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Shining: Schnittbericht

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Version vom 25. Juni 2007, 09:42 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge) (Schnittbericht Part I)

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In der europäischen Fassung von Stanley Kubricks Shining vielen einige Szenen dem Schnitt zum Opfer. Nachfolgend ein detailierter Schnittbericht[1]

Anmerkung

Die untenstehende Auflistung erfolgte duch einen direkten Vergleich der europäischen mit der amerikanischen Fassung des Films. Hierzu liefen die deutsche VHS-Fassung und die US-Laserdisc parallel auf verschiedenen Monitoren.

Um die Passagen, an welchen untenstehende Fragmente anzusiedeln sind, leicht lokalisieren zu können, sind jeweils das Kapitel angegeben und auch Parts des Films, die in der europäischen Fassung existieren und der beschriebenen Sequenz unmittelbar vorausgehen bzw. folgen, angegeben. Hier gilt folgendes Muster:

NAME DES KAPITELS IN DER DEUTSCHEN FASSUNG

Diese Passagen sind in der Euro-Fassung enthalten.

Beschreibender Text zwecks besserer Orientierung

Wer sich die Euro-Fassung aufmerksam ansieht, kann einen großen Teil der Sequenzen auch selbst prima zuordnen. Bei sämtlichen Szenenwechseln finden in der Originalfassung nämlich sanfte Überblendungen statt. Wurde eine Szene entfernt, fiel natürlich auch die Überblendung unter den Hammer. Sollten also zwischen zeitlich oder räumlich entfernt liegenden Handsorten durch einen normalen Schnitt gewechselt werden, fehlt an dieser Stelle todsicher irgendwas.

Die Bewerbung

Wendy und Danny beim Frühstück.
Wendy: Warum willst Du denn nicht mitkommen?

Tony: Weil ich nicht will!

Wendy: Nun, warten wir es ab. Wir alle werden eine tolle Zeit dort verbringen.

Überblendung von Wendy ins Büro von Mr. Ullman, die Kamera steht hinter dem Schreibtisch. Die Tür öffnet sich, Bill kommt herein.
Ullman: Bill, ich möchte Ihnen Jack Torrance vorstellen.

Bill: Wie geht es Ihnen? Er schüttelt Jack die Hand.
Jack: Bill, wie geht es Ihnen? Es ist mir eine Ehre, Sie zu sehen.

Ullman: Bill, setzen Sie sich. Jack wird sich diesen Winter um das Overlook kümmern. Würden Sie ihn bitte etwas hier herumführen?

Jack: Das wäre prima.

Ullman: Jack ist ein Lehrer!

Jack. Ääh ... ehemaliger Lehrer.
Bill: Und auf welchem Gebiet arbeiten Sie jetzt?
Jack: Ich bin Schriftsteller. Lehrer zu sein hat mich mittlerweile nicht mehr befriedigen können.
Bill: Dann wird das hier einige Veränderungen für Sie mit sich bringen.
Jack: Ich bin auf der Suche nach Veränderungen.

Ullman: Unsere Leute in Denver haben Jack wärmstens empfohlen. Und für's Erste bin ich mit ihnen einer Meinung. Okay, wo war ich nochmal ... ah ja, beim Erklären, dass ... Unsere Saison läuft vom 15. Mai bis zum 30. Oktober und dann schließen wir komplett bis zum folgenden Mai.

Jack: Dürfte ich fragen, weshalb Sie das tun? Für mich sieht das hier oben wie ein phantastisches Skigebiet aus.

Ullman: Ja, schon, das Problem sind die immensen Kosten, die wegen der Anfahrtstraße anfallen würden. Es ist eine 25 Meilen lange Straße und wird im Winter durchschnittlich mit 20 Fuß Schnee bedeckt und es gibt keine Möglichkeit, sie ökonomisch vertretbar freizuhalten. Als das Hotel 1907 gebaut wurde, hatte man nur wenig Interesse am Wintersport und dieses Gelände wurde wegen seiner Lage und der Schönheit der Umgebung ausgewählt.

Jack: Davon hat es sicherlich sehr viel.

Ullman: Sagen Sie ... hat man Ihnen in Denver gesagt, worin Ihre Arbeit besteht?

Jack: Nein, nichts genaues.


Das Bild ist noch dunkel, als die Stimme der Ärztin ertönt.
Ärztin: Und halte jetzt Deine Augen still, damit ich hineinsehen kann.
Danny liegt auf seinem Bett, die Kamera befindet sich am Kopfende. Die Ärztin hat sich über ihn gebeugt, Wendy steht auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes sichtlich nervös an der Wand Ärztin: Das ist gut. Und jetzt das andere. Guter Junge.
Sie packt ihr Equipment zusammen und setzt sich zu Danny auf die Bettkante.

Ärztin: Nun Danny. Als Du Dir Deine Zähne geputzt hast, hast Du irgendeinen lustigen Geruch bemerkt oder blitzende Lichter gesehen? Irgend etwas Eigenartiges?

Danny: Nein.

Ärztin: Kannst Du Dich daran erinnern, wie Du Dir die Zähne geputzt hast?

Danny: Ja.

Ärztin: Was ist das erste, woran Du Dich erinnern kannst, nachdem Du Dir die Zähne geputzt hast?

Danny: Meine Mom, wie sie sagte "Wach auf Danny, wach auf, wach auf".

Ärztin: Nun, Danny. Kannst Du Dich daran erinnern, was Du getan hast, kurz bevor Du angefangen hast, Dir die Zähne zu putzen?

Danny: Ich habe mit Tony geredet.

Ärztin: Ist Tony eines Deiner Tiere?

Danny: Nein, er ist der kleine Junge, der in meinem Mund wohnt.
Wendy: Tony ist sein imaginärer Freund.

Ärztin: Oh. Wenn Du jetzt Deinen Mund öffnen würdest, könnte ich Tony dann sehen?

Danny: Nein.

Ärztin: Warum nicht?

Danny: Weil er sich versteckt.

Ärztin: Wohin geht er?

Danny: In meinen Magen.

Ärztin: Sagt Tony Dir manchmal, daß Du irgendwelche Dinge tun sollst?

Danny, nach angestrengtem Überlegen: Ich möchte nicht mehr über Tony sprechen müssen.

Ärztin: Okay. Das ist lustig. In Ordnung, Danny. Die ärztin steht auf und packt ihre Sachen in ihre Tasche. Ärztin: Ich möchte, daß Du mir einen Gefallen tust und für den Rest des Tages ruhig im Bett liegen bleibst. Okay?

Danny: Muß ich wirklich?

Ärztin: Ja. Ich möchte das so.

Wendy: Wir gehen für ein paar Minuten in einen anderen Raum und reden miteinander. Dann komme ich zurück und schaue, wie es Dir geht. Okay?
Danny: Okay.

Ärztin: Tschüß!
Wendy und die Ärztin verlassen das Zimmer und schließen die Tür hinter sich.

Wendy: Darf ich Sie ins Wohnzimmer bitten?

Ärztin: Ja, sicher.

Die beiden laufen über den Gang ins Wohnzimmer, Wendy führt die Ärztin zu einem Sofa.
Wendy: Bitte sehr.

Ärztin: Danke.

Sie setzen sich.
Ärztin: Mrs. Torrance, ich glaube nicht, daß Sie sich um irgendetwas sorgen müssen. Ich bin ziemlich sicher, daß mit Danny körperlich alles in Ordnung ist.
Wendy seufzt gaaaaanz tief voller Erleichterung.

Wendy: Ja? Oh. Ja, er sieht jetzt wieder absolut prima aus. Sie hätten ihn sehen sollen.

Ärztin: Ich weiß. Kinder können einen zu Tode erschrecken. Aber glauben Sie mir, derartiges ist nicht ungewöhnlich. Und sie sehen viel schlimmer aus, als sie sind.

Wendy: Aber was war mit ihm los?

Ärztin: Mrs. Torrance, die meisten dieser Vorfälle mit Kindern können nicht erklärt werden. Sie werden ausgelöst durch emotionelle Faktoren und sie treten selten mehrfach auf. Sie sind ähnlich der Autohypnose, einer Art selbstausgelöster Trance. Falls es nochmal passiert, was ich bezweifle, können wir immer noch über Tests nachdenken.
Wendy fummelt sich eine Zigarette aus ihrem Etui und bietet der Ärztin eine an.
Ärztin: Nein, danke. Wendy versucht sich zitternd die Zigarette anzustecken.

Wendy: Ich bin mir sicher, dass Sie das Richtige tun.

Ärztin: Waren Sie lange in Boulder, Mrs. Torrance?

Wendy: Nur für etwa 3 Monate. Wir kommen aus Vermont, mein Mann arbeitete dort als Lehrer.

Ärztin: Ist die Erscheinung von Dannys imaginären Freund ...

Wendy: Tony.

Ärztin: Fiel Tonys erstes Erscheinen mit ihrer Ankunft hier zusammen?

Wendy: Nein. Hmmmm, mal überlegen ... ich glaube Tony begann mit Danny etwa zu der Zeit zu reden, als wir ihn in die Vorschule brachten.

Ärztin: Kam er in der Schule gut zurecht?

Wendy: Hmmm, nein. Anfangs mochte er sie nicht besonders und dann hatte er eine Verletzung, so daß wir ihn für eine Weile wieder herausnahmen. Ja, ich glaube, das war etwa die Zeit, als er zum ersten Mal mit Tony sprach.

Ärztin: Was für eine Art Verletzung hatte Danny?

Wendy: Er hatte sich eine Schulter ausgerenkt.

Ärztin: Wie hat er das geschafft? Wendy wird etwas verlegen.

Wendy: Es war nur eines jener Dinge, Sie wissen ja. Eigentlich ein Unfall. Mein Mann hatte getrunken und er kam erst gegen 3 Uhr nach Hause und war nicht gerade in bester Stimmung. Und nun, Danny hatte einige seiner Schulpapiere Über den ganzen Raum verstreut und mein Mann packte ihn am Arm, um ihn davon wegzuziehen. Das ist eines der Dinge, die man hundertmal macht, im Park oder auf den Straßen ... aber in diesem speziellen Fall hatte er eben ein paar Drinks zuviel und ... hat Dannys Arm gebrochen. Egal, es kam auch etwas Gutes dabei heraus, denn danach sagte Jack "Wendy, ich werde nie mehr einen Tropfen anrühren. Und wenn ich es mache, kannst Du mich verlassen". Und er hat es nie getan, kein Alkohol seit mittlerweile 5 Monaten.

Ende dieses Kapitels, Schriftzug "Letzter Tag der Saison"

Letzter Tag der Saison

Ullman und Bill führen Jack und Wendy durch das Hotel. Es geht in die Colorado Lounge, die große Halle.

Wendy: Das ist aber ein tolles Hotel, nicht wahr, Liebling?

Jack: Oh ja, das ist es.

Wendy: Ich habe noch nie etwas wie das hier gesehen. Sind all diese indianischen Dekors authentisch?
Ullman: Ja. Das Grundliegende, glaube ich. In erster Linie Motive der Navajo und Apache.
Wendy: Das ist wirklich reizend. Es ist in der Tat das wahrlich reizendste Hotel, welches ich jemals gesehen habe.

Ullman lacht.

Ullman: Oh, dieser Ort hat eine illustre Vergangenheit. Es war einer der beliebtesten Orte des Jet-Set, schon bevor irgendjemand wusste, was ein Jet-Set überhaupt ist! Wir hatten vier Präsidenten, die hier übernachteten. Einen Haufen Filmstars.
Wendy: Auch Könige?
Ullman: Nur die besten Leute.

Danny beim Dartspielen.

Quelle

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  • Mit freundlicher Genehmigung von Ralf Ramge www.retro-park.de
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