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Todesmarsch: Rezension

3.427 Byte hinzugefügt, 13:10, 2. Dez. 2008
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==[[Benutzer:Blue|Blue]] (5 / 5)==
 
Beim Lesen von guten Büchern identifizieren sich die Leser mit den Protagonisten. Sie hoffen mit ihnen, sie leiden mit ihnen, sie verstehen ihre Handlungsweisen. Beim Lesen von ''Todesmarsch'' hat das "Sich-identifizieren" für mich ein neues Niveau erreicht. Ständig habe ich beim Lesen unwillkürlich die Füße leicht auf und ab bewegt, so als ob ich selbst mitlaufen würde. Doch das kam erst später...
 
Als ich das Buch gekauft habe, fragte ich mich eher, ob King nun wirklich vorhat auf 350 Seiten zu beschreiben wie Menschen vor sich hinlaufen (und diesmal ganz ohne Ring). King hat es gemacht und King hat seine Aufgabe mit Bravour gemeistert. 100 Geher kämpfen - zunächst leichtfertig, später den tödlichen Ernst der Lage verstehend - um den großen Preis. Gewinnen kann dabei nur einer, den anderen winkt der Tod. Neben der Konfrontation mit eben diesem und der Konfrontation mit den Fragen über das Leben, die Existenz, den Sinn, ist es vor allem die auferzwungene fatale Wahl zwischen egoistischem Verhalten und altruistischem Verhalten, die den Roman so außergewöhnlich macht. Soll man nun den Mitgehern, von denen einige zunächst Kameraden, dann Freunde und Weggefährten unter dem Druck der Situation werden, im Notfall helfen, oder seine eigenen Siegchancen erhöhen? Es ist diese herzzerreißende Ambivalenz, die sich gerade in der Beziehung von Garraty und McVries ausdrückt, die emotional aufwühlt. Man weiß von Anfang an, dass es kein Happyend für ihre Freundschaft geben wird, man weiß, dass einer der beiden Freunde den anderen sterben sehen wird. In der dystopischen Welt des Todesmarsch ist nur Platz für Leistung, nicht für Menschlichkeit.
 
Das einzig Negative an ''Todesmarsch'' ist für mich die Erwähnung von Nazideutschland und einem fiktiven anderen Verlauf der Geschichte (Blitzkrieg an der Ostküste, Atomwaffenbasis), aus der wohl die Entstehung einer derartigen Gesellschaft hervorgehen soll. Das Buch hat es nicht nötig, dass King mal wieder die Nazis (klar, wen sonst) aus dem Hut zaubert. Diese naive unreife Schwarzweißmalerei und der Glaube, dass sich ein derartiges "schwarzes" System in ein grundsätzlich "weißes" Land nur "importieren" lässt, führt gefährlich in die Irre. An diesen Stellen kam also zu den Fußbewegungen noch das Kopfschütteln hinzu.
 
Insgesamt ist ''Todesmarsch'' aber eines meiner Lieblingsbücher, es leicht zu lesen, nicht besonders lang und damit auch für Einsteiger gut geeignet. In jedem Fall zu empfehlen.
 
Hier noch einige Meinungen der Geher zur Qualität des Buches exklusiv von der Strecke:
 
Harkness: ''"Naja, mein Buch über den Marsch wird besser. Habe schon alle Namen. King ist ein Anfänger"''
 
Art Baker: ''"Gutes Buch, hat das einen Zinkrahmen?"''
 
Stebbins: ''"Das Buch ist streng genommen ein Bildungsroman. Es könnte dir bei der Beantwortung wichtiger Metaphysischer Fragen helfen"''
 
Scramm: ''"Buch...Buch...was interessiert mich ein Buch über diesen leichten Spaziergang? Ich werde demnächst bei einem Todesmarsch unter Wasser ohne Sauerstoffflasche teilnehmen und locker gewinnen. Sollen doch die anderen lesen. Hatschi."''
 
Barkovitch: ''"HAHA! Ein Buch über die Wichser hier?? So ein Scheiß! HAHA!"''
 
McVries: ''"Stört mich nicht, ich wollte gerade Garraty berühren"''
 
Major: ''"Sorgt dafür dass ich auf dem Titelbild bin, sonst schick ich jemanden vorbei"''
 
{{weiterführend_Todesmarsch}}
[[Kategorie:Rezension]]
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