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Der Mann, der niemandem die Hand geben wollte: Inhaltsangabe

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Inhaltsangabe zu Der Mann, der niemandem die Hand geben wollte

Stephen Kings Kurzgeschichte Der Mann, der niemandem die Hand geben wollte ist nicht weiter unterteilt; die hier zu findenden Überschriften dienen somit der Orientierung des Lesers, sind aber nicht von King intendiert.

Im Club: Eine kalte Winternacht

Eine kalte Winternacht in New York City. Wir befinden uns im Club, wo Butler Stevens gerade Getränke serviert und die ganze gedämpfte Stimmung darauf hindeutet, dass gleich jemand eine Geschichte zum Besten geben wird – das Erzählen von Geschichten ist schließlich das Herzstück des Clubs, dessen Motto lautet: Es kommt auf die Geschichte an, nicht auf den Erzähler.
Und in der Tat: In Anwesenheit anderer Clubmitglieder (unter anderem ist auch David Adley da, der Ich-Erzähler aus Atemtechnik, weiterhin ein Mann, der uns diese Rahmenhandlung erzählt, jedoch namentlich nie genannt wird) ist es an George Gregson, von einem Erlebnis zu berichten, das sich 1919 zutrug, als er selbst gerade aus dem Krieg zurückkehrte – und er Henry Brower in eben diesem Club kennen lernte ...

George Gregsons Geschichte

Henry Browers Fetisch

1919: George ist völlig am Ende, denn der Kriegsrückkehrer muss nicht nur seine schrecklichen Erlebnisse verarbeiten, sondern auch über den Tod seiner gerade einmal 19-jährigen Geliebten Rosalie wegkommen, die der Grippe erlag. George findet nur wenige Dinge, die ihn ablenken können und stürzt sich auf den Alkohol und das Kartenspielen – eine Kombination, der man im Club am bequemsten frönen kann.
An jenem Tag, an dem George Henry Browers Bekanntschaft macht, sieht es aber düster aus, denn man scheint keinen vierten Spieler zum Poker auftreiben zu können. Da meldet Brower sich zu Wort, ein Mann, der sich die ganze Zeit über hinter einer Tageszeitung verborgen hatte und den George noch nie zuvor hier gesehen hat. Er beschreibt ihn später als jungen Mann mit einem alten Gesicht – Brower wirkt, als hätte er schon Dinge gesehen und erlebt, die sich die Anderen nicht einmal vorstellen können.
Henry Brower bietet sich als Spieler an, und Jason Davidson, ein alter Club-Stammkunde, will ihn freundlich per Handschlag in ihrer Runde begrüßen, als etwas sehr Merkwürdiges passiert: Henry zieht seine Hände zurück als habe er sich verbrannt und verweigert den Handschlag. Beschämt gesteht er, dass er einen Fetisch hat: Er schüttelt niemals jemandem die Hand. Diese Phobie komme aus seiner Zeit in Bombay, wo er soviel Probleme mit Keimen und Seuchen hatte, dass er fürs Leben gezeichnet ist.
Davidson ist erst brüskiert, fasst sich aber schnell wieder und akzeptiert die Zurückweisung wie ein Gentleman. Er holt die anderen Spieler und teilt ihnen vorab vom Fetisch des Neulings mit, sodass es zu keiner weiteren peinlichen Situation kommen muss, als die Männer sich gemeinsam an einem Tisch niederlassen und das Spiel aufnehmen.
Brower erweist sich als exzellenter Pokerspieler – es ist ein Zeichen für sein Können, dass er trotz sehr schlechter Karten Gewinn und Verlust etwa ausgeglichen gestalten kann. George fällt auf, dass Brower immer wieder zurückzuckt, wenn ihm jemand zu nahe kommt und dass er nach einem Sieg immer nur dann nach dem gewonnenen Einsatz langt, wenn er sich sicher sein kann, dass niemand mehr seine Hände in der Nähe des Geldes hat.

Brower verzweifelt

Das letzte Spiel des Abends wird zum spannendsten, längsten und teuersten. Brower scheint gekonnt zu bluffen, gewinnt aber tatsächlich mit einem Straight Flush. Die Atmosphäre ist derart angespannt gewesen und löst sich nun fast explosiv, sodass Davidson, obwohl er soeben eine beträchtliche Geldsumme verloren hat, nicht anders kann, als Brower überschwänglich zu gratulieren: Er packt seine Hand und schüttelt sie begeistert.
Brower fährt wie elektrisiert zurück, springt auf und weicht entsetzt zurück. Davidson entschuldigt sich, hat er doch den Fetisch des Neulings in seinem Enthusiasmus völlig vergessen. Brower wirkt völlig verzweifelt und brabbelt scheinbar zusammenhanglos: "Die Zündung ... ich habe die Zündung nicht ausgeschaltet ... o mein Gott, es tut mir ja so leid!" Immer wieder beteuernd, dass er gar nicht erst hätte herkommen dürfen, flieht er aus dem Club.
George rennt ihm hinterher und konfrontiert ihn auf der Straße. Er entschuldigt sich für Davidsons Ausrutscher und bittet ihn zurückzukommen – schließlich wartet drinnen noch sein Geld. Brower aber tut etwas Seltsames: Noch immer völlig aufgelöst spricht er mit einem streunenden Hund, den er anlockt und ihm – mit fast so etwas wie Wahnsinn in den Augen – eine Pfote schüttelt.
Einem verwirrten George gelingt es dennoch, Brower wieder für seinen Gewinn zu interessieren. Schnell eilt George zurück in den Club und sammelt das Geld ein ... doch als er wieder nach draußen kommt ist Brower verschwunden. George wird ihn nie mehr wieder sehen – doch er sieht den Hund, den Streuner, der dort tot auf der Straße liegt.

Browers Fluch

Die Kartenspieler sind sich einig: Spielschulden sind Ehrenschulden, und Brower soll sein Geld erhalten. Davidson ist untröstlich über seinen Ausrutscher und verlässt den Club hängenden Hauptes, George jedoch macht sich auf die Suche nach dem mysteriösen Henry. Um ihn zu finden, spricht er den damaligen Butler des Clubs an. Es handelt sich hierbei, wie Stevens dem erzählenden George versichert, um Stevens' Großvater, der laut George eine unheimliche Ähnlichkeit mit seinem Enkel hat.
Stevens' Großvater ist es, der George an Raymond Greer verweist. Jeder Neuling im Club braucht einen Bürgen – und Greer bürgte einst für Brower. Greer arbeitet für die Handelskommission und weiß George eine verrückte Geschichte zu erzählen: Brower, der auch für die Handelskommission arbeitet, verbrachte ein Jahr geschäftlich in Bombay, wo er sich mit verschiedenen Geschäftsleuten traf und Beziehungen knüpfte.
Brower fand besonderen Gefallen daran (Greer bezeichnet es als "kindliches Vergnügen"), mit seinem Wagen, einem A-Ford, durch die Straßen zu fahren – Autos waren damals dort nahezu unbekannt und erregten großes Aufsehen. Brower genoss das atemlose Starren der Einwohner und die Kinder, die in Scharen dem angeblich von einem Drachen angetriebenen Fahrzeug hinterher rannten.
Eines schicksalhaften Tages war Brower zum Essen eingeladen und vergaß beim Abstellen des Autos, die Zündung abzustellen (was bei den damaligen Modellen noch nötig war). Ausgerechnet an diesem Tag wagte sich ein besonders mutiger Junge unter den ehrfürchtigen Blicken seiner Freunde in das Innere des Wagens und spielte todesmutig mit dem Rückspiegel und dem Lenkrad herum – bis er versehentlich den Anlasserknopf drückte. Der noch warme Motor sprang sofort an ... und durch eine Verkettung unglücklicher Ereignisse gewann das Auto schnell an Fahrt, raste einen Abhang hinunter, prallte gegen eine Steinmauer und explodierte.
Kurz darauf suchte der Vater des verstorbenen Kindes, ein in seinem Dorf heiliger Mann, Brower auf, warf ihm ein totes Huhn entgegen und verfluchte ihn: Alles Lebende, was er mit seinen Händen fortan berührte, sollte sterben. Brower, der noch immer völlig durch den Wind ist wegen des von ihm mitverschuldeten Todesfalles, glaubt dem Alten jedes Wort (und scheint in keiner Sekunde daran zu denken, sich mit Handschuhen gegen den Fluch abzusichern (siehe auch hier)).

Zwei Leichen

Kaum verlässt George Raymond Greer, als man ihn zu Davidsons Wohnung bestellt – Davidson ist in der Nacht gestorben; er war gerade einmal 22 Jahre alt. Thrombose der Herzkranzgefäße – so lautet die offizielle Todesursache. Ein ganz verstörter George will Davidsons Ableben nervös dem Zufall zuschreiben. Doch seine Leidenschaft ist geweckt, und er will Brower unbedingt finden.
Es beginnt eine tagelange Suche, die schließlich in einer billigen Absteige endet, wo der Wirt und Vermieter George gegen gute Bezahlung verrät, was er über Brower weiß. Ja, er hat hier gewohnt, doch mittlerweile ist er umgezogen – auf den Friedhof, wie der Wirt hämisch lachend verkündet. Brower, so scheint es, hat sich das Leben genommen, das aber auf eine Weise, die selbst den erfahrenen Wirt aus der Fassung brachte:
   
Der Mann, der niemandem die Hand geben wollte: Inhaltsangabe
Er ist der einzige, den ich je gesehen habe, der gestorben ist, während er sich selbst die Hand schüttelte.
   
Der Mann, der niemandem die Hand geben wollte: Inhaltsangabe

Im Club: Das Muttermal

George Gregsons Geschichte ist erzählt, schnell löst sich die Gesellschaft auf. Als Stevens George seinen Mantel reicht, merkt George nochmals an, wie ähnlich Stevens seinem eigenen Großvater sieht – und jetzt fällt George sogar auf, dass beide an derselben Stelle im Gesicht ein kleines Muttermal haben (im Deutschen allerdings ein Grübchen, siehe auch hier)).
Stevens sagt dazu nichts, lächelt nur geheimnisvoll, als sich die Männer nach und nach verabschieden.


V E Artikel über Der Mann, der niemandem die Hand geben wollte
KurzgeschichteKurzgeschichtensammlungInhaltsangabeRezension
Charaktere: David AdleyPeter AndrewsDarrel BakerHenry BrowerJason DavidsonErzählerAndrew FrenchRaymond GreerGeorge GregsonJohanssenEmlyn McCarronGeorge OxleyRosalieStevensJack Wilden
Schauplätze: Club, New York City
Sonstiges: Club-MitgliederGeschichten in Club 2491919
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