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[[Stephen King]]s Roman ''[[Mind Control]]'' in sieben Teile gegliedert, die wiederum in nummerierte Unterkapitel geteilt sind. Die Überschriften werden mit erscheinen der deutschen Ausgabe angepasst.
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==[[Benutzer: Vermis|Vermis]] (4 / 5)==
  
Zu Teil II der Inhaltsangabe: [[Mind Control: Inhaltsangabe (Teil II)|Teil II]]
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''The Außenseiter'' ist der vierte Roman in der [[Holly Gibney]] [[Bill Hodges Trilogie|Trilogie]]. Eigentlich hatte ich mich nicht besonders auf dieses Buch gefreut: Ich mag die Hodges-Trilogie ganz gern, brauche aber definitiv nie wieder halbgare, schlockige Krimi-Versuche, bei denen King es nicht schafft seine schlecht konstruierten Handlungen durch sein sonst Vorhandenes erzählerisches Können zu verschleiern. Und nach dem Rohrkrepierer ''Sleeping Beauties'' hat sich mein letztes bisschen Neugierde und Vorfreude auch verflüchtig. Nun habe ich den ''Outsider'' gelesen und das undenkbare ist passiert. Das Buch hat mir gefallen! Gehen wir etwas ins Detail.
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==April 10, 2009 Martine Stover==
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Die zwei Sanitäter [[Jason Ripsis]] und [[Rob Martin (Mind Control)|Rob Martin]] wurden an diesem 10. April in die noble Wohngegend [[Sugar Heights]] gerufen, da der übergewichtige [[Harvey Galen]] glaubte, einen Herzinfarkt zu haben. Obwohl sich der "Herzinfarkt" als Magenverstimmung herausstellt, ist die Arbeit der beiden noch nicht erledigt. Während ihrer Fahrt werden sie zum [[City Center]] gerufen, wo es offensichtlich zu mehreren Toten und Verletzten gekommen ist.  
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Auf ihrem Weg zur Unfallstelle fährt an ihnen ein [[Olivia Trelawneys Mercedes|graues Auto]] vorbei, bei dem es sich, wie ihnen später klar wird, um das Tatfahrzeug des Anschlags handelt. Ripsis und Martin sind vom Ausmaß des Chaos geschockt, das ein einzelner Wagen hier angerichtet hat.<ref> Die beiden sehen auch die Überreste des Schlafsacks von [[Augie Odenkirk]], in dem [[Janice Cray|Janice]] und [[Patricia Cray]] lagen, als der Mercedes alle drei überrollte.</ref> Besonders vom Schicksal von [[Martine Stover]] werden die zwei mitgenommen. Der Wagen scheint sie direkt erfasst zu haben. Selbst wenn sie überlebt, wird sie für immer gelähmt sein. Die ganze Nacht lang fahren Ripsis und Martin die Verletzten zum Kiner Memorial Hospital - und der Mann, den die Presse bald den "Mercedes-Killer" nennt, ist noch auf freiem Fuß.
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'''Literarischer Restauflauf'''
  
==Z January 2016==
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''[[Stark]]'' trifft ''[[Desperation]]'' trifft die ''[[Mr. Mercedes Trilogie]]''. Hat King sich früher noch an den Werken von anderen Autoren bedient, pflückt er sich jetzt fröhlich Elemente aus seinen eigenen Büchern und verarbeitet sie erneut. ABER! Wenn es anders genug und vor allem ''unterhaltsam'' ist, ist es für mich eigentlich okay. Beim ''Outsider'' funktioniert es gerade noch so.
[[Bill Hodges]] sitzt am Montag morgen im Wartezimmer von [[Dr. Stamos]], als er eine Nachricht auf seinem Handy bekommt: Es ist sein ehemaliger Partner [[Pete Huntley]], der ihn auffordert so schnell wie möglich zurück zurufen. Hodges nimmt an, es geht um Petes Abschiedsfeier im [[Raintree Inn]], da auch er nun in den Ruhestand geht - Das Ende der Schicht, wie die Polizisten sagen.
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Doch Hodges irrt sich. Pete befindet sich am Schauplatz dessen, was ein Mord-Selbstmord zu sein scheint. Hodges soll zu ihm kommen, wenn möglich mit seiner Kollegin [[Holly Gibney]], mit der er eine eigene [[Finders Keepers (Agentur)|Agentur namens ''Finders Keepers'']] betreibt. Es geht nämlich um [[Martine Stover]], ein ehemaliges [[Opfer des Mercedes-Killers|Opfer von Brady Hartsfield]], welcher 2009 mit einem gestohlenen [[Olivia Trelawneys Mercedes|Mercedes]] 8 Menschen tötete und noch mehr verletzte. <ref> Diese Geschichte wird in Teil 1, ''[[Mr. Mercedes]]'', erzählt. </ref>
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Dr. Stamos will eben Hodges eine -offensichtlich unerfreuliche- ärztliche Nachricht überbringen, aber Hodges hat die Praxis schon verlassen, und ist beim Gebäude seiner Agentur angekommen, wo Holly bereits auf ihn wartet. Sie hat schon  Nachforschungen zu Martine Stover angestellt. Stover war während des Anschlags um die fünfzig und hat nur noch ihre Mutter, die sich um sie kümmert. Die beide  wohnen in der [[Sycamore Street]] nicht weit von [[Brady Hartsfield]]s Haus entfernt - und von [[Tom Saubers]] und dessen Familie, mit denen Hodges vor kurzem ein Abenteuer erlebte, welches auch mit dem Mercedes-Massaker in Verbindung stand. <ref> Diese Geschichte wird in Teil 2, ''[[Finderlohn]]'', erzählt. </ref>
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Ich kann Croaton nur zustimmen: die ersten rund 70 Prozent sind definitiv das beste am Buch, wenn auch schon aus ''Stark'' bekannt. Ich wusste zwar schon im Voraus, dass die Auflösung übernatürlich sein würde, trotzdem hat mich die Story bei Laune gehalten. Dann kam Holly.  
  
Hodges und Holly kommen im Haus der Stovers an, wo die Spurensicherung noch am Werk ist. Dort werden die zwei von Pete Huntley und seiner Kollegin [[Isabelle Jaynes]] auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht: Die Leiche von Martine wurde von den Pflegerinnen [[Georgina Ross]] und [[Yvonne Carstairs]] im Schlafzimmer gefunden. Offensichtlich wurde sie vergiftet. Ihre Mutter beging anschließend in der Badewanne Selbstmord, mit Helium und einer Plastiktüte, die sie sich über den Kopf zog.
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Okay, ich denke ich kann jetzt sagen, dass ich diesen Charakter irgendwo mag, wenn es auch vier Bücher gedauert hat, damit ich es zugebe. Wenn man sie nicht mag, wird sie einem das Buch wohl versauen, aber selbst wenn man sie mag, stört ihr Einzug in die Story. Ich war tatsächlich gespannt, wie Ralph Anderson sich entwickelt, wie er weiter vorgeht, wie er das Übernatürliche akzeptieren muss. Gut, das alles ist zwar vorhanden, aber Holly wird zum Hauptcharakter und verdrängt Ralph, was mich einfach stört. Kurz nach ihrem Einbezug verwandelt sich der Rest des Romans zu einer Kopie von ''Desperation'' und Recycelt das Ende von ''Mr. Mercedes''.  
  
Auf den Bildern, die Jaynes zeigt, kann Holly jedoch noch etwas entdecken: Mit einem Magic-Marker hat das Opfer eine letzte Botschaft an die Wand gemalt: den Buchstaben '''Z'''. Während Holly sich das Badezimmer ansieht, kommt Pete auf den Grund für Hodges Anwesenheit hier zu sprechen. Zwei weiter Verletzte, [[Keith Frias]] und [[Krista Countryman]] haben sich während der Therapie kennengelernt und hatten schon Hochzeitspläne gemacht, als sie gemeinsam im Februar 2015 Selbstmord begingen. Huntley erinnert auch daran, das der Mercedes-Killer [[Brady Hartsfield]] Olivia Trelawney in den Selbstmord trieb und das auch mit Hodges versuchte.
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Wieso ich diese Geschichte tatsächlich mehr mag als die Hodges Trilogie liegt wohl am Antagonisten. Wir erfahren nicht viel über den [[Outsider (Wesen)|Outsider]] und das ist auch gut so! Nach drei Krimis in denen wir Leser alles erfahren, wer der Böse ist, was er tat, was er tun wird, war es so erfrischend endlich wieder das Unbekannte als Bösewicht zu haben. Der Outsider gefällt mir eigentlich schon als Charakter, eben weil er so wenig "Screentime" zugestanden bekommt. Ich mag die Sache mit der Folklegende die ihn umgibt. Aber nur die Legende an sich, nicht diesen dämlichen Film, oder der Name den sie ihm geben. "[[El Cuco]]" reiht sich mit Pazuzu, dem Babadook und Konsorten in eine Reihe von seltendämlichen, albernen Dämonennamen, die den Bösen eher ins Lächerliche ziehen.  
  
Als sich Hodges und Holly auf dem Heimweg befinden, gesteht sie ihm, daß sie sich im Schlafzimmer von [[Janice Ellerton]], Martines Mutter, umsah und dort etwas interessantes fand. Einen ''Zappit'', ein Kindle-ähnliches Gerät, mit dem man altmodische Computerspiele spielen kann. Holly vermutet, das ''Z'' an der Wand steht für Zappit, denn das Ladekabel des Geräts befand sich direkt neben der Botschaft. Eine Befragung von [[Nancy Alderson]] zeigt, daß Ellerton den Zappit von einem Mann erhielt, der ihr versicherte, das Gerät sei Kostenlos, solange sie einen Fragebogen ausfüllt und ihn an seine Firma schickt. Alderson erinnert sich auch an einen Mann in Arbeiterkleidung, der während eines Schneesturms durch ein Fenster des Hauses starrte.  
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Gefallen hat mir übrigens, dass King endlich wieder etwas brutaler wurde. Er zerstört im Verlauf des Buches zwei glückliche Familien, lässt am ende zumindest ein paar der Good Guys draufgehen und beschreibt die verstümmelte Leiche des Jungen kurz aber intensiv. Nach der Young-Adult-Roman Stimmung seiner letzten Krimis ging es hier zumindest etwas härter zu.
  
Nachdem sich [[Becky Helmington]] hat versetzen lassen, ist nun die wenig gemochte [[Ruth Scapelli]] in der Trauma Klinik zuständig. Es gibt dort nur einen Patienten den sie hasst, nämlich Brady Hartsfield. Besonders grässlich findet sie es, wie Brady nun lebt: Er hat acht Menschen getötet, noch mehr verwundet und hätte fast eintausend Jugendliche Mädchen in die Luft gesprengt; jetzt aber wird ihm die Wäsche gemacht, er bekommt Massagen und kann mehrmals die Woche in den Pool.  
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Also ja, Sehr gute, unterhaltende 70 Prozent, danach ist es zwar immer noch unterhaltsam, aber schwächer. Das wäre eigentlich meine Rezension. Ein gutes Buch, anfangs sehr spannend, tatsächlich manchmal ein wenig beängstigend (die Vorstellung von einem Gesichtsdieb der dafür sorgt, das Unschuldige leiden müssen ist zwar nicht neu, hat für mich aber noch seinen Reiz). Ich würde sagen, das ist Kings bester Roman seit ''[[Revival]]'', auch wenn ihn das nicht zu einem Meisterwerk macht. Aber solide, spannende Unterhaltung.
  
Scapelli hatte an diese Morgen schon ein schockierendes Erlebnis, als sie deutlich sieht wie Brady ihr den Mittelfinger zeigt...und lächelt. Gleich darauf fallen zwei Knöpfe ihrer Uniform wie von selbst ab. Scapelli versucht Brady zu quälen und kneift seine Brustwarzen, doch Hartsfield zeigt keine Regung. Sie sagt ihm zudem, sie wüsste das [[Dr. Babineau]] ihm experimentelle Drogen verabreicht. Sie ist der Ansicht, Babineau will das Bradys Genesung weiter voranschreitet.  
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Zu einem Punkt muss ich mich aber noch äußern.  
  
Währenddessen besucht Hodges das zu Verkauf stehende Haus auf der anderen Straßenseite der Stovers. Dank seinem alten Bekannten, dem Makler [[Tom Saubers]], kann er sich im Inneren umsehen. Und tatsächlich finden die zwei in der Garage einen Stuhl vor einem Fenster, von dem aus man perfekt ins Wohnzimmer der Stovers sehen kann. Unter dem Stuhl liegt zudem ein Teil eines Fernglas. Als er dieses Beweisstück einpacken will, sieht Hodges eine eingeschnitzte Botschaft im Holz zwischen zwei Türen - den Buchstaben ''Z''.
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'''Was haben alle gegen Speck?'''
  
Auf ihrem Rückweg überkommt Hodges erneut ein starker Schmerz und ein Krampf, bei dem Tom zur Hilfe seine Erfahrungen aus seiner physischen Therapie nutzt. Hodges verspürt seit längerem Schmerzen dieser Art und versichert Tom, das er gleich Morgen zum Arzt gehen wird. Schon als Hodges zu Hause ankommt,  bekommt er zwei Nachrichten auf sein Handy: Die eine ist von Holly, die schnellstmöglich mit Pete Huntley und Isabelle Jaynes reden will. Die andere stammt von seinem Arzt. Hodges soll am nächsten Tag in die Praxis kommen und es sei dringend, das er diesen Termin einhält. Hodges ruft in der Praxis an und regelt alles für Morgen, doch er ist beunruhigt. Der Schmerz an dem er zur Zeit leidet, sein hohes Alter und die Dringlichkeit, die [[Dr. Stamos]] an den Tag legt, bedeuten wohl, das er ein ernsthaftes Problem hat.
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Ich bin nicht jemand, der sich einfach so über die Übersetzung vom Englischen ins Deutsche beschwert, weder in Filmsynchronisation, noch in Büchern, aber junge, junge, was unsere lieben Heynis hier geschafft haben...
  
Am Telefon bespricht Hodges mit Holly seine neuen Erkenntnisse. Holly kommt daraufhin zu der Vermutung, das sie es mit zwei Männern zu tun haben. Der Mann in Arbeiterkleidung der sie beobachtet hat, ist vermutlich ein anderer, als der Mann, der Ellerton den Zappit gegeben hat. Hodges verspricht ihr, das sie sich morgen vor seinem Termin mit Huntley und Jaynes treffen werden, und das er erstmal etwas essen wird. Doch kaum hat Hodges den Großteil seiner Suppe gegessen, übergibt er sich. Er will nicht die Augen öffnen um das Schlamassel anzusehen, denn er kann Blut in seinem Mund schmecken.
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Fangen wir beim Titel an. Warum? Warum wird Outsider als Titel und als Bezeichnung für das Wesen im Buch stehen gelassen, anstatt es einfach zu Außenseiter zu übersetzten. Was ist an dem Wort Außenseiter denn bitte so schlecht? Nicht genug Pepp und Shazam für einen Titel, der den Durchschnittsleser ansprechen soll? Warum auch noch "DER Outsider", was zehnmal dämlicher klingt.  
  
Um acht Uhr Abends bekommt [[Ruth Scapelli]] seltsamen besuch: Dr. Felix Babineau steht vor ihrer Tür. Er drängt sie ins Wohnzimmer und überbringt ihr eine schlechte Nachricht. Für den sexuell anmutenden Übergriff auf Hartsfield und ihrer Drohung, auch seine Genitalien zu quetschen, ist ihre Arbeit als Krankenschwester beendet. Scapelli kommen die Tränen und sie fleht ihn an, sie nicht zu entlassen, aber Babineau antwortet nichts. Zur gleichen Zeit kommt die Schwester [[Selma Valdez]] in das Zimmer von Hartsfield, der auf sein Zappit starrt. Brady kann das Gerät zwar nur ein und aus schalten, aber er stiert stundenlang auf den Bildschirm. Jetzt ist er mit seinem Lieblingsspiel zugange, bei dem bunte Fische über den Bildschirm flitzen, gelbe und rote und blaue und ein Pinker. Selmas Gedanken brechen ab, als Brady ganz deutlich sagt, sie solle aufhören zu glotzen. Über den Bildschirm mit den Fischen legt sich kurz ein blaues Leuchten, das sofort wieder verschwindet. Brady spricht weiter, sie solle wiederkommen wenn er fertig ist. Selma denkt, Hartsfield will nur in Ruhe auf sein Spiel starren, und das ist ihr nur Recht - schließlich verletzt er damit niemanden.
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Und dann kommen wir zum Essen. Sicher sind Deutsch und Englisch in unserer heutigen Zeit nicht mehr auseinander zu bekommen, aber ich habe in meinem Leben noch keinen Deutschen erlebt, der ''Bacon'' anstelle von Speck sagt. Gut, spätestens seit ''[[Duddits]]'' muss der deutsche Speck es erdulden so genannt zu werden, aber wenn dann in diesem Buch zwei, in Zahlen 2! Stellen kommen, in denen steht:
  
Dr. Babineau zieht inzwischen in Scapellis Haus einen Zappit hervor, und weist sie an das Spiel ''Fishin' Hole'' zu spielen, dann würde die Geschichte mit Hartsfield unter ihnen bleiben. Babineau gibt ihr klar Anweisungen: ''Die Demo ist alles was sie brauchen. Halten sie Ausschau nach den Pinken Fischen. Sie kommen nicht oft, und sie sind sehr schnell, also müssen sie genau hinsehen. Sie werden ihre Augen nicht vom Bildschirm nehmen können.'' Sie soll neun pinke Fische erwischen, und würde so neun Zahlen bekommen. Babineau geht, doch das bekommt Scapelli nicht mit. Ihre Augen sind magisch vom Bildschirm angezogen. Plötzlich begrüßt sie eine Stimme. Sie sieht auf und sieht den leicht verschwommenen Brady Hartsfield in ihrem Stuhl sitzen. Sie sieht wie ein roter Fisch erst durch sein rechtes Auge schwimmt und dann durchs linke. Ihr kommt der Gedanke, das sein Hirn voller Fische ist. Sie sieht seine Gedanken.
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"In dem Restaurant gab es warmen, duftenden Apfel ''Pie''"
  
Brady spricht zu ihr, sagt ihr, niemand kann sie leiden, Babineau hat auf Band, wie sie ihn, Brady, quält, und er wird es ins Internet stellen, auf YouTube und Facebook und Bad Medicine.com. Ruth Scapelli verliert ihren Willen und spricht Brady nach: Sie kommt ins Gefängnis, niemand kann sie leiden, sie ist eine wertlose Schlampe.
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Dann haut mich das raus. Dieses Genörgel hat zwar mit dem Buch an sich nicht zu tun und fließt auch nicht in meine Bewertung, aber Himmel Herrgott, die werten Damen und Herren bei Heyne sollten Speck Speck und Kuchen Kuchen lassen sein!
 
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Brady sitzt noch in seinem Zimmer im Krankenhaus,  doch sein Gesicht ist voll erwacht und konzentriert. Dieses Gesicht bekommt außer Dr. Babineau nie jemand zu sehen, und Babineau existiert eigentlich nicht mehr - er ist nun ''Dr. Z''. Brady gibt Ruth den Befehl in die Küche zu gehen. Sie wehrt sich kurz...aber schließlich tut sie es.
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Hodges fühlt sich wieder schlecht und kann nicht mehr einschlafen,  weshalb er sich an seinen Computers setzt. Doch da sieht er etwas äußerst seltsames, eine Nachricht auf [[Under Debbie's Blue Umbrella]], der Chat-Seite, über die er vor vielen Jahren Kontakt zu Mr. Mercedes, aka Brady Hartsfield, aufnahm. Sein alter Benutzername ''Froschkermit19'' funktioniert noch und er bekommt eine Verbindung zu einem User namens ''Z-Boy''. Dieser schreibt nur einen Satz, den Hodges immer wieder und wieder liest: ''Er ist noch nicht mit dir ferig''. Auf seine Frage, wer noch nicht mit ihm fertig sei, bekommt Hodges keine Antwort.
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Hodges und Holly teilen ihre bisherigen Erkenntnisse Huntley und Jaynes mit, doch Jaynes will das alles als Schwachsinn und Zufälle abtun. Pete willigt ein, den Zappit auf Fingerabdrücke absuchen zu lassen, auch wenn das nicht viel bringen wird. Von  der Nachricht des ''Z-Boy'' will Hodges jetzt jedoch noch niemanden etwas erzählen.
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Holly ist sehr frustriert über Pete und Isabelle, die diese ganzen Hinweise einfach abtun und den Fall als beendet ansehen wollen. Hodges kann kaum mit ihr Schritt halten, denn die Schmerzen fangen wieder an. Während er Holly zuhört kommt ihm der Gedanke, wie sie Brady Hartsfield gestern nannte: einen Erschaffer des Selbstmords. Hodges glaubt eher, Brady hätte sich als ''Prinz'' des Selbstmords bezeichnet. Hodges ist nun bei der ärztlichen Untersuchung, und bekommt die Nachricht von Dr. Stamos unverzüglich: Hodges leidet an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Stamos will ihn  zu einem Spezialisten ins Kiner Memorial schicken, doch Hodges will erst darüber nachdenken. Stamos eröffnet ihm auch, Hodges hätte höchstens noch ein, oder zwei Jahre zu leben.
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==Fußnoten==
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Aktuelle Version vom 7. September 2018, 15:12 Uhr

Vermis (4 / 5)

The Außenseiter ist der vierte Roman in der Holly Gibney Trilogie. Eigentlich hatte ich mich nicht besonders auf dieses Buch gefreut: Ich mag die Hodges-Trilogie ganz gern, brauche aber definitiv nie wieder halbgare, schlockige Krimi-Versuche, bei denen King es nicht schafft seine schlecht konstruierten Handlungen durch sein sonst Vorhandenes erzählerisches Können zu verschleiern. Und nach dem Rohrkrepierer Sleeping Beauties hat sich mein letztes bisschen Neugierde und Vorfreude auch verflüchtig. Nun habe ich den Outsider gelesen und das undenkbare ist passiert. Das Buch hat mir gefallen! Gehen wir etwas ins Detail.

Literarischer Restauflauf

Stark trifft Desperation trifft die Mr. Mercedes Trilogie. Hat King sich früher noch an den Werken von anderen Autoren bedient, pflückt er sich jetzt fröhlich Elemente aus seinen eigenen Büchern und verarbeitet sie erneut. ABER! Wenn es anders genug und vor allem unterhaltsam ist, ist es für mich eigentlich okay. Beim Outsider funktioniert es gerade noch so.

Ich kann Croaton nur zustimmen: die ersten rund 70 Prozent sind definitiv das beste am Buch, wenn auch schon aus Stark bekannt. Ich wusste zwar schon im Voraus, dass die Auflösung übernatürlich sein würde, trotzdem hat mich die Story bei Laune gehalten. Dann kam Holly.

Okay, ich denke ich kann jetzt sagen, dass ich diesen Charakter irgendwo mag, wenn es auch vier Bücher gedauert hat, damit ich es zugebe. Wenn man sie nicht mag, wird sie einem das Buch wohl versauen, aber selbst wenn man sie mag, stört ihr Einzug in die Story. Ich war tatsächlich gespannt, wie Ralph Anderson sich entwickelt, wie er weiter vorgeht, wie er das Übernatürliche akzeptieren muss. Gut, das alles ist zwar vorhanden, aber Holly wird zum Hauptcharakter und verdrängt Ralph, was mich einfach stört. Kurz nach ihrem Einbezug verwandelt sich der Rest des Romans zu einer Kopie von Desperation und Recycelt das Ende von Mr. Mercedes.

Wieso ich diese Geschichte tatsächlich mehr mag als die Hodges Trilogie liegt wohl am Antagonisten. Wir erfahren nicht viel über den Outsider und das ist auch gut so! Nach drei Krimis in denen wir Leser alles erfahren, wer der Böse ist, was er tat, was er tun wird, war es so erfrischend endlich wieder das Unbekannte als Bösewicht zu haben. Der Outsider gefällt mir eigentlich schon als Charakter, eben weil er so wenig "Screentime" zugestanden bekommt. Ich mag die Sache mit der Folklegende die ihn umgibt. Aber nur die Legende an sich, nicht diesen dämlichen Film, oder der Name den sie ihm geben. "El Cuco" reiht sich mit Pazuzu, dem Babadook und Konsorten in eine Reihe von seltendämlichen, albernen Dämonennamen, die den Bösen eher ins Lächerliche ziehen.

Gefallen hat mir übrigens, dass King endlich wieder etwas brutaler wurde. Er zerstört im Verlauf des Buches zwei glückliche Familien, lässt am ende zumindest ein paar der Good Guys draufgehen und beschreibt die verstümmelte Leiche des Jungen kurz aber intensiv. Nach der Young-Adult-Roman Stimmung seiner letzten Krimis ging es hier zumindest etwas härter zu.

Also ja, Sehr gute, unterhaltende 70 Prozent, danach ist es zwar immer noch unterhaltsam, aber schwächer. Das wäre eigentlich meine Rezension. Ein gutes Buch, anfangs sehr spannend, tatsächlich manchmal ein wenig beängstigend (die Vorstellung von einem Gesichtsdieb der dafür sorgt, das Unschuldige leiden müssen ist zwar nicht neu, hat für mich aber noch seinen Reiz). Ich würde sagen, das ist Kings bester Roman seit Revival, auch wenn ihn das nicht zu einem Meisterwerk macht. Aber solide, spannende Unterhaltung.

Zu einem Punkt muss ich mich aber noch äußern.

Was haben alle gegen Speck?

Ich bin nicht jemand, der sich einfach so über die Übersetzung vom Englischen ins Deutsche beschwert, weder in Filmsynchronisation, noch in Büchern, aber junge, junge, was unsere lieben Heynis hier geschafft haben...

Fangen wir beim Titel an. Warum? Warum wird Outsider als Titel und als Bezeichnung für das Wesen im Buch stehen gelassen, anstatt es einfach zu Außenseiter zu übersetzten. Was ist an dem Wort Außenseiter denn bitte so schlecht? Nicht genug Pepp und Shazam für einen Titel, der den Durchschnittsleser ansprechen soll? Warum auch noch "DER Outsider", was zehnmal dämlicher klingt.

Und dann kommen wir zum Essen. Sicher sind Deutsch und Englisch in unserer heutigen Zeit nicht mehr auseinander zu bekommen, aber ich habe in meinem Leben noch keinen Deutschen erlebt, der Bacon anstelle von Speck sagt. Gut, spätestens seit Duddits muss der deutsche Speck es erdulden so genannt zu werden, aber wenn dann in diesem Buch zwei, in Zahlen 2! Stellen kommen, in denen steht:

"In dem Restaurant gab es warmen, duftenden Apfel Pie"

Dann haut mich das raus. Dieses Genörgel hat zwar mit dem Buch an sich nicht zu tun und fließt auch nicht in meine Bewertung, aber Himmel Herrgott, die werten Damen und Herren bei Heyne sollten Speck Speck und Kuchen Kuchen lassen sein!