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Glas: Rezension

20 Byte hinzugefügt, 13:50, 3. Aug. 2011
K
Mr. Dodd (5 / 5)
==[[Benutzer:Mr. Dodd|Mr. Dodd]] (5 / 5)==
  <center>'''1. Der Anfang'''</center> 
Wann war ich diesem Buch verfallen? Ab wann wurde für mich klar, dass hier was richtig Großes entsteht? Richtig, schon mit dem ersten offiziellen Kapitel. Den Prolog überflog ich noch mehr, doch dann kam jene Sicht, die mich so sehr beeindruckte. Die Sichtweise von [[Blaine]]s Vorbeifahrt aus Sicht einer toten, verstrahlten Stadt, in der nur noch Mutanten, Ungeziefer und fast kaputte Roboter existieren, beeindruckte mich so sehr, dass ich sie als eine der genialsten Anfänge der Literaturgeschichte bezeichne. Dazu noch die Rehkuh und die "Welt heilt sich selber wieder". Herrlich!<br>
Und am Ende der Mond, der Dämonenmond und die Tatsache, dass es nur noch Dämonen gibt. Jener Mond ist jedoch am besten Teil dieses Buches, ein so zentrales Element, weswegen ich es noch besser finde, dass es schon hier angesprochen wird.
 <center>'''Rätselraten'''</center>
Nun gut, das Rätselraten ist mit Sicherheit eine der genialen Szenen im Turm, aber mit der späteren Geschichte kann sie es dann doch nicht aufnehmen und wird von mir meistens schnell vergessen, wenn ich an dieses Buch denke. Dabei ist es eine der größten Ironien, dass ausgerechnet [[Ka-Mai]] [[Eddie Dean]] mit seinen dummen Sprüchen das [[Ka-Tet]] rettet und [[Blaine]] sein verdientes Ende bereitet. Das danach alle in einer seltsamen Version von [[Topeka]], die an [[Das letzte Gefecht]] angelehnt ist, ankommen hat mich schon immer irritiert, doch mit der [[Schwachstelle]] kommt nach dem Vollmond das zweite Element für [[Roland Deschain|Rolands]] lange Vergangenheitserzählung und damit die Rezension nicht länger wird als sie ohnehin werden wird, komme ich gleich dazu...
<center>'''2. Das perfekte Drama''' </center>
Rolands tragische Liebesgeschichte mit [[Susan Delgado]] ist für mich aus vielen Gründen eine der besten Erzählungen der Literatur und eine Geschichte, die ich tausendmal lesen könnte, ohne das sie mir auch nur ansatzweise langweilig werden könnte. Warum ich sie am besten mag, liegt vordergründig an ein was: Sie ist wie ein perfektes Drama ala Schiller oder Shakespeare aufgebaut. Tatsächlich, wir haben alles was ein klassisches Drama braucht in dieser knapp 700 seitenlangen Geschichte: Exposition, Steigerung, Höhepunkt, Peripetie, retardierendes Moment und Katastrophe. Denn dieses arme Mädchen Susan Delgado ist von Anfang an, vom ersten Wort der Erzählung an, zum Scheitern und Tode verurteilt.
<center>'''Die Hexe und die Glaskugel'''</center>
Nein die Erzählung fängt nicht mit Rolands Ankunft in [[Hambry]] an, die Vordetails erzählt Roland noch vorher schnell seinem Ka-Tet. Die große Stärke ist, sie fängt dort an wo für Susan alles zu Ende geht, wo ihr unwürdiger und schlimmer Tod seinen Ausgangspunkt nimmt, unter einem Vollmond auf einem Hügel namens [[Cöos]]. Hier lernen wir als erste Person dieser epischen Geschichte, die für mich widerwärtigste und furchteinflößendste King-Figur kennen, [[Rhea vom Cöos]]. Diese alte Vettel mit ihrem Einsiedlerleben und ihrem Männerhass, zusammen mit ihren Mutie-Haustieren, [[Ermot]] und [[Musty]], hat mich sofort tief beeindruckt. Und dann hat sie auch noch etwas bekommen, dass ihr sehr gefällt und mit dem sie den Untergang Susans besiegeln wird: [[Maerlyn]]s [[Pampelmuse]]. Die beiden Elemente, die Susan vernichten werden, werden hier bereits dem Leser deutlich vorgestellt und man hat ohne Vorkenntnisse keine Ahnung, dass es diese beiden sind, die Susans komplette Vernichtung als Ziel haben. Und mit Roland wird sogar noch kurz das dritte Element eingeführt, als Rhea in die Glaskugel blickt, denn es ist auch der Revolvermann, der Susan in Richtung Scheiterhaufen bringt.
<center>'''Exposition'''</center>
Ein echte Liebesgeschichte im Drama ist immer von vornherein zum Scheitern verurteilt und so ist Susans und Rolands Zusammentreffen auch zu sehen. Susan ist als Feinsliebchen bestimmt und auch so gekauft. Ihre Ehre, ihr wertvollstes Gut für ihre Tante und Thorin. Sie ist außerdem bestätigt von der Hexe. Zu einem schlechteren Zeitpunkt hätte ihr Treffen mit Roland nicht kommen können und wäre es erst in Seafront passiert, die Katastrophe hätte vielleicht nicht passieren müssen. Doch dieses für beide überwältigende Treffen im Mondschein hat weitreichende Folgen, sie verlieben sich und können ihrer Liebe nicht nachgehen. Schon hier spürt man die Zerissenheit der beiden und es wird deutlich, dass beide füreinander bestimmt sind, aber es kein gutes Ende nehmen wird.
<center>'''Steigerung'''</center>
Nun entwickelt sich die Liebesgeschichte zwischen Roland und Susan nur langsam. Nachdem Roland zunächst entsetzt ist über Susans Rolle, entwickelt er dennoch schnell starke Gefühle für sie und versucht diese immer wieder zum Ausdruck zu bringen. Susan dagegen merkt langsam die Abscheulichkeit der Rolle in die sie von ihrer Tante gedrängt wird. Diese ist verbittert über den langen Aufschub und Susans aufmüpfiges Verhalten. Immer wieder eskalieren Gespräche zwischen ihnen fast zu Handgreiflichkeiten und Susan sucht Trost, natürlich bei Roland. Hin und her gerissen zwischen ihrem Versprechen und ihrer Liebe zu Roland, entwickelt sie sich zu eine der vielschichtigsten King-Charakteren. Schließlich schafft sie es nicht länger ihren Gefühlen und dem Ka standzuhalten. Die vermutlich abscheuliche Wahrheit über den Tod ihres Vaters, der zunehmende Verrat Hambrys am Bund, drängen sie immer mehr zu Roland, bis sie schließlich auf dem Ölfeld [[Citgo]] beinahe endgültig ihren Gefühlen nachgibt.
<center>'''Höhepunkt (und welch Doppeldeutigkeit^^) und Peripetie''' </center>
Rolands Ka-Tet bekommt immer wieder mit, dass in Hambry etwas faul ist, doch sie bleiben noch ruhig und lassen die Großen Sargjäger gewähren. Stattdessen finden sie jenes Element, welches ihren scheinbaren Sieg symbolisieren wird, die Schwachstelle. Tatsächlich stellt Roland fest, dass sie als Falle geeignet wäre.
<center>'''Retardation oder Abfall'''</center>
Das Zwischenspiel empfand ich als größtes Ärgernis, drei unnötige Seiten in der richtigen Welt, die mich jäh wieder in eine Welt zurückversetzten, die ich irgendwie gar nicht brauchte. Doch es geht ja zum Glück schnell weiter.
<center>'''Es beginnt...'''</center>
Das erste Kapitel von ''Jahresausklang'', als beschrieben wird, dass von [[Mejis]] aus der letzte große Konflikt seinen Ausgang nimmt, ist eines der besten, die ich je gelesen habe und man merkt deutlich, dass noch Großes passieren wird.
<center>'''Die Katastrophe entwickelt sich'''</center>
Nun ist über Susan schon längst das Todesurteil gefällt, aber jetzt kommt es zur eigentlichen Demütigung. Natürlich ist es die Glaskugel die Susan verrät und Rhea ist sofort bereit sie an Jonas auszuliefern. Hier wird sie halb tot geschlagen und zurück nach Hambry gebracht. Doch nicht nur sie wird verbannt, sondern auch Rhea, der noch die Glaskugel abgenommen wird. Diese wird dabei wieder fast getötet, doch sie ist schlau genug der Situation zu entkommen und kann nun ihre Rache an Susan verüben.

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