Überlebenstyp: Rezension
Vorhandene Rezensionen |
---|
• Romane |
• Kurzgeschichten |
• Hörbücher |
• Filme |
• Expertenrezensionen |
Zum Portal |
- Rezension schreiben
- Gehe in der oberen Leiste auf Bearbeiten
- Trage deinen Benutzernamen in eine Überschrift
- Füge in (Klammern) eine Wertung von 0 (sehr schlecht) bis 5 (genial!) ein
- Schreibe deine Meinung!
==Benutzername (? / 5)== deine Meinung
Viel Spaß!
Inhaltsverzeichnis
Croaton (5 / 5)
Was mir bei vielen Kurzgeschichten von Stephen King so gut gefällt, sind die zentralen Bilder, die man danach nie mehr los wird und die den Geschichten eine Sonderstellung in Kopf und Herz des Fans einräumen. Überlebenstyp könnte dafür das Paradebeispiel schlechthin sein. Ein Mann, der versucht zu überleben, indem er sich selbst Teile seines Körpers amputiert, um sie zu essen? Wie will man so etwas jemals vergessen?
Doch auch das Wie hat es in sich. In Tagebuchform verfasst schildert die Story den langsamen Verfall von Richard Pines Körper und Verstand; ähnlich wie in Das Ende des ganzen Schlamassels verkommen die Einträge - hier durch Blutverlusst und Schock, in Schlamassel krankheitsbedingt - zu kaum noch verständlichen Satzfragmenten, bis Pines Tagebuch mit "Löffelbiskuits sie schmecken genau wie Löffelbiskuits" endet ... er meint seine Ohrläppchen.
Dass King den Anfang etwas in die Länge zieht, fand ich beim ersten Lesen nervig; schließlich aber wurde mir klar, dass diese sehr geschickte indirekte Charakterisierung es dem Leser ermöglicht, den nötigen Abstand zu dem durchwegs unsympathischen Pine zu gewinnen - hätten wir Mitleid mit ihm, wären die Amputationsszenen wohl kaum zu ertragen; so aber kann jeder mit schwarzem Humor gesegnete Leser sie ... verdauen.
Fazit: Pines Überlebenskampf gehört zu der Sorte "widerlich und grausam" - vor allem aber "unvergesslich".
Mr. Dodd (5 / 5)
Auch wenn Stephen King selbst behauptet, wenn diese Geschichte Erfolg hat, kann er auch seine Einkaufszettel gewinnbringend verkaufen, ist sie für mich dennoch eine seiner besseren Kurzgeschichten.
Das Tagebuch des gestrandeten Richard Pine ist beklemmend geschrieben, besonders zum Schluss hat man eine Gänsehaut, als er sich immer mehr verspeist. Besonders gut gelingt es ihm, dass man nicht mit Pine mitleidet, da er kein sehr angenehmer Zeitgenosse ist und von einer selbstverständlichen Arroganz ausgeht, gerettet zu werden. Er dealt mit Drogen, denkt nur an seinen Gewinn, wenn er gerettet wird und ist zu keinerlei Selbstkritik fähig. Am Ende fragte ich mich, ob er sich seiner Situation wirklich bewusst ist und ob es nicht doch ein bisschen Gerechtigkeit ist, dass er in dieser Situation gelandet ist. Und wer auch nach drei Amputationen, um sich selbst zu ernähren, nur daran denkt eine Schiffsfirma zu verklagen und immer noch davon ausgeht gerettet zu werden, hat eigentlich nichts anderes verdient als so zu leiden.
| ||||||
|