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Zimmer 1408: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Mai 2008, 16:27 Uhr

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Croaton (1 / 5)

Da 1408 meine Lieblings-Kurzgeschichte von King ist, war ich sehr gespannt auf den Film – noch dazu, da er so sehr gelobt wurde, von Kritikern wie vom Autor selbst. John Cusack ist mir als guter Schauspieler bekannt und erschien mir eine gute Besetzung von Mike Enslin; Samuel L. Jackson als Olin ist auch eine nette Idee. Gute Vorzeichen, also.

Dann der Film. Eine Katastrophe – zumindest für jeden King-Fan, der filmische Verstümmelungen der ursprünglichen Geschichten hasst. Baut die literarische Vorlage auf subtilen Schrecken, setzt der Film voll auf Effekthascherei und Action. Nichts (!) von dem, was Mike in Kings Geschichte in den 70 Minuten in Zimmer 1408 zustößt, hat es in den Film geschafft, stattdessen erleben wir Stürme, bewaffnete Geister, Zeitsprünge, Überflutungen und sogar den Wintereinbruch im Hotel.

John Cusack macht seine Sache gut, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, wie lächerlich die Filmgeschichte ist. Nie erfährt man, wer ihm die Postkarte schickte – sie kommt in der Kurzgeschichte nicht vor und ist komplett sinnfrei: Hätte man Enslin diese Warnung nicht zukommen lassen, wäre er gar nicht erst auf die Idee gekommen, das Hotel Dolphin überhaupt aufzusuchen. Schlimmer noch ist die aufgezwungene Rahmenhandlung mit Enslins Tochter. Sie verstarb als Kind an einer schweren Krankheit, Enslins Ehe zerbrach danach, der Autor nimmt die Suche nach Geistern auf, um sich die Frage zu beantworten, ob es so etwas wie das Jenseits tatsächlich gibt. Am Ende versöhnt er sich noch in 1408 mit dem Geist seiner Tochter, kontaktiert seine Ex-Frau und findet wieder mit ihr zusammen.

Und endlich, endlich! ist der Film aus, nur wenige Minuten, bevor ich das Kino mein Popcorn hervorwürgend ohnehin verlassen hätte. Den einen Punkt gibt's für die guten Schauspieler, ansonsten werde ich dieses Machwerk künftig meiden wie die Pest – und lieber das Original noch ein paar Mal lesen und hören! Es bleibt die quälende Frage: Weshalb entscheidet man sich, eine Kurzgeschichte zu verfilmen (die man offenbar mag, sonst würde man sie nicht auswählen), verfilmt sie dann aber doch nicht??!

Wörterschmied (5 / 5)

Wir sind schlechte Verfilmungen von Kings Werken gewohnt, aber nach Tom Hanks in The Green Mile wissen wir, dass es auch besser geht. Und selbst der Film Misery überzeugt durch packende Handlung und blanken Horror, auch wenn die Buchvorlage kaum mehr als tangiert wird.
Bei Mikael Håfströms Verfilmung Zimmer 1408 erleben wir eine packende Handlung, die uns das Gruseln lehrt, gerade weil sie stark von der Vorlage abweicht (siehe auch hier)).

Håfström legt viel mehr Wert auf die Hinterfragung des Protagonisten Mike Enslin. Er erschafft ihn neu, beziehungsweise: er erschafft ihn erst richtig, da King ihm nur wenig Persönlichkeit und Individualität überlässt. Im Buch ist Enslin ein egoistischer und verschrobener Mensch; im Film ist Enslin ein egoistischer und verschrobener Mensch mit Gründen. Sehr packend ist seine Trennungsgeschichte, der Verlust seiner Tochter – beim zweiten Verlust flossen nicht nur dem Schauspieler die Tränen – und eine nur leicht akzentuierte aber dennoch verständliche Beziehung zu seinem Vater.

Die Schauspieler John Cusack und Samuel L. Jackson schenken sich hier nichts. Sie sind Katz und Maus und Maus und Katz, Schwarz und Weiß auf dem Schachfeld, Yin und Yan. Der lange Dialog zwischen den beiden am Anfang ist eloquent und spannender als die Handlung mancher Actionfilme. Kein Wort, keine Silbe möchte man verpassen, immer wieder werden neue Fallen ausgelegt und Ablenkungen (Bestechungen) ins Spiel gebracht – eine unglaubliche Umsetzung!

Beiden Charakteren nimmt man ihre Rolle ab: dem hartnäckigen Olin und dem hartnäckigen Enslin. Ein Zusammentreffen von Stahl auf Stahl. Doch wirken beide gleichermaßen sentimental, gefühlvoll, aus Fleisch und Blut, statt aus Gips und Pappe. Hier traf Mikael Håfström eine hervorragende Wahl bei der Besetzung!

Besser als in der Kurzgeschichte weigert sich Enslin das Unfassbare zu glauben. Sehr gelungen der langsame Staudammbruch Enslins Vernunft. Man nimmt ihm ohne Widerrede ab, dass er Todesängste durchsteht.

Das einzige seltsame am Film ist die Tatsache, dass Enslin nach seiner widerlichen Handverletzung aus dem Zimmer ausbrechen will, INDEM er mit selbiger Hand versucht die Tür einzuschlagen… aber über diesen Fehler kann man hinwegsehen, wenn man sich auf die ansonsten sehr gute schauspielerische Leistung konzentriert.

5 von 5 Totenköpfen auf der Gruselskala!

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KurzgeschichteVerfilmungHörbuchInhaltsangabeRezensionen:(Kurzgeschichte, Film) • Verknüpfungen
Charaktere: Rufus DearbornMike EnslinOlinKevin O'MalleyVeronique Romandeau
Schauplätze: Hotel DolphinDas Zimmer 1408New York CityBoston
Sonstiges: Mike Enslins JagdgründeMike Enslins 70 Minuten in Zimmer 1408Mike Enslins TonbandaufnahmeMike Enslins GesundheitsschädenGeisterhaus