Love: Inhaltsangabe (Teil I)

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Inhaltsangabe zu Love (Teil I)

Zu Teil II der Inhaltsangabe geht es hier entlang.

Stephen Kings Roman Love ist unterteilt in drei Teile und sechzehn (wiederum in nummerierte Unterkapitel gegliederte) Kapitel. Dieser erste Teil der Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel bis inklusive Kapitel 10.

Erster Teil: Bool-Jagd

Kapitel I: Lisey und Amanda (Alles beim Alten)

2006: Zwei Jahre nach dem Tod ihres Ehemanns, des berühmten Pulitzerpreisgewinners Scott Landon, fühlt sich die 49-jährige Lisey (/ 'li:si /) so einsam wie nie zuvor. Endlich aber wagt sie sich daran, seinen literarischen Nachlass zu verwalten und macht sich auf, in seinem Arbeitszimmer für Ordnung zu schaffen. Sie sortiert Bücher und Zeitschriften, sammelt Unveröffentlichtes und Persönliches, wobei sie die Vergangenheit immer wieder einholt (siehe auch Love: Erzählstruktur).
Nicht eben erleichtert wird ihre Arbeit momentan durch die Anwesenheit ihrer ältesten Schwester Amanda, die mit ihren 60 Jahren ein Sorgenkind der Familie Debusher ist, da sie immer wieder einmal wegen ihres exzentrischen Verhaltens in psychiatrische Anstalten eingeliefert werden muss. Heute reibt sie sich daran auf, dass Lisey in vielen Zeitschriften abwertend behandelt oder gar nicht erst erwähnt wurde. Amanda kann nicht wissen (und würde es hassen, das zu erfahren), dass das Lisey nur recht war, da sie gerne in Scotts Schatten getreten ist, um die gute Ehefrau zu spielen.
Was Lisey wirklich zu schaffen macht sind die Leute, die sie Inkunks nennt (nach dem Wort Inkunkabilla, was, wie sie fälschlicherweise glaubt, für hinterlassene Werke steht): Sie trachten nach den verborgenen Schätzen in Scotts Nachlass, wähnen unveröffentlichte Kurzgeschichten oder gar Romane in seinen Kartons. Einer von ihnen, Professor Joseph Woodbody, fragt sehr früh nach und lässt keinen Zweifel daran, dass er Lisey für komplett unfähig hält, das so wertvolle Erbe ihres Schriftstellergatten zu verwalten. Dennoch bleibt Lisey hartnäckig und will die Sachen erst einmal alleine durchgehen.
Scott scheint ebenfalls ein Exzentriker gewesen zu sein; noch zumindest kann der Leser nichts mit der befremdlichen Information anfangen, dass er es nach Sonnenuntergang vermied, in reflektierende Gegenstände wie ein Glas oder gar einen Spiegel zu schauen und dass er Angst hatte vor einem Ding mit einer gescheckten Seite.
Schon jetzt erfahren wir, dass Lisey ihn einmal rettete und ihm zu seiner großen Erleichterung Eis brachte – ein Rückblick, der in Kapitel zwei seine Erklärung findet.

Kapitel II: Lisey und der Verrückte (Die Dunkelheit liebt ihn)

(Dieses Kapitel war einst eine eigene Kurzgeschichte namens Lisey und der Irre.)

Als sie wieder einmal in Scotts Arbeitszimmer sortiert, drängt sich ihr die Erinnerung an jenes schreckliche Ereignis im Jahr 1988 auf, als Scott in Nashville eine Rede zur Einweihung einer Bibliothek halten musste und er beinahe in die Klauen des gescheckten Dings, des Long Boys geriet ...
Rückblick (im Präsens geschrieben): Natürlich ist Lisey dabei und bewundert wie immer Scotts Professionalität bei solchen Auftritten – sie nennt es seine "Scottheit". Obwohl es drückend heiß ist, obgleich der Leiter der Veranstaltung, ein gewisser Roger Dashmiel, ihn offensichtlich nicht leiden kann und obschon Scott improvisieren muss, schlägt er sich bravourös und zieht die Menge mit ein paar wohlgewählten Worten in seinen Bann, während er einen symbolischen Spatenstich ausführt.
Und dennoch hat die sonst gar nicht abergläubische Lisey ein mulmiges Gefühl, da sie am Morgen ein Glas zerbrochen hat und immer wieder an den Spruch ihrer Großmutter denken muss, die behauptete: "Zerbrochenes Glas am Morgen, zerbrochene Herzen am Abend." Vielleicht ist Lisey aber gerade deswegen besonders auf der Hut, "hat es umgeschnallt", wie Scott immer sagt (siehe auch Love: Geheimsprache). Diese erhöhte Aufmerksamkeit rettet Scott das Leben, denn plötzlich schält sich ein Verrückter aus der Menge. Gerd Allen Cole meint gelassen (und komplett sinnfrei): "Ich muss all diesen Bimbam für die Freesien beenden" und schießt Scott in die Brust.
Sein zweiter Schuss wäre womöglich tödlich verlaufen, doch da ist Lisey, schnappt sich den silbernen Spaten und schlägt sie dem Irren ins Gesicht, der sofort wie ein Bündel Lumpen in sich zusammenfällt. Aber Scott hat es schwer erwischt, und Lisey geht verzweifelt neben ihm in die Knie, nachdem sie den Spaten dem völlig verwirrten Campus-Journalisten Tony Eddington in die Hand gedrückt hat. Während hinter ihr ein Foto entsteht, das eben diesen fälschlicherweise als "Helden des Tages" festhält, spricht sie zu dem schwer verwundeten Scott.
Er glaubt zu verbrennen und bittet sie um Eis, das sie besorgen lässt. Es wird zunehmend deutlich, dass Lisey einige besonders finstere Erinnerungen bewusst – und bislang erfolgreich – verdrängt, denn jetzt, als Scott scheinbar wirr daherredet, drohen diese Erinnerungen durchzubrechen, und Lisey muss sich selbst ermahnen, sich dagegen zu wehren. So versteht sie fast, was Scott meint, als er sagt, er könne "es" rufen, damit "es" sich ihn holt. Er spricht vom Long Boy, doch Lisey lässt die Erinnerung an dieses schreckliche Wesen bewusst nicht zu.
Nebensätze mit Andeutungen häufen sich, Gedanken, die Lisey sofort unterdrückt: etwas von seltsamen Pflanzen, etwas Furchtbares, das mit Scotts Vater zu tun hat ... aber Lisey hält entschlossen den Deckel drauf, auch in der Gegenwart, als sie über all dies nachdenkt. Sie wird aus ihren Grübeleien gerissen, als das Telefon läutet und sie hört, wie jemand auf dem AB die Nachricht hinterlässt, er würde sich wieder melden. Etwas an der Stimme des Typs beunruhigt sie.

Kapitel III: Lisey und der silberne Spaten (Warte, bis der Wind sich dreht)

Lisey überkommt der Drang, nach jenem silbernen Spaten zu suchen, der ihnen damals als Souvenir mitgegeben worden war; also geht es zurück ins Studio. Sie ist aufgeregt, erst recht, als es so scheint, als hätte gerade Scott in ihrem Kopf gesprochen: Er habe ihr eine Nachricht hinterlassen.
Scott und Lisey waren einst für einige Zeit in Bremen, wo jedoch so ziemlich alles schief lief: Es kam kein neues Buch heraus, Scotts Vorlesungen liefen schlecht. Doch sie verbinden nette Erinnerungen mit dem Bett, das Scott prompt hat hierher liefern lassen.
Lisey kommt nicht dazu zu suchen, denn da ruft sie ihre zweitälteste Schwester Darla an, um sie zu informieren, dass Amanda wieder in Schwierigkeiten ist. Wie bereits schon zuvor hat sie sich selbst Verletzungen zugeführt und ist kaum ansprechbar. Lisey fragt sich, ob Amandas Verletzungen mit denen mithalten können, die Scott sich 1996 zufügte, bezweifelt dies aber.
Sie will gerade aufbrechen, um Darla bei Amanda zu unterstützen, als der Anrufer von vorher sich erneut meldet. Es ist ein unheimlicher Typ, der sich mit dem unwahrscheinlichen Namen Zack McCool vorstellt. Schnell wird Lisey klar, dass er ein Inkunk ist; einer jener Verrückten, die auf Scotts Nachlass aus sind. Dieser ist einer der übleren Sorte und droht ihr sogar mit Gewalt. Lisey, der klar wird, dass dieser spezielle Irre mit Joseph Woodbody unter einer Decke steckt, wird jedoch nur wütend und brüllt ihn an, er solle an seinem Beingelenk sexuelle Handlungen verrichten.
Bevor sie geht, fällt ihr ein dicker, mit Manuskriptseiten vollgestopfter Karton in die Augen. Auf dem Deckblatt steht: Ike kehrt heim – das sieht nach einem langen, unveröffentlichten Roman aus. Aber schon das nächste Blatt bringt sie zum Lachen: Ike kehrte von einem Boom zurück, und alles war wieder gut. BOOL! DAS ENDE! Der Rest der Seiten ist komplett leer – das ist Scotts Art von Humor. "Boom" und "Bool" (übrigens wie "Buhl" auszusprechen) sind Scott-Wörter; ein "Boom" ist ein Kurzausflug, "Bool" hier so etwas wie eine Überraschung.
Lisey erinnert sich an eine weitere exzentrische Besonderheit ihres Mannes: Er aß nach Sonnenuntergang keine Früchte und in der Nacht generell gar nichts. Dies, wie vieles andere, wird sich im Laufe der Romanhandlung klären.
Lisey findet den Spaten und nimmt ihn mit, als sie zu Amanda fährt.

Kapitel IV: Lisey und das Blut-Bool (Die ganzen Bösmülligkeiten)

Wir erfahren beiläufig, dass Scott nach einer Lesung zusammenbrach und kurz darauf in einem Krankenhaus in Kentucky verstarb.
Lisey kommt bei Amanda an, und Darla empfängt sie vor dem Haus. Sie denken schon darüber nach, Amanda in die Anstalt Greenlawn zu bringen, doch Lisey will sich ihre Schwester erst einmal ansehen. Und es sieht schlimm aus: Offenbar aus Zorn über die zweite Heirat ihres Ex-Mannes (mit dem sie eine Tochter hat), von der sie soeben erfahren hat, hat sie sich die Arme, die Oberschenkel und vor allen Dingen beide Handflächen aufgeschlitzt und muss dringend ins Krankenhaus.
Lisey überkommt eine Gänsehaut, als Amanda auf einmal das Wort "Bool" flüstert.
Wann immer Lisey an düstere Dinge in ihrer und Scotts Vergangenheit denkt, legt sich ein purpurner Schleier wie ein Nebel über ihre Gedanken und ihre eigene innere Stimme mahnt sie, still zu sein. Sie kann sich noch erfolgreich einreden, dass Scotts Ängste aus einem kindlichen Aberglauben herrührten, den er ihr mit auf den weiteren Weg gegeben hat.
Woran sie sich allerdings gut erinnert, ist Scotts "SUWAS" – kurz für die Aufforderung "Schnall's um, wenn's angebracht scheint" (orig.: SOWISA: strap on whenever it seems appropriate). Und das tut sie nun, sie schnallt es an (= reißt sich zusammen) und kümmert sich um Amanda. Sie stellt sich mit ihr unter die Dusche, wo Amanda wieder relativ ansprechbar ist und bitterlich über ihren Ex-Geliebten schimpft.
Im Krankenhaus wird sie dann behandelt und ihre Wunden verbunden. Der Arzt wechselt ein paar Worte mit Lisey, da er Amanda für durchaus selbstmordgefährdet hält. Er empfiehlt ihr das Buch "Cutting Behavior" (wörtlich: Schneidegewohnheit), in dem von Patienten berichtet wird, die sich immer wieder schneiden, um mit diesem Aderlass Buße zu tun. Lisey aber kennt das Buch bereits, da Scott es – wie wir erfahren werden nicht ohne Grund – ebenfalls hatte.
Lisey nimmt Amanda mit nach Hause, um für sie da zu sein, lässt sie sogar in ihrem Bett schlafen. Hier ist es, dass Lisey sich unvermittelt wieder an das Blut-Bool erinnert, einen Vorfall aus dem Jahr 1979.
Rückblick 1979: Nach einem bösen Telefonstreit mit Darla (die ihr vorwirft, sich nicht ausreichend um ihre kranke Mutter zu kümmern) ist die 22-jährige Lisey höchst gereizt – und jetzt kommt Scott auch noch zu spät zu ihrer Verabredung. Und nicht einfach nur ein wenig zu spät ... Lisey wartet bereits seit fünf Stunden auf ihn, als er, nonchalant lächelnd, mit einer Bierdose in der Hand angeschlendert kommt.
Was sie noch mehr aufbringt ist die Tatsache, dass er unumwunden gesteht, dass ihn ein kollegeninternes Streitgespräch um irgendeinen verstorbenen Dichter so lange aufgehalten hat. Das kann sie nicht hinnehmen und fährt ihn rüde an, kramt in ihrem Zorn alle möglichen Vorwürfe gegen ihn hervor, die teils gar nicht zum Thema passen, etwa, dass sie es hasst, wenn er an seinen Fingernägeln kaut.
Er ist über ihre Reaktion entsetzt, weiß aber eine Lösung. Ohne weitere Erklärungen verschwindet er in der Nacht und bittet sie, auf ihn zu warten. Draußen, offenbar vom Gewächshaus kommend, hört sie das Geräusch splitternden Glases, dann ist Scott zurück und hält ihr etwas Rotes entgegen. Er nennt es ein Blut-Bool, eine Wiedergutmachung für seine Verfehlung: Lisey ist erschüttert, als sie erkennt, dass Scott sich die linke Hand derart aufgeschlitzt hat, dass sie vor lauter Blut kaum noch an ein Körperteil erinnert.
Scott indes ist in eine kindliche Sprache verfallen, plappert davon, wie sein Daddy ihm und seinem Bruder Paul alles über Blut-Bools beigebracht habe. Lisey ist fassungslos, nicht nur über Scotts Kindersprache – er verwendet ohne Erklärungen seltsame Wörter wie etwa "Bösmülligkeiten" – und das Blutbad, sondern auch, weil sie bislang gar nichts über die Familie Landon wusste, nicht einmal, dass Scott einen Bruder hat. Oder hatte, denn Paul ist tot.
Von Paul hat Scott ein seltsames Rezept: Obwohl Lisey ihn anfleht, er möge sofort zur Notaufnahme, legt er seine verletzte Hand nur in warmes Wasser, in das er fast zwanzig Teebeutel wirft. Er verspricht ihr, am nächsten Tag ins Krankenhaus zu gehen, wenn es nicht viel besser sein würde, sagt aber auch zu Liseys weiterer Verwirrung, dass die Landons schnell heilten.
Auf ihr Drängen erzählt er mehr über seine Familie: Seine Mutter starb bei seiner Geburt; von seinem Vater erfuhr Scott alles über Blut-Bools und das Herauslassen der Bösmülligkeiten (was Scott noch immer nicht erklärt). Auch Paul mochte Bools – in seinem Fall waren dies aber Schnitzeljagden, die immer mit einem Preis belohnt wurden und mit dem Hinweis BOOL! Das Ende! aufhörten.
In jener Nacht erwacht Lisey, weil sie auf die Toilette muss und stellt fest, dass Scott nicht mehr im Bett ist. Sofort macht sie sich die schlimmsten Gedanken: Ist er davongerannt, um sich umzubringen, vielleicht überzeugt, dass sein Blut-Bool nicht Reue genug war? Sie will schon das Haus durchsuchen, als er plötzlich doch da ist, friedlich im Bett schlafend. Hat sie seine Absenz im Halbschlaf halluziniert? Beunruhigt geht sie zur Toilette und schließlich wieder zu Bett.
Die Überraschungen der Nacht sind nicht vorbei: Scott weckt sie um viertel nach vier ... um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Lisey ist komplett neben der Spur, hatte sie doch im ersten Moment gedacht, er wolle unter ihre Beziehung einen Schlussstrich ziehen (er hatte sie mit den Worten geweckt, dass es so nicht weitergehen könne). Obwohl sie ihn liebt, bittet sie um Bedenkzeit, denn sie kann das Blut-Bool und die Tatsache, dass sie eben erst von seinem toten Bruder erfahren hat, nicht vergessen. Will sie Scott wirklich zum Mann? Dennoch fällt die Entscheidung noch in der Nacht – und Lisey hat sie nie bereut.
Am nächsten Morgen macht sie nochmals große Augen, denn tatsächlich sieht Scotts Hand viel besser aus – eine Woche später ist er geheilt. Hat Lisey die Verletzungen überschätzt? Können die Landons aller Logik zum Trotz wirklich schneller heilen?
Als Lisey im Hier und Jetzt neben Amanda aufwacht, spricht diese im Halbschlaf – doch es ist nicht wirklich sie, die redet: Scott spricht eindeutig durch sie. Er meint mit Amandas Stimme, er habe ihr ein Bool hinterlassen, eine Schnitzeljagd, auf die sie sich einlassen müsse ... auch wenn ein weiteres Blut-Bool dabei sei. Amanda selbst mischt sich auch in das Gespräch, fordert Scott auf, still zu sein, denn sie wolle die Stockrosen anschauen, eine Aussage, die Lisey fast aber nicht ganz versteht.

Zweiter Teil: SUWAS

Kapitel V: Lisey und der lange, lange Donnerstag (Stationen des Bools)

Amanda ist endgültig katatonisch; Lisey kann sie mit Mühe und Not ins Bad schaffen, doch ansprechbar ist sie nicht mehr. Darla kommt dazu und irgendwie machen die beiden sie dennoch zurecht, auch wenn es ihnen nicht gelingt, sie zum Essen zu bewegen. Sie bringen sie sicher ins Bett und einigen sich schließlich darauf, zumindest einmal im Greenlawn-Hospital anzurufen.
Lisey ist mehr als überrascht, als sie erfährt, dass man ihren Anruf bereits erwartet hat – sie wird schnell zu Dr. Hugh Alberness durchgestellt, der ihr mitteilt, dass Scott bereits alles vorarrangiert hat. Lisey erinnert sich daran, dass sie mit ihrer Familie in Scotts Anwesenheit über die Option gesprochen hatte, Amanda einmal nach Greenlawn zu schaffen ... dass Scott sich auf eigene Faust mit Alberness (einem seiner Fans) traf und erste Schritte einleitete, hatte er ihr aber niemals erzählt.
Wie dem auch sei: Sie fackeln nicht mehr lange herum, packen Amandas Sachen zusammen und bringen sie schnurstracks nach Greenlawn. Eine erste Untersuchung durch Alberness ergibt Schlimmes – er geht davon aus, dass Amanda lange wird hier bleiben müssen; sie hat keinerlei Reaktion auf verschiedene Reflextests gezeigt.
Darla (die sich in diesem Kapitel als Fan des Schriftstellers Mike Noonan erweist) ist verzweifelt über den Zustand ihrer Schwester, über den alle früheren Streitigkeiten mit Lisey vergessen sind. Sie nimmt sich ein Hotel in der Nähe, während Lisey nach Hause zurückfahren will.
Auf dieser Fahrt drohen sie plötzlich wieder viele Erinnerungen zu überfallen, die uns nur bruchstückhaft mitgeteilt werden: Von einem schrecklichen Ereignis 1996, von etwas, was geschah, als Scott in einem Schaukelstuhl saß, von einem Baum, den sie Lecker-Baum nennt. Lisey muss sogar an den Straßenrand fahren und aktiv daran arbeiten, diese Erinnerungen zu verdrängen, bevor sie weiterfahren kann.
Schließlich aber lässt sie eine Erinnerung zu, nämlich die von ihrem Besuch im Krankenhaus nach dem Attentat von1988. Denn da hatte ihr die Krankenschwester eine seltsame Geschichte erzählt: Sie war in Scotts Zimmer gegangen und hatte das Bett leer vorgefunden. Sie schaute im Bad nach, doch da war er auch nicht – kaum aber drehte sie sich wieder zum Bett um, lag er ganz friedlich darin, an seine Schläuche angeschlossen. Lisey musste an die Nacht des Blut-Bools denken und antwortete recht dämlich aber selbst perplex: "Scott versteht es, sich seiner Umgebung anzupassen." (siehe auch dim) Es gelang ihr, die Schwester davon zu überzeugen, dass sie einer Sinnestäuschung aufgesessen war.
Als sie endlich wieder weiterfahren kann, wartet zu Hause eine schreckliche Überraschung auf sie: Zack McCool hat ihr eine deutliche Nachricht hinterlassen – Lisey findet in ihrem Briefkasten eine blutige, tote Katze, offenbar eine der Katzen ihres katzenverrückten Nachbarn.

Kapitel VI: Lisey und der Professor (Das haben Sie nun davon)

An der Küchentür steckt seine geschriebene Botschaft: Sie solle sich wegen Scotts Nachlass mit dem Professor in Verbindung setzen, der wiederum ihn, Zack, verständigen würde. Lisey reagiert darauf stinksauer und beschließt nach der Beseitigung des Kadavers, Woodbody sofort anzurufen.
Sie erreicht ihn zu Hause und überschüttet ihn mit einer Schimpftirade. Woodbody ist augenblicklich in der Defensive und entsetzt über die Ausmaße, die Zacks Einmischung angenommen hat. Er kennt Zack unter dessen echtem Namen Jim Dooley und erzählt ihr beschämt, wie er ihn in einer Bar kennen gelernt hat, wo sie bei einem gemütlichen Bier ihr gemeinsames Interesse für Scott Landon entdeckten. Bei einem späteren Treffen sprach Woodbody von Lisey und ihrer Weigerung, ihn an die vermuteten Schätze zu lassen, worauf Jim versprach, sich um die Sache zu kümmern.
Nun, so Lisey, sei dies vorbei. Woodbody müsse Dooley zurückpfeifen oder sie müsse die Polizei einschalten. Doch nun schockt Woodbody sie, da er ihr glaubhaft versichert, dass er gar keine Möglichkeit dazu habe: Dooleys Telefonnummer habe er nicht und die von ihm angegebene Email-Adresse sei nicht existent. Doch Dooley hatte geschrieben, dass Woodbody ihn kontaktieren würde, wenn sie einlenkte – hatte Dooley übersehen, dass Woodbody dies gar nicht konnte? Oder geht es Dooley gar nicht mehr darum, ob Lisey nachgibt oder nicht? Eine beängstigende Vorstellung fürwahr.
Nach dem Telefonat bricht die Paranoia aus und Lisey glaubt, Jim Dooley in jedem Schatten zu erkennen (siehe auch hier).

Kapitel VII: Lisey und die Polizei (Obsession und der erschöpfte Verstand)

Sie zögert nicht mehr länger und alarmiert die Polizei. Ihre Absicht ist, den Sheriff von Castle County, Norris Ridgewick, anzurufen, doch ist der in Flitterwochen. So landet sie bei Deputy Andy Clutterbuck, der ihren Fall gewissenhaft aufnimmt und verspricht, gleich jemanden vorbeizuschicken, der erste Fotos von der Katze und dem Fundort macht. Gesagt, getan und da kommt auch bald ein sehr bürokratisch daherredender Officer, der seiner Aufgabe nachkommt und noch dazu als Polizeischutz fungiert – er wird ihr Haus aus der Nähe im Auge behalten, sodass Lisey beruhigt zu Bett gehen könne.
Vorher aber hat sie noch etwas Anderes vor. Aus ihr selbst nicht ganz bekannten Gründen will sie eine gewisse Kiste finden, die Zedernholzschatulle ihrer Mutter Good Ma Debusher; warum auch immer: Darin vermutet sie eine weitere Station von Scotts Bool. Aber sie steigert sich in eine Obsession, als sie diese Schatulle einfach nirgends finden kann, nicht auf dem Dachboden, nicht im Keller – sie scheint verschwunden. Lisey bricht in Tränen aus, überzeugt, dass das Finden der Schatulle wichtig wäre. Ihre Meinung wird bestätigt und sie schöpft kurz Hoffnung, als sie stattdessen auf ein Notizbuch von Amanda stößt und darin in Scotts Handschrift den Hinweis findet: "4. Station: Sieh unter dem Bett nach." Aber sie wird enttäuscht, denn auch dort wird sie nicht fündig.
Aber dies ist ein Bool – und Bools sind vielleicht einmal schwierig, nie aber unlösbar. Also überlegt sie weiter ... und endlich findet sie den entscheidenden Hinweis: Das deutsche "Mein Gott" weckt Erinnerungen an ihre gemeinsame, miserable Zeit in Bremen (ein genaues Jahr hierfür fällt nicht) und das Bett, das Scott aus nostalgischen Gründen von dort hierher schaffen ließ. Kaum etwas an den neun Monaten in Bremen ist erinnernswert – Scott trank zuviel, seine Lesungen liefen schrecklich und er konnte nichts schreiben, außerdem gerieten sie über den schlechten Zustand ihrer Wohnung gar in einen Rechtsstreit mit dem Vermieter. Doch in jenem Bett verbrachten sie sehr viele nette Stunden ...
Aber bevor Lisey diesem Tipp nachgehen kann, klingelt Officer Joe Alston an ihrer Tür, der seinen vorigen Kollegen ablöst, ihr Handy so einstellt, dass sie die Polizei mit einem einzigen Tastendruck erreicht und ihr einige Sicherheitstipps mit auf den Weg gibt.
Als er weg ist, ist es soweit: Unter diesem Mein-Gott-Bett findet sie endlich die Schatulle.

Kapitel VIII: Lisey und Scott (Unter dem Lecker-Baum)

In der Schatulle findet sie zahlreiche Erinnerungen an ihre Hochzeit an jenem 19. November 1979. Ihr wird klar, dass Scott ihr diese Bool-Jagd in kleinen Häppchen serviert, damit sie ihre ganzen verdrängten Erinnerungen nicht auf einmal aufleben lassen muss. Zum Beispiel ist da der Winter 1996, über den ein ganz besonders dichter Vorhang des Vergessens liegt und vor dem sie auch jetzt sofort wieder zurückscheut.
Sie findet in der Schatulle ein Prospekt des Inns, wo sie im Oktober 1979 einige Tage verbrachten. Sie wurden eingeschneit und dazu gezwungen, länger als beabsichtigt zu bleiben. Doch der Vermieter lieh ihnen Schneeschuhe aus, sodass sie einen unvergesslichen Spaziergang durch den Neuschnee machen konnten ... der am Lecker-Baum endete.
Rückblick: Oktober 1979: Scott führt Lisey unter die Weide, die Lisey den Lecker-Baum tauft, da sie in der natürlichen Höhle unter den schneebehangenen Zweigen ein großes Picknick zelebrieren. Einen Monat vor ihrer geplanten Hochzeit nutzt Scott dieses romantische Örtchen, um ihr von seinem Vater Andrew und seinem Bruder Scott zu erzählen und um ihr klarzumachen, dass es in ihrer Beziehung niemals Kinder geben kann – denn die Landons leiden unter einer sehr seltenen Krankheit, einem Wahnsinn, der sich durch das Blut vererbt (siehe auch hier) und dem man nur durch Blut-Bools (einer Art Aderlass) Herr werden kann, da man den aufgestauten Wahnsinn so freisetzen kann.
Er erzählt eine Geschichte, die für alle anderen stehen kann: Sein Vater zwang ihn als Dreijährigen, von einem einen Meter hohen Tisch zu springen, während er den drei Jahre älteren Paul vor seinen Augen für jedes Mal, dass er zögerte, tief schnitt, bis Scott sich endlich überwinden konnte. Dies war einer jener Tage, in denen es Andrew nicht reichte, sich selbst zu schneiden, um die Bösmülligkeiten loszuwerden und er sich auch noch an einem seiner Söhne vergreifen musste.
Absurderweise liebt Scott seinen Vater – kaum ist er gesprungen, halten sich die beiden in den Armen, und Scott ist von tiefer Zuneigung ergriffen, auch wenn er weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, dass ein weiteres Blut-Bool gefordert werden wird. Auch seinen Bruder vergöttert Scott – besonders, weil dieser für ihn immer wieder Bool-Jagden ausdenkt, während derer er Scott mittels Rätseln von Station zu Station schickt; am Ende wartet ein kleiner Preis auf ihn.
Wir erfahren bereits, dass Scotts Vater Paul Jahre später im Keller mit einem Gewehr erschießen und dass Scott seinen Vater selbst mit einer Spitzhacke umbringen wird. Als er Lisey davon berichtet, sucht er nach Halt und klammert sich weinend an sie – und auf einmal sind sie nicht mehr unter dem Lecker-Baum, sondern im Schnee davor ...
Das Kapitel endet damit, dass sie das Telefon aus ihren Erinnerungen reißt.

Kapitel IX: Lisey und der schwarze Fürst der Inkunks (Die Pflicht der Liebe)

Es ist Darla, die Lisey Bescheid gibt, dass ihre Schwester Cantata bald eintreffen wird, um sich mit ihnen um Amanda zu kümmern. Unmittelbar nach diesem Telefonat aber bricht das Grauen über Lisey herein: Der verrückte Jim Dooley alias Zack McCool lauert ihr in ihrer Wohnung auf.
Schnell wird ihr klar, dass man mit diesem Mann nicht verhandeln kann. Er redet irrational, schwärmt von den Werken ihres Mannes (dessen Aussage, dass Liebe auch eine Pflicht ist, ihn sehr fasziniert) und schlägt sie mehrfach, bevor er wirklich zur Sache geht ...

Kapitel X: Lisey und die Argumente gegen geistige Umnachtung (Der barmherzige Samariter)

Der Name des Kapitels rührt her von einem Gedicht, das Scott sehr gerne mochte und das die Zeile enthält: Die Argumente gegen geistige Umnachtung fallen mit scharrendem Geräusch weg (dieses Gedicht kennt übrigens auch Jack Torrance aus Shining; siehe auch hier).
Jim Dooley foltert Lisey auf grausamste Weise mit einem Dosenöffner, mit dem er ihre Brüste malträtiert. Er fordert sie erneut auf, mit Joseph Woodbody Kontakt aufzunehmen und verspricht, bald wiederzukommen. All dies wird rückblickend berichtet, als Lisey zu dem Bett in dem Büro über der Scheune kriecht und darauf zusammenbricht.
Selbst jetzt lassen sie die Erinnerungen nicht los. Sie begreift flüchtig, dass sie damals, als sie von unter dem Lecker-Baum plötzlich ins Freie "gebeamt" (geboomt) wurden, in Wirklichkeit für einige Sekunden in einer anderen Welt waren, in der tropische Zustände herrschten – doch sofort verdrängt Lisey die Erinnerungen daran wieder.
Allerdings kann sie andere Gedanken nicht zurückhalten – so geht es nun zurück in die Jahre 1995 und 1996, als Scott so krank wurde, dass er eine wichtige Tour absagen musste.
Rückblick: Scott selbst behauptet im September 1995 noch, er leide "lediglich" an einer Bronchitis, aber Lisey entgeht nicht, dass da noch mehr nicht stimmt: Scott schreibt kaum noch etwas, hat seinen typischen Humor verloren und trinkt mehr als ohnehin üblich, nun auch härtere Sachen als lediglich Bier. Sie kommt schnell zu der Überzeugung, dass es sich um eine psychische Krankheit handelt, was ihr große Angst einjagt.
Allerdings kommt es über die Weihnachtsfeiertage zu einer Besserung: Scott ist wieder sehr gut drauf und äußerst charmant, fällt am Weihnachtsabend selbst zweimal über Lisey her, die den Sex in vollen Zügen genießt und dabei denkt: "Falls Scott tatsächlich krank ist, sollten sich mehr Leute diese Krankheit holen, weil die Welt dann ein besserer Ort wäre" (Unterkapitel 2).
Doch schon in der Nacht geschieht etwas Fürchterliches. Dass Scott nicht in seinem Bett ist, kennt sie bereits – diese Erfahrung hat sie schon einmal gemacht. Nun aber findet sie ihn in seinem Schaukelstuhl sitzen ... apathisch und verängstigt. Bald erholt er sich auch davon wieder. Und so geht es eine Zeit lang auf und ab; sie glaubt sogar, dass Scott über den Jahreswechsel auf dem Weg der Besserung ist. Später wird sie jedoch herausfinden, dass er heimlich trinkt und in seinem Arbeitszimmer nur sinnlose Sätze schreibt. Bis Scott eines Nachts, wieder im Schaukelstuhl sitzend, auf einmal gar nicht mehr ansprechbar ist – katatonisch wie später Liseys Schwester Amanda.
Als Lisey so dasitzt und den auf nichts reagierenden Scott anschaut, wird ihr dumpf klar, dass sie ihn wird holen müssen, auch wenn sie selbst wegen ihrer Verdrängung nicht genau weiß, was sie damit meint. Etwas in ihr sagt ihr, dass sie nun die Erinnerung an Paul Landons Tod zulassen muss, um Scott helfen zu können. (Hier also teilt sich die Handlung in vier Stränge: Lisey liegt 2006 auf dem Bett (1) und erinnert sich daran, wie sie 1996 (2) die Erinnerungen an 1979 (3) zuließ, als Scott ihr von seiner Kindheit (4) erzählte.)
In jenem Inn in New Hampshire, dem Antlers, nach dem Picknick unter dem Lecker-Baum, berichtet Scott ihr im Bett von einer Welt, die die Landons aus ihm selbst unbekannten Gründen unter dem Namen Boo'ya Mond kannten. Dorthin konnte Scott fliehen und auch Paul mitnehmen, wenn dieser oder er selbst schnell heilen musste. Allerdings kann Paul nicht in diese Welt wechseln, als er bösmüllig wird – erst nach seinem Tod wird er dorthin zurückkehren, denn dort wird sein Grab sein. Doch wie kam es zu seinem frühen Tod?
Der zehnjährige Scott betritt nichts ahnend die Küche, wo Paul seit einiger Zeit seine Mathematikhausaufgaben macht, als Paul ihn plötzlich wie ein Tier anfällt. Das ist nicht mehr Paul – von einer Minute auf die andere ist eine wilde Bestie aus ihm geworden: die Bösmülligkeiten haben sein Gehirn erreicht und ihn in ein Monstrum verwandelt. Scott entkommt, weil seine ungeschnürten Schuhe von seinen Füßen rutschen und Paul ihn somit nicht mehr festhalten kann; dann kommt auch sein Daddy zur Hilfe und schlägt Paul mit einem schweren Holzscheit nieder. Dabei brüllt er außer sich: "Lass ihn in Ruhe, verdammter Hundesohn! Du bösmülliger Scheißer!" (Unterkapitel 10) Paul hat schon aufgehört, sein Sohn zu sein, er ist nur noch ein gefährliches Ungeheuer.
Daddy will Paul in den Keller schaffen und würgt ihn, als er wieder zu sich zu kommen scheint. Scott ist entsetzt und will seinen Vater aufhalten, bekommt aber zum Lohn nur selbst einen Hieb ab. Andrew Landon setzt sich durch und fesselt Paul im Keller an einen tragenden Stahlpfeiler, erst mit einem Seil, dann mit einer schweren Traktorkette, bei deren Besorgung Scott sich schwere Verletzungen zuzieht, die ihn sein ganzes Leben lang begleiten werden, als ihm die ganze Kette auf einen Fuß fällt.
Der gefesselte Paul schreit wie ein Tier und wird immer wilder; sein Vater hat das Gewehr schon bei Fuß. In der Tat aber lebt Paul noch drei Wochen lang – über Weihnachten und Silvester vegetiert er im Keller vor sich hin. Die schlimmsten Momente sind diejenigen, wenn Scott mit ihm alleine zu Hause ist, da sein Vater arbeiten geht, um erstens für Geld zu sorgen und zweitens keine Aufmerksamkeit auf ihre Familienverhältnisse zu lenken. Ist Daddy außer Haus, scheint Paul halbwegs zu sich zu kommen und ruft nach Scott, der jedoch immer einen Sicherheitsabstand hält (diese Szenen erinnern an die Kurzgeschichte Omi und an Rachel Creeds furchtbare Erlebnisse mit ihrer schwerkranken Schwester Zelda in Friedhof der Kuscheltiere).
Paul wird wie ein Tier gehalten und gefüttert, lebt in dem kleinen Radius, den ihm die Ketten lassen (Pauls Grenze erkennt man bald an den sich dort auftürmenden Fäkalien). Andrew weiß: Schneiden, also ein Blut-Bool, würde nichts mehr bringen, da der Bösmüll ins Gehirn eingedrungen ist ... aber vielleicht kann Scott ihm ja helfen, indem er ihn nach Boo'ya Mond bringt? Scott bricht unter dieser Verantwortung fast zusammen – und der erste Versuch scheitert. Andrew ist überzeugt, dass der Bösmüll Paul wie einen Anker in dieser Welt hält.
Alpträume von Boo'ya Mond suchen Scott heim. Er weiß, dass man sich in der Nacht von dieser Welt fernhalten sollte, da sie dann gefährlich ist. Es gibt dort einen Friedhof und seltsam lachende Wesen ... diese ersten Eindrücke schildern die Welt eher bedrohlich als angenehm.
Doch er versucht es weiterhin, denn ihnen entgeht nicht, dass sich der Stützpfosten, an den Paul gekettet ist, zu biegen beginnt und wohl der konstanten Belastung nicht mehr lange standhalten wird. Scott glaubt, dass er deshalb nicht mit Paul nach Boo'ya Mond boomen (siehe auch flitzen) kann, weil dieser bei den Versuchen bewusstlos ist; somit hecken sie einen neuen Plan aus: Daddy macht Paul mit (in einem Hamburger versteckten) Schlaftabletten schläfrig und Scott nimmt für Notfälle eine Spritze mit einem starken Beruhigungsmittel mit – Andrew verbittet sich die Frage, woher er diese Dinge hat und Scott kennt ihn gut genug, nicht nachzubohren.
Es klappt fast – Scott fühlt Boo'ya Mond schon ganz in der Nähe ... da kommt Paul zu sich und attackiert Scott auf der Stelle. Das reicht: Andrew, der bereitstand, schiebt seinem ältesten Sohn das Gewehr unters Kinn und drückt ab.
Scott kann es nicht glauben, Paul ist in der Tat tot. Und kaum ist es vorbei, da sieht der Junge – ähnlich wie ein zurückverwandelter Werwolf – wieder ganz normal aus. Sie wissen beide, dass niemand ihnen ihre Geschichte glauben würde, wenn man Paul so zu Gesicht bekommen würde, und Scott will Paul in Boo'ya Mond begraben, sicher, dass er ihn jetzt wird mitnehmen können. Und so kommt es: Paul Landons Grab liegt in jener Parallelwelt ... und 1979 bietet Scott Lisey an, es ihr zu zeigen.
2006 wird Lisey aus ihren Gedanken gerissen, als Joe Alston nach dem Rechten sieht und zu ihr hochruft, ob alles okay sei. Obwohl sie weiß, dass sie dringend ärztliche Hilfe bräuchte, verstellt sie sich und lässt Alston höflich abblitzen – sie hat ihre Prioritäten, muss jetzt endlich sämtliche verdrängten Erinnerungen aufkommen lassen: "Ich muss diese Sache zu Ende bringen. Ich muss hinter das Purpurne" – dies wird zu ihrem Mantra. Sie wirft sich ein paar Schmerzmittel ein und gibt sich wieder der Vergangenheit hin.
1996, vor ihrem katatonischen Mann kniend, der in Good Ma Debushers African (eine Häkeldecke) gehüllt ist, erinnert Lisey sich daran, dass Scott sie 1979 tatsächlich mit zu Pauls Grab nahm und begreift, dass sie nun selbst nach Boo'ya Mond boomen muss, um Scott zurückzuholen – denn scheinbar ist sein Geist dort gefangen, während sein Körper hier weilt. Sie spürt einen leichten Händedruck und glaubt, dass Scott ihr irgendwie den Weg dorthin offenhält. Jetzt oder nie ...


V E Artikel über Love
RomanKurzgeschichteInhaltsangabe (Teil I, Teil II) • VerfilmungRezensionen (Roman, Original-Hörbuch) • Coverpage
Charaktere: Andy ClutterbuckGerd Allen ColeFamilie Debusher (Amanda, Cantata, Lisey) • Jim DooleyFamilie Landon (Andrew, Paul, Scott) • Joseph Woodbody
Schauplätze: Boo'ya MondCastle RockGreenlawn
Sonstiges: AfricanAnkerBoolBösmülligkeitenGomerInkunksLacherLecker-BaumLong BoyLove: ErzählstrukturLove: GeheimsprachePoolRealität ist RalphSilberner SpatenStockrosenVerhüllteWunderheilung197919962006