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Die Kleinen Schwestern von Eluria: Rezension

263 Byte hinzugefügt, 11:53, 15. Feb. 2019
Horaz Klotz (2 / 5)
Okay, ich denke mal es ist Zeit, dass ich mich als ziemlicher ''Dunkler Turm''-Anfänger oute. Ich kenne die Geschichte ungefähr - ich weiß dass es um einen unerschrockenen Revolvermann geht. Dass er auf der Suche nach dem geheimnisvollen Dunklen Turm ist, der irgendwie die Welt (oder alle Welten?) zusammenhält. Dass er sich gelegentlich Hilfe aus unserer Welt sucht und einen sprechenden Hund oder so hat. Dass der Mann in Schwarz, sein ewiger Gegenspieler, anscheinend tatsächlich der böse Zauberer aus ''Die Augen des Drachen'', der Diktator aus ''Das letzte Gefecht'' und ein halbes Dutzend anderer King-Schurken ist. Dass unser Held den Turm am Ende erreicht und dann alles wieder von vorne losgeht. Das habe ich allerdings alles aus popkultureller Osmose, einem Band der Comic-Reihe und dem Kino-Film - wobei der eher noch mehr Verwirrung gestiftet hat. Bei den Büchern selbst bin ich nie über die ersten paar Seiten hinaus gekommen, weil ich mich irgendwie nicht an diesen dumpf-heroischen Fantasy-Western-Stil gewöhnen konnte. Auf die ''Kleinen Schwestern'' bin ich ziemlich zufällig ''Im Kabinett des Todes'' gestoßen und habe mich kurzfristig entschlossen der Welt des Revolvermanns zumindest die paar Seiten lang nochmal eine Chance zu geben. Immerhin sollten Kurzgeschichten sollten immer für sich alleine funktionieren, insbesondere wenn sie in einer Geschichtensammlung daherkommen.
Dass die Handlung ziemlich aus King-Versatzstücken zusammengesetzt ist stört mich dabei gar nicht so sehr - sondern nur dass man gerade durch den Vergleich sieht wie viel packender King das gleiche Szenario schon einmal geschrieben hat. Während Sheldon in ''Sie'' mit einer einzigen durchgedrehten Pflegerin fertig werden musste, bekommt es Revolvermann Roland gleich mit einer ganzen Armee von Krankenschwestern zu tun, die zu allem Überfluss auch noch echte blutsaugende Vampir-Monster sind. Aber während Sheldon zunehmend wahnsinnig wird und nach seiner Gefangenschaft ein deutlich anderer ist als vorher, bleibt unser Revolver-Held stoisch und ändert sich scheint von seinen Erlebnissen nicht wirklichmitgenommen. Das ist natürlich immer ein Problem bei solchen "Lückenfüller-Geschichten", die irgendwie in eine bestehende Handlung geschoben werden müssen ohne zu viel zu verändern. Aber irgendwie spielt es hier nicht mal eine Rolle das musste wirklich ausgerechnet der berühmte Revolver-Roland im Krankenbett liegt langen? - er Er darf einmal einen Teller Suppe fangen, sonst spielen seine besonderen Talente keine große Rolle. Vor den Vampiren rettet ihn Schwester Jenna mit ihrer Zauberglocke und - wo sie nicht mehr zur Stelle ist - ein Hund als Dog ex machina.Wäre es da nicht praktischer gewesen, der Geschichte einen anderen Protagonisten aus der Revolver-Welt zu gönnen, mit dem man mehr hätte mitleiden können, dessen Schicksal nicht von Anfang an klar gewesen wäre und der vielleicht sogar eine Zukunft mit seiner Krankenschwester-Geliebten haben könnte?
Apropos Jenna - mit der Jung-Vampirin habe ich auch ein paar Probleme. Einerseits finde ich es natürlich ganz nett, dass nicht alle Schwestern rein gewissenlose Monster bleiben, andererseits war es dann doch ein bisschen zu klischeehaft, dass Jenna ihrem wortkargen Patienten gleich verfällt und heftig am flirten ist, bevor sie sich in einen Haufen Käfer verwandelt. Immerhin sind die Ärzte-Käfer eine ganz nett schaurige Idee mit der die mit Insektenphobie zumindest noch ein weiteres Gruselfeld abgedeckt werden kannabdecken. Ansonsten gibt es sicher noch einen ganzen Haufen Anspielungen und Hinweise auf andere ''Turm''-Erzählstränge und Welten, die ich wahrscheinlich größtenteils überlesen habe. Sonst bleibt von der Story nicht viel in Erinnerung.
Fazit: Ein unnahbarer Protagonist, bizarrer Monster-Horror und eine Klischee-Romanze auf den ersten Blick. Das hilf hilft alles nicht wirklich, meine Neugier auf den Dunklen Turm zu wecken.
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