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Die Düne: Inhaltsangabe

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Version vom 17. Dezember 2015, 17:57 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge) ([Bot] Kurzgeschichte -> Kurzgeschichten)


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Inhaltsangabe zu Die Düne

Cover des Magazins, in dem die Geschichte erschien

Stephen Kings Kurzgeschichte Die Düne ist nicht weiter unterteilt. Die hier zu findenden Zwischenüberschriften dienen nur der Orientierung des Lesers. Übersetzungen sind Laienübersetzungen.

Alte Sucht

Der pensionierte Richter Harvey Beecher vollzieht sein Ritual auch noch im hohen Alter: Er ist 90, doch das hält ihn nicht davon ab, täglich in seinen Kajak zu steigen und die kurze Strecke vom Pelican Point (Florida) zu einer winzigen vorgelagerten, unbenannten Insel zurückzulegen. Es ist nicht die Insel selbst, die ihn lockt, sondern die Sanddüne darauf. Er kennt die Düne bereits, seit er zehn ist, und damals fürchtete er nach jedem größeren Sturm, die Düne könne verschwunden sein. Doch sie scheint unverwüstlich; selbst nach dem Hurrikan von 1944 war die Düne wie zuvor.
Harvey ist - nicht zuletzt durch eine Erbschaft - ein reicher Mann, einst Richter im Supreme Court Floridas und beinahe sogar im Supreme Court der Vereinigten Staaten. Jetzt lebt er zurückgezogen und schreibt an seinen Memoiren, die, das hat er sich längst selbst eingestanden, wohl nie fertiggestellt werden, was auch kein großer Verlust wäre. Eigentlich hätte er ohnehin nur eine Geschichte zu erzählen: die der Düne. Und die wird er niemals niederschreiben.
Er kommt auf der Insel an und geht sicher, dass sein Kajak auch gut vertäut ist. Bis man ihn vermissen würde, wäre er wahrscheinlich schon auf der Insel umgekommen. Langsam geht er zur Düne und verbringt einige Zeit auf ihrer sandigen Vorderseite. Denn auch heute steht dort wieder etwas geschrieben.

Das Testament

Noch am selben Abend steht der kurzfristig herbestellte Anwalt Anthony Wayland auf der Matte. Zwar wundert der sich ein bisschen, warum der Ex-Richter sein Testament nicht selbst verfassen will, doch Harvey tut dies mit der alten Anwaltsweisheit ab, dass ein Mann, der sich selbst zu seinem Anwalt ernennt, einen Narren zum Klienten hat. So machen sie sich an die Arbeit und ändern ein bereits bestehendes Testament ab. Die größte Neuerung hat zu tun mit der Insel, die Harvey täglich aufsucht: Harvey vermacht der Gesellschaft zur Erhaltung der Natur rund um Sarasota satte vier Millionen Dollar, dies jedoch unter der Auflage, dass sie eben jene Insel unter permanenten Naturschutz stellen müssen. Harvey ist sich sicher, dass dies ein Kinderspiel sein wird, da dort ohnehin nichts wächst außer ein paar Büschen. Der ortsansässige Wayland etwa weiß erst gar nicht, von welcher Insel eigentlich die Rede ist.
Wayland verspricht, sich um die Reinschrift des Dokuments zu kümmern, während Harvey die Grobfassung in seinen Safe legt. Grund zu feiern, befindet er und lädt Wayland auf einen guten Scotch ein, den der nicht ablehnt und tatsächlich in vollen Zügen genießt. Doch ist der Anwalt besorgt: Warum die plötzliche Eile wegen des Testaments? Es gehe Harvey doch gut, oder? Und so beschließt der gealterte Richter, erstmals seine Geschichte zu erzählen. Die Geschichte der Düne.

Die Quelle der Magie

Harveys Großvater Opa Beecher ist verantwortlich dafür, dass Harvey die Düne im zarten Alter von zehn Jahren überhaupt erstmals entdeckte. An jenem Tag musste der Opa auf seinen Enkel aufpassen und wollte ihn für ein paar Stunden loswerden, vermutlich, um sich mit seinem Hausmädchen zu verlustieren. Wie dem auch sei; er macht den Kleinen glauben, auf der Insel befinde sich möglicherweise ein noch ungehobener Schatz ... und sofort macht der kleine Harvey sich auf die Schatzsuche.
Und so findet er die Düne, die sich in den folgenden achtzig Jahren nicht verändern sollte. Jemand war vor ihm da, denn in die Düne ist etwas geschrieben worden, wie mit einem Ast: ROBIE LADOOSH ist dort zu lesen. Harvey weiß genau, wer damit gemeint ist: sein bester Freund, der an diesem Tag jedoch seine Großeltern besuchen war. Doch wer hat diesen Namen hier hinterlassen? Niemand sonst kennt diese Insel. Wie dem auch sei: "Robie" kommt nie von seinem Ausflug zurück: Beim Reiten hat er einen schweren Unfall, bricht sich den Hals und ist auf der Stelle tot.
Doch hier ist, was Harvey nicht aus dem Kopf geht: Der wirkliche Name des Jungen ist Robert LaDoucette, doch jedes Kind sprach seinen Nachnamen wie "Ladusch" aus. Hätte man den zehnjährigen Harvey gebeten, den Namen seines Freundes aufzuschreiben, hätte er ihn wohl so geschrieben wie auf der Düne. Deshalb fragt Harvey sich, wo die Quelle der Magie liegt: in ihm selbst oder der Düne?
Harvey behält das Geheimnis für sich, stattet der Düne jedoch immer häufiger Besuche ab. Meist ist da nichts zu lesen. So oft sogar, dass Harvey die Düne fast vergessen hat, als eines Tages dort der Name Peter Alderson auftaucht. Das sagt Harvey gar nichts - dann aber stirbt ein Fensterwischer in Sarasota. Sein Name: Peter Alderson. Nun ist Harvey süchtig und fährt täglich zur Insel hinüber. Dass Harvey Peter nicht kannte, spricht dafür, dass die Düne magisch ist, nicht er selbst, das aber wiederum erklärt die Falschschreibung von Robbies Namen nicht ... Das Rätsel bleibt ungelöst.

Die Sucht

Immer wieder einmal sind Namen auf der Düne hinterlassen. Wenn es Menschen sind, die Harvey kennt, so tauchen sie unter ihrem Spitznamen auf, so auch bei Opa Harvey, drei Tage, bevor dieser einem Herzinfarkt erliegt. Nie traute Harvey sich, etwas gegen die bevorstehenden Todesfälle zu unternehmen, zu sehr hat er Angst vor dem, was auch immer hier vorgeht: "Auf der anderen Seite [der Düne] befindet sich die ganze Maschinerie des Universums, und sie läuft auf Hochdampf. Nur ein Narr würde seine Hand in eine solche Maschine stecken, um sie anzuhalten."
Bislang hat Wayland sich zurückgehalten, doch nun rät er Harvey, diese Geschichte niemandem sonst zu erzählen. Sein Testament sei schließlich nur wirksam, wenn Harvey nachweislich bei gutem Verstand ist, und das sei doch zu bezweifeln ...
Der alte Richter lächelt darüber nur; vor Wayland hat er es niemandem erzählt und hat auch nicht vor, das je wieder zu tun. Doch er bleibt bei der Wahrheit und gibt Wayland gegenüber zu, dass er nach der Düne süchtig ist: "Die Möglichkeit zu haben, Nachrufe bereits im Voraus zu lesen, gibt einem Mann ein außerordentliches Machtgefühl. Sie finden das vielleicht nicht gerade liebenswürdig. Die Wahrheit ist das selten."
1959 passiert jedoch etwas, was ihn bis ins Mark erschüttert. Harvey stattet seinen Routinebesuch an der Düne ab und erstarrt geradezu: Dieses Mal ist sie mit Namen nur so übersät. Sie sind übereinander und ineinander verschlungen, es müssen Dutzende sein. Harvey flieht rennend ... und ist doch nicht überrascht, als zwei Tage später ein Flugzeug mit 119 Passagieren in den Everglades abstürzt; und Harvey erkennt einige der Namen auf der Todesliste wieder ...

Der Grund der Eile

Nach diesem Vorfall will Harvey der Düne fernbleiben, schließlich aber wird er schwach. "Ein Süchtiger ist ein Süchtiger ist ein Süchtiger", wie er es ausdrückt. Bis heute hat diese Sucht nicht nachgelassen. Die Düne zieht ihn weiterhin an - und sie ist der Grund dafür, dass Harvey Wayland so kurzfristig herbestellt hat.
Wayland glaubt kein Wort der Geschichte, ist aber fasziniert von der eigenen Logik dieser Wahnvorstellung. Der Richter ist 90 und sieht sein Ende kommen. So fabrizierte er sich diese Schauermär, um seinem Tod gefasster ins Auge blicken zu können. Und Harvey sieht ja auch in der Tat schlecht aus: Er hat offensichtlich Schmerzen, seine Haut ist aschfarben und er hat viel Gewicht verloren.
"Dann haben Sie heute also Ihren Namen im Sand gelesen?", fragt Wayland vorsichtig nach.
"Nein", erwidert Harvey überrascht. Dann verzieht sich sein Gesicht zu einem fast schon teuflischen Grinsen. "Nicht meinen."


V E Artikel zu Die Düne
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Charaktere: Harvey BeecherOpa BeecherRobert LaDoucetteAnthony Wayland
Sonstiges/Verwandte Werke: DüneSarasotaDer Dünenplanet