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Paranoider Mensch: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Person glaubt von Männern verfolgt zu werden, die an Straßenecken stehen und sie beobachtet, die durch die Abwasserrohrer kriechen und ihre Telefone belauchen und Menschen, die ihren Namen in den Todesanzeigen suchen.
 
Die Person glaubt von Männern verfolgt zu werden, die an Straßenecken stehen und sie beobachtet, die durch die Abwasserrohrer kriechen und ihre Telefone belauchen und Menschen, die ihren Namen in den Todesanzeigen suchen.
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In der Kurzgeschichte taucht der Satz: "Möchtest du etwas Kaffee, Liebste?" auf. Das kann so oder so interpretiert werden:
 
In der Kurzgeschichte taucht der Satz: "Möchtest du etwas Kaffee, Liebste?" auf. Das kann so oder so interpretiert werden:
#ER fragt seine Frau, ob sie etwas Kaffee möchte, was die Vermutung aufwirft, dass ER seine Frau als Spionin erkannt hat und sie vergiften will. Er betont, dass er seine Verfolger jederzeit vernichten könnte.
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#ER fragt seine Frau, ob sie etwas Kaffee möchte, was die Vermutung aufwirft, dass ER sie als Spionin erkannt hat und sie vergiften will. ER betont, dass ER seine Verfolger jederzeit vernichten könnte.
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#SIE wird von ihrem Mann gefragt, ob SIE etwas Kaffe (Gift?) möchte - aber wozu schreibt sie es dann auf?
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Ziel Kings ist es mit dieser Erzählung sicherlich, das große Tor der Was-wäre-wenn-Fragen aufzustoßen. Anstatt der Person Wahnvorstellungen nachzusagen, sollte der Leser versuchen, sich vorzustellen, was wäre, wenn er/sie recht hätte?!
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Ein interessantes Gedankenspiel beginnt und endet mit der totalitären Infragestellung der eigenen Welt: wem kann man noch vertrauen? Dem Postboten? Dem Nachbarn? Der eigenen Familie?
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Als Gedankenanstoß sei erwähnt, dass bei King öfter Männer auftreten, die sich in den beschriebenen Regenmänteln kleiden und beinahe ungesehen durch die Welt gehen: die [[Niedere Männer|Niederen Männer]]!<br>
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Genannt seien nur als Beispiele: ''[[Atlantis]]'', ''[[Der Buick]]'' und der ''[[Dunkler Turm Zyklus|Dunkle Turm Zyklus]]''.<br>
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Version vom 30. November 2007, 19:14 Uhr

Stephen Kings in Gedichtform geschriebene Kurzgeschichte Paranoid: Ein Gesang berichtet über den Verfolgungswahn eines paranoiden Menschen.

Die Person glaubt von Männern verfolgt zu werden, die an Straßenecken stehen und sie beobachtet, die durch die Abwasserrohrer kriechen und ihre Telefone belauchen und Menschen, die ihren Namen in den Todesanzeigen suchen.

Über die Person ist nicht viel bekannt - nicht einmal der Name oder das Geschlecht. Alles, was der Leser erfährt, ist, dass er/sie einen Bruder hat, dessen Frau Russin ist (was immer das dem Leser sagen soll), dass seine/ihre Mutter bereits verstorben ist und er/sie Amulette trägt und Gesänge kennt.

Die Person führt einen Monolog, der sich an einen unbekannten Zuhörer (Leser) richtet, der gesiezt wird. Hin und wieder werden die Verfolger auch direkt angesprochen und aufgefordert zu verschwinden. Da die Person gerade eine Notizen über einen Verfolger macht, kann man sich vorstellen, dass sie den ganzen Monolog aufschreibt und in die genanntn 500 Briefcouverts packt.

Eine umfangreichere Liste der Wahnvorstellungen findet sich in der Inhaltsangabe.

Er oder Sie?

Das Geschlecht der Person wird nicht beschrieben. In der Verfilmung wird sie jedoch von einer Frau gespielt.

In der Kurzgeschichte taucht der Satz: "Möchtest du etwas Kaffee, Liebste?" auf. Das kann so oder so interpretiert werden:

  1. ER fragt seine Frau, ob sie etwas Kaffee möchte, was die Vermutung aufwirft, dass ER sie als Spionin erkannt hat und sie vergiften will. ER betont, dass ER seine Verfolger jederzeit vernichten könnte.
  2. SIE wird von ihrem Mann gefragt, ob SIE etwas Kaffe (Gift?) möchte - aber wozu schreibt sie es dann auf?

Was wäre wenn...

Ziel Kings ist es mit dieser Erzählung sicherlich, das große Tor der Was-wäre-wenn-Fragen aufzustoßen. Anstatt der Person Wahnvorstellungen nachzusagen, sollte der Leser versuchen, sich vorzustellen, was wäre, wenn er/sie recht hätte?!

Ein interessantes Gedankenspiel beginnt und endet mit der totalitären Infragestellung der eigenen Welt: wem kann man noch vertrauen? Dem Postboten? Dem Nachbarn? Der eigenen Familie?

Als Gedankenanstoß sei erwähnt, dass bei King öfter Männer auftreten, die sich in den beschriebenen Regenmänteln kleiden und beinahe ungesehen durch die Welt gehen: die Niederen Männer!
Genannt seien nur als Beispiele: Atlantis, Der Buick und der Dunkle Turm Zyklus.
Ähnlich wie Ted Brautigan könnte es sich im Falle dieser Person um einen entflohenden Brecher handelt, der entweder zurück nach Algul Siento gebracht oder getötet werden soll.