dem Wahnsinn verfällt, ist zwar inhaltlich düster, aber unglaublich heiter geschrieben, sodass man beim Lesen ein nervöses Lachen nicht unterdrücken kann – und obwohl der Held am Ende seine Frau und seine kleine Tochter umbringt, ist man kaum entsetzt.
:Wilson erfährt schnell, dass es sich bei dem Autor um einen ganz besonders exzentrischen Menschen handelt: Er benutzt keine Telefone, weil er überzeugt ist, dass sie mit gesundheitsschädlichem Radium funktionieren ... und er ist felsenfest überzeugt von der Existenz kleiner Glücks-Elfen, die er [[Fornit]]s nennt; einer davon lebe in seiner Schreibmaschine, wo er sein Glückspulver namens [[Fornus]] zerstäube ...
:Dieser anfängliche Blödsinn wird schnell immer ernster, als Reg seine Schreibmaschine beinahe zerstört, weil er seinen Fornit füttern will und dazu Krümel in die Tastatur streut und die Walze mit Erdnussbutter beschmiert. Reg signiert seinen Brief mit "Fornit bitte Fornus" (orig.: "Fornit Some Fornus"), und als Wilson dies erstmals liest, weiß er noch nicht, was das bedeuten soll. Einer Laune folgend (er ist betrunken), kopiert er einfach den kurzen Spruch in seiner Antwort – ein schwerwiegender Fehler, glaubt Reg doch sofort, eine verwandte Seele gefunden zu haben.
:Wilson erreicht daraufhin ein Anruf von Regs Frau [[Jane Thorpe|Jane]], die entrüstet darüber ist, dass Wilson so leichtfertig antwortete. Wilson versucht, sich zu rechtfertigen: Er ist in einer schlimmen Phase, da seine Frau [[Sandra Wilson|Sandra]] ihn vor einer Woche wegen seines [[Alkoholproblematik|Alkoholproblem]]s verlassen hat.
:Die verzweifelte Jane zeigt sich besänftigt und gesteht Wilson ihre Angst: Reg wird immer schlimmer. Er lässt niemanden mehr ins Haus, da er an akutem Verfolgungswahn leidet: Das FBI, der CIA, alle sind sie hinter ihm her. Es ist so schlimm geworden, dass er eine Pfadfinderin verdächtigte, in Wirklichkeit ein vom Finanzamt geschickter Androide zu sein. Regs Paranoia hat einen konkreten Grund: Er lebt in Angst vor jemandem, der von seinem Fornit weiß und diesen töten will.
:Regs Paranoia spitzt sich zu: Der Briefträger, der Zeitungsjunge, die Nachbarn, alle haben es auf Rackne abgesehen. Wisse Wilson kein Mittel, die Feinde abzuwehren? Wilson ist wieder alkoholisiert, als er jenen Brief liest und fühlt sich auf einmal von Regs Irrsinn angesteckt. Er erinnert sich an das Radium im Telefon und ist von dem Bedürfnis überkommen, sämtliche Stecker in seinem Haus zu ziehen. Da kommt ihm eine Idee und er schreibt Reg, dass die Elektrizität die Feinde anlocke.
:Regs Antwort ist ein fast brabbelnder Dankesbrief: Ja, es hat geholfen! Er hat die Elektrizitätsversorgung für sein Haus abstellen lassen, die Gefahr ist gebannt! Das aber ist beinahe der letzte Tropfen für Jane, die es satt hat und sogar darüber nachdenkt, Reg zwangseinweisen zu lassen. Noch ein Fehltritt und sie wird handeln.
:Wilson dagegen steigert sich in nächster Zeit seinerseits in die Idee mit dem Strom immer weiter hinein. Am Anfang (beispielsweise im Hinblick auf den frühen Mikrowellenherd, der tatsächlich noch recht primitive Sicherheitseinrichtungen besitzt oder Kinder, die zu nahe vor dem Fernseher sitzen) ist diese Idee nicht so ganz abwegig, doch bald schießt Wilson weit über das Ziel hinaus: Er besorgt sich obskure Bücher, in denen er seine Vermutung bestätigt findet und im Alltag erscheint es mit tatsächlich so, als würden elektrische Geräte seine Denkfähigkeit beeinträchtigen.
==Bellis taucht auf==
:Wilson will Thorpes Kurzgeschichte in der Januarausgabe des ''Logan's'' veröffentlichen, als ihn sein Chef [[Jim Dohegan]] mit einer Hiobsbotschaft in sein Büro zitiert. Wegen sinkender Verkaufszahlen hat der Vorstand beschlossen, keine Belletristik mehr zu publizieren – und Wilson ist zuständig für die Belletristik-Abteilung. Ist er jetzt entlassen? Jim weiß es nicht; das alles hängt von einer baldigen Sitzung ab.
:Wilsons Kopf schwirrt. Er zieht die Stecker in Jims Büro und macht das Licht aus, da er sonst nicht denken kann. Dies ist der erste Ausbruch seines Wahnsinns vor einem Zeugen. Als Wilson zu faseln beginnt, im ganzen Gebäude solle der Strom abgestellt werden und jeder Mitarbeiter bei ''Logan's'' sollte einen Fornit bekommen, damit der sein Fornus verstreuen kann, ist Jim sofort klar, dass bei Wilson die Sicherungen durchgebrannt sind. Er empfiehlt ihm ein paar Tage Urlaub und komplimentiert ihn aus seinem Büro.
:Seine Kopfschmerzen werden immer schlimmer und so verkriecht Wilson sich in der Bar "[[Four Fathers]]'', die den großen Vorzug hat, weder über eine Musicbox, noch über einen Farbfernseher zu verfügen. Zudem gibt es dort wenige Lampen, also wenig Elektrizität: Der perfekte Ort für ein gutes Besäufnis.:Daheim geht der Suff fließend weiter, und es kommt schließlich sogar soweit, dass er ein Blackout hat, einen Zustand im Endstadium der Alkoholsucht, in dem der Alkoholiker Dinge tut, an die er sich später nicht mehr erinnern kann: Wilson schreibt sich selbst einen Brief. Allerdings tut er so, als stamme er gar nicht von ihm selbst. Henry Wilson verfasst einen an sich gerichteten Brief, der von seinem eigenen Fornit stammen soll, einem Wesen namens [[Bellis]].
:Bellis ist Racknes Bruder und hat gute Tipps für Wilsons unmittelbare Zukunft: Er solle Reg aus eigener Tasche mittels eines Schecks einer Scheinfirma bezahlen, um den Autor in Sicherheit zu wiegen und Zeit zu haben, die Kurzgeschichte anderweitig unterzubringen. Genau das macht Wilson dann auch tatsächlich.
:Natürlich versteht Wilsonals er wieder nüchtern geworden ist, wieso er seine Erfindung gerade Bellis nannte – das war der Mädchenname seiner Mutter. Und natürlich verfasste ist ihm klar, dass er selbst jene die Nachrichtselbst verfasst hat, denn er erkennt für ihn typische Rechtschreibfehler und Ausdrücke wieder. Weniger erfreut ist er, dass er Bellis in seiner Trunkenheit Futter verabreichte: Seine Schreibmaschine ist voller Puderzucker. 
==Reg aufwärts, Wilson abwärts==
:Zur Erleichterung seiner Bosse kündigt Wilson bei ''Logan's'', vor allem, weil er die dortige Elektrizität nicht mehr ertragen kann. Auch Regs Aversion gegenüber Strom hat ihre Folgen: Jane kann den Haushalt nicht mehr bewältigten und wünscht sich eine Putzfrau. Reg gesteht ihr das zu, fordert aber, dass [[Gertrude Rulin]], die schließlich eingestellt wird, nicht in sein Arbeitszimmer geht.
:Gertrude hat einen sechsjährigen Sohn namens [[Jimmy Rulin|Jimmy]], der ihr Kopfschmerzen bereitet, weil er andere Kinder terrorisiert und von verschiedenen Kindertagesstätten abgeschoben abgelehnt wurde. Deshalb muss Gertrude ihn des Öfteren mitnehmen; davon weiß Reg nichts, und Jane achtet darauf, dass Jimmy sein Arbeitszimmer ebenfalls nicht betritt.:Reg scheint es besser zu gehen. Zwar lässt er sich von seinen Wahnvorstellungen weiterhin nicht abbringen, aber er ist weniger aggressiv damit, kauft sich einen Hund, mit dem er regelmäßig Gassi geht und arbeitet endlich wieder an einem neuen Buch. Auch nach außen hin ist er nun umgänglicher, so unterhält er sich etwa mit den Bewohnern einer Studenten-WG in der Nachbarschaft, die er vorher noch als Spitzel des KGB verdächtigt hatte. War seine Frau am Anfang noch wütend auf Thorpe weil er ihrem Mann die Idee mit der Elektrizität eingeredet hatte, so ist sie nun durchaus zufrieden: Zwar ist das Leben ohne Strom sehr anstrengend, aber da sich Reg nun ohne Elektrizität plötzlich wieder wohlzufühlen scheint und seine geistige Gesundheit sich verbessert hat, ist sie gerne bereit, die Mehrarbeit in Kauf zu nehmen.:Doch Wilson ist auf dem absteigenden Ast. Der Alkohol hat ihn endgültig im Griff. Nachdem er , angeregt von Thorpes Briefen, ein Buch über Elektrizität durchgelesen hat, ist es ganz vorbei: Er lässt auch bei sich Strom und Telefon abstellen, verweigert – obwohl er im vierten Stock wohnt – den Aufzug und fordert vom Hausmeister seiner Wohnanlage, dass er seinen Rauchmelder demontiert. Schnell beginnt das Gerede im Haus, das in einer anonymen Nachricht gipfelt, die ihn zum Verschwinden auffordert. :Aber dieser Aufforderung bedarf es nicht: Wilson hält es eh nicht mehr aus. Das ganze Haus, ja ganz ''New York'' ist mit Drähten infiziert; er muss weg, raus, fliehen. Er nimmt Regs Kurzgeschichte mit und zieht damit von Verlag zu Verlag, nie die Büros betretend, sondern immer um ein Gespräch unter freiem Himmel bittend – freilich hinterlässt er mit seinen zotteligen Haaren, dem schmutzigen Mantel und seinem seltsamen Gerede den Eindruck eines komplett völlig Gestörten . Somit schafft er es auch nicht, die Kurzgeschichte in einer der noch existierenden Zeitschriften unterzubringen, obwohl er alle seine alten Verbindungen zu nutzen versucht - doch selbst befreundete Redakteure sind abgeschreckt von seinem merkwürdigen Verhalten und kann Regs lassen sich nicht einmal dazu überreden, die Geschichte niemandem schmackhaft machenzu lesen. Im Nachhinein muss Thorpe eingestehen, dass es vielleicht geklappt hätte, wenn er die Geschichte per Post und mit einem freundlichen Schreiben zugesandt hätte. Durch sein persönliches Auftreten und nicht gerade kompromissbereites Verhalten hat er sich jedoch alle Chancen verbaut. 
==Das Unerklärliche==
:Auf der Grillparty hält Wilson inne und meint:
:Wilson bereitet gerade seinen Umzug vor, als er sieht, dass in seiner Schreibmaschine ein Fetzen Tapete eingespannt ist – und noch während er hinschaut, beginnt die Schreibmaschine von allein zu tippen. Nein, nicht von allein: Er sieht eine winzige Hand, welche aus dem Gehäuse reicht und die Leertaste betätigt. Die wirr geschriebene Nachricht läuft auf eine Warnung hinaus: Der kleine Jimmy wird Rackne töten.
:Das genügt Wilson. Er geht zu seinem Auto, betrinkt sich beim Fahren sinnlos und landet mit seinem Wagen schließlich in einem Fluss; ein Unfall, den er nur durch das beherzte Eingreifen eines LKW-Fahrers überlebt. Doch er hat vor seinem Unfall noch etwas getan, woran er sich bis zum heutigen Tag nicht erinnern kann: Er schickte Reg ein Telegramm, in dem er ihn vor Jimmy warnte.
 
:Während sich Wilson seine anderen Wahnvorstellungen plausibel mit Alkohol und psychischen Problemen erklären kann, gibt es für ihn einen schlagenden Beweis, warum an dieser Stelle wirklich ein Fornit in sein Leben eingegriffen hat: Wilson wusste zwar, dass [[Jane Thorpe]] eine [[Gertrude Rulin|Putzfrau]] eingestellt hatte, er wusste aber nicht, dass sie einen ungezogenen Sohn namens Jimmy hatte und diesen zur Arbeit ins Haus der Thorpes mitnahm. Damit konnte er diese Nachricht auf dem Tapetenfetzen nicht, wie den früheren, angeblich von dem Fornit Bellis verfassten Brief, betrunken selbst geschrieben haben.
 
==Regs Amoklauf==
:Alles, was Wilson jetzt noch zu berichten hat, hat er von Jane Thorpe selbst erfahren, als sie sich einmal in New Haven trafen.

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