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The Green Mile: Unterschied zwischen den Versionen

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King bedient sich in seinem Roman einiger Bilder- und Persnenstereotypen, welchen auch in der klassischen Literatur einen hohen Bekanntheitsgrad zukommt. Als Beispiele hierfür können die Person Percy Wetmore sowie die tragische Verbundenheit Paul Edgecombs mit der Maus Mr. Jingels im Hinblick auf das ihnen eigene überlange Leben genannt werden. So weist der Charakter des Gefängniswärters Percy Wetmore eine weitgehende dramaturgische Kongruenz mit der Figur des Curley aus John Steinbecks Theaterstück "Von Mäusen und Menschen" auf. Beide Charaktere werden hier nicht nur mit ähnlichen Charakterattributen ausgestattet (Eitelkeit, Jähzorn, Hinterlist) sondern ebenfalls im Hinblick auf ihre äußerlichen Erscheinung nahezu identisch beschrieben. Weitere Anhaltspunkte, welche auf eine direkte Bezugnahme Kings auf John Steinbecks Theaterfigur schließen lassen sind überdies im Text selbst zu finden. So beschreibt King die Figur des Percy Wetmore mit folgenden Worten: "Er verabscheute große Leute. Er war nicht schmächtig (...) aber klein, ein Zwerghahn, der Typ, der Leute provozierte (...)". Demgegenüber nimmt John Steinbeck in seiner ursprünglichen Beschreibung des Curley eine sehr ähnlich Charakterisierung vor: "Curley's like a lot of little guys. He hates big guys. He's alla time picking scraps with big guys.".
 
King bedient sich in seinem Roman einiger Bilder- und Persnenstereotypen, welchen auch in der klassischen Literatur einen hohen Bekanntheitsgrad zukommt. Als Beispiele hierfür können die Person Percy Wetmore sowie die tragische Verbundenheit Paul Edgecombs mit der Maus Mr. Jingels im Hinblick auf das ihnen eigene überlange Leben genannt werden. So weist der Charakter des Gefängniswärters Percy Wetmore eine weitgehende dramaturgische Kongruenz mit der Figur des Curley aus John Steinbecks Theaterstück "Von Mäusen und Menschen" auf. Beide Charaktere werden hier nicht nur mit ähnlichen Charakterattributen ausgestattet (Eitelkeit, Jähzorn, Hinterlist) sondern ebenfalls im Hinblick auf ihre äußerlichen Erscheinung nahezu identisch beschrieben. Weitere Anhaltspunkte, welche auf eine direkte Bezugnahme Kings auf John Steinbecks Theaterfigur schließen lassen sind überdies im Text selbst zu finden. So beschreibt King die Figur des Percy Wetmore mit folgenden Worten: "Er verabscheute große Leute. Er war nicht schmächtig (...) aber klein, ein Zwerghahn, der Typ, der Leute provozierte (...)". Demgegenüber nimmt John Steinbeck in seiner ursprünglichen Beschreibung des Curley eine sehr ähnlich Charakterisierung vor: "Curley's like a lot of little guys. He hates big guys. He's alla time picking scraps with big guys.".

Version vom 13. Mai 2007, 20:11 Uhr

The Green Mile
Cover von The Green Mile
Deutscher Titel The Green Mile
Originaltitel The Green Mile
Herausgabe (orig.) 1996
Verlag (orig.) Signet
Herausgabe (dt.) 1996
Verlag (dt.) Bastei Lübbe
Übersetzer (in) Joachim Honnef
Länge ~ 131.000 Wörter
Hauptpersonen
  • Paul Edgecomb
  • John Coffey
  • Brutus „Brutal“ Howell
Charaktere Schauplätze
Rezensionen

The Green Mile ist ein sechsteiliger Fortsetzungsroman von Stephen King.

Über den Fortsetzungsroman

In den Monaten März bis August 1996 veröffentlichte Stephen King sechs 128seitige Folgen der Geschichte mit den jeweiligen Titel: Der Tod der jungen Mädchen, Die Maus im Todesblock, Coffey's Hände, Der qualvolle Tod, Reise in die Nacht und Coffey's Vermächtnis.

Die Teile des Fortsetzungsromans wurden weltweit gleichzeitig veröffentlicht, allein in Deutschland mit einer Auflage von 700.000 Exemplare. Herausgegeben wurden die Werke im Original durch den NAL/Signet Verlag aus New York. Die deutsche Übersetzung von Joachim Honnef wurde zeitgleich durch den deutschen Verlag Bastei Lübbe veröffentlicht. Noch im Jahre 1996 wird Stephen King mit den Bram Stoker Award und den 9th Annual Collectors Award für sammelnswerte Autoren und Einzelausgaben ausgezeichnet.

Stephen King selbst ist erklärter Anhänger des Schriftstellers Charles Dickens, der viele seiner Romane als Fortsetzungsgeschichten in Zeitungen oder sogenannten Chapbooks veröffentlichte. 1996 adaptierte King die Idee der Fortsetzungsgeschichte und führte sie einer modernen Neuauflage zu. Der Autor King definiert die Fortsetzungsromane wie folgt: Bei einer Geschichte, die in Fortsetzungen veröffentlicht wird, gewinnt der Schriftsteller eine Überlegenheit über den Leser, die er sonst nicht genießen kann: einfach gesagt, sie können nicht vorausblättern und sehen wie die Sache ausgeht.

Mit einem Vorwort veröffentlichte Stephen King auf Druck der Öffentlichkeit - auch zurückzuführen auf die äußert erfolgreiche und einfühlsame Verfilmung Frank Darabonts - einen kompletten Roman, der nun alle Fortsetzungsgeschichten beinhaltet.

Teil 1: Der Tod der jungen Mädchen“ („The Two Dead Girls“)

Der im März veröffentlichte Teil dient der Einleitung in Block E seinen Gefangenen und seinen Wärtern.

Eines Tages wird John Coffey, ein großer Schwarzer, in den Todesblock gebracht. Er wurde verurteilt, weil er zwei Mädchen umgebracht haben soll. Er ist ein ruhiger und scheinbar auch ein leicht zurückgebliebener Mann, der nur in seiner Zelle sitzt und weint. Andere Gefangene sind aktiver. Zum Beispiel der Häftling Delacroix, der seiner Maus Tricks beigebracht hat.

Die erste Geschichte erzählt aus der Sicht von Paul Edgecomb. Er schreibt aus dem Altersheim und erzählt die Geschichte von Paul Coffey und dem Leben auf der Meile. Wir erfahren, wie der Wärter sich fühlt, wenn er Kriminelle auf dem Stuhl töten muss, und wie es ist, mit einem gemeinen und unfähigen Wärter wie Percy Wetmore zu arbeiten.

Teil 2: Die Maus im Todesblock“ („The Mouse on the Mile“)

Paul geht im zweiten Teil weiter in die Vergangenheit: Er beschreibt das Auftauchen der kleinen Maus im Todesblock und wie sich alle Personen, Wärter und Gefangene mit Ausnahme von Percy Wetmore, an sie gewöhnen und ihren Spaß mit ihr haben. Der Häftling Delacroix freundet sich mit ihr besonders an und bringt ihr sogar ein paar Tricks bei. Das scheint auch bei Percy etwas zu ändern und er sorgt dafür, dass Maus und Häftling es etwas bequemer haben.

Die Geschichte endet mit der Ankunft von William Wharton und den Ereignissen, die er dabei auslöst.

Teil 3: Coffeys Hände“ („Coffey’s Hands“)

Teil 4: Der qualvolle Tod“ („The Bad Death of Eduard Delacroix“)

Teil 5: Reise in die Nacht“ („Night Journey“)

Teil 6: Coffeys Vermächtnis“ („Coffey on the Mile“)


Anmerkung zu den verschiedenen Ausgaben

1996 erschienen die 6 Bände im monatlichen Rythmus. Im Jahr 2000 erschien The Green Mile in einem Band und im Jahr 2002 als Romanbox.


Interessante Parallelen zu Motiven der klassischen Literatur

King bedient sich in seinem Roman einiger Bilder- und Persnenstereotypen, welchen auch in der klassischen Literatur einen hohen Bekanntheitsgrad zukommt. Als Beispiele hierfür können die Person Percy Wetmore sowie die tragische Verbundenheit Paul Edgecombs mit der Maus Mr. Jingels im Hinblick auf das ihnen eigene überlange Leben genannt werden. So weist der Charakter des Gefängniswärters Percy Wetmore eine weitgehende dramaturgische Kongruenz mit der Figur des Curley aus John Steinbecks Theaterstück "Von Mäusen und Menschen" auf. Beide Charaktere werden hier nicht nur mit ähnlichen Charakterattributen ausgestattet (Eitelkeit, Jähzorn, Hinterlist) sondern ebenfalls im Hinblick auf ihre äußerlichen Erscheinung nahezu identisch beschrieben. Weitere Anhaltspunkte, welche auf eine direkte Bezugnahme Kings auf John Steinbecks Theaterfigur schließen lassen sind überdies im Text selbst zu finden. So beschreibt King die Figur des Percy Wetmore mit folgenden Worten: "Er verabscheute große Leute. Er war nicht schmächtig (...) aber klein, ein Zwerghahn, der Typ, der Leute provozierte (...)". Demgegenüber nimmt John Steinbeck in seiner ursprünglichen Beschreibung des Curley eine sehr ähnlich Charakterisierung vor: "Curley's like a lot of little guys. He hates big guys. He's alla time picking scraps with big guys.". Ähnliche Parallelen lassen sich auch in Bezug auf das Motiv des einsamen überlangen Lebens Paul Edgecombs feststellen. Nach seinem Kontakt mit John Coffeys magischen Kräften ist er aufgrund seiner immens verlängerten Lebensspanne dazu verurteilt mitanzusehen, wie nach und nach alle seine Freunde und schließlich auch seine Frau sterben während er als einziger auf der Erde sein Leben in Einsamkeit fristen muss. Den einzig konstanten Weggefährten stellt die Maus Mr. Jingels dar, welche sein Schicksal teilt und ebenfalls mit einem unnatürlich langen Leben gesegnet ist. Auch dieses Bild, was King in seinem Roman entwirft - der Unsterblichkeit geteilt mit einer Maus - entspricht einer klassischen Vorlage, deren Ursprung Simone de Beauvoirs Roman "Alle Menschen sind sterblich" darstellt. Dieser handelt von dem Schicksal des italienischen Fürsten Raymond Foscas, welcher sich durch ein magisches Elexier zu Unsterblichkeit verdammt und auf seiner Reise durch die Jahrhunderte letztendlich an der Unfähigkeit zu sterben verzweifelt. Auch hier trinkt eine Maus zu Beginn seiner Reise durch die Zeit mit von der magischen Essenz. Der Roman endet mit der Vision Foscas', in welcher er sich selbst in einem leeren Universum sieht - einzig in Gesellschaft der Maus.

Hörbuch

  • 2005 brachte der Lübbe-Audi-Verlag diese Geschichte in zwei verschiedenen Hörbuchfassungen auf den Markt. Beide wurden von David Nathan gelesen, haben eine Länge von 900 Minuten und sind auf 12 CDs. Der Unterschied besteht darin, das die teurere Version zusätzlich Musik und Soundeffekte aufweist.

Wissenswertes

  • 1996 war Stephen King mit allen 6 Teilen seines Fortsetzungsromans "The Green Mile" gleichzeitig in der Bestsellerliste (Taschenbuch) der New York Times vertreten. Das hat vor und nach ihm nie wieder ein Autor vollbracht.
  • Green Mile gewann 1996 den Collectors Award für die beste Sammelausgabe, den Bram Stoker Award für den besten Roman und war für den British Fantasy Society Award nominiert.