Schlaflos: Inhaltsangabe (Teil II)

Inhaltsangabe zu Schlaflos (Teil II)

Zu Teil I der Inhaltsangabe geht es hier entlang.
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Stephen Kings Roman Schlaflos ist untergliedert in einen Prolog, 30 (wieder in Unterkapitel aufgeteilte) Kapitel und einen Epilog.

Dieser Teil der Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel ab Kapitel 14.

(Noch Zweiter Teil)

Kapitel 14

Doch Bill ist nicht da: Er ist im Derry Home Krankenhaus bei seinem Freund Bob Paulhurst, der in Zimmer 313 im Sterben liegt. Er hat einen Zettel hinterlassen, auf dem er sich bei Ralph für seine Ungeduld entschuldigt. Ralph ist froh, dass sich wenigstens dieses Problem so leicht gelöst hat.
John Leydecker ruft ihn mit schlechten Neuigkeiten an: Charlie Pickering ist auf Kaution freigekommen, da Ed Deepneau für ihn 80.000 Dollar hinblätterte. Weder Ralph noch Leydecker können erklären, wie Ed an soviel Geld kam – es kann nicht von den Friends of Life kommen, da diese sich mittlerweile von Eds Wahnsinn distanzieren wollen. Ed, Charlie und noch zwei weitere Gestalten haben sich zu einer Splittergruppe zusammengefunden, die in ihrer Verrücktheit nichts Gutes verheißt. Leydecker fragt nach, ob Ralph nun Polizeischutz möchte und ist wie vor den Kopf gestoßen, als Ralph ablehnt – aber Ralph hat wieder einmal so ein Gefühl: Polizeischutz wäre nicht das Richtige. Und hat er nicht Freunde viel weiter oben?
Ralph ruft im Krankenhaus an, um mit Bill einen Termin zum Mittagessen zu vereinbaren, doch er erwischt nur die Nichte des Kranken, die ihn nicht mehr von der Strippe lässt und ihm ihr halbes Leben erzählen will. Man hat die lebenserhaltenden Systeme ihres Onkels abgestellt, doch der ist immer noch am Leben, was arg an den Nerven der Frau zerrt. Er kann ihre Gedanken lesen: Sie hat darüber nachgedacht, Bob mit einem Kissen zu ersticken. Und Ralph stellt fest: Die Farbe der Aura namens Mord ist dunkelblau.
Ralph spaziert einmal mehr zum Picknickplatz und findet eine weitere Botschaft, diesmal von Faye – Jimmy Vandermeer liege im Derry Home im Sterben, Zimmer 315. Ralph wird stutzig: Bob in 313, Jimmy im Nebenzimmer 315, Carolyn damals in 317 (siehe auch hier) – dies kann kein Zufall sein.
Ralph grübelt und kommt zu dem Schluss, dass er, Lois und Ed die einzigen sind, die die Auren sehen können und dass Ed somit im Umkehrschluss ebenfalls an Schlaflosigkeit leiden muss. Noch am Picknickplatz hat er unvermittelt ein Heureka-Erlebnis und begreift plötzlich etwas Fundamentales, was dem Leser aber noch vorenthalten wird. Schnell geht er zu sich zurück und wartet auf Lois.
Während er bei sich auf der Veranda sitzt und die Straße entlang blickt, sind die Auren wieder da. Er beobachtet einen belanglosen Streit zweier Jungen, wobei deren Auren sehr hell aufleuchten. Ralph begreift, welch eine Energiequelle der Mensch sein muss – vielleicht verfügt die Menschheit über genug Energie, das ganze Universum zu zerstören ... oder ein neues zu erschaffen.
Ralph unterhält sich mit einer Nachbarin; als sie sich abwendet, überkommt ihn ein weiterer Impuls und er versucht, einen Teil ihrer Aura in sich aufzusaugen. Es klappt: Ein strahlender Faden löst sich, Ralph nimmt ihn in sich auf. Er fühlt sich danach kraftstrotzend, wie aufgeladen – aber auch voller Schuldbewusstsein. Die Nachbarin selbst ist sehr erschrocken: Sie hat einen lauten Knall vernommen, interpretiert den jedoch als eine Fehlzündung.
Sie sagt Ralph, wie gut er aussehe – und jetzt endlich fällt Ralph auf, dass ihm dies schon überdurchschnittlich viele Leute mitgeteilt haben. Anfangs hielt er das für eine Ironie des Schicksals, nun aber denkt er anders: Kann es nicht sein, dass er die ganze Zeit über, unbewusst, andere Menschen angezapft hat? Auf einmal glaubt er auch, was Ed mit Zenturions meint: Vampire wie ihn, Ralph, die die Lebensenergie anderer Menschen absaugen.

Kapitel 15

Lois kommt zurück und will gerade in ihr Haus gehen, als sie spürt, dass Ralph sie beobachtet. Sie dreht sich zu ihm um – beide strecken gleichzeitig einen Finger aus, ihre Auren senden lange Lichtschnüre aus (Lois' ist grau, Ralphs blau), die sich über der Straße treffen und sich in einem "Liebesknoten" vereinen. Wortlos gehen die beiden aufeinander zu und küssen sich erstmals.
Auch Lois sieht um einiges besser aus, wie zehn Jahre jünger. Sie gibt das Kompliment zurück und bittet Ralph, sich doch einmal genau im Spiegel anzuschauen. Und Ralph kann sich gar nicht satt sehen an sich selbst: Kaum noch Falten, mehr dunkle Haare, glatte, fast jugendliche Lippen.
Auch Lois' Kartschwestern ist etwas aufgefallen, aber sie glaubten Lois' Ausflüchte nicht, sie habe ein ganz besonderes Make-up für sich entdeckt. Daraufhin erzählt sie ihnen, sie habe sich frisch verliebt und wirke deshalb so verjüngt. Schüchtern gesteht sie Ralph, dass sie tatsächlich dabei ist, sich in ihn zu verlieben.
Auf dem Sofa erzählt sie Ralph von dem Kartenspiel. Sie konnte nicht verlieren, da sie an den Auren der anderen abschätzen konnte, welche Karten sie hatten. Zu Ralphs Überraschung gesteht sie ihm, dass auch sie die Aura einer ihrer Freundinnen anzapfte, die daraufhin glaubte, von einem Insekt gestochen worden zu sein, während Lois, wie Ralph, vor überschäumender Energie fast platzte.
Auch Lois denkt, dass mit "Zenturions" sie selbst gemeint sind und überlegen sich, dass sie sich Gegenmaßnahmen gegen das unfreiwillige Stehlen von Energie überlegen sollten, da dies sicherlich nicht gut sein kann für die Betroffenen.
Vor dem Haus passiert ein Autounfall – durch das Fenster erleben sie die letzten Minuten im Leben der Hündin Rosalie mit. Joe Wyzer hat sie überfahren und kniet ganz aufgelöst neben ihr, streichelt sie, weil ihm nichts Anderes einfällt. Ralph sieht dabei, wie seine Hände verschwinden, wann immer sie in Rosalies schwarzen Leichensack eintauchen.
Nun wird Ralph schlagartig so einiges klar: Auch Dorrance Marstellar kann die Auren sehen, und Arzt Nummer Drei hat Ed Deepneaus Ballonschnur durchtrennt, sodass auch er in einem schwarzen Kokon herumläuft.
Auch der Arzt ist bei Rosalies Ende zugegen. Er macht in Lois' und Ralphs Richtung kindische Gesten des Triumphes und stellt sicher, dass sie ihn dabei beobachten können, wie er sich Joe Wyzers Taschenkamm klaut.
Als Rosalie stirbt, verschwindet ihre Aura, als sei sie ausgeknipst worden. Doch Wyzers Ballonschnur ist noch intakt.

Kapitel 16

Ralph hat wieder eine Eingebung und will, dass Lois ihn zum Derry Home begleitet. Nun teilt er ihr mit, welche Einsicht er im Park hatte: Die drei Ärzte erinnern ihn an die drei Schwestern aus der griechischen Mythologie – eine spinnt den Lebensfaden, die zweite bestimmt, wie lange dieser Faden ist, die dritte ist dafür zuständig, diesen zu zerschneiden, wenn es Zeit für das Opfer ist zu sterben. Nur dass es sich hier eher um drei kahlköpfige Brüder handelt.
Und es gibt noch einen entscheidenden Unterschied: In der Mythologie sind die drei Schwestern ein Team, hier scheinen sie gegeneinander zu arbeiten. Er erinnert sich an den Namen der dritten Schwester, und dies wird der neue Name von Arzt Nummer Drei: Atropos.
Ralph will ins Krankenhaus, in der Hoffnung, dort auf die ersten zwei Ärzte zu treffen – sie könnten dort, wo mindestens zwei Bekannte im Sterben liegen, einen Job haben. Und es ist Zeit, endlich zu erfahren, was eigentlich Sache ist.
Im Krankenhaus lernt Ralph wieder etwas Neues über seine neu erlangten Kräfte: Als eine Schwester ihm sehr unfreundlich kommt und zaudert, ihnen die nötigen Pässe für die Intensivstation zu geben, berührt er sie kurz und überträgt etwas von seiner Aura auf sie, woraufhin sie ihm sofort gehorcht.
Ab diesem Moment beginnen Ralph und Lois, telepathisch zu kommunizieren (was im Roman wieder in eckigen Klammern dargestellt wird). Ralph nähert sich Raum 317 – und die Vergangenheit holt ihn ein. Er erinnert sich an die letzten Sekunden, die letzten Atemzüge seiner Frau an einem düsteren Märztag.
Er wird aus seinen Gedanken gerissen, als er Spuren am Boden sieht: Die kahlköpfigen Ärzte sind hier.

Kapitel 17

Da geschieht es: Für einen Sekundenbruchteil wird alles um sie herum gleißend hell … danach sind die Auren zwar etwas verblasster, aber ihre Sinneswahrnehmungen sind unglaublich geschärft (ihnen geht es etwa so wie Paul Edgecombe nach der Berührung durch John Coffey in The Green Mile) – sie können durch Wände sehen und weit entfernte Dinge hören. Doch nicht nur das: Ralph etwa nimmt in einem Krankenhauszimmer einen Film wahr und weiß, dass der dort gerade zu sehende Schauspieler (Kirk Douglas) am Tag dieser Filmszene Zahnschmerzen hatte. Beide wissen: Sie befinden sich hier auf einer anderen, nie gekannten Daseinsebene.
In diesem Moment kommt Bill mit einem Unbekannten aus Bob Paulhursts Krankenzimmer heraus – Bills Ballonschnur ist durchtrennt, ihn umgibt die schwarze Masse. Lois läuft ihm spontan nach, um ihn zu warnen, dass etwas nicht mit ihm stimmt, aber sie kann ihn nicht berühren – ihre Hand geht durch ihn hindurch. Ralph versteht, dass sie auf einer Daseinsebene sind, auf der sie keinen Körperkontakt mehr zu "normalen" Menschen herstellen können. Für Lois ist das Erlebnis ganz schrecklich: Sie glaubt, dass die schwarze Aura in der Lage ist zu empfinden und dass sie Lois' Eindringen spürte.
Der Mann, der bei Bill ist, geht geradewegs durch Ralph hindurch, der daraufhin sofort alles weiß, was es über diesen Mann zu wissen gibt. Sie folgen den Spuren zu Jimmy Vandermeers Zimmer – und dort treffen sie auf Faye … und die Ärzte, die auf sie warten.
Sie stellen sich selbst mit den Namen vor, die Ralph ihnen insgeheim bereits gegeben hat: Klotho und Lachesis (nach der griechischen Mythologie). Sie beginnen, zu viert telepathisch zu kommunizieren, und die Kurzfristigen erkennen, dass sie vor den beiden Ärzte keine Geheimnisse haben können.
In diesem Kapitel wird erstmals klar, dass der Roman auf seine Weise ein Teil des Zyklus vom Dunklen Turm ist, als die Doktoren von eben diesem Turm sprechen, um das Wesen des Universums zu erklären. (Schlaflos wird sich schließlich als wichtigstes Werk außerhalb des siebenbändigen Epos erweisen; Roland Deschain wird im letzten Band gar von Nancy Deepneau ein Exemplar des Romans zugespielt).
Bevor sie ihren Auftrag bekommen, sollen sie jedoch dabei zusehen, wie die beiden Doktoren die Ballonschnur von Jimmy durchschneiden. Der eine tut dies, während der andere Jimmy einen Kuss auf die Stirn gibt – Ralph und Lois sollen wissen, wie zärtlich die beiden dieser Verpflichtung nachgehen. Jimmy kommt noch einmal ganz zu sich und kann tatsächlich Lois und Ralph an seinem Bett stehen sehen – dann geht es aber recht schnell und Jimmy verstirbt.
Die Ärzte nehmen die beiden Kurzfristigen an den Händen und heben sie noch eine Ebene höher: Diesmal schweben sie gemeinsam nach oben, durch die Decke, bis sie auf dem Dach des Krankenhauses zum Stehen kommen.
Auf dieser Daseinsebene vergeht die Zeit viel schneller – Ralph ist schockiert zu erfahren, dass sein Freund Bill bereits tot ist. Gemeinsam erleben sie auf ihren Wunsch hin Bills Tod wie im Kino: Sie sehen, wie er noch im Krankenhaus einen Herzinfarkt erleidet und leblos zusammenbricht.
Ralph gibt den beiden Ärzten die volle Schuld an Bill McGoverns Tod, denn hätten die ihn, Ralph, nicht manipuliert, hätte Ralph sich niemals mit Ed angelegt und damit Atropos' Zorn auf sich gezogen, die dieser wiederum an Bill ausließ.

Kapitel 18

Darauf gehen die Ärzte nicht ein; stattdessen kommen sie endlich auf das zu sprechen, weswegen Ralph und Lois nun hier sind. (Ihre philosophisch anmutenden Erläuterungen über die vier Konstanten sind in einen eigenen Artikel ausgelagert worden) Die Essenz ihres Auftrags ist dieser: Atropos, der Agent des Zufalls, hat Ed Deepneaus Ballonschnur durchtrennt und somit eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, die das ganze Raum-Zeit-Gefüge bedroht. Ed will einen tödlichen Anschlag auf das (im übrigen von Ben Hanscom erbaute) Bürgerzentrum von Derry ausführen, während Susan Day dort ihre Rede hält. Ein Anschlag, bei dem über zweitausend Menschenleben bedroht sind – bereits jetzt kann man (auf dieser Bewusstseinsebene) ein schwarzes Leichentuch über dem Ort der künftigen Gewalt liegen sehen.
Ralph spricht die beiden auf den Scharlachroten König an, woraufhin diese zugeben, dass sie davon ausgehen, dass dieser nun Ed kontrolliert. Es entgeht Ralph nicht, dass die beiden Doktoren große Angst vor diesem König haben.
Da sowohl Atropos als auch Ed von mächtigen Kräften gelenkt werden, müssen sich Ralph und Lois von ihnen fernhalten und stattdessen ihre Kraft darauf konzentrieren, Day davon abzuhalten, überhaupt erst aufzutreten. Ed ist sowieso nicht da: Ralph und Lois erhalten ein geistiges Bild von einem rostigen Gebäude – erst später wird Lois es identifizieren.
Klotho und Lachesis erklären, dass die beiden Kurzfristigen ihre Energie aus den Auren ihrer Mitmenschen schöpfen können, ohne ihnen dabei Schaden zuzufügen. Sie schicken den beiden ein deutliches Bild zur Erläuterung: Jeder Mensch hat soviel Energie wie ein ganzer Ozean, und was Ralph und Lois davon abzapfen ist nicht mehr als ein kleiner Eimer voll. Der Grund dafür, dass die Kurzfristigen kein so langes Leben haben ist, dass sie ihre gewaltige Energie derart schnell verbrennen; eine kleine "Spende" schadet ihnen nicht.
Die Zeit vergeht derart schnell, dass sie ihr Gespräch abbrechen müssen, wenn sie überhaupt noch etwas gegen Eds Pläne ausrichten wollen. Mit Hilfe der Ärzte kehren sie daraufhin auf ihre normale Daseinsebene zurück – bereits am Tag des geplanten Anschlags.

Kapitel 19

Noch im Krankenhaus sehen sie auf einem Monitor die aktuellen Nachrichten rund ums Bürgerzentrum. Der Anführer von Pro Life, Dan Dolton, wird interviewt, und auch wenn er sich deutlich von Ed Deepneau und jeder Form von Gewalt distanziert, ist unverkennbar, dass auch er verrückt und vor allen Dingen verängstigt ist.
Fast sechzig Stunden sind in der wirklichen Welt vergangen, während sie im Krankenhaus waren – kein Wunder, dass beiden der Magen knurrt. Doch noch haben sie einen Job zu erledigen, bevor sie frühstücken gehen können: Im Krankenhausgebäude ist auch WomanCare untergebracht, und mit Hilfe ihrer neuen, sehr überzeugenden Kräfte finden sie heraus, wo genau sich deren Niederlassung High Ridge befindet; denn sie wollen jetzt unbedingt mit Gretchen Tillbury reden.
Trigger Vachon, der Ralph vor langer Zeit einmal mit nach Hause nahm und dem Ralph einst (im Prolog) das Schriftzeichen auf Eds rotem Schal zeigte, arbeitet jetzt im Krankenhaus. Als Trigger Ralph sieht, ist er ganz aufgeregt, denn er wollte ihm schon lange etwas sagen. Er hat das Schriftzeichen wieder erkannt – und Ralph schnürt es den Magen zu, denn plötzlich wird ihm einiges klar: Das japanische Zeichen steht für Kamikaze.

Dritter Teil: Der Scharlachrote König

Kapitel 20

Jetzt ist es Zeit fürs Frühstück. Auf der Toilette wird ihnen klar, wie viel jünger sie aussehen, fast 15 Jahre, und dass sie sich deshalb erst einmal von alten Bekannten fernhalten sollen, die sie mit ihren (berechtigten) Fragen nur aufhalten würden.
Lois erkennt nun den Ort, an dem Ed sich gerade aufhält: Es ist ein alter Hangar für Charterflüge – zusammen mit dem Wissen, dass Kamikaze für "Selbstmordpilot" steht, keine angenehme Vorstellung.
Die beiden bestellen sich Essen für vier und versuchen, Eds Geschichte zu rekonstruieren. Sie gehen davon aus, dass Ed vorher schon Abtreibungsgegner war, dann begann, Stimmen zu hören und schließlich von Atropos besucht wurde, was ihn endgültig wahnsinnig machte. Ralph glaubt, der Schal, den Ed trug, war ein weiteres Souvenir von Atropos.
Ralph hinterfragt die Motive von Klotho und Lachesis, da er nicht glauben kann, dass sie Ralph und Lois wegen "nur" 2000 Toten kontaktiert haben – da muss noch mehr dahinter stecken. Ralph weiß aber, dass er trotz allem dem Auftrag nachkommen will, weil er davon ausgeht, dass die beiden Ärzte grundsätzlich gute Absichten haben. Beim Frühstücken lernen sie flüchtig die Kellnerin Zoë kennen, der sie mit ihrem Problem, einem Leberschaden, helfen möchten. Lois gelingt es darüber hinaus, sich an der Frau aufzutanken.

Kapitel 21

Ralph seinerseits nimmt über einen Jungen Energie auf – es kann losgehen Richtung High Ridge. Auf dem Weg dorthin werden sie auf einmal von über einem Dutzend Polizeiwagen überholt und sehen über dem Frauenhaus ein Leichentuch hängen. Allerdings sehen sie dies auch noch, als die Auren sie verlassen, was bedeuten muss, dass es sich um Rauch handelt: High Ridge steht in Flammen.
Dort angekommen sind Ralph und Lois völlig entsetzt über die dortige dramatische Situation: Jemand schießt mit automatischen Waffen um sich – Charlie Pickering läuft mit zweien seiner Anhänger Amok.
Zusammen mit Lois begibt Ralph sich eine Ebene höher und verschwindet damit für alle anderen von der Bildfläche. Die Polizei ist schon aktiv; Ralph macht Bekanntschaft mit David Wilbert, und auch John Leydecker ist mit Chris Nell anwesend. Die beiden Unsichtbaren müssen miterleben, wie Nell vor ihren Augen erschossen wird – Charlie Pickering schießt von einem Fenster aus wie verrückt auf jeden, der sich bewegt. Er ist der letzte seiner Gruppe – seine zwei Mitstreiter sind bereits im Kugelhagel verstorben. Auch John Leydecker ist in tödlicher Gefahr, doch ohne dass er das merkt, umgibt Ralph ihn mit einem unsichtbaren Schutzschild. Keine Sekunde zu früh: Schon feuert Pickering erneut, und Ralph sieht, wie eine seiner Kugel in Schläfenhöhe von diesem Schild abprallt.
Plötzlich hören sie Helen Deepneaus Stimme. Sie ist im Keller des in Flammen stehenden Gebäudes gefangen. Hasserfüllt zieht Ralph Lois in das Haus hinein, um Pickering den Garaus zu machen.

Kapitel 22

Sie können in diesem Zustand durch die Türen gleiten – kaum sind sie drin, treffen sie auf zwei tote Frauen. Eine davon ist schwanger ... die andere ist Gretchen Tillbury.
Schnell finden sie Pickering. Ralph verspricht Lois zwar, dass er Pickering nicht töten wird, doch als er auf die Ebene der Kurzfristigen zurückkehrt, kommt es zu einem Kampf und Ralph benutzt seine übernatürlichen Kräfte, um Pickering – wie er es später erklärt – sämtliche geistigen Sicherungen herauszudrehen, sodass Pickering wie eine leere Hülle in sich zusammensackt.
Gemeinsam lassen sich die beiden durch den Boden in den Keller hinab gleiten. Dort unten ist Patrick Danville mit seiner Mutter – er ist der Einzige, der die Neuankömmlinge wahrnimmt, die sich wie Geister mitten im Rauch materialisieren. Auch Helen Deepneau ist mit ihrer Tochter Natalie dort unten. Kaum sind Ralph und Lois voll da, als sie im dichten Rauch auch schon heftig husten müssen. Die Frauen sind tatsächlich da unten eingesperrt; eine der Verrückten hat ein Vorhängeschloss angebracht, das Lois jedoch schnell knacken kann, sodass sie die Gefangenen befreien können. Ohne sich zu identifizieren, ruft Ralph aus dem Fenster, sodass Leydecker und seine Mannen nicht aus Versehen jemanden erschießen.
Ralph fragt Helen, ob sie glaubt, dass die Versammlung am Abend trotz dieser Vorfälle stattfinden wird. Daraufhin wird Helen sehr wütend – natürlich müsse Susan Days Vortrag jetzt erst recht stattfinden, sonst würden die "Schweine" ja gewinnen. Ralph muss feststellen, dass Helen mittlerweile auf ihre Weise genauso fanatisch geworden ist wie Pickering.
Als sie die Frauen in Sicherheit gebracht haben, wartet eine Überraschung auf sie: Dort steht Dorrance Marstellar, umgeben von einer strahlenden Aura. Er führt sie strammen Schrittes vom High Ridge weg in den angrenzenden Wald – wo niemand Anderes als Joe Wyzer mit seinem Wagen auf sie wartet.

Kapitel 23

Für Joe Wyzer, der eindeutig unter Dorrances Einfluss steht, ist dies der seltsamste Tag seines Lebens: Er begreift selbst nicht, warum er hier ist und was das alles soll. Dorrance bezeichnet sie als Teil eines Ka-Tets; sie alle dienen dem Plan.
Und sie alle sind sich sicher, dass es mittlerweile egal ist, ob Susan Day ihre Rede hält oder nicht, da im Bürgerzentrum nach den Vorfällen im High Ridge vor lauter Protestanten ohnehin die Hölle los sein wird. Das bereits von der Presse belagerte Bürgerzentrum ist auch ihr Ziel. Dorrance gibt sich geheimnisvoll: Ralph und Lois haben ihren Zweck am High Ridge erfüllt; Dorrance will aber nicht damit rausrücken, was deren wirkliche Aufgabe war und ist.
Nun stehen sie mitten in dem Leichensack, der so bedrohlich und erstickend wirkt, dass sie beinahe verzweifeln. Wie sollen sie etwas gegen eine Katastrophe dieses Ausmaßes ausrichten? Um sich gegen diese Atmosphäre zu wappnen, tanken sie ihre Energien auf – doch nun sehen sie schwarze, käferartige Kreaturen, die wie Aasgeier bereits hier sind, um auf die kommende Katastrophe zu warten und sich davon zu nähren.

Kapitel 24

Aber Ralph sieht noch mehr: Spuren von Atropos – und da sie nicht wissen, was sie sonst unternehmen könnten, folgen sie diesen zur Neibolt Street (direkt zu jenem Bahnhof, wo einst Eddie Kaspbrak auf Pennywise traf). Die Spuren enden an einer alten Eiche, in die ein Blitz eingeschlagen ist und unter der Atropos sein Lager hat.

Kapitel 25

Ohne recht zu wissen, warum sie dies tun und was sie erwartet, steigen sie hinab und werden sofort von einem Gestank überwältigt, der sie dazu bringt, sich zu übergeben.
Nach einem endlos scheinenden Abstieg schauen sie sich um und finden einen Raum, der gleichzeitig Schlaf- und Essstätte von Doktor Nummer Drei darstellt – dahinter gelangen sie in einen gigantischen Saal, der voll ist von Atropos' Souvenirs. Erstaunlich schnell finden sie Bill McGoverns Panamahut und Joe Wyzers Kamm, doch noch immer wissen sie nicht, was sie hier unten eigentlich zu tun haben.
Die Atmosphäre ist hier schrecklich bedrückend, da jedes Souvenir eine tragische Geschichte enthüllt, sobald Ralphs und Lois' Blicke auf diese fallen – sie erfahren unwillentlich von grässlichen Todesfällen, unter anderem auch von Gage Creed, dem kleinen Jungen aus Friedhof der Kuscheltiere, der auf der Route 15 unter einen Lastwagen geriet: Von ihm hat Atropos einen Turnschuh mitgenommen. All diese Dinge steigern nur den Hass, den Ralph auf Atropos verspürt.
Ein ganzer Gang scheint nur aus Geldscheinen gemacht zu sein – bei diesem Vermögen erklärt sich endlich, wie Ed das Geld aufbringen konnte, Charlie Pickerings Kaution zu bezahlen.
Sie folgen einem schwer definierbaren Geräusch zu einem kleinen Nebenraum. Hier finden sie eine Reihe von Objekten, die leise vor sich hin zu singen scheinen. Diese gehören Menschen, die noch leben, mehr noch: Menschen, die an diesem Abend im Bürgerzentrum sein werden. Da ist zum Beispiel ein Turnschuh, den sie Helen Deepneau zuordnen können.
Und in der Mitte des Raums liegt ein undurchdringlich aussehender Leichensack, der ein kleines Objekt umhüllt – Ralph ist sich sicher, dass sie genau deswegen hier sind. Dieses Ding müssen sie entfernen. Es erweist sich als Eds Ehering, was einmal mehr Eds Bedeutung untermauert; doch Ralph kann den Ehering nicht entfernen: Als er ihn vom Boden aufhebt, wächst dort sofort ein neuer nach. Auch Lois versucht es, aber dann sind da drei identische Ringe: Ralph hat einen in der Hand, ebenso Lois ... und da ist schon wieder ein neuer am Boden. Zuerst möchte Ralph verzweifeln, wird dann aber von einer weiteren Intuition davon abgehalten, denn er glaubt zu wissen, dass nur der erste Ring, derjenige, den er jetzt in der Hand hält, der wahre Ring ist, der einzige, der zählt. Wie vieles, so kann er auch dies nicht erklären, geht aber davon aus, dass ihre Mission hier unten jetzt beendet ist.
Auf dem Rückweg passiert es: Atropos greift wie aus dem Nichts an, hält sein Skalpell an Lois' Ballonschnur und verlangt umgehend Eds Ehering zurück.

Kapitel 26

Als Lois erkennt, dass Atropos ihre Ohrringe trägt, wird sie unvermittelt so wütend, dass sie den Doktor von sich schleudert. Es kommt zu einem Kampf und es gelingt Ralph, ihn zu Boden zu ringen; allerdings kann er das Wesen nicht erwürgen, sondern nur sehr erzürnen. Atropos kann nicht fassen, was die Kurzfristigen ihm da antun.
Ralph schickt Lois nach draußen, woraufhin er Atropos das Skalpell entreißt und ihn damit foltert: Er schlitzt ihm die Kopfhaut auf, um ihm ein Versprechen zu entlocken (denn die Doktoren können nicht lügen und sind an ihre Versprechen gebunden): Atropos soll ihn, Lois und Ed in Ruhe lassen, bis dieser Tag zu Ende ist. Ralph quält den Arzt, reißt Lois' Ohrringe aus seinen Ohrläppchen und schneidet ihm schließlich sogar ein Ohr ab, bis Atropos dieses Versprechen endlich eingeht.
Nach der Folterung ist Atropos so wütend, dass er Ralph (aber nicht dem Leser) einen Blick in die Zukunft gewährt – ein Mensch, der Ralph offenbar nahe steht, wird sterben, wenn Ralph sich nicht aus den langfristigen Angelegenheiten heraushält. Ralph steht vor der Wahl: Dieses Leben oder das Leben vieler opfern? Er kann die Wahl nicht treffen und schreit frustriert auf.

Kapitel 27

Ralph klettert aus dem Erdloch und gibt Lois feierlich ihre Ohrringe zurück. Nun aber drängt die Zeit.
Nachdem Ralph und Lois sich im Picknickbereich aufgetankt haben (wo sie erneut auf Dorrance treffen, der ihnen nicht mehr helfen kann), gehen sie in den Stadtpark – dort ruft Ralph nach den Ärzten, die daraufhin tatsächlich auftauchen. Ralph will alleine mit ihnen sprechen, da er nicht möchte, dass Lois von seinem Blick in die Zukunft erfährt. Er stellt die Ärzte vor ein Ultimatum: Entweder, sie rücken mit der Wahrheit über den Sinn seiner Mission heraus oder er wird die ganze Sache einfach abblasen.
Die Ärzte reden endlich Tacheles und gestehen Ralph, dass der vierjährige Patrick Danville, den er bereits im High Ridge rettete, im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Ralph kann nicht glauben, dass ein kleiner Junge Grund für all dies Aufhebens sein soll, doch die Ärzte versichern ihm, dass hin und wieder ein Mensch kommt, der auf sehr vielen Daseinsebenen des Universums von zentraler Bedeutung ist. Patricks verfrühtes Ableben hätte schreckliche Auswirkungen auf den Turm der Existenz – Auswirkungen, die Ralph sich nicht einmal im Ansatz vorstellen könnte.
Doch Ralph will mehr: Er will eine Gegenleistung. Er wird den Jungen retten, doch dafür müssen Klotho und Lachesis dafür sorgen, dass der Mensch aus Ralphs Vision nicht stirbt. Das kann wohl nicht so einfach gehen, aber die beiden Ärzte bieten Ralph einen Tausch an: Sein Leben gegen das Leben der Person, die er gerettet sehen will. Eine gottgleiche Stimme spricht aus plötzlich aufgleißendem Licht: SO SEI ES.
Die Ärzte schneiden Ralphs Arm vom Ellenbogen bis zum Handgelenk auf. Sie heilen Ralph zwar schnell wieder, hinterlassen aber eine lange Narbe als sichtbares Zeichen ihrer Abmachung. Derweil geschieht Seltsames mit Lois, die hinter sich eine Stimme hört und in grünes Licht getaucht wird, in das sie wie hypnotisiert geht.

Kapitel 28

Nach der Operation an Ralphs Arm kommt Lois wie betäubt auf ihn zu: Ein grüner Mann sei ihr erschienen und habe ihr ihre Ohrringe wiedergegeben, die sie – wie sie Ralph erst jetzt gesteht – außerhalb von Atropos' Lager gleich angewidert beiseite geworfen hatte. Sie gibt sie Ralph, der sie dem grünen Mann zufolge haben müsse.
Ralph tankt sich an Lois auf, übertreibt es aber: Vor seinen Augen altert Lois um über zwanzig Jahre und ist sehr schwach, als er endlich von ihr ablässt. Doch die Ärzte versprechen, sich um sie zu kümmern, da Ralph nun dringend los muss. Er begibt sich in die öffentliche Toilette des Parks. Dort steckt er sich Eds Ehering an, woraufhin sich eine Tür öffnet, die direkt ins Cockpit von Ed Deepneaus Flugzeug führt. Er tritt zügig hindurch – als er in dem kleinen Sportflugzeug ankommt, ragt sein Kopf durch das Dach der Maschine, was ihn sehr erschreckt – schnell zieht er den Kopf ein.
Ralph kommt – für Ed unsichtbar – direkt hinter dem Piloten an. Ralph sieht, dass Ed wieder seinen Schal mit der Aufschrift Kamikaze trägt, ein Bild seiner Familie ans Cockpit geklebt hat und einen Karton voller Sprengstoff mit sich führt. Ralph weiß, dass er die Kabel durchtrennen muss, dafür aber muss er wieder sichtbar werden. Nun muss es schnell gehen.
In genau diesem Moment aber ruft ihn jemand von rechts – unmöglich, da rechts nichts sein kann. Dennoch wendet Ralph den Kopf ... und sieht seine (lange verstorbene) Mutter strickend in einem Schaukelstuhl sitzen, frei in der Luft neben der Maschine schwebend. Sie spricht zu ihm: Er solle doch endlich seine Mission abblasen und auf sie hören. Um Ralph herum löst sich das Flugzeug auf, während sich die alte Küche seines Elternhauses materialisiert. Aber sie ist nicht das Original; Ralph kann einige Fehler entdecken. Er ist überzeugt: Er ist nicht mehr im Flugzeug, auch nicht in jener lange zurückliegenden Küche ... Er ist im Hof des Scharlachroten Königs.

Kapitel 29

Vor seinen Augen verwandelt sich seine noch immer mit ihm schimpfende Mutter in einen monströsen Fisch, und eine schreckliche, lange verdrängte Erinnerung steigt in Ralph auf: Eines Tages, als er gerade einmal sieben war, hatte er mit seinem älteren Bruder John geangelt und einen mächtigen Katzenwels gefangen. John veräppelte ihn, weil er ihm weismachte, die Barthaare des Fisches seien höchst giftig, Ralph müsse den Fisch aber selbst vom Haken befreien. Dabei schnappte der Fisch im Todeskampf nach Ralph und verbiss sich in dessen Hand, was bei Ralph einen Panikanfall von bislang unübertroffener Intensität auslöste.
Diesen Moment größter (wenn auch irrationaler) Panik nutzt der Scharlachrote König, um Ralph von seiner Mission abzulenken – denn Ed begibt sich bereits in den tödlichen Sturzflug. Ralph tastet wie in Trance nach seinen Talismans: Lois' Ohrringe. Sie geben ihm Sicherheit, und es gelingt ihm, dem Ungeheuer, in das seine Mutter sich verwandelt hat (hier findet sich ein lakonischer Verweis auf Pennywises Metamorphosen), die Spitze eines Ohrrings in ein Auge zu rammen. Daraufhin macht die Vision eine weitere Verwandlung durch und wird zum Scharlachroten König selbst, während sich der Schaukelstuhl zu einem Thron umwandelt.
Der König hat die Faxen satt und greift Ralph ernsthaft an: Er schlägt seine Zähne in Ralphs Unterarm, genau in seine ihm von Klotho und Lachesis beigefügte Narbe – ein Fehler, wie sich herausstellen wird. Denn Ralph sammelt all seine Energie, fokussiert sie auf diese Narbe und sorgt für eine wahre Explosion aus Licht, die aus seinem Unterarm strömt, den König wegreißt und Ralph aus ihm unerklärlichen Gründen an das Wort Totenlichter denken lässt.
Die Ablenkungsvision ist vorbei – doch da Ralph in dieser Vision auf den König zugegangen war, ist er nun nicht mehr im Flugzeug; während dieses bereits auf das Bürgerzentrum zu stürzt, schwebt Ralph zwei Meter neben dem Cockpit frei in der Luft. Das kümmert ihn schon längst nicht mehr – er geht einfach durch die Luft auf das Flugzeug zu und gleitet durch die Außenhülle zurück ins Innere.
Wie auch schon im Hof des Scharlachroten Königs hört Ralph immer wieder Lois' Stimme, die ihn vorantreibt. Ralph merkt, dass es zu spät ist, etwas gegen den Absturz zu tun, aber er kommt zurück auf die Ebene der Kurzfristigen, sodass er das Dynamit entschärfen kann, indem er die Drähte aus dem Karton reißt. Nun aber kann Ed ihn sehen und es kommt zu einem Schwindel erregenden Kampf in luftigen Höhen. Ralph gewinnt erst Oberhand, als er Helen und Natalies Bild vom Armaturenbrett reißt und vor Eds Augen zerknüllt, was Ed aufheulen lässt und ihn solange ablenkt, dass Ralph einen harten Schlag gegen dessen Adamsapfel ausführen kann, der Ed außer Gefecht setzt.
Ralph kann das Flugzeug nicht retten, er kann nur versuchen, es am Bürgerzentrum vorbei zu lenken. Und plötzlich ist Lois da, rettet ihn, zieht ihn aus dem abstürzenden Flieger, und gemeinsam fliegen sie als losgelöste Energiebündel davon.

Kapitel 30

Das Flugzeug zerschellt auf dem Parkplatz, und obwohl Ralph die Kabel des Sprengstoffes ausgerissen hat, geht die Ladung hoch und tötet sieben um das Bürgerzentrum postierte Polizisten. John Leydecker hat Glück im Unglück: Er wird gegen eine Wand geschleudert und verliert das Bewusstsein.
Hunderte Zeugen in der Halle erleben live mit, wie eine herumfliegende Glasscheibe die Rednerin Susan Day enthauptet ... und als die Lichter ausgehen, kommt es zu einer Massenpanik, die 71 Menschen das Leben kostet. Schrecklich – aber Ralph weiß, dass die Menschen im Bürgerzentrum trotzdem noch Glück hatten.
Auch Sonia Danville und ihr Sohn Patrick sind anwesend. Vor dem Unfall malt Patrick auf die Rückseite einer McDonald's-Tüte ein kleines Meisterwerk: Es ist der Dunkle Turm inmitten seines Rosenfeldes, auf einem Balkon ist der Scharlachrote König und starrt hinab auf einen Mann in verwaschenen Jeans, der zu ihm aufblickt. Auf Nachfrage Sonias erklärt Patrick, der Mann auf dem Balkon sei der "Rote König" und auch der Mann vor dem Turm sei ein König, ein König namens Roland, von dem Patrick oft träume.
Sonia gelingt es nach dem Ausbruch der Panik, Patrick sicher zu den Ausgängen zu geleiten, und als beide in Sicherheit sind, sind Plan und Zufall wieder im Gleichgewicht ... und Roland Deschain dreht sich in der Wüste im Schlaf einmal um und schläft ruhig weiter.
Ralph und Lois werden aus dem Toilettenhäuschen im Strawford Park geschleudert, wo wieder ein Tor zwischen den Welten aufgestoßen wurde. Klotho und Lachesis sind auch da, als die beiden sich in die Arme fallen und sich küssen.
Ein letztes Mal sprechen die vier miteinander. Klotho und Lachesis versichern ihnen, dass Patrick Danville in der Tat gerettet wurde und erklären etwas näher, warum dies so wichtig ist: In achtzehn Jahren wird Patrick, kurz vor seinem eigenen Tod, wiederum zwei Menschen retten, die – wie jetzt er selbst – nicht vor ihrer Zeit sterben dürfen. (Es bleibt bislang ungeklärt, um wen es sich bei diesen beiden Menschen handelt; siehe auch hier).
Lois aber will davon gar nichts wissen und interessiert sich nur dafür, ob sie nun endlich wieder ihr Kurzfristigen-Dasein aufnehmen können. Klotho und Lachesis meinen, dass sie dies nicht nur können, sondern sogar müssen. Ralph erinnert die beiden nochmals an ihr Versprechen, dann verabschieden sie sich per Handschlag – eine für die beiden Ärzte völlig ungewohnte, aber überraschend angenehme Zeremonie.
Als sie zu Lois' Haus zurückkehren, stellen sie fest, dass sowohl Eds Ehering als auch Lois' Ohrringe verschwunden sind. Die beiden sind völlig ausgelaugt und gehen ins Bett ... sie schlafen ganze 22 Stunden durch.
Über die nächsten Wochen hinweg verlieren sie immer mehr die Gabe, die Auren zu sehen und von einer Ebene auf die andere zu wechseln. Alles kommt Ralph immer unwirklicher vor, die Narbe an seinem Unterarm eher wie eine alte Verletzung als etwas jüngst Zugefügtes.

Epilog: Die Todesuhr wird aufgezogen (II)

Dieser Epilog besteht aus kleinen Episoden aus Lois' und Ralphs Leben von 1994 bis 1998.

Lois und Ralph heiraten am 02. Januar 1994. John Leydecker ist Ralphs Trauzeuge, Joe Wyzer und Trigger Vachon halten Hochzeitsreden. Als Dorrance Marstellar ihnen zur Hochzeit gratuliert und ihnen ausrichten lässt, dass die Langfristigen sehr zufrieden seien, wissen die beiden schon nicht mehr, wovon er eigentlich redet – auch wenn sie spüren, dass sie es eigentlich begreifen sollten.
Ein Landstreicher findet derweil Eds Ehering im Strawford Park. Als er mit dem Schatz aufgeregt davon läuft, wird er von einem Bus tödlich gerammt, der Ring verschwindet in der Kanalisation. Jedoch nicht für immer – wie in Derry üblich, wird auch er Unheil bringend wieder auftauchen (was allerdings noch nicht geschehen ist).
John Leydecker hilft Helen Deepneau bei Versicherungsfragen. Die beiden gehen ein paar Mal miteinander aus, doch es wird nie wirklich etwas aus dieser Beziehung; Helen geht dazu über, Männer (mit Ausnahme einiger Auserwählter) lieber einmal pauschal zu verachten.
Ralphs alter Freund Faye stirbt an einem Herzinfarkt, auch im Derry Home, auch in Zimmer 315 (wie Jimmy Vandermeer) – und obwohl Ralph das seltsame Gefühl hat, in diesem Zimmer nicht allein zu sein, kann er sich nicht mehr an die kahlköpfigen Doktoren erinnern.
1996 ist Ralph besorgt um seine Gesundheit, da er Blut im Stuhl hat; glücklicherweise handelt es sich aber nur um Hämorrhoiden – Joe Wyzer kann ihm gut helfen. Lois ihrerseits verletzt sich beim Schlittenfahren am Knie, aber auch das ist nichts Dramatisches.
Im März 1998 erwacht Ralph mitten in der Nacht – und hört einmal mehr das Ticken der Todesuhr ... und diesmal geht es von ihm selbst aus. Der Zyklus der Schlaflosigkeit beginnt erneut: Jede Nacht wacht er wieder etwas früher auf. Irgendwie spürt er, dass die Zeit gekommen ist, sein Versprechen einzulösen, aber um welches Versprechen genau es sich hierbei handeln soll, will ihm noch nicht einfallen.
Im Juni besorgen sich Helen und Natalie Red Sox-Kappen, die Ralph aus unerklärbaren Gründen beunruhigen, und in der Nacht sucht ihn der befremdliche Name Atropos heim, aber die genauen Zusammenhänge entgehen ihm noch. Bald aber kommen die Auren zurück. Es ist Ende Juni, als Ralph wieder seine Spaziergänge aufnimmt, diesmal, um sich von Derry zu verabschieden.
Auf einer Parkbank ist es schließlich soweit: Sämtliche Erinnerungen kommen schlagartig zurück – und vor den Augen eines verdutzten Vogelbeobachters verschwindet Ralph in eine höhere Daseinsebene. Sechs Tage später schließlich ist Ralphs Zeit gekommen.
Lois fällt an jenem Tag auf, dass etwas nicht stimmt. Beim Anblick seiner glühenden Narbe kann auch sie sich an Bruchstücke erinnern und weiß, dass Ralph vorhat, sich zu opfern, was sie keineswegs zulassen will. Doch Ralph geht hinaus, Lois im Kielwasser. Endlich findet er die Kraft, ihr zu erzählen, dass heute Natalie Deepneau unter den Rädern eines Autos sterben wird, wenn er nicht eingreift und sein Leben für das ihre hergibt, so wie er das mit Klotho und Lachesis abgemacht hat.
Kaum hat er ausgesprochen, als er tatsächlich Atropos wieder sieht, der ein weiteres Souvenir gefunden hat: Natalies Baseballkappe. Da kommt auch schon Natalie, gefolgt von ihrer Mutter. Es ist Zeit zu handeln.
Lois umklammert ihren Ehemann, um ihn aufzuhalten, doch er verschwindet in eine andere Daseinsebene, nur um Sekunden später vor Natalie aus dem Nichts aufzutauchen und sie von der Straße zu stoßen. Das Auto erwischt stattdessen ihn. Ralph wird schwer verletzt, kann aber letzte Worte mit seiner Frau wechseln und sieht nochmals Klotho und Lachesis, bevor er in ihren Armen stirbt.
Die Ärzte haben ein Abschiedsgeschenk für die trauernde Witwe – beim Händeschütteln mit Ralph haben sie einen Teil seiner Aura in sich aufgenommen und geben diese Energie nun an Lois ab, die daraufhin einen wunderschönen Moment tiefsten Friedens verspürt. Als sie auf Ralph herabblickt, fällt ihr auf, dass seine Narbe am Unterarm verschwunden ist.


V E Artikel über Schlaflos
RomanInhaltsangabe (Teil I, Teil II) • VerfilmungRezensionen (Roman, Original-Hörbuch) • Verknüpfungen • Coverpage
Charaktere: Ralph RobertsLois ChasseScharlachroter KönigKlotho, Lachesis und AtroposPatrick DanvilleEd DeepneauHelen DeepneauNatalie DeepneauFamilie ApplebaumCarolyn RobertsJoe WyzerDorrance MarstellarSusan DayCharlie PickeringMike HanlonChris NellMay LocherSteve OffenbachCarl LitchfieldJanet ChasseJimmy VandermeerRosalieBill McGovernTrigger VachonGretchen TillburyDavid WilbertZoëJohn LeydeckerSonia Danville
Schauplätze: DerryJuniper HillRite AidDer Dunkle TurmWomanCareDerry HomeHigh RidgeBürgerzentrum von Derry
Sonstiges: Hausmittel gegen SchlaflosigkeitRalph Roberts' SchlaflosigkeitAtropos' SouvenirsBallonschnüreDie vier KonstantenKa-TetDerry: Der Sturm von 1985