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Glas: Rezension

5.740 Byte hinzugefügt, 15:28, 2. Feb. 2016
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{{Portal/DarkTower}}{{Rezensionen/Intro}}
==[[Benutzer:Wörterschmied|Wörterschmied]] (5 / 5)==
Der Roman ''[[Glas]]'' lässt sich in drei Teile teilen: einen Naja-Teil, einen Wow-Teil und einen Teil, der sich eher durch konkludentes Handeln bewerten lässt: um Gnade flehendes Schluchzen und an die Menschlichkeit [[Stephen King|Kings]] appellierendes Sturzbachheulen.
;Der Wow-Teil
Dies ist der Anfang des Romans – der Rätselwettbewerb mit [[Blaine]], dem Mono – einer der herausragendsten Charaktere des gesamten [[Dunkler -Turm -Zyklus|Zyklus]]. Die Rätsel sind großartig, die Stimmung im Wagon beeindruckend und schaurig. Endlich gibt King [[Eddie Dean|Eddie]] die Gelegenheit, seine Standhaftigkeit zu beweisen und aus [[Roland Deschain|Rolands]] Schatten herauszutreten, wodurch sich Eddies Rolle im Zyklus erst wirklich etablieren kann. Eddie ähnelt den Charakteren in den SAW-Horrorfilmen: King möchte ein Spiel mit ihm spielen, an dessen Ende Eddie entweder tot ist oder bewiesen hat, sein Leben zu verdienen (Live or die, it’s your Choice). Hier zeigt uns King einen Charakter, der so stark sein kann wie kaum ein anderer vor ihm (und da sage jemand, [[Harry Potter]] hätte eine unglaubliche Entwicklung durchlebt).
;Der Schluchz-und-Sturzbachheul-Teil
Sechs Jahre warten auf den weiteren Weg zum Dunklen Turm – und dann spielt fast der gesamte Roman in der Vergangenheit und das Ka-Tet kommt keinen Schritt weiter!!! Damals eine grauenvolle Erfahrung; ich erinnere mich daran, ein Tabu gebrochen und hilflos nach hinten geblättert zu haben, und noch weiter nach hinten und noch weiter, vergeblich hoffend ... Dann kommt das Ende und ist sogar durch eine völlig hirnrissige Verbindung zum Zauberer von Oz noch dämlicher als das davor.
Aus heutiger Sicht hat sich an meiner Meinung nichts geändert. NICHTS von dem, was im Rückblick passiert, hat IRGENDEINE Bedeutung für das, was nach Eddies, Susannahs und Jakes Ankunft in Rolands Welt geschieht. Mehr noch: Durch die Revision von ''Schwarz'' erfahren wir schon da, dass Susan am Scheiterhaufen endet und alle Freunde von Roland sterben. Bravo, das nimmt dem Rückblick auch noch jede Spannung. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, gibt es diesen Dialog zwischen Eddie und Roland: :Eddie: "Müssen wir das Ganze überhaupt hören?":Roland: "Ich bin mir nicht sicher, ob ihr es hören müsst."Tatsächlich muss man es definitiv ''nicht''! King scheint sich das selbst gedacht zu haben, als er ''[[Wolfsmond]]'' schrieb, denn da ist ihm der Rückblick auf den Tod seiner in ''Glas'' so in den Vordergrund gedrängten Freunde nur noch ein paar dahin geworfene Zeilen wert! . Die schreckliche Figur der Hexe [[Rhea vom Cöos]] (für mich vor allem wegen ihrer Vulgarität der misslungenste Charakter im gesamten King-Universum) vergisst er danach völlig. Gut, weil sie mich fast dazu gebracht hätte, ''Glas'' nicht fertig und damit vielleicht Band V - VII nie zu lesen; schlecht, weil sie so nicht einmal dafür bestraft wird, dass sie ein Miststück ist!
Fazit (und erstaunlich, wie doch Meinungen auseinander gehen können!): Die absolute Talfahrt (eigentlich ein Tal''stillstand'' !) des Zyklus und sicherlich der Grund dafür, dass aus mir niemals ein DT-Junkie werden wird.
Zu Beginn des Bandes gilt es einen Cliffhanger aufzulösen. Das [[Ka-Tet]] befindet sich in dem wahnsinnigen Monorail [[Blaine]], der zum Ende von {{DT|3}} die Revolvermänner fest im Griff hatte und kurz vor der Selbstzerstörung stand. Es ist - wiedereinmal - nicht die Zeit des großen Revolvermanns. Es ist auch nicht die Zeit des jungen Helden Jake Chambers. Nein, es ist ein ehemaliger Junkie aus Brooklyn. Ebenjener, der vor allem durch seine dummen Sprüche auffällt, rettet das Ka-Tet. Es passiert, was schon vorher geschehen ist und noch häufiger geschehen wird, die Gruppe wird unterschätzt. Eddie besiegt Blaine mit einer Unlogik-Bombe und zeigt zum wiederholten Male, wie wertvoll seine Vergangenheit für seine und die Zukunft aller ist.
Nach dem glücklichen Ende dieser Fahrt ist es Zeit auszuruhen. Das Ka-Tet begegnet einer [[Schwachstelle]] und Roland erkennt, dass die Reise nicht weitergehen kann, bevor er sich nicht mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt. Dem frühen Ende seiner Kindheit, der Begegnung von Verrat, Niederträchtigkeit und List. [[Marten Broadcloak]], engster Vertrauter seines [[Steven Deschain|Vaters]] versucht den Stolz des angehenden Revolvermanns zu brechen, in dem er seine Beziehung zu [[Gabrielle Deschain|Gabrielle]] offenbart. Er hofft, dass der Junge sich in die [[Mannbarkeitsprüfung]] stürzen wird und als Verlierer Gilead verlassen muss. Marten, oder besser gesagt [[Walter O'Dim|Walter]] ist also schon sehr lange der Begleiter von Roland. Er versucht immer wieder ihn zu Verlusten zu zwingen. Roland auf der anderen Seite, gewinnt die Prüfung. Nicht jedoch um selbst zu verlieren. Nicht nur seine Begleiter ([[David (Falke)|David]] im Fall der Prüfung gegen [[Cort]]), sondern viel mehr die Verbindung zwischen seinem eigenen [[Khef]] und dem seines Landes (Ein Verlust, der in Zukunft viel mehr wiegen wird).
Steven Deschain erkennt die Gefahr, in der sein Sohn sich befindet. Er hofft, ihn zu schützen und schickt ihn mit seinen Freunden in die abgeschiedene Baronie [[Mejis]]. Was aussieht, wie ein Ablenkungsmanöver, kann auch als Aufgabe interpretiert werden. Der [[Dinh]] von Gilead dürfte ahnen, dass die Baronie, die vor allem für ihre Pferde bekannt ist, nicht mehr so loyal dem [[Der Bund|Bund]] gegenüber ist, wie sie behauptet. In der Tat folgen die Einwohner eher [[John Farson]], als den Herren aus Gilead. Sie wollen Demokratie, Farson dagegen Chaos und Zerstörung. [[Hart Thorin]], der dürre Bürgermeister [[Hambry]]s ist ein gutes Beispiel für das falsche Gesicht dieser ach so ruhigen Baronie. Er ist auf der einen Seite der Oberaufseher der Baronie und damit dem Bund verpflichtet. In Wahrheit ist er allerdings Besitzer des [[Traveller's Rest]], einem Bordell. Er hat auch ganz offensichtliches Interesse an der jungen [[Susan Delgado]] - einem unschuldigen Kind - und ist eifriger Anhänger des Guten Mannes. Was die drei jungen Revolvermänner vorfinden ist also ein perfektes Abbild des gesamten Bundes. Die Rancher versuchen Zahlen zu fälschen und dennoch freundlich den Gesandten aus Gilead über zu sein.
Am Ende mit dem Zauberer von Oz wird es dann doch wieder interessant, und man findet vor Wolfsmond wieder zurück zu Roland und seinen Gefährten.
{{DT-==[[Benutzer:Mr. Dodd|Mr. Dodd]] (5 / 5)==Wohl kein anderer [[Bibliographie|Roman}}]] von Stephen King schafft es die Gemüter der Leser so zu spalten wie ''[[Glas]]''. Viele sehen darin den Höhepunkt der [[Dunkler-Turm-Zyklus| Dunklen Turm Saga]] (so auch ich), für andere ist er ein Fremdkörper und Ärgernis, welcher die eigentliche Geschichte zu lange unterbricht (besonders gut anhand der unterschiedlichen Meinungen hier im King Wiki zu erkennen). Für mich persönlich gliedert sich das ganze wie folgt: eine grandiose Einführung, ein perfekter Hauptteil, ein schwacher Schluss. Vom Negativen zum Positiven gesehen bedeutet das im Einzelnen: Der schwache Schluss: Man merkt deutlich, dass Kings geistiger Akku nach der Rückblende (siehe weiter unten) erschöpft war. Neben der Auswertung und dem Schicksal der einzelnen Beteiligten in Rolands Geschichte und dem epilogartigen Nachtrag, in der das [[KategorieKa-Tet]] zusieht, wie [[Roland Deschain|Roland]] seine [[Gabrielle Deschain|Mutter]] umbringt, gibt es sonst nichts was mir an den Ereignissen nach dem Ende der Rückblende gefallen hätte. Auf billigste Art und Weise wird der Zauberer von Oz kopiert, so schamlos und peinlich offensichtlich (besonders wenn [[Oy]] auch seine Schühchen bekommt und diese sich zusammenschlagen lassen muss), weil sich King nicht einmal die Mühe gibt diese Parallelen zu verbergen. Anschließend wird der [[Andrew Quick|Ticktackmann]] - welcher in ''[[tot.]]'' noch bedeutungsschwanger und düster verheißungsvoll gerettet wird - einfach so aus dem Weg geballert, bevor es zu einem enttäuschend schlechten Zusammentreffen mit Rolands altem Feind [[Walter O'Dim|Marten (oder Flagg oder wie man ihn nennen will)]] kommt, welcher das gleiche macht, wie schon in allen Werken davor, wo er auftaucht, sich nämlich aus dem Staub zu machen, wenn es für ihn gefährlich wird. Das Ende lässt ein dann zudem mit einigen Fragen zurück:GlasWie genau entkommt das Ka-Tet dem Palast? Warum sind sie plötzlich mit neuem Proviant ausgestattet? Wurde die [[Maerlyns Pampelmuse|RezensionGlaskugel]]jetzt zerstört?</br>Dass die für mich schlechteste Szene im ganzen Zyklus keinen Punktabzug für das Werk nach sich zieht, zeigt nur wie grandios der Rest ist (und glücklicherweise dauert das ganze nur ungefähr 30 Seiten). Die grandiose Einführung: Den fiesen Cliffhanger mit dem King ''tot.'' beendete wusste er auch nach sechs Jahren perfekt aufzulösen, keine Selbstverständlichkeit, wenn man sieht wie in der heutigen Zeit, wo fast alles mit Cliffhangern endet, oftmals nur äußerst mäßig geklärt wird. Hier jedoch wird man allein durch den düsteren Blick in die verseuchte Kleinstadt [[KategorieCandleton]] sofort in den Bann gezogen und [[Blaine]]s Rätselwettstreit kann dann genauso überzeugen, besonders die Auflösung als es ausgerechnet [[Eddie Dean|Eddies]] schlechte Witze sind, die alles retten. Nach der Ankunft in [[Topeka]] habe ich jedoch so meine kleinen Probleme:RezensionBeim ersten Lesen kannte ich ''[[Das letzte Gefecht]]'' noch nicht und konnte daher mit der Verbindung und der Supergrippe nichts anfangen; und bei jedem weiteren Mal brenne ich spätestens ab dem Moment, als Roland auf dem Dach von Blaine seinen kleinen Zusammenbruch hat, nur darauf die Rückblende lesen zu können. Weswegen mich alles was in Topeka passiert nur peripher interessiert. Der perfekte Hauptteil: Ich habe die Rückblende vor ungefähr zehn Jahren das erste Mal gelesen, sie dürfte mit Abstand der Abschnitt im Dunklen Turm sein, den ich am häufigsten gelesen habe - sei es am Stück oder einzelne Passagen. Nichts hat sich an meiner Meinung geändert, dass diese Rückblende die beste Geschichte ist, die ich je gelesen habe, im Gegenteil, ich erkläre sie sogar zur perfekten Geschichte (zumindest für mich persönlich). Es stimmt einfach alles: jeder einzelne Charakter, die Liebesgeschichte, die Action, der Spannungsaufbau, die Atmosphäre, die Länge, der Sprachstil und die Emotionen, die hervorgerufen werden. Ich könnte mich noch nicht einmal auf eine Lieblingsszene einigen, für mich ist die ganze Rückblende eine einzige Lieblingsszene.</br> Und dennoch verstehe ich jene Leser, bei denen schon der bloße Gedanke an diese Rückblende Ärger und Frustration hervorruft. Man muss als Leser damit rechnen hunderte von Seiten lang auf Eddie, [[Jake Chambers|DDT4Jake]], [[Susannah Dean|Susannah]] und [[Oy]] zu verzichten; man muss damit rechnen, dass die eigentliche Hauptstory nicht vorangeht und man muss damit rechnen, dass Stephen King, der eine im Zerfall begriffene mittelalterliche Fantasy-Western-Welt beschreibt, entsprechend obszön und derb mit dem Thema Liebe und Sexualität umgeht (wenn eine Vorrezensentin dazu meint, in Glas gänge es "um Sex und den widerlichsten Dingen rund um dieses Thema" so möchte ich dieser Meinung nicht widersprechen, hoffe jedoch, dass selbe Rezensentin niemals ein Werk von Marquis de Sade wie die "120 Tage von Sodom" in die Hände bekommt, denn im Vergleich dazu ist Glas als Gutenachtgeschichte für kleine Kinder geeignet). Schafft man es diese drei Punkte beiseitzuschieben so kann es leicht passieren, dass man wie ich völlig in den Bann gezogen wird und dem eigentlichen Ka-Tet nur recht widerwillig folgen will (tatsächlich hat es bei mir bis ''[[Susannah]]'' gedauert). Fazit: Für mich das Herzstück des Dunklen Turms, ein Meisterwerk für das ich King mit am meisten dankbar bin, dass er mich daran hat teilhaben lassen. {{Dunkler-Turm-Zyklus/Rezensionen}}{{weiterführend Glas}}

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