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In der Klemme: Inhaltsangabe

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Inhaltsangabe zu In der Klemme

Stephen Kings Kurzgeschichte In der Klemme ist nicht weiter unterteilt; die hier zu findenden Überschriften dienen somit der Orientierung des Lesers, sind aber nicht von King intendiert.

Im Clinch

Der Börsenmillionär Curtis Johnson wohnt auf Turtle Island, Florida, und hat es sich zur Angewohnheit gemacht, jeden Tag Fahrrad zu fahren; auch nach Betsys Tod, denn die körperliche Betätigung lenkt ihn von seiner Trauer ab. Er lebt in einer wunderschönen Wohngegend – wenn da nicht Tim Grunwald wäre, einer seiner Nachbarn, mit dem er im Clinch liegt.
Es gibt mehrere Zankäpfel, doch einer, auf den Curtis ein besonderes Auge hat: das Vinton-Grundstück am Ende der Straße, das unbebaute Grundstück, neben dem Grunwald wohnt. Immer wieder stellt Curtis sicher, dass Grunwald dort nichts ausheckt, denn der ist ein Bauunternehmer und würde nur zu gerne mit schweren Maschinen anrücken. Dann ist da natürlich noch Betsy, und ganz egal, was sonst passiert, für Betsy wird Grunwald Blut lassen müssen.
In entsprechender Kampfeslaune ist Curtis an jenem Dienstag im Juni, als ihn ein völlig unerwarteter Anruf von Grunwald erreicht, der ihm eine Nachricht auf seinen AB gesprochen hat. Er wolle die alten Streitigkeiten beenden und alles persönlich mit ihm regeln. Curtis könne ihn draußen im Durkin Grove Village treffen, einem für Grunwald symbolischen Ort der Niederlage, da es eines seiner stillgelegten Bauprojekte ist.
Curtis ist bereit für diese Konfrontation und fährt mit seiner Vespa hinaus. Es sieht so aus, als könne er die Natur in Turtle Island doch noch retten, denn es war Grunwalds Absicht, das Vinton-Grundstück am Ende der Straße zu bebauen – bislang konnte Curtis das verhindern, da er ein Mitbesitzer ist. Genau genommen sind beide, Grunwald und Curtis, vom Vorbesitzer Ricky Vinton über den Tisch gezogen worden, denn er verkaufte sein Grundstück kurz vor seinem Tod schlicht zweimal: an Curtis und an den ahnungslosen Grunwald. Somit ist das Grundstück nun in den Händen von Anwälten, die sich darüber die Köpfe einschlagen.
Jetzt scheint sich aber alles zu klären, und es gibt einen Grund, warum Grunwald einlenkt: Er ist krebskrank und scheint, vor allem seit seine Frau Ginny ihn verlassen hat, einfach die Energie nicht mehr zu haben, an mehreren Fronten zu kämpfen. Und dann auch noch das gescheiterte Projekt, das Curtis nun aufsucht.
Doch Curtis findet in sich kein Mitleid, nicht nach Betsy. Betsy war siebzehn Jahre lang sein treuer Hund, bis er an einen Elektrozaun kam und auf der Stelle starb – Grunwalds Elektrozaun, den dieser – davon ist Curtis überzeugt – nur errichtet hat, um Curtis zu reizen und vielleicht, um seinem Hund einen ordentlichen Schrecken zu erteilen, wenn auch nicht zu töten – dafür war Betsys schwaches Herz verantwortlich.
Dennoch: Grunwalds Zaun hat Betsy ins Grab gebracht, und Curtis verklagte ihn deshalb auf 1200 Dollar, den ursprünglichen Preis des französischen Hundes. Dieses Verfahren dauert seit 8 Monaten an. Doch Curtis will es durchziehen, denn seit Betsys Tod hat er erhebliche psychische Probleme: Seine Arbeit an der Börse hat ihren besonderen Reiz verloren, er hat auf einmal mit Schuppen zu kämpfen, ertappt sich dabei, wie er Dinge zählt ... und er steckt sich fast zwanghaft den Finger in den Rachen – nicht, um Essen loszuwerden, sondern – so verrückt es klingt –, weil ihn der alle anderen Emotionen vorübergehend ausschaltende Würgreflex an seine eigene Lebendigkeit erinnert.

Der schwule Hexer

Eine Szene aus dem Dollarbaby
Dreimal übergibt Curtis sich am Straßenrand, ehe er in Durkin Grove Village ankommt. Es ist, seit die Finanzhähne zugedreht worden sind, ein erbärmlicher Anblick: Kellerlöcher unfertiger Häuser, halb erbaute Läden, vergessene Baustellenfahrzeuge und mobile Toilettenhäuschen. Dieses Projekt bezeichnet Curtis insgeheim als Grunwalds Grabstein – und da ist Grunwald auch schon und wartet auf ihn.
Grunwald sieht krank, blass und mitgenommen aus, doch er lacht ungemütlich – und sofort wird Curtis klar, dass es womöglich keine so gute Idee war, alleine hierher zu kommen; Grunwald macht einen verrückten Eindruck. Als Grunwald auch noch damit beginnt, dass er Curtis' Homosexualität verspottet, will Curtis schnell wieder verschwinden, als Grunwald ihn an einem wunden Punkt trifft und meint, er habe Betsy sterben sehen ... und es genossen.
Er hat den richtigen Knopf gedrückt, denn nun will Curtis auf ihn losgehen. Da zieht Grunwald die Pistole hinter seinem Rücken hervor und richtet sie drohend auf ihn; aller Kampfgeist verlässt Curtis augenblicklich. Nun zeigt sich, wie durchgedreht Grunwald wirklich ist: Er will Curtis dahin sperren, wo ein Schwuler sich seiner Meinung nach ohnehin wohl fühlt und gut aufgehoben ist: in eines der Toilettenhäuschen.
Grunwald lässt Curtis seine Hosentaschen ausleeren und nimmt ihm sein Handy ab. Dann zwingt er ihn ausgerechnet in das Häuschen, das am schrägsten steht und umzukippen droht. Kaum hat er Curtis eingesperrt, zeigt sich, dass Grunwalds Wahnsinn erschreckender ist als selbst Curtis es bis zu diesem Zeitpunkt geglaubt hätte. Er beschimpft Curtis als schwulen Hexer, der für alles Schlechte in Grunwalds Leben verantwortlich sei, vergleicht ihn sogar mit den Hexen aus Salem. Nach dem Vorfall mit dem Vinton-Grundstück habe Curtis seinen Fluch ausgesprochen, der Grunwald mit voller Wucht traf: Seine Frau verließ ihn, sein Geschäft ging den Bach runter, schließlich kam die Diagnose Lungenkrebs. Alles Curtis' Schuld.
Und schon in der Bibel steht, dass man eine Hexe nicht am Leben lassen darf. Grunwald kippt das Toilettenhäuschen um, sodass es nun auf der Tür liegt. Natürlich schwappt die Toilette, die nun im 90° Winkel steht, über und überschüttet Curtis mit einer braunschwarzen Flüssigkeit, die erbärmlich stinkt, Klopapier wickelt sich um seine Hände. Vor Ekel schlägt Curtis wild um sich, während Grunwald draußen stolz verkündet, dass Toilettenhäuschen auf Baustellen von der stabileren Variante sind – extra gegen Vandalismus mit Metallplatten verstärkt.
Die Geschichte wird sich leicht erklären lassen: Curtis Johnson fuhr hier heraus, um sich am Pech seines Rivalen Tim Grunwald ein wenig zu ergötzen, verspürte ein gewisses Bedürfnis, trat in ein Toilettenhäuschen und kippte damit um. Tragisch, aber eben ein Unfall. Zufrieden lässt Grunwald Curtis zurück – als er wegfährt, hupt er noch einmal spöttisch zum Abschied.

Ein sehr enger Ort

Die Doppelbedeutung des Originaltitels der Kurzgeschichte, A Very Tight Place, ist wahr geworden: Curtis steckt in einem sehr engen Ort in der Klemme. Der Gestank der Exkremente wird noch übertrumpft von dem der blauen Desinfektionsflüssigkeit, und es dauert nicht lange, bis Curtis sich erneut kräftig übergibt, diesmal ohne die Hilfe seiner Finger. Und es ist heiß hier drinnen; für Lüftung ist natürlich nicht gesorgt.
Curtis versucht, rational zu bleiben. Die Wand durchstoßen geht nicht, Schrauben aufdrehen auch nicht, da deren Köpfe außen sind, auf Hilfe warten, wäre tödlich optimistisch. Als ihm klar wird, dass er in einem stinkenden Sarg steckt, kommt die Panik doch und er tritt und boxt wild – und sinnlos – um sich; die vage Hoffnung, er könnte das Toilettenhäuschen auf die Seite drehen und somit die Tür freilegen, erfüllt sich nicht; das Ding ist einfach zu schwer.
Draußen nimmt derweil alles seinen Gang; Mrs. Wilson, Curtis' Haushälterin, findet seinen Zettel, dass er einmal kurz weg ist, saugt die Wohnung und macht ihm etwas zu essen bereit; Grunwald entspannt in seiner Badewanne, dem einzigen Ort, an dem er sich noch wie ein Mensch fühlen und seine Schmerzen kurzzeitig vergessen kann.
Es beginnt, wie aus Eimern zu regnen. Im ersten Moment dreht Curtis fast durch, weil er Angst hat, hier drinnen zu ertrinken, dann sieht er aber, dass diese Gefahr nicht droht, er aber dieses frische Wasser durch ein Loch in der Wand trinken kann, was er gierig tut. Erstmals wird ihm klar, dass er wohl die Nacht hier drinnen verbringen muss. Über das Sterben will er nicht nachdenken, das bezeichnet er als akademisch – aber die Nacht in diesem engen Häuschen ist eine echte Möglichkeit, die schon wieder dazu führt, dass die Panik zurückkehrt.
Während die Stunden dahinkriechen, spürt Curtis, wie es zunehmend kälter wird; um zehn ist das Wasser, in dem er sitzt, kalt geworden. Es ist kaum zu glauben, doch irgendwann in jener schrecklichen Nacht schläft Curtis ein.
Er erwacht zitternd und jammernd und mit dem dringenden Bedürfnis zu pinkeln. Doch keineswegs wird er sich in die ohnehin schon verschmutzte Pfütze entleeren, in der er kauert – irgendwie wird er die Toilette selbst verwenden.
Wie in solchen Toilettenhäuschen üblich, ist dies keine richtige Toilette, sondern eine Art Bank mit einem Loch in der Mitte, das mit Klodeckel und Klobrille abgedeckt ist, die jetzt natürlich wegen der Position des Häuschens offen stehen. Um sich abzureagieren, reißt Curtis Deckel und Brille ab und schaut durch das Loch in den normalerweise darunter, jetzt aber dahinter liegenden Auffangtank. Sieht er dort einen Lichtfleck? Einen Riss im Tank, im vormaligen Boden? Könnte er durch diesen Riss fliehen?
Das würde bedeuten, dass er durch das Loch in der Bank kriechen müsste. Nach seinem täglichen Sport ist er vielleicht schlank genug. Vielleicht. Er schaut durch das Loch und ihm verschlägt es fast den Atem vor Gestank. Aber hat er eine andere Wahl? Er kann sich nicht vorstellen, dass der Boden des Auffangtanks mit Stahl verstärkt ist, also wird dies seine beste und einzige Chance sein.

Im Tank

Dreharbeiten zum Dollarbaby
Er klettert durch das Loch in den Plastiktank, der etwas größer ist als ein gewöhnlicher Kofferraum, aber nicht viel mehr. Das größte Problem ist seine Hüfte und sein daran anliegender linker Arm ... und plötzlich wird Curtis' größter Albtraum wahr: Er steckt fest, sein rechter Arm rudert hilflos herum, bis er an den Schlitz gerät, den er von drinnen wahrgenommen hat. Es gelingt ihm, einen Finger da rein zu schieben und sich so nach vorne zu ziehen, bis seine Hüfte auf einmal frei ist und er ganz in den vor Exkrementen strotzenden Tank rutscht.
War das Häuschen schon eng, so vergleicht Curtis es jetzt doch mit dem australischen Outback gemessen an diesem stinkenden Loch. Braune Masse verstopft seine Nase, doch als er sie davon befreit, ist der Gestank nur noch überwältigender. Er presst seinen Mund gegen den kleinen Spalt nach draußen und atmet tief ein, frische, unverdorbene Luft.
Dann schaut er sich diesen Spalt etwas genauer an. Es ist kein richtiger Riss: Der Tank besteht aus zwei Teilen, die hier in der Mitte mit Schrauben zusammengehalten werden – und einige der Schrauben sind hier abgebrochen, daher der Spalt. Um davon zu profitieren, müsste er die anderen Schrauben lösen können, doch ohne Werkzeug ist Curtis chancenlos. Sogar die beiden Schrauben in unmittelbarer Nähe des Risses bewegen sich, obwohl sie ein wenig vom Plastik abstehen, keinen Millimeter.
Eines steht fest: Hier drinnen will er nicht sterben, lieber klettert er wieder zurück. Doch er ist zu erschöpft, will sich erst einmal sammeln. Um dies zu tun, denkt er an die Börse und mögliche Aktienkurse, bis er eindöst und einen wirren Traum hat, in dem seine Betsy vorkommt. Betsy, wie sie rennt und ihre Hundemarken klirren. Hundemarken?
Curtis kommt zu sich. Hundemarken! Eine dieser Marken wurde vom Tierarzt einbehalten, als man Betsy fortbrachte, doch die andere hat er an seinem Schlüsselbund. Und diese Marke ist flach ... flach genug, um sie als Behelfsschraubenzieher zu verwenden? Mit zitternden Händen versucht Curtis sein Glück – und es funktioniert.
Er schraubt. Rechts, links, rechts, links, über Stunden hinweg. Versucht immer wieder einmal, den Riss zu erweitern, rechts, links. Als er versucht, durchzukriechen, verheddert sich seine Hose am Spalt, doch Curtis hat keine Geduld mehr, streift seine Schuhe ab, lässt die Hose zurück und landet in seiner Unterhose im Freien. Im Freien! Er legt sich auf den Rücken und schreit gen Himmel: "Ich lebe! Ich lebe!"

Badetag

Im Bauwagen für die Arbeiter findet Curtis noch Wasserflaschen und stillt hastig seinen Durst, bevor er sich einen alten Overall überzieht. Doch da regnet es draußen, und Curtis entkleidet sich wieder, um sich den gröbsten Dreck abspülen zu können: Er steht nackt im Regen und fühlt sich so lebendig wie im nie zuvor. Dann zieht er sich wieder an, schnappt sich seine Vespa und fährt zu Grunwald.
Grunwald liegt einmal mehr in seiner Wanne, bis über die Brust in warmem Wasser, sich in dem Wissen suhlend, dass er es dem schwulen Hexer gezeigt hat. Doch da ist der schwule Hexer auf einmal in seinem Badezimmer, einen Haartrockner in der Hand. Das kann nicht sein, doch bevor Grunwald sich sammeln kann, wirft Curtis den Fön in die Wanne.
Amüsiert beobachtet Curtis Grunwalds Panik, denn er hat den Fön gar nicht angeschlossen, hat sich nur einen deftigen Spaß erlaubt, in etwa so deftig wie der, den Grunwald sich mit ihm herausnahm. Lächelnd entkleidet er sich vor Grunwalds Augen, der die Kotspuren sieht, die sich über Curtis' ganzen Körper ziehen – sogar der Nabel ist verklebt. Curtis schnippt den Schmutz aus seinem Nabel auf Grunwalds Wange – Grunwald schreit vor Ekel auf.
Da schwingt Curtis sich schon über den Rand der Wanne und springt zu Grunwald ins Wasser. Er packt den kranken Mann und versichert ihm, dass Schwule ungern allein baden – und schwule Hexer nie. Er packt Grunwald und steckt seinen Kopf unter das Wasser, in dem bereits braune Bröckchen schwimmen.
Doch obwohl er es gekonnt hätte, ertränkt er Grunwald nicht. Er lässt los, sodass Grunwald spuckend und keuchend wieder auftauchen kann. Curtis klettert aus der Wanne und erläutert Grunwald seinen einfachen Racheplan: Er wird nichts tun. Er wird miterleben, wie Grunwald an seiner Krankheit langsam verrottet – das wird seine Genugtuung werden. Grunwald gibt ächzend zurück, dass er sich vorher erschießen würde; dann, so Curtis, wird er in den nächsten Tagen die Ohren offen halten, um ja nicht den Schuss zu versäumen.

Ein neuer Hund?

Zwei Tage später sitzt Curtis an seinem Computer, als ein lauter Knall ertönt, der Mrs. Wilson aus der Küche treibt: War das ein Schuss? Curtis meint lässig, es war wohl die Fehlzündung eines Autos und lenkt sie gleich mit der Frage ab, ob es ihr etwas ausmachen würde, wenn er sich einen neuen Hund anschaffen würde.
Mrs. Wilson ist von der Idee sehr angetan, denn Curtis brauche ein wenig Gesellschaft. Curtis räumt ein, dass er in der letzte Zeit in der Tat ein wenig ... in der Scheiße steckte.
Dann aber meint Curtis, dass der Knall wirklich ein Schuss sein konnte – er will einmal bei Tim Grunwald nach dem Rechten sehen, wofür gebe es denn schließlich Nachbarn?


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Schauplätze: Florida
Sonstiges: Hunde und KatzenIsolation
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