Kinderschreck: Rezension
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Inhaltsverzeichnis
Wörterschmied (5 / 5)
Mrs. Sidley ist eine Grundschullehrerin, die in ihrer Klasse auf das Grauen stößt: einige ihrer Schüler sind von Dämonen besessen. Kinderschreck ist für mich eine gelungene Mischung aus folgenden Zutaten:
- Der rasende Finger
- Die einfachste und innovativste Kurzgeschichte Stephen Kings überhaupt! Antagonist: ein Finger, der aus dem Abfluss kommt und Howard Mitla in den Wahnsinn treibt. Der größte Horror ist jener, der so überraschend und unverständlich ist, dass es unmöglich ist, sich auf ihn vorzubereiten.
- Hier seyen Tiger
- Zwar ist diese Geschichte zu kurz gehalten, um Horror entwickeln zu können, doch ist die Vorstellung, ein Tiger blockiere die Toilette, wenn man dringend Pipi muss, sehr bildhaft! Nicht immer müssen Geschichten logisch sein, um uns faszinierende Gedankenspiele aufzuzeigen. Was ist, wenn alle Kinder plötzlich von bösen Monstern besessen sind? Genau wie Charles hat auch Mrs. Sidley ein Problem, das zu bizarr ist, um andere von der Problematik zu überzeugen.
- Kains Aufbegehren
- Welcher Tod kann schlimmer sein als der, aus dem Hinterhalt und ohne Vorwarnung, erschossen zu werden? Welcher Schüler alpträumte nicht schon davon, von einem verhassten Lehrer für dumme Streiche erschossen zu werden, wenn niemand da ist, um Hilfe zu leisten?
Alle vier Kurzgeschichten sind durch einen Hang zum Bizarren geprägt, der so offensichtlich und unlogisch ist, dass man einfach der nackten Notwendigkeit unterliegt, den Situationen glauben zu schenken! Sind Mrs. Sidleys Monster real oder doch nur Einbildung? Eigentlich wird dies nicht hundertprozentig geklärt - aber ist diese Situation nicht zu schockierend als dass man ihr nicht Glauben schenken will?
Croaton (3 / 5)
Über die Lesung von Whoopi Goldberg auf dem Hörbuch Dolan's Cadillac and Other Stories habe ich diese Geschichte nach einiger Zeit wiederentdeckt. Obwohl die Leserin ihre Sache gut macht, sehe ich meine Erinnerung an Kinderschreck als eine etwas fade geratene Kurzgeschichte bestätigt. Dass nicht alles erklärt wird, ist ja grundsätzlich nicht verkehrt, hier wäre aber ein wenig Mehr an Infos sicherlich nicht schlecht gewesen. Ich etwa interpretiere die Kinder keineswegs als Dämonen, sondern vielmehr als Teil einer außerirdischen Invasion ...
Fazit: Etwas lieblos heruntererzählte Schauermär ohne Hand und Fuß, aber mit gelegentlichen, lange im Gedächtnis bleibenden Bildern (die "Verwandlungen" der Kinder!).
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