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Premium Harmony: Rezension

2.148 Byte hinzugefügt, 15:58, 2. Nov. 2009
Wow!
{{Rezensionen/Intro}}
==[[Benutzer:Croaton|Croaton]] (5/5)==
[[Stephen King]]s [[Kurzgeschichte]] ''[[Premium Harmony]]'' ist ein kurzer, treffsicherer Schlag in die Magengegend. Mit üblicher Brillanz gelingt es King auch hier wieder, Alltagssituationen zu beschreiben, in denen ein Alptraum einbricht – hier ein [[Herzinfarkt]]. [[Ray Burkett|Rays]] und [[Mary Burkett|Marys]] ständige Streitereien sind in ihrer Banalität völlig nachvollziehbar ... dann stirbt sie in einem Laden, und der Leser erwartet einen wegen seiner letzten Worte reuigen Ray, hatte er doch ihren Leibesumfang bissig kritisiert.

Keineswegs aber: Ray erweist sich im Laden als völlig gefühlloser Rassist und Unmensch. Er kniet sich nur zu seiner toten Frau nieder, um nicht wie ein Zuschauer zu wirken; während Sanitäter Mary in der Tat für tot erklären, überlegt er sich, ob er wohl Sex haben könnte mit der gut aussehenden Bedienung und ist abgestoßen von der Tatsache, dass der farbige Ladenbesitzer [[Mr. Ghosh]] bei Mary Mund-zu-Mund-Beatmung versuchte. Als Ray herausfindet, dass auch noch ihr gemeinsamer Hund tot ist – er hat ihn im heißen Auto vergessen, sodass dieser ersticken musste –, bricht Ray endlich in Tränen aus: Aber es sind keine echten Tränen, denn irgendwie belustigt ihn der Tod des Hundes [[Biznezz]] ja auch. Und dass er jetzt ohne Marys Motzen überall rauchen kann, ist ja auch nicht schlecht.

Diese Gefühlskälte Rays ist es, die mehr an den Nerven zerrt als Marys unvermittelter Tod oder die Teenager, die mit ihren Handys von der Leiche Fotos machen. Die Titel gebende Zigarettenmarke ''Premium Harmony'' ist der ironische (denn höchste Harmonie herrscht bei den Burketts sicherlich nicht!) rote Faden der Geschichte: Mary beschwert sich über Rays Tabaksucht, was zum letzten Streit zwischen den beiden führt; später ärgert er sich, dass Mary ihm nicht einmal diese Billigmarke gekauft hätte und am Ende raucht er in neuer Freiheit eine Zigarette auf dem Weg zum Krankenhaus.

Fazit: Der Schrecken eines gefühllosen Menschen – eine Gruselgeschichte ganz ohne übernatürlichen Horror.
[[Kategorie:Rezension]]

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