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Drei: Rezension

2.605 Byte hinzugefügt, 21:25, 10. Jan. 2008
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{{Rezensionen/Intro}}
==[[Benutzer:Croaton|Croaton]] (5 / 5)==
So abgedroschen das Wort klingt; "unglaublich" passt in vielerlei Hinsicht genau zu {{[[Stephen}}King]]s Roman ''[[Drei]]'': Unglaublich, welch blöden deutschen Titel man hier gewählt hat (''Drei'' für den ''zweiten'' Band!). Unglaublich, dass dieses Buch der Nachfolger des doch eher dröge daherkommenden [[Schwarz: Rezension|Vorgängers]] sein soll. Unglaublich schließlich, was für ein Tempo King hier vorlegt.
Was der Film ''Speed'' für den Actionfilm ist, ist ''Drei'' für King-Fans: schnell, kurzweilig und jederzeit höchstspannend. Zwar erreichen noch viele Passagen aus dem restlichen [[Dunkler-Turm-Zyklus|Dunklen-Turm-Zyklus]] dieses Niveau, meiner Ansicht nach aber kein einzelner Band mehr so durchgängig wie dieser zweite Teil, der die Spannungsschraube so konsequent zudreht, dass man am Ende einfach nicht mehr mit dem Lesen aufhören kann ... und der dem Leser endlich die Figur des [[Roland Deschain]] greifbar und sogar liebenswert macht. War er in Band eins noch einsilbig, eher unsympathisch und einschüchternd als ein Held, mit dem man sich identifizieren will, zeigt er nun seine menschliche Seite. Nicht nur, weil er krank und auf Hilfe angewiesen ist, sondern auch, weil er sich in einer Welt durchschlagen muss, die ihm völlig fremd ist: unsere.
Fazit: Wen Band eins noch nicht packen konnte, der wird spätestens nach ''[[Drei]]'' zum DT-Junkie; als Einzelband für mich (nach ''[[In einer kleinen Stadt]]'') der zweitbeste Roman von Stephen King überhaupt.
 
==[[Benutzer:Wörterschmied|Wörterschmied]] (5 / 5)==
60 Jahre lang kannten wir Adolf Hitler, das Monster. Doch erst durch Bruno Ganz lernten wir Adolf Hitler, den Menschen, kennen. Was braucht es, um aus einem Monster ein Mensch zu machen? Einen einschneidenden Eingriff in dessen Lebenslauf!
 
Ganz benutzt hierfür die Darstellung einer durch Parkinson zerfressenden Hand - [[Stephen King]] nutzt in ''[[Drei]]'' eine ganz ähnliche Methode, uns [[Roland Deschain|Roland]] ans Herz wachsen zu lassen: er beraubt ihn seiner tödlichsten Waffe, seiner rechten Hand.
 
Roland, der Beserker. Roland, der Mörder. Roland, der Verräter. Alle diese negativen Bilder, die Rolands Gesicht wie durch einen Clint-Eastwood-Bart in Schatten hüllen, fallen in ''Drei'' wie ein Kartenhaus zusammen. Was zurück bleibt, ist die erbärmliche Gestalt eines gefallenen Königs, eines [[Lord Perth]], der nach tausenden Schlachten unverwundet heimkehrt und sich auf der Haustürschwelle das Genick bricht. Noch krasser als in ''[[Schwarz]]'' ist der Einstieg dieses Romans, der mit einer chaotischen Niederlage Rolands gegen Monsterhummer aufwertet, die das Finale einiger [[Das Schwarze Haus|anderer Werke]] in dne Schatten stellt, noch ehe die Geschichte wirklich begonnen hat.
 
Allein dieser Einstieg, der ''Prolog des Seefahrers'', gehört für mich zu den Höhepunkten Kingscher Literatur. Wie wäre J.K.Rowling in einer solchen Situation vorgegangen? Welche überflüssige Randfigur hätte sie geopfert, um das Schicksal des Helden zu erleichtern? Welche Plot-twist-Zaubereien wären (ohne Ankündigungen, aber für alle außer dem Protagonisten natürlich selbstverständlich) ersponnen worden, um diesen drastischen und endgültigen Eingriff in die Handlung zu verhindern? Aber King bleibt konsequent: bereits im zweiten Teil seines als Epos angelegten Werkes verletzt er die Hauptfigur so schwer und tief, dass kaum noch mit einem weiteren Fortsetzungsband zu rechnen ist. Ist er (größen)wahnsinnig oder doch ein Genie? Aber widerspricht das eine dem anderen überhaupt?
 
Der Rest des Romans ist mehr oder weniger ein typischer King: viel Geballer, tiefgründige Hintergrundgeschichten, verzwickte Pattsituationen der Handlung, das Aufeinandertreffen verschiedenster und sich verneinender Figuren und darüber der Schleier von Liebe, Hass und Schicksal. Schon in diesem Teil erlangen [[Eddie Dean]] und [[Susannah Dean]] die Dimensionalität, die Roland sich erst durch ein Nah-Tod-Erlebnis verdienen musste
 
'''Frage: King weiß, was er tut und er tut es auf seine Art. Ohne Rücksicht auf Verluste.'''
[[Kategorie:Rezension]]

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