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On Writing (Hörbuch): Rezension

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Version vom 18. Januar 2016, 11:56 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge) ([Bot] King selbst -> Stephen King als Vorleser)

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Inhaltsverzeichnis

On Writing
On writing.jpg
Originaltitel On Writing
Herausgabe (orig.) 18. März 1900
Verlag (orig.) Simon & Schuster Audio
Länge ca. 480 Minuten
Anzahl CDs (nur im Download)
Leser (Original) Stephen King
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Croaton (4 / 5)

Wer sonst könnte Stephen Kings autobiographisches Sachbuch Das Leben und das Schreiben besser als Hörbuch vortragen als King selbst? Nur der Autor kann glaubwürdig die Aufs und Abs seines Lebenslaufs rüberbringen, nur er die Techniken vermitteln, die er in seinem auch als Ratgeber angelegten Buch erläutert. Und natürlich kommt sein unnachahmlicher Humor (siehe auch hier) durch ihn selbst besonders zur Geltung. Die Wahl des Lesers konnte also nur auf ihn fallen. Wenn er im letzten Abschnitt von seinem beinahe tödlichen Unfall erzählt, kriege ich noch immer eine Gänsehaut und erinnere mich an die schlimmen Stunden, die ich – wie viele Fans weltweit – um King bangen musste.

Weiterhin ist positiv anzumerken, dass King sich die Freiheit herausnimmt, seinen Text immer dann leicht abzuändern, wenn das Vorgelesene nicht zum Format Hörbuch passen würde; so liest er statt "wie sie sehen" z.B. "wie sie hören" – nicht bei allen Hörbüchern sind diese selbstverständlich scheinenden Eingriffe gemacht worden.

Leider aber krankt diese Vorlesung an eben diesem Format: Als im Buch eine Passage abgedruckt ist, in der Durchstreichungen und Randbemerkungen die Überarbeitungen des Autors sicht- und greifbar machen, muss King diesen Text zweimal vorlesen: Einmal "normal", dann in der gekürzten bzw. mit Anmerkungen versehenen Version. Selbstverständlich kann man diese Versionen dann nicht so unmittelbar vergleichen und ihre Unterschiede nicht so schätzen wie in der schriftlichen Fassung. Ebenso geht der Schuss logischerweise in den Ofen, wenn King den (optischen und inhaltlichen) Sinn von Absätzen erläutern will – und dann längere Passagen vorliest, deren Absätze man nicht hört. Hier führt sich das Medium selbst ad absurdum. Glücklicherweise hat man aber darauf verzichtet, den Anhang zu vertonen, in dem King den Anfang der Kurzgeschichte 1408 in einer Rohfassung und einer überarbeiteten Version präsentiert – dies wäre im Hörbuchformat eine Zumutung gewesen.

Besonders interessant finde ich einen kleinen Lapsus (?) in Kings Vortrag. Wie ich schon des Öfteren kritisierte (siehe vor allem hier), ist es Mode geworden, Kapiteleinteilungen nicht mehr mit vorzulesen. Doch plötzlich und unvermittelt sagt King nach einem Absatz "Five". Das lässt zwei Möglichkeiten zu. Erstens: King vergaß ein einziges Mal, dass ja die Kapitel nicht vorgelesen werden ... aber hätte es dann nicht der Regisseur (oder sonst ein Mitglied des Teams) bemerken müssen? Zweitens: King hatte alle Zahlen vorgelesen, sie wurden aber im Nachhinein geschnitten – mit dieser einen Ausnahme, die vergessen wurde. Wenn das der Fall ist, drängt sich erst recht die Frage auf: Warum??

Fazit: Ein Hörbuch, das im ersten Drittel und am Ende (den autobiographischen Teilen also) überzeugt und packt, im sachlichen Bereich aber teils an die Grenzen des Hörbuchs stößt.

Anmerkung: Die CD-Fassung ist derzeit vergriffen, sodass dieses Hörbuch lediglich im Downloadformat erworben werden kann.