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Susannah: Rezension

Aus KingWiki
Version vom 7. März 2008, 11:26 Uhr von Wörterschmied (Diskussion | Beiträge) (WS 2/5 ... dafür aber endlich mal ein Lob für Rowling :-D)


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Croaton (4 / 5)

Es war eine schwere Entscheidung, denn Susannah liegt bei mir ziemlich genau bei 4,5! Was den Ausschlag für die 4 gegeben hat, ist die Tatsache, dass der Roman für mich im direkten Vergleich mit Drei ein wenig zurückstehen muss.

Zugegeben, King klaut ein wenig bei sich selbst. Der Dogan ist Duddits aufgewärmt, die Sköldpadda ist ein Can-Tah, wie wir sie aus Desperation kennen – aber was für glänzende Einfälle hat er noch! Wie Stephen King selbst mit einbezogen ist, ist einfach klasse gemacht; dass alles an einem einzigen fiebrigen Tag spielt, kurbelt die Spannung hoch; als Jake und Callahan die Schwarze Dreizehn im World Trade Center deponieren, möchte man (wenn man wie ich schwarzen Humor hat) applaudieren.

Meine Lieblingsszenen sind allerdings diejenigen, in denen völlig belanglose Randfiguren plötzlich im Mittelpunkt stehen: die an ihrem Verstand zweifelnde Trudy Damascus und der zum perfekten Stuhlgang gelangende Mathiessen van Wyck sind echte Knaller.

Was mir nicht gefällt, sind die zu lang und vor allem zu wirr geratenen Erklärungen, wer oder was Mia wirklich ist und woher sie kommt, besonders, weil King da einmal mehr in eine obszöne Sprache abrutscht, die mir gegen den Strich geht. Weiterhin habe ich nie verstanden, warum King – angesichts der Tatsache, dass Susannah verhältnismäßig kurz und der Abschlussband Der Turm dann wieder ein Monster ist – den Anfang von Band 7 nicht hier mit hinein genommen hat. Meines Erachtens wäre der gesamte Teil I des letzten Bandes (über 160 Seiten im Taschenbuchformat) in Susannah besser aufgehoben.

Fazit: Viele denkwürdige Momente – aber eben ein deutlicher Verbindungsroman, der von allen Werken wohl am wenigsten allein stehen kann.

Wörterschmied (2 / 5)

Der sechste Band des Dunklen Turm Zyklus, Susannah, kann nahtlos an die Inflations-Erfolge des fünften Bandes, Wolfsmond anknüpfen. Mehr noch: Gelingt es King in Teil V einen einzigen Monat auf 900 Seiten aufzublähen (in Das Monstrum werden immerhin auf 700 Seiten ganze zwei Monate Handlung abgewickelt), schafft er es in Teil VI, einen einzigen Tag auf über 400 Seiten hoch zu pumpen! Sollte der Roman nicht statt des Attributs „Reproduktion“ lieber unter dem Motto „Carpe Diem – Nutze den Tag“ stehen? Mathematisch ausgedrückt: der Tag in Susannah ist rund 130mal wertvoller als in Wolfsmond!

King gehört zu den Menschen, die nur schwerlich aufhören können, wenn sie schon einmal dabei sind, zu geben. Sind wir aus ES und Der Talisman die Verwendung von „Zwischenspielen“ bereits gewöhnt, verwöhnt King uns hier mit einem ganzen Roman, der ein Zwischenspiel ist. Denn mehr als ein Zwischenspiel, das Band V Wolfsmond und Band VII Der Turm verbindet, ist Susannah leider nicht. Hier ein Überblick über die "wichtigsten" Handlungsstränge:

Wolfsmond Susannah Der Turm
Susannahs Wehen setzen ein… … sie sucht einen Ort zum Werfen… … damit endlich die Geburt von Mordred zu Ende geführt werden kann.
Jake und Pere Callahan wollen nach New York City aufbrechen, um Susannah zu finden… …und suchen und suchen… … und finden sie endlich!
Roland und Eddie beschließen, Wörterschmied King zu besuchen… … verbringen sehr lange mit der Suche und finden ihn sogar schon in diesem Teil!... … was sich hier allerdings als wenig erfolgreich herausstellt...

Zwischen Buchdeckel und Rücken tauchen immer wieder neue Figuren auf, die kurzzeitig eine Rolle spielen, allerdings für den Gesamt-Zyklus wie Tropfen Wasser auf heißem Stein sind. Dadurch wirkt der Roman etwas isoliert von den anderen Teilen – ein Zwischenspiel! – und verliert dadurch an Bedeutung. Zum Glück merkt King seinen Faux Pas und macht es im Nachfolgeband besser: Hier treffen wir endlich wieder bekannte und relevante Gesichter wie Sheemie Ruiz, Randall Flagg und Ted BrautiganKa sei Dank!

Dennoch 2 von 5 Punkten? Ja! Denn eines kann man dem Roman doch zum Guten halten: Er ist relativ spannend und durchwirkt mit viel Wortwitz, der die fahle Handlung etwas aufwerten kann.

Höhepunkt des Romans ist eindeutig die Andeutung, dass entweder Roland oder Eddie im nächsten Teil das Zeitliche segnen werden. Vergleichbar der Höhepunkt der Harry Potter-Reihe: im sechsten Teil schafft es auch J. K. Rowling endlich (!) sich einmal als erwachsene Autorin zu zeigen und einen beliebten und wichtigen Hauptcharakter zu opfern. Der Tod oder die Andeutung eines baldigen Todes einer wichtigen Figur verlangen dem Autoren besonders bei einem siebenbändigen Werk wie Harry Potter oder dem Dunklen Turm viel Mut ab – daher: Chapeau, Mr. King! Chapeau, Mrs. Rowling!