Benutzer:Wörterschmied/Kummerkasten
Aus KingWiki
< Benutzer:Wörterschmied
Version vom 30. April 2011, 14:31 Uhr von Wörterschmied (Diskussion | Beiträge) (→A Chat with Peter Straub)
Einzelprojekte | Gemeinschaftsprojekte | Verbesserungsvorschläge | Überarbeitungsliste | Löschanträge | |||||||||||||||
Nützliches |
---|
• Croaton |
• Realbaby |
• Mr. Dodd |
• Merkliste |
• QM |
Labore E |
---|
• Charaktere |
• Kleines |
• Großes |
• Arena: Opfer |
• Leer |
• Leer |
Inhaltsverzeichnis
A Chat with Peter Straub
In A Chat with Peter Straub (wörtlich: Plauderstünde mit Peter Straub) spricht Straub über die Zusammenarbeit mit Stephen King. Beide Autoren haben gemeinsam den Roman Der Talisman und dessen Fortsetzung Das Schwarze Haus geschrieben. Das kurze Interview mit siebzehn Fragen ist im Anhang der Originalausgabe von Das Schwarze Haus (Black House) zu finden.
Anmerkungen: Die Fragen sind hier in einer inoffiziellen Laienübersetzung widergegeben:
- 1. Was brachte Sie/Euch zurück in die Welt von Der Talisman und den Charakter Jack Sawyer
- King erinnerte sich an einen Vermerk Straubs, der die Frage enthielt, ob ein Haus von sich aus ein absolut böses Wesen haben könnte. Schließlich fragte er Straub, ob er Lust habe, dieser Frage in einer Fortsetzung zu Der Talisman nachzugehen.
- 2. Worauf bezieht sich der Titel Black House?
- Charles Dickens Roman Bleak House, den Jack Sawyer für den blinden Henry Leyden vorliest und
- das Black House, welches in der Geschichte vorkommt
- 3. Hatten Sie Ängste beim Schreiben einer Fortsetzung?
- Straub hatte "Lampenfieber", welches eine Zusammenarbeit mit sich bringt: Wird der Ko-Autor die Vorschläge gut finden? Er sagt, es sei schwierig, wenn mehrere Köche an selben Gericht kochen würden.
- 4. Warum ist Jack so ein fesselnder Protagonist?
- Er hat viele Eigenschaften von seinen beiden (geistigen) Vätern bekommen: Reichtum, gutes Ausssehen, Sinn für Humor, einen wundervollen Geschmack für Bücher, Musik und Kunst sowie ein enormes Maß an Einfühlungsvermögen und sozialen Fähigkeiten.
- Darüberhinaus ist Jack wahrscheinlich klüger als beide Autoren und besitzt einen verblüffenden Schwermut, der den beiden strammen, muskulösen Schöpfern so vollkommen fremd ist (Ironie).
- 5. Sind Sie überrascht über den Kultstatus, den Der Talisman erreicht hat?
- Als Autor behandelt man eine Geschichte wie ein Kind: Man nährt es und achtet darauf, dass der Kopf richtig angeschraubt ist. Der Talisman war ein kräftiges und aufgewecktes Kind, daher scheint es nur richtig, dass aus ihm etwas geworden ist.
- 6. Wie habt ihr euch überhaupt kennengelernt und beschlossen einen gemeinsamen Roman zu schreiben?
- Mitte/Ende der 70er Jahre gab es nur wenige Horrorschriftsteller unter 60 Jahren, so haben Straub und King schnell voneinander gehört und entdeckt, dass sie ähnliche Vorstellungen haben. King schrieb zwei Blurbs zu Straubs Werken, woraufhin dieser Brennen muss Salem las und sofort Gefallen an den Werken seines Kollegen fand. Nach einem Brief von Straub treffen sich die beiden in England, wo King vorschlug, einen Roman gemeinsam zu schreiben. Straub war sofort von der Idee fasziniert.
- 7. War das Schreiben des zweiten Buches anders als beim ersten?
- Ja, schließlich waren die Autoren inzwischen 15 Jahre älter geworden und hatten einen anderen Sinn für Romantik bekommen. Der Roman schien beim Schreiben oft seine eigenen Werke zu gehen
- 8. Worin liegen die besonderen Herausforderungen bei der Zusammenarbeit mit anderen Autoren? Warum glauben Sie, dass Sie damit erfolgreich waren?
- Nach Straub leidet jeder Schrifsteller unter der Arroganz seiner Künstlerfreiheiten (er kann Berge versetzen, Flüsse umleiten, etc.) - eine Zusammenarbeit braucht daher unbedingtes Vertrauen in die Arbeit des anderen. Der Erfolgt liegt im großen Respekt der beiden Autoren füreinander. Straub würde sofort von einem Dach springen, wenn King ihm versicherte, er würde ihn fangen.
- 9. Erklären sie den Ablauf
- Habt ihr unterschiedliche Kapitelvorschläge geschrieben? Wer hat angefangen, wer abgeschlossen?
- Sie schrieben abwechselnd Blöcke von 50 bis 100 Seiten und schickten sich diese als E-Mail-Anhänge zu. Wer den ersten oder letzten Block geschrieben hat, weiß Straub nicht mehr, aber er glaubt, dass nicht dieselbe Person beides fertiggestellt hat.
- 10. In Das Schwarze Haus wird der reale Serienmörder Albert Fish erwähnt. Woher kanntet ihr sein Handwerk und warum habt ihr entschieden, ihn in den Roman aufzunehmen?
- Der Psychopath Albert Fish war schon lange ein Favourit von Horrorautoren und eine Art Insiderwitz. So schickte Straubs Freund und Autor Karl Edward Wagner einen Brief an den Schriftstellerkollegen David J. Shows mit dem Namen des Mörders als Absender. Köstlich! Straub las vor der Arbeit am Roman Deranged von Harold Schechter und war damit auf Kings Vorchlag eine ähnliche Figur wie Albert Fish zu verwenden, vorbereitet.
- 11. Aber der wahre Bösewicht ist der Alzheimerpatient Charles Burnside, ein unscheinbarer Wirt für einen bösen Geist aus einer anderen Welt. Woher kam die Idee zu seinem Charakter?
- Jedes Kind in den Staaten kennt einen älteren Nachbarn, der über alles und jeden wettert ("Verschwinde von meinem Rasen! Sei ruhig! Woher hast du diesen Apfel?"). Burny ist eine Hommage an diese "liebenswerten Nachbarn"
- 12. Das tatsächliche Black House im Roman, ist eine alternative Welt, ein Dunkler Turm. Sollen den Leser des Dunklen-Turm-Zyklus von King hierbei Glocken läuten? Wie passt die Geschichte in den Zyklus?