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Schlaflos: Inhaltsangabe (Teil I)

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Inhaltsangabe zu Schlaflos (Teil I)

Zu Teil II der Inhaltsangabe geht es hier entlang.
Schlaflos en 03.jpg

Stephen Kings Roman Schlaflos ist untergliedert in einen Prolog, 30 (wieder in Unterkapitel aufgeteilte) Kapitel und einen Epilog.

Dieser Teil der Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel bis inklusive Kapitel 13.

Prolog: Die Todesuhr wird aufgezogen (I)

Derry, 1992: Ralph Roberts' Frau Carolyn ist unheilbar krank – sie leidet an einem Gehirntumor, der sie zusehends dahinrafft. Ralph muss einsehen, dass sie dieses Jahr wohl nicht überleben wird. Der alte Mann, der glaubt, den lauernden Tod wie eine Uhr in Carolyns Körper ticken zu hören, weiß nicht, wie er damit umgehen soll und findet nur einen Weg, sich ein wenig von seinem Kummer abzulenken: Er unternimmt ausgedehnte Spaziergänge durch die Stadt, um sein Gehirn einfach auf Durchzug stellen zu können. (Hierbei kommt er an Orten vorbei, die Lesern des Romans ES sofort bekannt vorkommen, wie etwa der Neibolt Street oder den Barrens.)
Bei einem dieser Spaziergänge tragen ihn seine Füße bis hinaus zum Flughafen, wo er einer äußerst seltsamen Episode beiwohnt. Sein guter Bekannter Ed Deepneau (er und seine Frau Helen kommen häufig zu Besuch, besonders da Carolyn in Gegenwart von deren Tochter Natalie immer aufblüht) verursacht einen Unfall, als er mit seinem Wagen viel zu schnell aus dem Flughafengelände schießt und ein Fahrzeug rammt. Obwohl dessen Fahrer Ed körperlich bei weitem überlegen ist, geht Ed auf ihn los – Ralph erkennt Ed kaum wieder: Er flucht wie von Sinnen und schlägt auf den Fremden ein, beschuldigt ihn gar, ein Mörder zu sein ... und Ralph sieht Mord in Eds Augen.
Ralph eilt zur Hilfe und kann Ed halbwegs beruhigen – doch der ist überzeugt, dass der andere Fahrer mit einer Ralph unbekannten Frau namens Susan Day unter einer Decke steckt und in seinem Lieferwagen tote Babys transportiert; eine Aussage, die Ralph einigermaßen schockt.
Nun kommt es zu einem surrealen Zwischenfall: Derrys ältester Bewohner, Dorrance Marstellar, kommt dazu und rät Ralph ruhig, sich aus – wie er es nennt – 'langfristigen Angelegenheiten' herauszuhalten. Zudem könne er – und Ralph versteht nur Bahnhof – Ralphs Hände nicht sehen. Mit dieser Aussage schlurft er davon, und die Szene geht weiter, als sei sie nie unterbrochen worden: Ed verlangt von dem Fahrer, er möge ihnen zeigen, was er transportiert.
Der Andere ist so schockiert von Ed, dass er einwilligt, um ihn zu beruhigen. Er transportiert Fässer mit Dünger, und Ed ist erst zufrieden, als er seine Hände dort hineinstecken kann, um sich zu vergewissern, dass nirgends tote Babys sind. Dann fängt er sich und entschuldigt sich sogar. Der Andere will die Polizei nicht rufen, und Ralph begreift plötzlich, dass der Mann ohne Führerschein unterwegs ist, möglicherweise von einem Flugzeug abgelenkt war und sogar glaubt, selbst für den Unfall verantwortlich zu sein.
Ed wirkt wie ausgetauscht und kann selbst kaum glauben, dass er den Anderen eben des Mordes bezichtigt hat. Als ein Bekannter, Trigger Vachon, vorbeikommt, ist Ralph schockiert zu sehen, dass es bereits fast sechs Uhr ist – bestimmt wird Carolyn sich schon Sorgen machen.
Während Ed und der andere Fahrer sich gütlich zu einigen scheinen, nimmt Trigger Ralph mit und liefert ihn zu Hause ab. (Es regnet in diesem Moment so stark, dass sich beide an den großen Sturm von 1985 erinnert fühlen.) Trigger wundert sich darüber, dass Ed auf dem Flughafengelände war, während Ralph ein chinesisch aussehendes Schriftzeichen verstört, das er auf Eds Schal gesehen hat und das auch Trigger nicht identifizieren kann.
Zu Hause wartet Ralphs Nachbar, Bill McGovern, mit einer Hiobsbotschaft auf Ralph: Carolyn hatte einen Anfall, ein Krankenwagen ist bereits unterwegs. Im Krankenhaus kümmert sich ein Dr. Jamal um sie, ein Arzt indianischer Herkunft, den Ralph recht sympathisch findet und der ehrlich genug ist zuzugeben, dass es um Carolyn nicht gut steht. In der Tat glaubt Ralph die Todesuhr nur noch lauter ticken zu hören.
Bald hat er Ed Deepneau ganz vergessen und noch plagt ihn auch die Schlaflosigkeit nicht – das kommt erst später.

Erster Teil: Kleine, kahlköpfige Ärzte

Kapitel 1

Ralph Roberts' Schlaflosigkeit beginnt bald nach Carolyns Tod im Derry Home Krankenhaus im März 1993. Er informiert sich in der Bibliothek von Derry (Mike Hanlon unterstützt ihn bei der Suche) über diese Krankheit, da er sich vorerst keinen Ärzten mehr anvertrauen will. Ralphs Problem ist nicht das Einschlafen – er wacht einfach immer früher auf. Normalerweise weckte ihn seine innere Uhr immer präzise fünf Minuten vor sieben, aber schnell ist es schon um sechs mit der Ruhe vorbei, dann um vier …
Der 70-jährige Ralph entdeckt, dass so ziemlich jeder, den er darauf anspricht, irgendein Hausmittel gegen Schlaflosigkeit nennen kann, aber nichts davon hilft ihm. Tagsüber sieht er sein Problem als nicht weiter schlimm – in der Nacht aber graut ihm davor, dass er vielleicht irgendwann einmal gar nicht mehr schlafen kann und sein restliches Leben in einem Zustand völligen Deliriums verbringen muss. Zu Dr. Litchfield zu gehen, lehnt er nach dessen Fehldiagnose an Carolyn ab, auch wenn Ralph dem Arzt dafür keine Schuld gibt.
Er versucht, sich durch extensive Gartenarbeit zu verausgaben, was ihn zwar tatsächlich müde macht, gegen das zu frühe Aufwachen aber nicht hilft. Also nimmt er seine Spaziergänge wieder auf, ohne ihnen große Chancen einzuräumen.
Es ist auf einem dieser Ausflüge, als er am Schaufenster des Ladens Secondhand Rose, Secondhand Clothes (wo einst Bill Denbrough sein altes Fahrrad Silver wiederentdeckte) Plakate findet, die ihn innehalten lassen. Sie fordern Susan Day dazu auf, Derry in Ruhe zu lassen und bezeichnen sie als Mörderin. Es dauert einen Moment, bis Ralph sich daran erinnert, dass Ed diesen Namen gebraucht hatte und nun fällt ihm auch ein, dass Day eine politische Aktivistin ist, auch wenn er nicht genau sagen kann, wofür sie sich einsetzt.
Bei einem Gespräch mit dem Besitzer des angrenzenden Buchladens, Hamilton Davenport, fällt es ihm aber wieder ein: Susan Day engagiert sich für Frauen in Notlagen und eine Einrichtung namens WomanCare, an die sich diese Frauen wenden können. Die Tatsache, dass dort auch Abtreibungen möglich sind, ist der Zankapfel, an dem sich die Geister scheiden. Doch Ralph, der auf einmal zu wissen glaubt, dass Carolyn dies auch getan hätte, unterschreibt eine Petition, die Susan Day dazu auffordern möchte, Derry in ihrer Kampagne zu berücksichtigen.
Der lang gezogene, steile Rückweg überanstrengt Ralph über Gebühr, sodass er einen Schwindelanfall bekommt und sich setzen muss. Seine alte Freundin Lois Chasse ist Zeuge, was dem altmodischen Ralph, der ungern Schwäche eingesteht, recht unangenehm ist. Lois ist besorgt – und Ralph wird klar, dass seine jahrelange Bekannte tiefere Gefühle für ihn zu hegen scheint als er dies für möglich gehalten hätte. Er weiß momentan nicht, wie er damit umgehen soll und bricht das Gespräch recht schnell ab.

Kapitel 2

Nach dem Gespräch mit Lois vereinbart Ralph nun doch einen Termin mit Dr. Litchfield, versucht aber weiterhin verschiedene Hausmittelchen. Früher ins Bett gehen, später ins Bett gehen – nichts hilft; Ralph wird zunehmend frustriert. Bald versucht er gar nicht mehr einzuschlafen, wenn er erst einmal mitten in der Nacht aufgewacht wird und verbringt die Stunden vor Sonnenaufgang in einem Sessel mit Blick auf die Straße, wo er den Zeitungsjungen oder den alten Streuner Rosalie beobachtet. Er entdeckt den Unterschied zwischen müde und schläfrig – müde ist er ständig, schläfrig ab dem Aufwachen aber nicht mehr.
Die Schlaflosigkeit hat erste Auswirkungen auf sein Leben: Es fällt ihm immer schwerer, Entscheidungen zu treffen, auch so leichte wie was er zum Abendessen haben sollte. Überrascht registriert er etwa, dass sein Essensvorrat zur Neige geht, da er sich nicht mehr daran erinnern kann, wann er ihn aufgebraucht haben sollte ...
Ralph ist gerade beim Einkaufen, als Ed Deepneaus Frau Helen die Straße entlangkommt. Sie blutet und schwankt, hält in einem Arm fast beiläufig ihre Tochter Natalie und taumelt in den Laden. Ralph ist auf der Stelle klar, was passiert ist: Ed hat sie geschlagen. Ralph will die Polizei anrufen, aber Helen hält ihn voller Angst davon ab.
Sie erzählt Ralph, dass Ed sie geschlagen hat, weil sie eine Petition unterschrieb. Ralph zählt eins und eins zusammen und erinnert sich an Eds Wutausbruch und daran, dass er den Namen Susan Day verwendet hatte. Während Helen spricht, kommt ihm die Vermutung, dass dies nicht das erste Mal war, dass Ed seine Frau verprügelte. Das macht ihn so wütend, dass er trotz ihrer Proteste die Notrufnummer 911 wählt.
Mehr noch: Er will zu Ed und ihn zur Rede stellen. Während Helen niedergeschlagen im Laden auf die Polizei wartet, stürmt Ralph in Begleitung von Bill McGovern davon.

Kapitel 3

Ralph findet Ed auf seiner Veranda. Es dauert nicht lange, bis Ralph klar wird, dass Ed verrückt ist und das wohl schon seit einiger Zeit. Er faselt etwas von einem Scharlachroten König und den Zenturions, die alle Babys töten wollen. Ralph ist bestürzt über das Ausmaß dieses Wahnsinns.
Die Polizei kommt, um mit Ed zu sprechen. Anfangs ist Ralph entsetzt, da es so aussieht, als könnte Ed die beiden mit seinem plötzlich wieder gefundenen Charme um den kleinen Finger wickeln – doch dann werden ihm die Rechte verlesen. Ein Polizist zählt Helens schwere Verletzungen auf und macht deutlich, wie sehr er Ed dafür verachtet. Ed streitet nichts ab, tut aber so, als sei eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen Verheirateten nichts Schlimmes – dennoch wird er, zu Ralphs und Bills Erleichterung, abgeführt.
Nun werden Ralph und Bill noch verhört; Ralph hofft, dass Ed weggesperrt wird, Officer John Leydecker ist jedoch realistisch und weiß, dass es dazu kaum kommen wird – vorerst aber wird Ed sich zumindest von Helen fernhalten müssen.
Als Ralph wieder zu Hause ist, ruft Helen ihn an. Ralph hatte Zorn erwartet; was ihn überrascht ist Helens Dank. Sie gesteht ihm, dass Ed sie seit zwei Jahren geschlagen hat und dass sie nun bereit ist, sich der Institution WomanCare anzuvertrauen, hauptsächlich aus Angst, ihre Tochter Natalie könnte das nächste Opfer von Eds Aggressionen werden. Helen befindet sich derzeit in High Ridge.
Ralph trifft Bill auf der Veranda, wo dieser traurig dabei zusieht, wie Sanitäter bei May Locher Sauerstoffflaschen abliefern, da diese – eine ehemalige Schulkollegin von Bill – an einem Emphysem leidet.
Bill beschwert sich, dass sein Markenzeichen, der Panamahut, verschwunden ist – als Ralph seine erste Vision hat: Auf der Straße spielende Mädchen sind plötzlich von einer Aura umgeben; Ralph kneift die Augen zusammen, und die Halluzination verschwindet.
Lois kommt dazu und hat positive Nachrichten von Helen: Ihr geht es soweit gut, das Baby ist versorgt.
In jener Nacht schläft Ralph sofort ein – wacht aber um 03.30 Uhr auf.

Kapitel 4

Ralph erhält einen Dankesbrief von Helen, der ihm sehr gut tut, da es Helen gut zu gehen scheint und sie entschlossen ist, Ed zu verlassen. Dennoch kann er nicht besser schlafen: Am Labor Day erwacht er um 02.45 Uhr und weiß sofort, dass er nicht wieder wird einschlafen können. Wieder versucht er sich an allen möglichen Hausmitteln – weiterhin ohne Erfolg.
Bei einem Spaziergang trifft er Bill und Lois. Sie haben Neuigkeiten düsterer Art: Bei einer Demonstration vor dem WomanCare wurden einige Leute festgenommen, da sie handgreiflich wurden – einer von ihnen war Ed Deepneau, kaum aus der Untersuchungshaft entlassen.
Erneut verschrecken Ralph seltsame visuelle Phänomene: Lois' Finger hinterlassen auf einmal Spuren wie Kondensstreifen in der Luft, Bills und Lois' Fußspuren sind auf dem Asphalt sichtbar. Ralph hält es nicht länger aus: Er sucht eine Apotheke auf und entscheidet sich für das Rite Aid, wo er noch nie Kunde war.
Ralph ist erstaunt über die riesige Auswahl und dankbar, dass Apotheker Joe Wyzer ihn berät. Joe ist ein Fachmann, was Schlaflosigkeit betrifft, da er selbst einst darunter litt und schon zwei Arbeiten darüber verfasst hat. Er rät ihm sofort von allen Medikamenten ab und geht mit ihm einen Kaffee trinken, um sich ausgiebiger mit ihm unterhalten zu können.

Kapitel 5

Joe ist zufrieden, als er erfährt, dass Ralph noch sehr lebhaft träumt, was laut Joe schon einmal ein gutes Zeichen ist. Zudem kennt Joe Fälle, in denen die Patienten kaum noch zu normalem Leben fähig sind, da sie alles vergessen und sich nicht einmal mehr richtig anziehen können – Ralph dürfe sich also (zumindest noch) nicht beklagen.
Letzten Endes gibt Joe Ralph zwei Adressen mit, eine für einen Hypnotiseur, eine für den Akupunktur-Spezialisten Dr. Hong, für den Joe mit Hilfe von Audra ihm auch gleich einen Termin im Oktober aushandeln kann.
Als Ralph wieder auf die Straße tritt, hat er das bislang erstaunlichste Erlebnis seines gesamten Lebens: Die Welt vor ihm erstrahlt in den Auren, die er vorher schon sporadisch wahrgenommen hatte. Jeder Mensch ist betroffen, jedem ist eine andere Farbe oder Farbschattierung zugewiesen. Nachdem Ralph diesem Schauspiel offenmündig eine Zeitlang zuschaut, wird ihm klar, dass diese Auren für die Stimmungen der Personen stehen. Zudem geht von jedem eine Art Verlängerung nach oben aus – Ralph nennt dies spontan Ballonschnüre – und diese verschieden langen Auswüchse spiegeln das Wohlbefinden wider; manche, kränklich aussehende, Personen haben eine ganz schwarze Ballonschnur.
Ralph wird aus dieser Vision gerissen, als ihm auffällt, dass man ihn anstarrt, weil er im Gegenzug Leute angafft. Er versucht sich einzureden, dass er lediglich unter dem Phänomen leidet, vor dem Joe ihm unter dem Namen 'Hyperrealität' gewarnt hatte – durch Übermüdung ausgelöste visuelle Aberrationen. Insgeheim aber fragt er sich, ob die Welt nicht immer so ist, er dies aber erst durch seine Schlaflosigkeit wahrnimmt.
Bei Lois trifft er wieder auf Bill und isst mit ihnen gemeinsam, wobei sie die Nachrichten schauen, wo eine Demonstration vor dem WomanCare Thema Nummer eins ist. Die Demonstranten bewarfen das Gebäude mit Babypuppen, die mit roter Lebensmittelfarbe beschmiert waren. Ed Deepneau, eben auf Kaution freigelassen, wird zusammen mit einem weiteren Aktivisten namens Dan Dalton interviewt, und sowohl Ralph als auch Bill sind erstaunt, wie völlig normal Ed auf einmal wieder wirkt – er trägt seine Argumente sachlich und ohne jeden Anflug von Irrsinn vor.
Ralph beschließt, den anderen erstmals von seinem Erlebnis am Flughafen zu erzählen; als Bill und Lois von den Ausmaßen von Eds Wahnvorstellungen erfahren, bestehen sie darauf, dass Ralph diese Geschichte dem Polizisten Leydecker weiterleitet, was dieser auch sofort macht.
Kaum wieder zu Hause, erhält Ralph ein Telefongespräch – wieder flackern die Auren auf, diesmal ausgehend vom Telefon, das wie verärgert rot pulsiert, und Ralph weiß einfach, dass es Ed sein wird. Tatsächlich ist er es – und er ist wirklich ärgerlich, hat er doch gerade eben einen verstörenden Besuch von Leydecker erhalten. Ed ist wieder so verrückt wie an jenem Tag am Flughafen: Er warnt Ralph nochmals, sich rauszuhalten, da sich laut Ed 'Mächte' und 'Wesenheiten' in Derry aufhielten – Ed warnt Ralph vor allen Dingen vor einem kleinen, kahlen Arzt, was Ralph (nach Eds Gefasel vom Scharlachroten König) als weitere Bestätigung für den Realitätsverlust seines Gesprächspartners abtut.
Einigermaßen beunruhigt ist Ralph allerdings davon, dass Ed von den Auren weiß, nur dass er sie 'Farben' nennt. Ed vermutet nämlich, dass Ralph diese Farben bereits sieht, was Ralph jedoch nicht bestätigen will.

Kapitel 6

Die Handlung macht einen Sprung: Der Sommer vergeht, Ralphs Schlaflosigkeit verlagert sich nach vorne auf 02:15 Uhr.
Am 21. September erhält Ralph eine Postkarte von Helen, die in der Bibliothek von Derry eine Arbeit gefunden hat. Froh über diese gute Nachricht will er sich Bill mitteilen, den er im Stadtpark weinend vorfindet. Er betrauert das Schicksal eines alten Freundes, seines ehemaligen Mentors an der Schule, der jahrelang an Alzheimer litt und nun wohl an einer Lungenentzündung sterben muss.
Nun kommt es zu einem zentralen Moment des Romans, auch wenn Ralph weit davon entfernt ist, dies zu ahnen: Erstmals trifft er auf Patrick Danville. Der kleine Junge ist in Begleitung seiner Mutter und will nach Hause – und ganz plötzlich weiß Ralph Dinge über diesen Jungen: dass er Patrick heißt, dass er im Alter von nur acht Monaten aus seiner Krippe fiel, dass sein Vater Alkoholiker ist und seine Mutter deshalb den Nachhauseweg in die Länge zieht ...
Beinahe hätte Ralph Bill von seinen Auren erzählt, aber glücklicherweise kommt ihm ein Landstreicher dazwischen, dem Ralph ein bisschen Geld gibt. Glücklicherweise deswegen, weil Ralph nur wenige Minuten später einsieht, dass es eine schlechte Idee gewesen wäre, Bill davon zu erzählen, warum auch immer. Stattdessen zeigt er ihm die Postkarte von Helen. Bill reagiert sehr positiv und ist kurzzeitig von seinen eigenen Problemen abgelenkt.
Aus der Zeitung erfährt Ralph die näheren Hintergründe des Zusammenstoßes der beiden Demonstrantengruppen am WomanCare und ist sehr bestürzt, anhand der Photos zu sehen, wie sehr die Menschen dort sich in der Tat hassen. Hätten diese Leute Waffen gehabt, so ist Ralph sich sicher, hätte es sicherlich Tote gegeben.
Er ist jedoch positiv überrascht, als er Besuch bekommt von Helen, ihrer Tochter Natalie und Gretchen Tillbury, die für WomanCare arbeitet. Sie trinken mit ihm eine Tasse Kaffee, wobei Helen noch einmal stolz erzählt, wie sie ihren Job bekam. Natalie ist gegenüber Ralph ungewöhnlich offen – und als die Auren kommen, hat Ralph das unbestimmte Gefühl, dass auch Natalie diese sehen kann. Hat sie nicht eben versucht, nach den Spuren zu fassen, die seine Finger hinterließen?
Helen und Gretchen gehören zu einem Komitee, das den Auftrag hat, Susan Day bei ihrem Auftritt in Derry zu beschützen. Ralph versteht die Sorge – Derry scheint gewalttätige Auseinandersetzungen geradezu anzuziehen: Er erinnert sich an Adrian Mellon, der 1985 einen sinnlosen Tod sterben musste (siehe ES). Traurig aber wahr: Solche Vorsichtsmaßnahmen sind hier wohl notwendig. Es gab auch schon einige – teils absurde – Drohungen gegen Susan Day ... und Ralph wurde offiziell zu einem Zenturion ernannt. Somit steht er auf Ed Deepneaus Abschussliste. Dies ist auch der Grund für Helens Anwesenheit. Sie möchte, dass Ralph eine Waffe besitzt, ein verdünntes Tränengas in einer Spraydose, das er zur Selbstverteidigung bei sich tragen soll.
Ed Deepneau ist mittlerweile entlassen worden, da seine Arbeitgeber nicht bereit waren, ihn in seinem momentanen Zustand länger zu tragen. Ralph berichtet den beiden Frauen von seinem Zusammenstoß mit Ed am Flughafen; daraufhin enthüllen die beiden ihm im Gegenzug, dass sie einen Maulwurf bei den 'Friends of Life' haben, geben aber keine Namen preis. Ralph verspricht den beiden Frauen, dass er die Waffe bei sich tragen wird, obwohl er sich selbst nicht in Gefahr sieht.
Helen meint beim Hinausgehen, dass Ralph bereits besser aussehe, ob er wohl wieder Schlaf fände? Er ist ehrlich und verneint dies. Als die beiden weg sind, stellt er die Dose beiseite, da er sich von dem Wahnsinn in Derry nicht anstecken lassen will.

Kapitel 7

02. Oktober: Ralph hat einen neuen Negativrekord hinter sich, da er um 01.58 Uhr aufgewacht ist. Deshalb ist er nicht sonderlich erfreut, Dorrance Marstellar zu sehen, der vor seiner Wohnung auf Ralph wartet. Dorrance gilt allgemein als wenig intelligent – manche behaupten gar, er sei nur deswegen über 90 geworden, weil er sich in seinem leeren Kopf über nichts Sorgen machen müsse. Ralph selbst ist sich jedoch nicht im Klaren darüber, was er von ihm halten soll.
Dorrance ist hier, um ihm eine Nachricht zu überbringen: Ralph solle sich aus den 'langfristigen Geschäften' raushalten und seinen Termin beim Arzt absagen. Dorrance ist nicht bereit zu sagen, von wem diese Nachricht eigentlich kommt, vielleicht weiß er es in der Tat selbst nicht. Als Ralph insistiert, besteht Dorrance darauf, dass Ralph den Gedichtband, den Dorrance bei sich trägt, einmal liest, insbesondere ein spezielles Gedicht darin. Er drückt Ralph das Buch in die Hand und verschwindet.
Ralph beschließt, Dorrances Tipp nicht anzunehmen – er will seine Schlaflosigkeit unbedingt überwinden und findet, dass der Arzttermin der nächste logische Schritt ist. Trotzdem wirft er einen Blick in das Buch – ihm gefallen die Gedichte tatsächlich, besonders das, welches Dorrance ihn zu lesen auftrug. Er findet darin zwar keine Lösungen, denkt aber, dass es Carolyn gefallen hätte – das bringt ihn wieder zum Weinen.
Am nächsten Tag geht Ralph in die Bibliothek und informiert sich ein wenig über die Traumforschung. Völlig überraschend wird er dort von einem Mann mit einem Messer bedroht, der ihn als Zenturion beleidigt. Ralph erkennt ihn aus der Zeitung – er ist einer der Leute, die zusammen mit Ed protestierten. Während er Ralph leise zischelnd beschimpft, sticht er ihn immer wieder leicht mit der Messerspitze, scheint aber noch Hemmungen zu haben, wirklich zuzustoßen.
Als für Ralph die Auren wiederkommen, wird ihm sofort klar, dass der Mann ernsthaft verrückt ist: Seine Aura ist grün mit schwarzen Streifen. Ralph glaubt aus unerfindlichen Gründen, dass dieses Schwarz von einer Macht außerhalb des Mannes selbst kommt.
Es gelingt Ralph schließlich, in seine rechte Jackentasche zu fassen, wo er die Spraydose spürt – doch er hat keinerlei Erinnerung daran, sie eingepackt zu haben; sein letzter Stand der Dinge war, dass er sie zu Hause abgestellt hatte. Aber er wundert sich nicht lange, lässt sich vom Stuhl fallen und verpasst dem Angreifer einen Sprühstoß ins Gesicht.
Endlich kommt Hilfe: Mike Hanlon (der selbst so seine Erfahrungen mit Angriffen in der Bibliothek hat (siehe auch hier) und ein anderer erkennen in dem Angreifer Charlie Pickering. Die Polizei kommt dazu – wieder ist es John Leydecker. Er lässt Ralph notdürftig versorgen; noch ist Ralph aber (aufgrund von Übelkeit) nicht in der Lage, eine Aussage zu machen. Ralph erfährt, dass Charlie Pickering schon früher aufgefallen war, da er versucht hatte, WomanCare niederzubrennen. Dafür saß er einige Zeit in Juniper Hill ab.
Auch Leydecker findet, dass Ralph um einiges besser aussieht, und um Leydecker einen Gefallen zu tun, gibt er vor, dessen Hausmittel – die Honigwabe – sei genau das Richtige für ihn gewesen. Der Polizist, der den alten Mann für seinen Mut in der Bibliothek bewundert, bringt Ralph nach Hause. Wir erfahren, dass Ralph einst ein Vertreter war und deshalb nun genug hat von Autos. Was er nicht erzählt ist, dass er Angst vor dem Fahren hat, seit es um seine Sehschärfe nicht mehr so gut bestellt ist.
Wieder zu Hause angekommen, sucht Ralph nach der Original-Spraydose, aber natürlich ist da nichts und Ralph muss sich eingestehen, dass die Dose in seiner Tasche diejenige sein muss, die Helen ihm schenkte. Als Ralph in seiner Jackentasche nachschaut, findet er einen Zettel mit einem Zitat aus Dorrances Gedichtbuch. Ralph ist klar: Dorrance ist in sein Appartement eingedrungen und hat die Dose in seine Jackentasche gesteckt. Nun ist Ralph fast soweit, an Hexerei zu glauben – wie sonst hätte Dorrance wissen können, dass Ralph die Dose brauchen würde, beziehungsweise, dass die Dose überhaupt existierte? Somit nimmt Ralph Dorrances Warnung endlich ernst, so ernst, dass er in der Tat seinen Termin beim Akupunkturarzt absagt.

Kapitel 8

Ralph erleidet einen ganz furchtbaren Alptraum: Carolyn ist am Strand bis zum Hals im Sand eingegraben ... und die Flut kommt. Verzweifelt versucht Ralph, sie rechtzeitig auszugraben. Sie warnt ihn, den bevorstehenden Tod ignorierend, nun auch: Er müsse Ausschau halten nach den 'Spuren des weißen Mannes', auch wenn Ralph keine Ahnung hat, was sie damit meinen könnte. Plötzlich platzen aus seiner Frau Kakerlaken heraus – und Ralph erwacht, indem er aus dem Bett fällt ... um 01.48 Uhr: neuer Rekord.
Ralph setzt sich wieder einmal in seinen Sessel und es dauert nicht lange, bis er zwei Männer sieht, die aus dem Haus von May Locher kommen. Die Männer sind sehr seltsam: nur etwa 1.20 groß, wie Ärzte in weiße Kittel gekleidet und kahlköpfig; einer von ihnen trägt ein langes Messer in der Hand. Rasch holt Ralph ein Fernglas und schaut sich das Ganze etwas näher an. Dabei fällt ihm auf, dass Ed bei seinem Drohanruf von diesen Männern erzählt hatte, was ihn erschaudern lässt.
Durch das Fernglas betrachtet, sehen die Fremdlinge noch seltsamer aus: Sie lassen Ralph an Massenproduktion denken, so wenig unterscheiden die beiden sich, haben keine Falten oder einprägsame Gesichtszüge. Sie beunruhigen ihn – doch ihre Aura ist einzigartig: Sie ist strahlend grüngold mit roten, sich bewegenden Flecken ... und die Doktoren haben keine Ballonschnüre. Jetzt erkennt er auch, dass die Waffe, die einer der Ärzte bei sich trägt, kein Messer, sondern eine lange Schere ist.
Ralph überzeugt sich selbst, dass diese Doktoren echt sind – dies ist kein Traum und auch Ed weiß von ihnen. Da sie auf ihre Art bedrohlich aussehen und soeben aus May Lochers Haus kamen, informiert Ralph anonym die Polizei, plötzlich sicher, May liege in Fetzen geschnitten in ihrem Bett.
Als Ralph wieder zum Fenster hinausblickt, sind die beiden Männer verschwunden, aber er sieht Fußspuren, die ihre Auren zurückgelassen haben ... und den Hund Rosalie, der an ihnen schnuppert. Dies sind die Spuren des weißen Mannes, von denen Carolyn sprach und sie sind echt, auch wenn sie vor Ralphs Augen zusehends verblassen.
Die Polizei kommt mit drei Autos, einer der Beamten ist Chris Nell, der Partner von Leydecker. Bald trifft auch ein Krankenwagen ein. Als niemand auf ihr Klingeln und Klopfen reagiert, treten die Polizisten die Tür ein. Es dauert nicht lange, bis sie May Locher auf einer Bahre heraustragen. Sie ist tot – und zum ersten Mal in seinem Leben wünscht Ralph sich, ebenfalls tot zu sein (siehe aber auch hier).

Kapitel 9

Auf dem Polizeirevier von Derry macht Ralph bei John Leydecker seine Aussage über den Überfall von Charlie Pickering; hauptsächlich aber geht es in dem Gespräch darum, wie sehr Leydecker davon genervt ist, dass Susan Days Besuch in seine Zuständigkeit fällt. Zwar kann er mit ihren Ideen grundsätzlich sympathisieren, doch er hasst die Tatsache, dass sie nur kommt und geht – Leydecker aber mit dem Chaos davor und danach konfrontiert wird. In einem im späteren Licht makabren Nebensatz meint Leydecker lakonisch, er hoffe, dafür sorgen zu können, dass ihr Kopf noch an der richtige Stelle sitzt, wenn sie wieder geht.
Die ganze Zeit über möchte Ralph nach May Locher fragen und macht schließlich einen auf Columbo: Als er sich schon zum Gehen abwendet, stellt er noch die entscheidende Frage nach Mays Wohlbefinden. Er ist überaus erleichtert zu erfahren, dass May nicht zerstückelt wurde, möglicherweise aber aus Angst vor dem Eindringling starb; es gilt, die Autopsie abzuwarten. Leydecker ist erstaunlich offen mit Ralph und weiht ihn in die Geheimnisse dieses Falls ein: Türen und Fenster in Lochers Appartement waren von innen verschlossen, ein paar Kleinigkeiten wurden entwendet, viele Wertgegenstände jedoch ignoriert.
Ralph verneint Leydeckers Andeutungen, er könne den anonymen Anruf getätigt haben; Ralph glaubt, seine ganze Geschichte klinge viel zu verrückt. Leydecker, der tatsächlich zuerst auf Ralph als Anrufer getippt hatte, gibt dann auch selbst zu bedenken, dass der Anrufer laut Zentrale jung klang; dieser Einwurf tut dem Polizisten gleich selbst leid, aber Ralph steht zu seinem Alter.
Nach ihrem Gespräch beglückwünscht Leydecker Ralph nochmals für sein gutes Aussehen und die Tatsache, dass er offenbar wieder Schlaf finde.
Am Dienstagmorgen sitzt Ralph ob seiner Schlaflosigkeit bereits um 01.42 Uhr in seinem Stuhl. Dort grübelt er darüber nach, ob er tatsächlich gesehen hatte, wie die kahlköpfigen Ärzte aus Mays Haus kamen, kann sich aber nicht sicher sein. Wie aber sonst ist ihr Auftauchen zu erklären? Sind sie etwa Geister, die durch Türen gleiten können? Er weiß nur eins: Er muss mit jemandem reden oder einfach platzen. Seine Wahl fällt letztlich auf Bill McGovern.

Kapitel 10

Doch der ist gerade unter der Dusche und so unternimmt Ralph einen kurzen Spaziergang, bei dem er erneut von den Auren überrascht wird – in einem bislang nie gekannten Ausmaß.
Wenige, einfach zu verrückte Sachen auslassend, erzählt Ralph seinem alten Freund später alles, was in der letzten Zeit vorgefallen ist. Zwar bereut er dies nach etwa zehn Minuten schon wieder – es klingt alles so furchtbar dämlich, wenn man es ausspricht –, aber Bill nimmt Ralph (scheinbar) ernst: Er ruft May Lochers Bruder an, den er recht gut kennt; so will er auf dem Laufenden bleiben, was die anstehende Autopsie betrifft.
Während Bill zum Telefon geht, kommen die Auren wieder – und erstmals sieht Ralph eine Gestalt, die er bald Arzt Nummer Drei taufen wird. Der kahlköpfige Arzt, der selbst keine Aura hat, springt inmitten einer Mädchengruppe Seil und sieht völlig verrückt aus, dadurch ganz anders als seine zwei Vorgänger. Und dieses Wesen weiß, dass Ralph es sieht, denn es wirft ihm einen wissenden Blick zu. Das Wesen zeigt auf ihn, als wolle es ihn für die Zukunft markieren. (Der Typ singt irre Kehrverse vor sich hin – und erstmals macht King Gebrauch von der Technik, direkte Rede in eckigen Klammern darzustellen, was zum Markenzeichen für die Ärzte werden wird, wann immer sie sich mitteilen.) Ralph stellt schockiert fest, dass dieser Kahlkopf Bills seit langem vermissten Panamahut trägt.
Als Bill vom Telefon zurückkommt, verschwinden die Auren und mit ihnen der Fremdling. Bill seufzt, da er gerade 45 Minuten am Apparat verbracht hat – Ralph ist schockiert, muss aber feststellen, dass Bill recht hat. Er selbst hatte gedacht, etwa fünf Minuten seien vergangen.
Bill berichtet, dass man bereits die Autopsie an May Locher durchgeführt hat, aber nur einen natürlichen Tod feststellen konnte. May soll somit demnächst beigesetzt werden. Ralph ist sehr frustriert, als er herausfinden muss, dass Bill ihm tatsächlich kein Wort glaubt und ihn zu Dr. Litchfield schicken will. Bill ist überzeugt, dass Ralph sich die beiden Männer in einem unbewussten Traum zusammenfantasiert hat.
Es kommt zu einem verbissenen Streit, in dessen Verlauf Ralph aufsteht und einfach geht. Nie in seinem Leben hat er sich so alleine gefühlt.

Zweiter Teil: Die heimliche Stadt

Kapitel 11

Ralph erlebt die Stadt Derry wie unterteilt in mehrere heimliche Städte: Eine davon hat er als Kind durchstreift – er erinnert sich an den Bahnhof an der Neibolt Street und an die Barrens, sowie an den Polizisten Aloysius Nell, den sie immer zu meiden versuchten. Doch es gibt auch eine heimliche Stadt, die nur die Alten kennen; ein Teil davon ist ein Picknickplatz in der Nähe des Flughafens, wo sich diese treffen, hauptsächlich, um gemeinsam Spiele zu spielen und sich noch lebend zurückzumelden.
An diesem Tag, an dem Ralph den Picknickplatz aufsucht, kommt es zwischen den Alten zu einem handfesten Streit wegen Susan Day – tatsächlich gehen zwei ältere Männer fast mit Fäusten aufeinander los. Alle sind sich einig, dass Day sich mit Derry eine schlechte Stadt für ihre Kampagne ausgesucht hat, da hier immer wieder merkwürdige Dinge passieren. Wörtlich genannt wird das mysteriöse Feuer in der Bar Black Spot.
Ralph spricht, nachdem der Streit geschlichtet wurde, mit einem alten Bekannten namens Faye, der ihm mitteilt, dass ein gemeinsamer Freund, Jimmy Vandermeer, im Sterben liegt. Ralph kann kaum glauben, dass er wegen seiner Schlaflosigkeit diesen guten Bekannten völlig vergessen hat, um dessen Krebsleiden er wusste.
Er spricht Faye auf die Zufahrt an, die Ed Deepneau vor einem Jahr benutzte – Faye weiß zu berichten, dass dort SoloTech ihren Sitz hat: eine Flugschule.
Auf dem Weg zurück sieht Ralph Rosalie völlig verängstigt am Straßenrand hocken. Sie zittert am ganzen Leib, doch Ralph kann nicht erkennen, wovor sie solche Angst hat, glaubt aber wegen früherer Erfahrungen mit dem Hund, dass es etwas mit den Auren zu tun haben könnte. Es gelingt Ralph nun erstmals, diese Auren willentlich heraufzubeschwören.
Sofort wird klar, was mit Rosalie los ist: Arzt Nummer Drei ist wieder da, noch immer Bills Panamahut auf dem Kopf, ein rostiges Skalpell in der Hand. Mit durchdringender Stimme ruft er Rosalie (die er Rover nennt) zu sich, offenbar nichts Gutes im Schilde führend. Ralph beschließt spontan, Rosalie zu helfen und tritt zwischen den Hund und den Gnom.
Arzt Nummer Drei ist überrascht; wütend nennt er Ralph "Kurzer" und "Kurzfristiger" und mahnt ihn, er solle sich aus seinen Angelegenheiten raushalten. Ralph bleibt tapfer; mehr noch: Er entdeckt eine neue übernatürliche Kraft in sich, denn er kann mittels eines Karateschlages plötzlich einen blauen Lichtstrahl von sich schleudern, der den Kahlkopf fast erwischt, den aber sonst offenbar niemand bemerkt. Daraufhin bekommt der Arzt einen fast kindischen Anfall und beißt wütend in Bills Hut. Er fühlt sich um den Hund betrogen und schwört Rache – nicht nur an Ralph, sondern auch an seinen Freunden.
Der Arzt verschwindet, und Ralph will Rosalie in den Park folgen. Völlig überraschend trifft er dort auf Lois Chasse, die auf einer Parkbank sitzt und herzzerreißend schluchzt.

Kapitel 12

Ralph, gefangen in seinen eigenen Problemen, muss seinen Horizont erweitern, als er herausfindet, dass tatsächlich auch Lois an Schlaflosigkeit leidet – und das sogar schon länger als Ralph. Auch sie wacht immer ein bisschen früher auf. Dies aber ist nicht der Grund, warum sie hier sitzt und weint. Ralph bohrt ein wenig nach, bis Lois endlich mit der Wahrheit herausplatzt.
Sie war wegen ihrer Probleme bei Dr. Litchfield, der sie hinterging und gleich nach ihrem Termin ihren Sohn in Bangor verständigte und ihm unmissverständlich klarmachte, dass er davon ausging, dass Lois an Senilität leide. Prompt kommen ihr Sohn Harold und seine Frau Janet zu Besuch und präsentieren Lois Broschuren eines besonders guten Alten- und Pflegewohnheims; sie haben dort sogar schon einen Besichtigungstermin vereinbart. Lois ist entsetzt und will davon nichts wissen.
Aber Janet will sich keine Niederlage eingestehen. Sie fragt Lois nach den diamantenen Ohrringen, die sie ihr einst zu Weihnachten geschenkt hatten. Lois ist sich sicher, dass sie in ihrer Schatulle sind, aber dort kann sie sie nicht finden. Ihre gemeinsame Suche bleibt erfolglos – für Janet ein schlagender Beweis dafür, dass die 68-jährige tatsächlich geistig immer mehr abbaut.
Nun geschieht etwas Sonderbares: Lois sieht Janet "in einer wirklich seltsamen Weise", wie sie Ralph später erzählt, dem sofort klar ist, was das bedeutet: Auch Lois sieht die Auren. Und Lois erkennt die Wahrheit: Janet selbst hat die Ohrringe entwendet, eben um Lois zu entblößen. Dies sagt sie auch offen heraus und vertreibt ihren Sohn und seine Frau somit schnell aus dem Haus.
Wie als hätte das Gerede von Auren diese ausgelöst, kommen sie für Ralph zurück – diesmal aber kommt noch mehr: Er sieht Lois' Schwiegertochter vor sich, als stünde sie vor ihm. Er hat Janet noch nie in seinem Leben getroffen und doch weiß er alles über sie, auch private Dinge. Es ist klar: Lois überträgt ihm dieses Wissen, das sie selbst wiederum über die Auren aufgenommen hat, telepathisch. Und Ralph kann es deutlich fühlen: Hier, auf der Parkbank, beginnt er, sich ernsthaft in Lois Chasse zu verlieben.
Ralph spricht Lois auf die Auren an. Lois ist sehr erleichtert, hatte sie doch gedacht, langsam verrückt zu werden und mit ihrem Leiden ganz allein zu sein. Auch sie sieht die Ballonschnüre und nennt die Auren – wie Ed Deepneau – Farben. Doch in einem entscheidenden Punkt unterscheiden sich Lois und Ralph: Lois kann die kahlköpfigen Ärzte nicht wahrnehmen und weiß gar nicht, wovon Ralph redet.
Wie auf ein Stichwort öffnet sich die Tür einer öffentlichen Toilette im Park – und der verrückte Arzt Nummer Drei tritt heraus, sein Skalpell in der Hand.

Kapitel 13

Der Arzt geht direkt auf Rosalie zu und lässt sich diesmal von Ralph nicht stören, den er sogar mit einer rüden Handbewegung verspottet. Ohne selbst zu wissen, was ihn dazu treibt, legt Ralph Lois kurz die Hände auf die Augen, woraufhin diese den Neuankömmling auf einmal auch sehen kann. Das passt dem Doktor jedoch nicht und er wird wieder ausfällig – aber Lois und Ralph sind machtlos, als der Fremde sein perverses Spiel mit Rosalie treibt. Mit dem Skalpell geht er auf das Tier zu, und Ralph erwartet, dass er Rosalie die Kehle durchschneidet. Stattdessen durchtrennt er aber die Ballonschnur.
In einer Szene, die stark an das spätere Buch The Green Mile und John Coffey erinnert, quillt Rosalie daraufhin eine schwarze Masse aus dem Maul, die weder flüssig noch gasförmig ist und sich allmählich um ihren Körper legt wie ein Leichensack. Zufrieden nimmt der Doktor ihr das Halstuch ab, das sie immer trägt und legt es sich selbst um.
Ralph fühlt, dass ihm die Macht, blaue Lichtblitze zu schleudern, (zumindest vorübergehend) abhanden gekommen ist, aber er glaubt, dass Lois ihm helfen kann – er bringt sie dazu, mit ihrem Zeigefinger wie ein Kind auf den Arzt zu zielen und zu feuern. Tatsächlich schießen zwei Blitze hervor. Einer davon trifft den Arzt, was diesem starke Schmerzen zufügt, sodass er sich aus dem Staub macht.
Rosalie stirbt nicht – sie schleppt sich schwach davon, eingesponnen von dem schwarzen Zeug.
Lois und Ralph verabreden sich zum Abendessen – sie müssen reden. Aber Ralph hat einen schrecklichen Gedanken: Bringt er Lois in Gefahr, wenn er sie in diese Geschichte mit reinzieht? Schließlich hat er die Warnung des Arztes Nummer Drei nicht vergessen ... Außerdem ist ihm etwas Furchtbares aufgefallen. Bills Panamahut, Rosalies Halstuch – und war da nicht ein Glitzern an seinen Ohren? Ralph ist sich auf einmal sicher, dass der Arzt die von Janet gestohlenen Diamantohrringe geklaut hat, um sie seiner Sammlung von Souvenirs hinzuzufügen.
Dennoch beschließt er, sich Lois mitzuteilen und erzählt ihr bei ihr zu Hause alles, was ihm zugestoßen ist. Zu seiner großen Erleichterung glaubt sie ihm jedes Wort. Er ist im Gegenzug geschockt zu erfahren, dass Lois die Auren bereits seit letztem Sommer sieht, hatte er doch geglaubt, sie durch und durch zu kennen. Für Lois läuft alles auf zwei große Fragen heraus: Woher kommt diese neue Gabe? Und vielleicht noch wichtiger: Wozu ist sie gut?
Sie selbst geht davon aus, dass sie beide mit ihren bisherigen Erlebnissen auf etwas Größeres vorbereitet werden. Sie kommen auch auf Dorrance zu sprechen. Lois vermutet, dass auch er die Auren sieht und von jemandem den Auftrag bekommen hat, Ralph die Spraydose zuzuspielen. Die Implikationen machen Ralph Angst, denn dann ginge es hier um Wesen, die in die Zukunft blicken können und wissen, was wie wo und warum geschieht. Er glaubt zwar, dass die Existenz solcher Wesen möglich ist, findet die Vorstellung aber beängstigend, von ihnen entdeckt worden zu sein.
Sie verschieben ihr Gespräch auf später am Abend, weil Lois zum Pokerspielen nach Ludlow gehen möchte. Ralph will sie aus Derry heraushaben und ist dankbar dafür, dass sie geht – er weiß nicht warum, glaubt aber, dass Arzt Nummer Drei ihr nur in Derry gefährlich werden kann. Und wegen des Souvenirs hält Ralph Lois für markiert, ebenso wie Bill. Ralph beschließt, sich mit Bill zu versöhnen.


V E Artikel über Schlaflos
RomanInhaltsangabe (Teil I, Teil II) • VerfilmungRezensionen (Roman, Original-Hörbuch) • Verknüpfungen • Coverpage
Charaktere: Ralph RobertsLois ChasseScharlachroter KönigKlotho, Lachesis und AtroposPatrick DanvilleEd DeepneauHelen DeepneauNatalie DeepneauFamilie ApplebaumCarolyn RobertsJoe WyzerDorrance MarstellarSusan DayCharlie PickeringMike HanlonChris NellMay LocherSteve OffenbachCarl LitchfieldJanet ChasseJimmy VandermeerRosalieBill McGovernTrigger VachonGretchen TillburyDavid WilbertZoëJohn LeydeckerSonia Danville
Schauplätze: DerryJuniper HillRite AidDer Dunkle TurmWomanCareDerry HomeHigh RidgeBürgerzentrum von Derry
Sonstiges: Hausmittel gegen SchlaflosigkeitRalph Roberts' SchlaflosigkeitAtropos' SouvenirsBallonschnüreDie vier KonstantenKa-TetDerry: Der Sturm von 1985