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Der Turm: Inhaltsangabe (Teil III)

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Inhaltsangabe zu Der Turm (Teil III)

Zu Teil I der Inhaltsangabe geht es hier entlang.
Zu Teil II der Inhaltsangabe geht es hier entlang.

Stephen Kings Roman Der Turm ist unterteilt in 5 Teile, 32 Kapitel, einen Epilog und eine Koda. Dieser dritte Teil der Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel ab Teil 4.

Teil Vier: Die weißen Lande von Empathica DANDELO

Kapitel 1: Das Lebewesen unter dem Schloss

In Fedic, genauer gesagt in Richard P. Sayres ehemaligem Büro, finden Roland und Susannah zwei äußerst eindrucksvolle Gemälde an der Wand. Sie stammen – wie die Signatur beweist – von Patrick Danville, und von ihm hat Roland erst kürzlich von Nancy Deepneau gehört.
Eines der Bilder zeigt deutlich Mordred und ein totes Pferd. Doch ist es das andere, das die beiden völlig in ihren Bann zieht: Es ist der Dunkle Turm selbst; er ist so lebensecht gemalt, dass Roland davon ausgeht, dass Patrick ihn wirklich vor sich hatte, als er dieses Kunstwerk schuf (wie sich zeigen wird, ist es ein Bild aus der Zukunft, das Patrick noch gar nicht gemalt hat). Roland ist am meisten fasziniert von zwei roten Augen – offenbar der auf einem Balkon gefangene Scharlachrote König.
Der Balken gibt die Richtung vor, in die sie gehen müssen: Sie müssen das Schloss Discordia passieren, um zum Dunklen Turm zu gelangen. Nun weiß Susannah aber, dass auf der jenseitigen Seite eine Schlucht auf sie wartet; aber sie weiß auch von einem unterirdischen Gang, von dem ihr einst Mia beim Flitzen erzählte. Dort allerdings sollen Monster lauern. Für diesen beschwerlichen Gang rüsten sie sich nun in Fedic aus.
Etwas Unaussprechliches verfolgt die Reisenden
Susannah, die einen sehr lebhaften Traum hat von Eddie und Jake (sie wird von ihnen erneut vor Dandelo gewarnt) ist mittlerweile auf einem moralischen Tiefpunkt angelangt. Nach dem Tod ihres Mannes und des lieb gewonnenen Kindes ist sie sich sicher, dass es nicht weiter bergab gehen kann – selbst das Erreichen des Turms ist zu einer Belanglosigkeit verkommen. Es hebt ihre Stimmung nicht gerade, dass Roland schon wieder eine Trageausrüstung gebastelt hat, um sie auf seinem Rücken transportieren zu können.
In den unterirdischen Gängen finden sie einige Türen, die Besuche in der (düsteren) Geschichte von Susannahs Welt ermöglichen: Eine Tür führt zu Lincolns Ermordung, eine andere etwa in den Circus Maximus zur Zeit der Gladiatorenkämpfe.
Als sie "ihren" Gang gefunden haben, dauert es nicht lange, bis in der undurchdringlichen Finsternis ein unaussprechliches Wesen ihre Fährte aufgenommen hat und sie verfolgt; möglicherweise ist dieses Monster direkt aus dem Flitzerdunkel hierher gelangt. Sie basteln sich einige Behelfsfackeln und können das Ungeheuer lange genug in Schach halten, um endlich wieder ans Tageslicht gelangen zu können.

Kapitel 2: Auf der Ödland-Prachtstraße

Bei einem ehemaligen Wachposten statten sie sich mit Dosennahrung aus und ziehen weiter. Aber sie haben eines nicht berücksichtigt: die klamme Kälte. Sie ist nicht schlimm genug, um sie bei ihrer endlos scheinenden Wanderung durch das so genannte Ödland zu töten, doch zehrt die Tatsache, dass sie nie richtig warm werden, sehr an ihrer Psyche. Roland weiß: "Über längere Zeit hinweg ist im Leben kaum etwas so entmutigend wie lang anhaltende Kälte – vielleicht nicht streng genug, um zu töten, aber ständig da, um einem Stück für Stück Energie und Willenskraft und Körperfett zu rauben."
Susannah kommt dabei nicht darüber hinweg, wie wenig es bedürfte, um sie warm zu halten: Ein Pulli und ein Paar Handschuhe – schon wären die Probleme gelöst. Sie ertappt sich sogar dabei, Oy neidisch zu beäugen und zu überlegen, ob sie sein Fell nutzen könnte ...
Eines Abends kommen sie auf Rolands neue Uhr zu sprechen (das Geschenk der Tet Corporation), und Roland demonstriert sein ihm von Cort antrainiertes Zeitgefühl: Er schließt für exakt eine Minute die Augen und weiß, wann diese Minute verstrichen ist. Er versichert ihr, auch zu wissen, wann exakt eine Stunde vergangen ist – dies gehört zur Ausbildung eines Revolvermanns.
Irgendwie vergeht ein ganzer erbärmlicher Monat – bis sie endlich das Schloss des Scharlachroten Königs, Le Casse Roi Russe, in einen Berg hineingebaut vor sich auftauchen sehen.

Kapitel 3: Das Schloss des Scharlachroten Königs

Poster aus Susannahs Welt (es handelt sich um Wahlposter der Präsidentenwahl Kennedy gegen Nixon) begrüßen sie, und Roland zeigt reges Interesse an demokratischer Politik. Schließlich, als sie schon am Schloss angelangt sind, grüßt sie ein Plakat persönlich und namentlich – auch Oy ist nicht vergessen.
Auch ein Empfangskomitee ist da: Ein Drilling, der exakt so aussieht wie der Schriftsteller Stephen King, erscheint; einer von ihnen mit einem kleinen Korb. Sie stellen sich vor mit den unwirklich klingenden Namen Femalo, Famelo und Fimelo und behaupten, sie seien Uffis, also Gestaltwandler – oder vielmehr ein Gestaltwandler mit drei einzelnen Körpern. Sie allein, ehemals zur Belustigung des Königs engagiert, sind zurückgeblieben, nachdem der Scharlachrote König (sie nennen ihn Los) zum Dunklen Turm aufgebrochen ist.
Los sah den Sieg der Revolvermänner in Algul Siento in einer seiner sechs Glaskugeln und wurde darüber verrückt. Der äußerst brutale König richtete unter seiner Gefolgschaft ein Gemetzel an und verschwand dann auf seinem Pferd. Zuvor jedoch verschlang er einen angespitzten Löffel (so sah es eine Prophezeiung, die Roland kennt, voraus) und ist nun ein Untoter – wie genau er dazu wurde, kann jedoch niemand verstehen.
Die Drillinge gehen davon aus, dass Los auf dem Balkon festsitzt, weil ihm ein Sigul fehlt, um ganz nach oben zu steigen; Roland aber würde ihm seine mächtigen Revolver bringen – dies müsse er auf jeden Fall vermeiden. Roland tut dies ab: Erst einmal müsste ihm jemand die Waffen wegnehmen. Doch die drei insistieren: Es ist nicht Rolands Mission, zum Turm zu gelangen, sondern das Universum zu retten ... und dies habe er mit der Rettung der Balken bereits vollbracht. Roland aber muss einfach zum Turm, das hat er sich selbst hoch und heilig versprochen.
Endlich lenken die drei ein und bieten den Wanderern Essen, Trinken und Kleidung für ihren weiteren Weg. Doch Roland hat Susannah vorgewarnt, dass sie in Versuchung geführt werden könnten. Sie lehnen ab, was die Uffis so wütend macht, dass die Wahrheit schnell auffliegt: In den Körben sind in Wirklichkeit Leichenteile und Schlagen, sowie darunter versteckte Waffen, doch zwei der Uffis werden von Roland und Susannah sofort ermordet, als sie zu diesen greifen wollen.
Jetzt enthüllt sich der wahre Charakter des Gestaltwandlers, denn er hat sie nur mit Glammer getäuscht: Er ist nur ein alter Hume namens Rando Thoughtful, ein ehemaliger Minister des Königs. Roland lässt ihn leben, sodass er Mordred ausrichten kann, dass Roland seinen "Sohn" töten wird, wenn er ihnen noch weiter folgt. Rando warnt ihn: Was er ihm über den König auf dem Balkon sagte, stimmt und Los hat dort oben auch ein ganzes Waffenarsenal, inklusive Schnaatze – jede Annäherung an den Turm wäre mit Rolands sicherem Tod verbunden.
Sie ziehen weiter und hören bald hinter sich die Schreie des Humes: Mordred, ein hagerer, ausgezehrter Junge, den man mittlerweile auf etwa 9 Jahre schätzen könnte, hat ihn erwischt und dafür bestraft, dass er die Revolvermänner nicht töten oder wenigstens aufhalten konnte. Rolands Warnung interessiert Mordred nicht. Er hetzt Krähen auf Rando, die ihn in Stücke hacken und Mordred in seiner Spinnengestalt zum Fraß vorwerfen.
Susannah hat einen Pickel am Mund, den sie nach einer Weile für einen "Bluttumor" hält; Roland solle sich darauf einstellen, ihn mit seinem Messer zu entfernen, bevor er sich weiter nach innen ausbreitet. Dies sagt sie ihm, während sie sich endlich an einem Feuer aufwärmen können.

Kapitel 4: Felle

Danach verbringen sie drei Nächte ohne Feuer – die letzte davon ist die längste und schrecklichste in Susannahs gesamtem Leben. Selbst Roland ist nicht gegen die Übel dieses vergifteten Landes gefeit (Susannahs Bluttumor und die starken Verunreinigungen, die Pimli Prentiss erleben musste, sind nur zwei weitere Beispiele für die teuflischen Auswirkungen dieser Atmosphäre) und entwickelt einen starken Husten. Auch Mordred leidet – er zusätzlich, weil er von Selbstmitleid zerfressen ist und Roland und Susannah dafür hasst, dass sie wenigstens einander haben, um sich ein wenig zu wärmen.
Schließlich erlegen Susannah und Roland eine ganze Herde Hirsche und Rehe, und Susannah erlebt und genießt wieder einmal das erhebende Gefühl, ein Revolvermann zu sein. Roland überrascht Susannah einmal mehr mit seiner fundierten Kenntnis über das Zerlegen der Tiere und das Nutzen ihrer Körper. In einem Ritual bedankt er sich bei den getöteten Tieren für ihre zukünftige Verwendung, dann fertigt er mit Susannahs Hilfe über drei Tage hinweg Kleidung aus den Fellen und – wie sich herausstellt höchst effektive – Medizin gegen seinen Husten aus ihren rohen Nieren.

Kapitel 5: Joe Collins aus der Odd's Lane

Ein Foto zieht Roland und Susannah in seinen Bann.
Drei Wochen vergehen.
Alles ist komplett zugeschneit; erst als Susannah Roland ein paar Schneeschuhe macht, geht es etwas schneller voran. Mordred indes fällt zu Rolands Überzeugung immer weiter zurück, kämpft gegen Hunger und – da er schließlich keine Streichhölzer hat – Kälte. Letztendlich – sie können es kaum fassen – kommen sie an ein kleines Dorf im sie umgebenden Weiß; an einer Kreuzung finden sie die Straßennamen Odd's Lane (das 's sieht wie dazugemalt aus) und ... Tower Road.
Noch bevor sie sich entscheiden können, ob sie hier etwas verweilen, geht eine Tür auf und ein alter, gutmütiger, sich als äußerst amüsant erweisender Zeitgenosse kommt hervor. Er stellt sich als Joe Collins vor und hat Kenntnis von New York City, da er selbst vor langer Zeit aus Amerika hierher kam. Er ist völlig baff, als Roland sich vorstellt, da Joe schon seit Urzeiten nichts mehr von Gilead gehört hat. Und ihm gegenüber spricht Oy endlich wieder, als er Joe seinen Namen nennt.
Bevor sie in Joes Hütte gehen, werden sie von dessen Pferd Lippy begrüßt, und Susannah denkt sich insgeheim, dass sie noch nie einen so hässlichen Vierbeiner gesehen hat: Das Tier ist auf beiden Augen blind, hat ein verfilztes Fell und ist ein wandelndes Gerippe. Susannah ist froh, als sie die Hütte betreten, die sehr anheimelnd wirkt.
Joe muss sich hier nicht alleine durchschlagen: Er hat einen Roboter namens Stotter-Bill (der Querverweis auf Bill Denbrough aus ES ist nicht von der Hand zu weisen), der ihm aushilft und der wie alle Maschinen langsam dem Ende seiner Funktionstüchtigkeit entgegengeht – daher das Stottern. Doch Susannah und Roland haben sehr schnell nur noch für eines Augen: An der Wand hängt ein Polaroidfoto. Ein Foto vom Dunklen Turm.
Beide sind völlig fasziniert, erst recht, als Joe ihnen sagt, dass er selbst das Foto geschossen hat und dass der Turm nicht einmal mehr drei Wochen von hier entfernt ist. Da sich draußen ein Sturm zusammenbraut, der sie wohl für einige Tage zur Untätigkeit zwingen wird, können sie nicht gleich los – aber nie war Roland seinem Ziel so greifbar nahe.
Nach dem besten Essen, das Susannah in dieser Welt jemals zu sich nahm, erzählt Joe ihnen seine Lebensgeschichte als Komiker auf Tournee. Susannah wird dabei das Gefühl nicht los, das dieser ganze Lebenslauf frei erfunden ist und ist aus unerfindlichen Gründen nicht bereit, alles für bare Münze zu nehmen. Dass Joe sich jedoch hier während eines Sturms einigelte, als draußen der Scharlachrote König vorbeizog – das glaubt sie ihm unbenommen.
Immer wieder glaubt Susannah, über den Wind schwache Schreie zu vernehmen. Mutmaßt sie anfangs noch, sie könnten von einem in der Kälte erfrierenden Mordred stammen, kommt sie immer mehr zu der Überzeugung, dass dies aus Joes Haus kommt – ist hier etwa jemand gefangen? Bevor sie sich dieser beunruhigenden Idee widmen kann, gibt Joe ihnen eine Kostprobe seinen komödiantischen Talents – und obwohl seine Witze schal und teils alt sind, bricht Roland in schallendes Gelächter aus, das auch Susannah ansteckt. Bald halten sie beide sich die Bäuche vor Lachen ... und Susannah kommt erst wieder zu sich, als sie eher zufällig an ihren Pickel kommt, der aufplatzt und stark schmerzt.
Schnell zieht sie sich ins Badezimmer zurück – und dort macht sie eine atemberaubende Entdeckung. Da liegt ein Zettel mit einer Nachricht für sie:
Entspann dich! Hier kommt der
Deus ex machina
Odd's Lane
Odd Lane
Dreh dies erst um, wenn du darüber nachgedacht hast.
Susannah versteht nichts – und die Rückseite enthält auch nur den Hinweis auf eine weitere Botschaft, die im Medizinschränkchen versteckt sei. Aber sie will die Warnung ernst nehmen und darüber nachdenken (Die Frage, warum Stephen King, der Autor des Zettels, nicht einfach sagt, was er will, kommt ihr gar nicht). Schließlich fällt ihr Blick auf das offenbar handschriftlich hinzugefügte 's ... und endlich fällt der Groschen, als sich Odd Lane als Anagramm erweist für Dandelo.

Kapitel 6: Patrick Danville

Als Susannah zurück ins Wohnzimmer stürmt, liegt Roland vor Lachen keuchend am Boden, und der über ihn gebeugte Dandelo sieht um zehn Jahre jünger aus, da er sich offenbar von den Emotionen des Revolvermanns ernährt hat. Susannah greift Dandelo mit bloßen Händen an, bis sie an Rolands Revolver kommt und das Wesen erschießen kann, das man wohl zu Kings Außenseitern zählen kann.
Roland kommt endlich wieder zu sich und entschuldigt sich – zu Susannahs Entsetzen – bei ihr für seine Nachlässigkeit, da er sich von Dandelos Glammer hat täuschen lassen. Danach zeigt sie ihm Kings Zettel und sie finden gemeinsam im Medizinschränkchen dessen Inspiration, das (übrigens im Anhang von Der Turm in Gänze abgedruckte) Gedicht "Herr Roland kam zum finstren Turm" von Robert Browning. Sie analysieren die von King eingekreisten Strophen und erkennen sich und Teile ihrer Reise eindeutig wieder – gleich die erste Strophe berichtet von dem eben geschehenen Zusammentreffen mit Dandelo (Näheres zum Gedicht und der Interpretation hier).
Erneut hören sie unten jemanden schreien und gehen endlich dem Geräusch nach. In einem chaotischen Kellergewölbe finden sie Patrick Danville in einer Behelfszelle. Der Junge – sie schätzen ihn auf etwa 17 – ist völlig abgemagert, hat verfilzte, schulterlange Haare und kann nur Gänsehaut erregende, vogelgleiche Geräusche von sich geben ... Dandelo hat ihm vor langer Zeit die Zunge aus dem Mund gerissen. Susannah muss bei seinem Anblick an die grausamen Fotos der Überlebenden von Konzentrationslagern denken. Sie befreien Patrick, der ihnen mit Händen und Füßen zu verstehen gibt, dass Dandelo ihn immer wieder zum Lachen und Weinen brachte, um sich von seinen Emotionen zu ernähren.
Der Sturm wütet drei Tage und zwei Nächte; als er vorbei ist, kommt ihnen Lippy entgegen gewankt, und Roland erledigt das miserable Pferd mit einem Kopfschuss. Sie stellen fest, dass Dandelo Patricks größtes Talent kannte und ihn damit bei Laune hielt, dass er ihn immer wieder einmal zeichnen ließ – sie finden Zeichenblöcke und Bleistifte, die Patrick gierig an sich reißt. Erstaunt stellt Susannah fest, dass von sämtlichen Bleistiften die Radiergummis entfernt und separat verwahrt wurden. Sie nimmt sie an sich, sagt Patrick jedoch nichts davon.
Er benutzt die Blöcke, um ihnen Stationen seiner Haft zu zeigen – sein zeichnerisches Talent ist geradezu unheimlich, seine atemberaubend schnell entstehenden Werke faszinierend lebensecht.
Als sie endlich weiterziehen können, treffen sie auf den Roboter Stotter-Bill, der sich – nach den negativen Erfahrungen mit den verräterischen Maschinen Andy und Nigel – endlich als freundlicher und hilfsbereiter Roboter erweist. Er grüßt Patrick respektvoll als Sohn von Sonia und begleitet sie ein Stück die Tower Road entlang.
Mordred ist natürlich noch immer hinter ihnen her. Kaum dass sie weiter gezogen sind, frisst er sich an Konserven satt – und an etwas, was hier noch nicht explizit genannt wird. Als er selbst wieder weiterzieht, gleicht er einem jungen Mann von etwa 20 Jahren.

Teil Fünf: Das Scharlachrote Feld der Can'-Ka No Rey

Kapitel 1: Der Abszess und die Tür (Adieu, meine Liebe)

Aufgrund seiner Programmierung kann Bill (Roland hat ihm befohlen, sein Stottern zu reparieren, was Dandelo ihm verwährt hatte) ihnen nur eineinhalb Tage lang, bis zum territorialen Außenposten 19, folgen, wobei er sie mit Musik aus seinen acht Lautsprechern unterhält.
Dort bietet er ihnen fahrbare Untersätze an, doch Roland lehnt nach einer kurzen Überlegung ab: Er will den Turm zu Fuß erreichen und braucht noch die so gewonnene Zeit, um sich geistig darauf vorzubereiten, ihn endlich zu sehen. Allerdings akzeptiert er einen Handkarren, mit dem er weitere Vorräte und – wenn der schwache Patrick nicht mehr weiter kann – ihren neuen Gefährten ziehen kann. Sie verabschieden sich von Bill (Susannah umarmt ihn gar freundschaftlich) und machen sich auf ihre letzte Etappe.
Doch etwas geschieht mit Susannah. Nicht nur, dass ihr Bluttumor immer mehr schmerzt; sie bekommt immer häufiger Weinkrämpfe, die sie vor den anderen zu verbergen sucht und wird von Träumen von Eddie und Jake heimgesucht. Heimgesucht deshalb, weil sie spürt, dass die beiden ihr etwas sehr Wichtiges mitteilen wollen, das sie einfach nicht zu begreifen scheint. Aber eins wird ihr immer klarer: Es ist nicht ihre Bestimmung, den Dunklen Turm zu erreichen. Warum auch immer und wie auch immer, sie muss vorher aus dieser Welt verschwinden, selbst wenn sie nicht begreifen kann, weshalb dem so sein sollte.
Sie vertraut sich Roland an: Sie glaubt, sie müsse eine Tür finden, die aus dieser Welt führt: "Sollte ich noch bei dir sein, Roland, wenn du den Turm siehst, dann ist irgendwas gewaltig schief gegangen" (Unterkapitel 12). Roland ist verwirrt, rät ihr aber – natürlich – ihre Sorgen Ka zu überlassen.
In jener Nacht lässt sie sich von Patrick zeichnen, wobei ihren ganzen Körper ein seltsames Kribbeln durchläuft. Das Ergebnis ist phantastisch, ein Porträt, das Susannah mehr als schmeichelt und das alle Liebe ausstrahlt, die Patrick seiner Befreierin entgegenbringt. Es stört sie aber, dass er auch ihren Pickel mit gemalt hat ... und auf einmal fällt ihr alles wie Schuppen von den Augen.
Sie gibt ihm einen Radiergummi, mit dem er anfangs gar nichts anfangen kann. Dann aber begreift er entzückt, wozu dieser gut ist und entfernt auf Susannahs Anweisung den Pickel vom Papier. Wieder kribbelt es, diesmal aber nur in ihrem Gesicht, und diesmal wird das Kribbeln zu einem Schmerz – bis plötzlich der Bluttumor nicht nur vom Bild, sondern auch von ihrem Gesicht verschwunden ist.
Roland wacht auf und sieht das Wunder. Beide begreifen sofort, warum Dandelo die Radiergummis von Patrick fernhielt. Und Susannah kombiniert noch einen Schritt weiter: Wenn Patrick Dinge aus der Welt radieren kann ... kann er dann nicht vielleicht auch Dinge in die Welt hinein zeichnen? Sie sagt, was sie von Patrick will, und er malt ihr die ungefundene Tür, die so gelungen und akkurat wird, dass sie – nachdem er sie hinter Susannahs Rollstuhl positioniert und ihr damit einen Kontext gibt – in der Realität Gestalt annimmt.
Das alles geht dem Revolvermann entschieden zu schnell, denn urplötzlich ist Susannah kurz davor, seine Welt für immer zu verlassen. Er fleht sie an, nicht zu gehen, sinkt sogar vor ihr auf die Knie, aber Susannah ist sich sicher, dass sie wie alle von Rolands Gefährten den Tod finden würde, wenn sie bei ihm bliebe; insgeheim ist sie ebenso davon überzeugt, dass Oy und Patrick den Weg zum Dunklen Turm nicht überleben werden.
Roland warnt: Dies alles könnte ein Trick sein, um sie fort zu locken; vielleicht endet sie im Flitzerdunkel. Er wird sogar kurz laut, dann fleht er wieder – nichts hilft: Susannah hat ihre Entscheidung getroffen. Sie fragt Oy und Patrick, ob sie sie begleiten wollen, aber beide entscheiden sich dafür, bei Roland zu bleiben.
Als sie die Tür öffnen, hören sie weihnachtliche Musik und Geräusche, die Susannah dem Central Park zuordnet. Roland, der seine Niederlage eingesteht, verabschiedet sich mit seiner üblichen Geste – dann rollt Susannah durch die Tür, ohne sich noch einmal umzusehen. Die Tür schlägt augenblicklich hinter ihr zu.
Später, als ein frustrierter Roland zu Abend isst, muss er feststellen, dass auch der Billy-Bumbler leidet: Er verweigert das Essen, sodass Roland seinen Anteil wegwerfen muss.

Kapitel 2: Mordred

Mordred beobachtet all dies mit einem Fernglas, das er bei Dandelo gefunden hat. Er ist krank, von hohem Fieber geschüttelt und von Durchfall gepeinigt. Diese Krankheit zeigt ihm, dass ihm die Zeit davon läuft: Er geht davon aus, dass er sich nur noch einmal in eine Spinne verwandeln kann, und dieses eine Mal soll der Moment sein, in dem er den Revolvermann tötet. Doch sein Körper sehnt sich nach jener Form, und Mordred muss sich bewusst dazu zwingen, ein Mensch zu bleiben.
Mordred kann nicht glauben, dass er, dessen Kommen bereits Prophezeiungen – zum Beispiel die der Manni – angekündigt haben, so elend sterben soll. Denn ihm ist klar, woran er leidet: Er hat bei Dandelo das tote und zuvor offensichtlich von Krankheiten zerfressene Pferd Lippy gefressen und leidet an einer möglicherweise tödlichen Lebensmittelvergiftung.
Am nächsten Tag trifft Roland auf die erste rote Rose, einen Vorboten des Can'-Ka No Rey, des gewaltigen Rosenfeldes vor dem Turm. Sie strahlt eine Kraft aus, von der aus sicherlich die Balken einst regeneriert werden. Die Vorstellung, dass am Turm selbst zehntausende dieser Blumen stehen, erfüllt ihn mit Ehrfurcht.
Er bittet Patrick, die Blume mit seinem Bleistift festzuhalten, während Roland etwas zu essen macht. Als Oy weiterhin nichts zu sich nimmt, wird Roland wütend: Oy habe die Möglichkeit gehabt, mit Susannah zu gehen – jetzt müsse er damit klar kommen, noch hier zu sein. Das Tier wendet sich daraufhin beleidigt ab, und Roland ertappt sich bei dem Gedanken, sich bei Oy entschuldigen zu wollen ... was er wenig später auch tatsächlich tut. Oy ist das letzte Mitglied seines Ka-Tets, soviel Respekt ist er ihm schuldig.
Rolands Uhr ist mittlerweile stehen geblieben – nun geht sie sogar rückwärts, ein deutliches Zeichen dafür, wie nahe er seinem Ziel ist.
In jener Nacht kämpft Roland verzweifelt gegen den Schlaf an. Er weiß, dass Mordred da draußen nur auf seine Schwäche baut und lauernd abwartet, aber die Erschöpfung fordert ihren Tribut. Als Roland einsehen muss, dass er einfach nicht mehr wach bleiben kann, weckt er Patrick und befiehlt ihm, für eine Stunde Wache zu stehen. Nur eine Stunde – das muss dem Revolvermann einfach reichen, um sich ein wenig zu regenerieren.
Roland schläft augenblicklich ein, beobachtet von Mordred, der spürt, dass er seine Spinnenform nicht mehr lange zurückhalten kann (seine Finger sind bereits zusammengewachsen). Nun greift Mordreds "roter Vater", der Scharlachrote König selbst ein: Er schickt Patrick ein Schlaflied, dem dieser nichts entgegenzusetzen hat. Auch er schläft wieder ein, und Mordred weiß, dass ihm nun nichts mehr im Weg steht. Er verwandelt sich und stürzt sich auf den schlafenden Roland.
Aber Mordred hatte nur Augen für seinen "weißen Vater" und den Künstler – Oy hatte er nicht auf seiner Rechnung, und dafür muss er nun büßen. Denn der Billy-Bumbler, der wohl instinktiv wusste, dass er hierfür noch gebraucht wurde und deshalb weder an Jakes Grab blieb noch mit Susannah fort ging, stürzt sich sofort auf das Spinnenwesen und beißt sich an ihm fest.
Die Kampfgeräusche wecken Roland, der so schlaftrunken und verwirrt ist, dass er nicht schnell genug reagiert: Mordred bricht Oys Rücken und schleudert ihn von sich. Jetzt, da es zu spät ist, fällt Roland ein, was er (in Glas) in Maerlyns Pampelmuse sah: Oy wird am Ast eines Baumes aufgespießt. Rasend vor Wut zieht Roland seinen Revolver und feuert mehrfach auf Mordred. Jeder Schuss trifft, Mordred bricht zusammen und stürzt ins Lagerfeuer, wo er verbrennt.
Urplötzlich spricht eine Stimme in Rolands Kopf: Es ist der Scharlachrote König, der ihn dafür verflucht, Mordred getötet zu haben und der ihm verspricht, dass er alles daran setzen wird, den Revolvermann nicht einmal in die Nähe des Turms zu lassen.
Doch momentan hat Roland andere Sorgen. Er geht hinüber zu Oy, der noch lebt und ihn aus traurigen Augen anblickt. Roland nimmt Abschied: "Ich sage dir meinen Dank, Oy." Der Bumbler spricht noch ein einziges Wort: "Olan", dann leckt er Rolands Hand und stirbt.
Patrick hilft Roland dabei, seinen letzten Gefährten zu begraben.

Kapitel 3: Der Scharlachrote König und der Dunkle Turm

Der Turm im Rosenfeld
Der Scharlachrote König hält Roland auf Abstand
Der Moment, in dem Roland das erste Mal den Dunklen Turm erblickt, ist im Präsens geschrieben, und King gibt zu, dass es ihm nicht möglich ist zu vermitteln, was der Revolvermann in dieser Sekunde fühlt, denn das sei etwas, was "über die dürftigen erzählerischen Mittel dieses Wörterschmieds hinausgeht. Manche Augenblicke übersteigen alle Phantasie". Doch da ist er: Roland sieht ihn meilenweit entfernt und auch nur die Spitze, da der Rest von einem Anstieg verborgen ist ... aber da ist er, nach all den Jahren und all den Opfern.
Während sie die letzten Hügel erklimmen, ist die Tower Road gesäumt von kleinen Monumenten: eine Steinanordnung, die genauso aussieht wie Stonehenge, Sprechende Ringe und, an der Spitze der letzten Erhebung, eine Stahlpyramide. Hinter der müssen Patrick und Roland sofort Zuflucht suchen, denn der Scharlachrote König hat sie nun von seinem Balkon aus erblickt und wirft mit Schnaatzen nach ihnen.
Roland kann mit dem Fernglas sehen, dass sein Feind ein alter Mann mit einer ausgeprägten Nase ist, und da die Macht der Balken Stimmen sehr weit tragen kann, hören sie ihn fluchen und Roland drohen (wobei er die gleichen durchdringenden Iiiiii-Laute von sich gibt wie der Amok laufende Oberkellner Guy in Lunch im Gotham Café). Aber die Schnaatze sind keine Bedrohung für Roland: Entweder sie explodieren harmlos an der Pyramide oder Roland schießt sie wie Tontauben aus der Luft.
Die Gefahr kommt von woanders, nämlich vom Dunklen Turm selbst – dessen Ruf kann Roland nicht lange widerstehen. Roland wird klar, was es bedeutet, dass er den Turm in seinen Träumen stets in der Abenddämmerung sah: Dann nämlich wird ihn die magnetische Anziehungskraft des Turms schlicht übermannen und er wird darauf zugehen, ob er will oder nicht. Und dann wird der Scharlachrote König leichtes Spiel haben mit dem ihm auf dem offenen Rosenfeld völlig hilflos ausgelieferten Revolvermann.
Er muss einen Ausweg finden und zwar schnell. Und die Idee kommt unvermittelt und glasklar. Patrick Danville wurde ihm nicht umsonst von Ka am Ende seines Wegs zugespielt: Er wird sich um den Scharlachroten König kümmern müssen. Roland drückt ihm das Fernglas in die Hand und gibt ihm einen klaren Auftrag: den Feind auf dem Balkon so gut zeichnen wie irgend möglich.
Patrick braucht eine halbe Stunde – es ist die längste halbe Stunde in Rolands Leben. Aber es lohnt sich, denn das Ergebnis ist mit Sicherheit Patricks bisheriges Meisterwerk. Der König sieht so lebensecht aus, dass Roland es kaum ertragen kann, ihn anzusehen. Dennoch spüren beide, dass noch etwas fehlt: Sie können nicht erklären, warum dies so ist, aber das Bild ist erst fertig, wenn die Augen des Königs rot gefärbt sind. Und es gibt nur eine Quelle für dieses Rot: die Blumen um sie herum.
Um eine zu pflücken, muss allerdings der Schutz der Pyramide kurz verlassen werden, und Patrick ist zu verängstigt, um dies zu tun. Also muss Roland diese Aufgabe übernehmen. Als er die nächste Rose mit einer behandschuhten Hand pflückt, verletzen ihn deren Dornen dennoch schwer: Er rupft die Blume mitsamt Wurzeln aus dem Erdreich, und als er sie Patrick überreicht, stellt er fest, dass ein weiterer Finger seiner ohnehin bereits verstümmelten rechten Hand nur noch an einer Sehne hängt. Roland versteht, dass es Kas Wille war, dass er die Rose pflückte, denn sie hätte Patricks rechte Hand, seine Künstlerhand, unbrauchbar gemacht.
Patrick zupft zwei rote Blütenblätter ab, zerkaut sie und spuckt eine rote Masse aus. Mit Hilfe von Rolands Finger, den er wie einen Stift lenkt, tupft er die Masse in die Augen des Königs auf der Zeichnung. Sofort schreit der echte König auf, verlangt, dass sie aufhören mit was auch immer sie da machen. Aber Roland holt den Radiergummi hervor: "Lass dieses Scheusal aus dieser Welt und allen anderen verschwinden."
Der Scharlachrote König brüllt vor Schmerzen, als Patrick ihn im wahrsten Sinne des Wortes ausradiert – nur seine roten Augen widerstehen dem Radiergummi und bleiben als einziges auf dem Papier zurück.
Es ist soweit: Roland wird von hier ab alleine weitergehen und gibt Patrick klare Anweisungen: Er solle die Tower Road zurückgehen und den Roboter Bill aufsuchen, der ihm wiederum eine Tür nach Amerika zeigen soll. Sollte Patrick Susannah je wieder sehen, soll er ihr von Roland ausrichten, dass der Revolvermann sie liebt.
Patrick tut wie geheißen und geht. Er hört, wie Roland, der endlich auf den Dunklen Turm zugeht, die Namen seiner Gefährten ruft, hört das Tuten eines Horns, hört, wie die Tür des Turms zuschlägt.
Was aus Patrick wird, weiß King uns leider nicht zu berichten; doch irgendwann wird er entweder hierher zurückkehren oder den Dunklen Turm aus dem Gedächtnis malen – schließlich werden seine Bilder einst in Richard P. Sayres Büro hängen.

Epilog: Susannah in New York

(Im Präsens geschrieben:) Niemand sieht, wie Susannah im Central Park von New York ankommt, da alle gerade die Blicke zum Himmel heben, wo gerade der erste Schnee fällt, der einen Blizzard ankündigt. Wie in ihren Träumen hört sie den Weihnachtschor, und nun sieht sie ihn auch. Und sie sieht noch jemanden: Dort steht Eddie Dean, einen Becher heißer Schokolade in der Hand.
Er dreht sich zu ihr und erkennt sie, denn auch er hat unablässig von ihr geträumt und Stimmen gehört, die von ihrer Ankunft hier kündeten. Er weiß nicht, wer sie ist oder warum er jetzt schon beginnt, sich in sie zu verlieben, aber er wusste, dass sie kommen würde. Auch sein Bruder hat von ihr geträumt. Doch der Junge, der auf Susannah zukommt, ist nicht Henry, sondern eindeutig Jake (siehe auch hier).
Die drei sind wieder vereint, und der Autor weiß zu berichten, dass viel schöne Zeit vor ihnen liegt.

Koda: Gefunden

Wie bereits am Ende von Das Schwarze Haus (siehe auch Besondere Erzählstrukturen) wird dem Leser hier die Möglichkeit eingeräumt, mit der Lektüre abzubrechen und es bei diesem Happyend zu belassen; uns wird sogar mitgeteilt, dass auch Oy zu den drei stoßen wird, wenn auch als Hund und nicht als Bumbler. Mit diesem abschließenden Bild können wir uns verabschieden und müssen nicht weiterlesen:
   
Der Turm: Inhaltsangabe (Teil III)
Solltet ihr weiterlesen, werdet ihr bestimmt enttäuscht, vielleicht sogar untröstlich sein. (...) Ein Happyend gibt es nicht. (...) Enden sind herzlos. Ende ist nur ein anderes Wort für Leb wohl.
   
Der Turm: Inhaltsangabe (Teil III)
Wer dennoch weiterliest, trifft auf die Worte: "Wollt ihr trotzdem? Nun gut, dann kommt mit. (Hört ihr mich seufzen?)" Auch die Leser dieser Inhaltsangabe seien gewarnt. Hier könnt ihr abbrechen ...


Roland Deschain am Ziel seiner Reise
Roland ist angekommen. Er läuft durch das Can'-Ka No Rey und ruft die Namen seiner Freunde, überschwemmt von einem Gefühl des Déjà vu – kein Wunder: Er hat ungezählte Male von diesem Augenblick geträumt. Die Rosen antworten, denn von ihnen geht der Ton aus, der sich anhört wie ein gewaltiger Hornstoß.
Er kommt an der Tür des Can Calyx, des Dunklen Turms an, auf der – natürlich – die Symbole für ungefunden zu lesen sind. Er legt zwei Dinge nieder: Talithas Kreuz und seinen verbliebenen Revolver. Als er wieder aufblickt, hat sich die Schrift an der Tür verändert: gefunden steht da nun.
Der Revolvermann öffnet die Tür und betritt den Turm. Staunend begreift er, dass der Turm lebt, dass er nicht aus Stein ist, sondern aus organischem Gewebe, dass er vielleicht gar Gan selbst ist. Der Turm begrüßt ihn: "Willkommen, Roland, du von den vielen Meilen und vielen Welten; willkommen, du aus Gilead, du von Eld." Die Tür schließt sich hinter ihm, und Roland Deschain erklimmt den Turm.
Jeweils 19 Stufen bringen ihn eine Etage höher, und auf der zweiten Etage sieht er die körperlosen Augen des Scharlachroten Königs, die ihn vom Balkon aus hasserfüllt anstarren. Auf jeder Etage ist ein Raum, und der Dunkle Turm erweist sich als ein Gestalt gewordener Lebenslauf des Revolvermanns. Je höher er steigt, desto näher kommt er seiner eigenen Gegenwart. Ein Raum erinnert an seine Geburt, ein weiterer an seine Kindheit, wieder einer an den Falken David ... und so geht es immer weiter nach oben.
Da er so viele Opfer in Kauf genommen hat, ist der Dunkle Turm eine Stätte des Todes. Der Turm gibt zu bedenken, dass er selbst dafür verantwortlich ist. Nachdem er im 38. Raum auf ein Abbild Susan Delgados trifft, will er nicht mehr in jeden einzelnen Saal blicken, sondern nur noch oben ankommen.
Von außen betrachtet war der Turm etwa 180 Meter hoch; der Aufstieg aber scheint endlos. Roland weiß jedoch, dass er nicht unsterblich ist, der Turm also ein Ende haben muss. Und tatsächlich: Endlich ist Roland an der Spitze angekommen, endlich steht er vor der letzten Tür und diese trägt die Aufschrift: ROLAND.
Roland stößt die Tür auf – und begreift sofort, was nun mit ihm geschehen wird, denn was er vor sich sieht, ist eine Wüste. Die Wüste. Die Wüste Mohaine. Er will sich wehren, versteht, dass er diesen Augenblick schon ungezählte Male erlebt hat, dass möglicherweise noch ungezählte Male vor ihm liegen, dass er in einer Schleife gefangen ist und sofort alles vergessen wird, wenn er durch diese Tür tritt.
"Oh nein! Bitte nicht wieder! Habt Erbarmen! Gnade!" Doch Ka kennt keine Gnade. Roland von Gilead wird durch die Tür gezogen, und in einer Welt, die sich weitergedreht hat, erleidet der Revolvermann einen unerwarteten Schwindelanfall, der ihn seltsam nachdenklich stimmt. Warum muss er ausgerechnet jetzt an seine alten, längst toten Freunde denken? An einen Ort namens Jericho Hill? An das Horn der Deschain, das von seinem Gürtel baumelt?
Sicherlich ist es die Hitze dieser Wüste, doch das Gefühl, dass er erfolgreich sein wird, dass er eines Tages den Dunklen Turm erreichen, an die Spitze steigen und in sein Horn stoßen wird, ist nicht zu ignorieren. Ebenso wie der Gedanke, dass diesmal vielleicht alles besser wird – ein seltsamer Gedanke, den Roland schnell wieder vergisst. Denn bevor er des Dunklen Turms ansichtig werden wird, muss er erst einmal Walter O'Dim zum Palaver stellen.
Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.


Dunkler-Turm-Zyklus - Die Inhaltsangaben
      Die Kleinen Schwestern von Eluria: InhaltsangabeSchwarz: Teil I , Teil IIDrei: Teil I , Teil IItot: Teil I, Teil II

      Glas: Teil I, Teil IIWolfsmond: Teil I, Teil IISusannah: Teil I, Teil IIDer Turm: Teil I, Teil II, Teil IIIWind