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Schlaflos: Inhaltsangabe (Teil II)

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Überblick

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Stephen Kings Roman Schlaflos ist untergliedert in einen Prolog, 30 (wieder in Unterkapitel aufgeteilte) Kapitel und einen Epilog. Dieser zweite Teil der Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel von Kapitel 8 bis inklusive Kapitel 19.
Zu Teil I der Inhaltsangabe geht es hier entlang!
Zu Teil III der Inhaltsangabe geht es hier entlang!


(Noch Erster Teil: Kleine, kahlköpfige Ärzte)

Kapitel 9

Auf dem Polizeirevier von Derry macht Ralph bei John Leydecker seine Aussage über den Überfall von Charlie Pickering; hauptsächlich aber geht es in dem Gespräch darum, wie sehr Leydecker davon genervt ist, dass Susan Days Besuch in seine Zuständigkeit fällt. Zwar kann er mit ihren Ideen grundsätzlich sympathisieren, doch er hasst die Tatsache, dass sie nur kommt und geht – Leydecker aber mit dem Chaos davor und danach konfrontiert wird. In einem im späteren Licht makabren Nebensatz meint Leydecker lakonisch, er hoffe, dafür sorgen zu können, dass ihr Kopf noch an der richtige Stelle sitzt, wenn sie wieder geht.
Die ganze Zeit über möchte Ralph nach May Locher fragen und macht schließlich einen auf Columbo: Als er sich schon zum Gehen abwendet, stellt er noch die entscheidende Frage nach Mays Wohlbefinden. Er ist überaus erleichtert zu erfahren, dass May nicht zerstückelt wurde, möglicherweise aber aus Angst vor dem Eindringling starb; es gilt, die Autopsie abzuwarten. Leydecker ist erstaunlich offen mit Ralph und weiht ihn in die Geheimnisse dieses Falls ein: Türen und Fenster in Lochers Appartement waren von innen verschlossen, ein paar Kleinigkeiten wurden entwendet, viele Wertgegenstände jedoch ignoriert.
Ralph verneint Leydeckers Andeutungen, er könne den anonymen Anruf getätigt haben; Ralph glaubt, seine ganze Geschichte klinge viel zu verrückt. Leydecker, der tatsächlich zuerst auf Ralph als Anrufer getippt hatte, gibt dann auch selbst zu bedenken, dass der Anrufer laut Zentrale jung klang; dieser Einwurf tut dem Polizisten gleich selbst leid, aber Ralph steht zu seinem Alter.
Nach ihrem Gespräch beglückwünscht Leydecker Ralph nochmals für sein gutes Aussehen und die Tatsache, dass er offenbar wieder Schlaf finde.
Am Dienstagmorgen sitzt Ralph ob seiner Schlaflosigkeit bereits um 01.42 Uhr in seinem Stuhl. Dort grübelt er darüber nach, ob er tatsächlich gesehen hatte, wie die kahlköpfigen Ärzte aus Mays Haus kamen, kann sich aber nicht sicher sein. Wie aber sonst ist ihr Auftauchen zu erklären? Sind sie etwa Geister, die durch Türen gleiten können? Er weiß nur eins: Er muss mit jemandem reden oder einfach platzen. Seine Wahl fällt letztlich auf Bill McGovern.

Kapitel 10

Doch der ist gerade unter der Dusche und so unternimmt Ralph einen kurzen Spaziergang, bei dem er erneut von den Auren überrascht wird – in einem bislang nie gekannten Ausmaß.
Wenige, einfach zu verrückte Sachen auslassend, erzählt Ralph seinem alten Freund später alles, was in der letzten Zeit vorgefallen ist. Zwar bereut er dies nach etwa zehn Minuten schon wieder – es klingt alles so furchtbar dämlich, wenn man es ausspricht –, aber Bill nimmt Ralph (scheinbar) ernst: Er ruft May Lochers Bruder an, den er recht gut kennt; so will er auf dem Laufenden bleiben, was die anstehende Autopsie betrifft.
Während Bill zum Telefon geht, kommen die Auren wieder – und erstmals sieht Ralph eine Gestalt, die er bald Arzt Nummer Drei taufen wird. Der kahlköpfige Arzt, der selbst keine Aura hat, springt inmitten einer Mädchengruppe Seil und sieht völlig verrückt aus, dadurch ganz anders als seine zwei Vorgänger. Und dieses Wesen weiß, dass Ralph es sieht, denn es wirft ihm einen wissenden Blick zu. Das Wesen zeigt auf ihn, als wolle es ihn für die Zukunft markieren. (Der Typ singt irre Kehrverse vor sich hin – und erstmals macht King Gebrauch von der Technik, direkte Rede in eckigen Klammern darzustellen, was zum Markenzeichen für die Ärzte werden wird, wann immer sie sich mitteilen.) Ralph stellt schockiert fest, dass dieser Kahlkopf Bills seit langem vermissten Panamahut trägt.
Als Bill vom Telefon zurückkommt, verschwinden die Auren und mit ihnen der Fremdling. Bill seufzt, da er gerade 45 Minuten am Apparat verbracht hat – Ralph ist schockiert, muss aber feststellen, dass Bill recht hat. Er selbst hatte gedacht, etwa fünf Minuten seien vergangen.
Bill berichtet, dass man bereits die Autopsie an May Locher durchgeführt hat, aber nur einen natürlichen Tod feststellen konnte. May soll somit demnächst beigesetzt werden. Ralph ist sehr frustriert, als er herausfinden muss, dass Bill ihm tatsächlich kein Wort glaubt und ihn zu Dr. Litchfield schicken will. Bill ist überzeugt, dass Ralph sich die beiden Männer in einem unbewussten Traum zusammenfantasiert hat.
Es kommt zu einem verbissenen Streit, in dessen Verlauf Ralph aufsteht und einfach geht. Nie in seinem Leben hat er sich so alleine gefühlt.

Zweiter Teil: Die heimliche Stadt

Kapitel 11

Ralph erlebt die Stadt Derry wie unterteilt in mehrere heimliche Städte: Eine davon hat er als Kind durchstreift – er erinnert sich an den Bahnhof an der Neibolt Street und an die Barrens, sowie an den Polizisten Aloysius Nell, den sie immer zu meiden versuchten. Doch es gibt auch eine heimliche Stadt, die nur die Alten kennen; ein Teil davon ist ein Picknickplatz in der Nähe des Flughafens, wo sich diese treffen, hauptsächlich, um gemeinsam Spiele zu spielen und sich noch lebend zurückzumelden.
An diesem Tag, an dem Ralph den Picknickplatz aufsucht, kommt es zwischen den Alten zu einem handfesten Streit wegen Susan Day – tatsächlich gehen zwei ältere Männer fast mit Fäusten aufeinander los. Alle sind sich einig, dass Day sich mit Derry eine schlechte Stadt für ihre Kampagne ausgesucht hat, da hier immer wieder merkwürdige Dinge passieren. Wörtlich genannt wird das mysteriöse Feuer in der Bar Black Spot.
Ralph spricht, nachdem der Streit geschlichtet wurde, mit einem alten Bekannten namens Faye, der ihm mitteilt, dass ein gemeinsamer Freund, Jimmy Vandermeer, im Sterben liegt. Ralph kann kaum glauben, dass er wegen seiner Schlaflosigkeit diesen guten Bekannten völlig vergessen hat, um dessen Krebsleiden er wusste.
Er spricht Faye auf die Zufahrt an, die Ed Deepneau vor einem Jahr benutzte – Faye weiß zu berichten, dass dort SoloTech ihren Sitz hat: eine Flugschule.
Auf dem Weg zurück sieht Ralph Rosalie völlig verängstigt am Straßenrand hocken. Sie zittert am ganzen Leib, doch Ralph kann nicht erkennen, wovor sie solche Angst hat, glaubt aber wegen früherer Erfahrungen mit dem Hund, dass es etwas mit den Auren zu tun haben könnte. Es gelingt Ralph nun erstmals, diese Auren willentlich heraufzubeschwören.
Sofort wird klar, was mit Rosalie los ist: Arzt Nummer Drei ist wieder da, noch immer Bills Panamahut auf dem Kopf, ein rostiges Skalpell in der Hand. Mit durchdringender Stimme ruft er Rosalie (die er Rover nennt) zu sich, offenbar nichts Gutes im Schilde führend. Ralph beschließt spontan, Rosalie zu helfen und tritt zwischen den Hund und den Gnom.
Arzt Nummer Drei ist überrascht; wütend nennt er Ralph "Kurzer" und "Kurzfristiger" und mahnt ihn, er solle sich aus seinen Angelegenheiten raushalten. Ralph bleibt tapfer; mehr noch: Er entdeckt eine neue übernatürliche Kraft in sich, denn er kann mittels eines Karateschlages plötzlich einen blauen Lichtstrahl von sich schleudern, der den Kahlkopf fast erwischt, den aber sonst offenbar niemand bemerkt. Daraufhin bekommt der Arzt einen fast kindischen Anfall und beißt wütend in Bills Hut. Er fühlt sich um den Hund betrogen und schwört Rache – nicht nur an Ralph, sondern auch an seinen Freunden.
Der Arzt verschwindet, und Ralph will Rosalie in den Park folgen. Völlig überraschend trifft er dort auf Lois Chasse, die auf einer Parkbank sitzt und herzzerreißend schluchzt.

Kapitel 12

Ralph, gefangen in seinen eigenen Problemen, muss seinen Horizont erweitern, als er herausfindet, dass tatsächlich auch Lois an Schlaflosigkeit leidet – und das sogar schon länger als Ralph. Auch sie wacht immer ein bisschen früher auf. Dies aber ist nicht der Grund, warum sie hier sitzt und weint. Ralph bohrt ein wenig nach, bis Lois endlich mit der Wahrheit herausplatzt.
Sie war wegen ihrer Probleme bei Dr. Litchfield, der sie hinterging und gleich nach ihrem Termin ihren Sohn in Bangor verständigte und ihm unmissverständlich klarmachte, dass er davon ausging, dass Lois an Senilität leide. Prompt kommen ihr Sohn Harold und seine Frau Janet zu Besuch und präsentieren Lois Broschuren eines besonders guten Alten- und Pflegewohnheims; sie haben dort sogar schon einen Besichtigungstermin vereinbart. Lois ist entsetzt und will davon nichts wissen.
Aber Janet will sich keine Niederlage eingestehen. Sie fragt Lois nach den diamantenen Ohrringen, die sie ihr einst zu Weihnachten geschenkt hatten. Lois ist sich sicher, dass sie in ihrer Schatulle sind, aber dort kann sie sie nicht finden. Ihre gemeinsame Suche bleibt erfolglos – für Janet ein schlagender Beweis dafür, dass die 68-jährige tatsächlich geistig immer mehr abbaut.
Nun geschieht etwas Sonderbares: Lois sieht Janet "in einer wirklich seltsamen Weise", wie sie Ralph später erzählt, dem sofort klar ist, was das bedeutet: Auch Lois sieht die Auren. Und Lois erkennt die Wahrheit: Janet selbst hat die Ohrringe entwendet, eben um Lois zu entblößen. Dies sagt sie auch offen heraus und vertreibt ihren Sohn und seine Frau somit schnell aus dem Haus.
Wie als hätte das Gerede von Auren diese ausgelöst, kommen sie für Ralph zurück – diesmal aber kommt noch mehr: Er sieht Lois' Schwiegertochter vor sich, als stünde sie vor ihm. Er hat Janet noch nie in seinem Leben getroffen und doch weiß er alles über sie, auch private Dinge. Es ist klar: Lois überträgt ihm dieses Wissen, das sie selbst wiederum über die Auren aufgenommen hat, telepathisch. Und Ralph kann es deutlich fühlen: Hier, auf der Parkbank, beginnt er, sich ernsthaft in Lois Chasse zu verlieben.
Ralph spricht Lois auf die Auren an. Lois ist sehr erleichtert, hatte sie doch gedacht, langsam verrückt zu werden und mit ihrem Leiden ganz allein zu sein. Auch sie sieht die Ballonschnüre und nennt die Auren – wie Ed Deepneau – Farben. Doch in einem entscheidenden Punkt unterscheiden sich Lois und Ralph: Lois kann die kahlköpfigen Ärzte nicht wahrnehmen und weiß gar nicht, wovon Ralph redet.
Wie auf ein Stichwort öffnet sich die Tür einer öffentlichen Toilette im Park – und der verrückte Arzt Nummer Drei tritt heraus, sein Skalpell in der Hand.

Kapitel 13

Der Arzt geht direkt auf Rosalie zu und lässt sich diesmal von Ralph nicht stören, den er sogar mit einer rüden Handbewegung verspottet. Ohne selbst zu wissen, was ihn dazu treibt, legt Ralph Lois kurz die Hände auf die Augen, woraufhin diese den Neuankömmling auf einmal auch sehen kann. Das passt dem Doktor jedoch nicht und er wird wieder ausfällig – aber Lois und Ralph sind machtlos, als der Fremde sein perverses Spiel mit Rosalie treibt. Mit dem Skalpell geht er auf das Tier zu, und Ralph erwartet, dass er Rosalie die Kehle durchschneidet. Stattdessen durchtrennt er aber die Ballonschnur.
In einer Szene, die stark an das spätere Buch The Green Mile und John Coffey erinnert, quillt Rosalie daraufhin eine schwarze Masse aus dem Maul, die weder flüssig noch gasförmig ist und sich allmählich um ihren Körper legt wie ein Leichensack. Zufrieden nimmt der Doktor ihr das Halstuch ab, das sie immer trägt und legt es sich selbst um.
Ralph fühlt, dass ihm die Macht, blaue Lichtblitze zu schleudern, (zumindest vorübergehend) abhanden gekommen ist, aber er glaubt, dass Lois ihm helfen kann – er bringt sie dazu, mit ihrem Zeigefinger wie ein Kind auf den Arzt zu zielen und zu feuern. Tatsächlich schießen zwei Blitze hervor. Einer davon trifft den Arzt, was diesem starke Schmerzen zufügt, sodass er sich aus dem Staub macht.
Rosalie stirbt nicht – sie schleppt sich schwach davon, eingesponnen von dem schwarzen Zeug.
Lois und Ralph verabreden sich zum Abendessen – sie müssen reden. Aber Ralph hat einen schrecklichen Gedanken: Bringt er Lois in Gefahr, wenn er sie in diese Geschichte mit reinzieht? Schließlich hat er die Warnung des Arztes Nummer Drei nicht vergessen ... Außerdem ist ihm etwas Furchtbares aufgefallen. Bills Panamahut, Rosalies Halstuch – und war da nicht ein Glitzern an seinen Ohren? Ralph ist sich auf einmal sicher, dass der Arzt die von Janet gestohlenen Diamantohrringe geklaut hat, um sie seiner Sammlung von Souvenirs hinzuzufügen.
Dennoch beschließt er, sich Lois mitzuteilen und erzählt ihr bei ihr zu Hause alles, was ihm zugestoßen ist. Zu seiner großen Erleichterung glaubt sie ihm jedes Wort. Er ist im Gegenzug geschockt zu erfahren, dass Lois die Auren bereits seit letztem Sommer sieht, hatte er doch geglaubt, sie durch und durch zu kennen. Für Lois läuft alles auf zwei große Fragen heraus: Woher kommt diese neue Gabe? Und vielleicht noch wichtiger: Wozu ist sie gut?
Sie selbst geht davon aus, dass sie beide mit ihren bisherigen Erlebnissen auf etwas Größeres vorbereitet werden. Sie kommen auch auf Dorrance zu sprechen. Lois vermutet, dass auch er die Auren sieht und von jemandem den Auftrag bekommen hat, Ralph die Spraydose zuzuspielen. Die Implikationen machen Ralph Angst, denn dann ginge es hier um Wesen, die in die Zukunft blicken können und wissen, was wie wo und warum geschieht. Er glaubt zwar, dass die Existenz solcher Wesen möglich ist, findet die Vorstellung aber beängstigend, von ihnen entdeckt worden zu sein.
Sie verschieben ihr Gespräch auf später am Abend, weil Lois zum Pokerspielen nach Ludlow gehen möchte. Ralph will sie aus Derry heraushaben und ist dankbar dafür, dass sie geht – er weiß nicht warum, glaubt aber, dass Arzt Nummer Drei ihr nur in Derry gefährlich werden kann. Und wegen des Souvenirs hält Ralph Lois für markiert, ebenso wie Bill. Ralph beschließt, sich mit Bill zu versöhnen.

Kapitel 14

Doch Bill ist nicht da: Er ist im Derry Home Krankenhaus bei seinem Freund Bob Paulhurst, der in Zimmer 313 im Sterben liegt. Er hat einen Zettel hinterlassen, auf dem er sich bei Ralph für seine Ungeduld entschuldigt. Ralph ist froh, dass sich wenigstens dieses Problem so leicht gelöst hat.
John Leydecker ruft ihn mit schlechten Neuigkeiten an: Charlie Pickering ist auf Kaution freigekommen, da Ed Deepneau für ihn 80.000 Dollar hinblätterte. Weder Ralph noch Leydecker können erklären, wie Ed an soviel Geld kam – es kann nicht von den Friends of Life kommen, da diese sich mittlerweile von Eds Wahnsinn distanzieren wollen. Ed, Charlie und noch zwei weitere Gestalten haben sich zu einer Splittergruppe zusammengefunden, die in ihrer Verrücktheit nichts Gutes verheißt. Leydecker fragt nach, ob Ralph nun Polizeischutz möchte und ist wie vor den Kopf gestoßen, als Ralph ablehnt – aber Ralph hat wieder einmal so ein Gefühl: Polizeischutz wäre nicht das Richtige. Und hat er nicht Freunde viel weiter oben?
Ralph ruft im Krankenhaus an, um mit Bill einen Termin zum Mittagessen zu vereinbaren, doch er erwischt nur die Nichte des Kranken, die ihn nicht mehr von der Strippe lässt und ihm ihr halbes Leben erzählen will. Man hat die lebenserhaltenden Systeme ihres Onkels abgestellt, doch der ist immer noch am Leben, was arg an den Nerven der Frau zerrt. Er kann ihre Gedanken lesen: Sie hat darüber nachgedacht, Bob mit einem Kissen zu ersticken. Und Ralph stellt fest: Die Farbe der Aura namens Mord ist dunkelblau.
Ralph spaziert einmal mehr zum Picknickplatz und findet eine weitere Botschaft, diesmal von Faye – Jimmy Vandermeer liege im Derry Home im Sterben, Zimmer 315. Ralph wird stutzig: Bob in 313, Jimmy im Nebenzimmer 315, Carolyn damals in 317 (siehe auch hier) – dies kann kein Zufall sein.
Ralph grübelt und kommt zu dem Schluss, dass er, Lois und Ed die einzigen sind, die die Auren sehen können und dass Ed somit im Umkehrschluss ebenfalls an Schlaflosigkeit leiden muss. Noch am Picknickplatz hat er unvermittelt ein Heureka-Erlebnis und begreift plötzlich etwas Fundamentales, was dem Leser aber noch vorenthalten wird. Schnell geht er zu sich zurück und wartet auf Lois.
Während er bei sich auf der Veranda sitzt und die Straße entlang blickt, sind die Auren wieder da. Er beobachtet einen belanglosen Streit zweier Jungen, wobei deren Auren sehr hell aufleuchten. Ralph begreift, welch eine Energiequelle der Mensch sein muss – vielleicht verfügt die Menschheit über genug Energie, das ganze Universum zu zerstören ... oder ein neues zu erschaffen.
Ralph unterhält sich mit einer Nachbarin; als sie sich abwendet, überkommt ihn ein weiterer Impuls und er versucht, einen Teil ihrer Aura in sich aufzusaugen. Es klappt: Ein strahlender Faden löst sich, Ralph nimmt ihn in sich auf. Er fühlt sich danach kraftstrotzend, wie aufgeladen – aber auch voller Schuldbewusstsein. Die Nachbarin selbst ist sehr erschrocken: Sie hat einen lauten Knall vernommen, interpretiert den jedoch als eine Fehlzündung.
Sie sagt Ralph, wie gut er aussehe – und jetzt endlich fällt Ralph auf, dass ihm dies schon überdurchschnittlich viele Leute mitgeteilt haben. Anfangs hielt er das für eine Ironie des Schicksals, nun aber denkt er anders: Kann es nicht sein, dass er die ganze Zeit über, unbewusst, andere Menschen angezapft hat? Auf einmal glaubt er auch, was Ed mit Zenturions meint: Vampire wie ihn, Ralph, die die Lebensenergie anderer Menschen absaugen.

Kapitel 15

Lois kommt zurück und will gerade in ihr Haus gehen, als sie spürt, dass Ralph sie beobachtet. Sie dreht sich zu ihm um – beide strecken gleichzeitig einen Finger aus, ihre Auren senden lange Lichtschnüre aus (Lois' ist grau, Ralphs blau), die sich über der Straße treffen und sich in einem "Liebesknoten" vereinen. Wortlos gehen die beiden aufeinander zu und küssen sich erstmals.
Auch Lois sieht um einiges besser aus, wie zehn Jahre jünger. Sie gibt das Kompliment zurück und bittet Ralph, sich doch einmal genau im Spiegel anzuschauen. Und Ralph kann sich gar nicht satt sehen an sich selbst: Kaum noch Falten, mehr dunkle Haare, glatte, fast jugendliche Lippen.
Auch Lois' Kartschwestern ist etwas aufgefallen, aber sie glaubten Lois' Ausflüchte nicht, sie habe ein ganz besonderes Make-up für sich entdeckt. Daraufhin erzählt sie ihnen, sie habe sich frisch verliebt und wirke deshalb so verjüngt. Schüchtern gesteht sie Ralph, dass sie tatsächlich dabei ist, sich in ihn zu verlieben.
Auf dem Sofa erzählt sie Ralph von dem Kartenspiel. Sie konnte nicht verlieren, da sie an den Auren der anderen abschätzen konnte, welche Karten sie hatten. Zu Ralphs Überraschung gesteht sie ihm, dass auch sie die Aura einer ihrer Freundinnen anzapfte, die daraufhin glaubte, von einem Insekt gestochen worden zu sein, während Lois, wie Ralph, vor überschäumender Energie fast platzte.
Auch Lois denkt, dass mit "Zenturions" sie selbst gemeint sind und überlegen sich, dass sie sich Gegenmaßnahmen gegen das unfreiwillige Stehlen von Energie überlegen sollten, da dies sicherlich nicht gut sein kann für die Betroffenen.
Vor dem Haus passiert ein Autounfall – durch das Fenster erleben sie die letzten Minuten im Leben der Hündin Rosalie mit. Joe Wyzer hat sie überfahren und kniet ganz aufgelöst neben ihr, streichelt sie, weil ihm nichts Anderes einfällt. Ralph sieht dabei, wie seine Hände verschwinden, wann immer sie in Rosalies schwarzen Leichensack eintauchen.
Nun wird Ralph schlagartig so einiges klar: Auch Dorrance Marstellar kann die Auren sehen, und Arzt Nummer Drei hat Ed Deepneaus Ballonschnur durchtrennt, sodass auch er in einem schwarzen Kokon herumläuft.
Auch der Arzt ist bei Rosalies Ende zugegen. Er macht in Lois' und Ralphs Richtung kindische Gesten des Triumphes und stellt sicher, dass sie ihn dabei beobachten können, wie er sich Joe Wyzers Taschenkamm klaut.
Als Rosalie stirbt, verschwindet ihre Aura, als sei sie ausgeknipst worden. Doch Wyzers Ballonschnur ist noch intakt.

Kapitel 16

Ralph hat wieder eine Eingebung und will, dass Lois ihn zum Derry Home begleitet. Nun teilt er ihr mit, welche Einsicht er im Park hatte: Die drei Ärzte erinnern ihn an die drei Schwestern aus der griechischen Mythologie – eine spinnt den Lebensfaden, die zweite bestimmt, wie lange dieser Faden ist, die dritte ist dafür zuständig, diesen zu zerschneiden, wenn es Zeit für das Opfer ist zu sterben. Nur dass es sich hier eher um drei kahlköpfige Brüder handelt.
Und es gibt noch einen entscheidenden Unterschied: In der Mythologie sind die drei Schwestern ein Team, hier scheinen sie gegeneinander zu arbeiten. Er erinnert sich an den Namen der dritten Schwester, und dies wird der neue Name von Arzt Nummer Drei: Atropos.
Ralph will ins Krankenhaus, in der Hoffnung, dort auf die ersten zwei Ärzte zu treffen – sie könnten dort, wo mindestens zwei Bekannte im Sterben liegen, einen Job haben. Und es ist Zeit, endlich zu erfahren, was eigentlich Sache ist.
Im Krankenhaus lernt Ralph wieder etwas Neues über seine neu erlangten Kräfte: Als eine Schwester ihm sehr unfreundlich kommt und zaudert, ihnen die nötigen Pässe für die Intensivstation zu geben, berührt er sie kurz und überträgt etwas von seiner Aura auf sie, woraufhin sie ihm sofort gehorcht.
Ab diesem Moment beginnen Ralph und Lois, telepathisch zu kommunizieren (was im Roman wieder in eckigen Klammern dargestellt wird). Ralph nähert sich Raum 317 – und die Vergangenheit holt ihn ein. Er erinnert sich an die letzten Sekunden, die letzten Atemzüge seiner Frau an einem düsteren Märztag.
Er wird aus seinen Gedanken gerissen, als er Spuren am Boden sieht: Die kahlköpfigen Ärzte sind hier.

Kapitel 17

Da geschieht es: Für einen Sekundenbruchteil wird alles um sie herum gleißend hell … danach sind die Auren zwar etwas verblasster, aber ihre Sinneswahrnehmungen sind unglaublich geschärft (ihnen geht es etwa so wie Paul Edgecombe nach der Berührung durch John Coffey in The Green Mile) – sie können durch Wände sehen und weit entfernte Dinge hören. Doch nicht nur das: Ralph etwa nimmt in einem Krankenhauszimmer einen Film wahr und weiß, dass der dort gerade zu sehende Schauspieler (Kirk Douglas) am Tag dieser Filmszene Zahnschmerzen hatte. Beide wissen: Sie befinden sich hier auf einer anderen, nie gekannten Daseinsebene.
In diesem Moment kommt Bill mit einem Unbekannten aus Bob Paulhursts Krankenzimmer heraus – Bills Ballonschnur ist durchtrennt, ihn umgibt die schwarze Masse. Lois läuft ihm spontan nach, um ihn zu warnen, dass etwas nicht mit ihm stimmt, aber sie kann ihn nicht berühren – ihre Hand geht durch ihn hindurch. Ralph versteht, dass sie auf einer Daseinsebene sind, auf der sie keinen Körperkontakt mehr zu "normalen" Menschen herstellen können. Für Lois ist das Erlebnis ganz schrecklich: Sie glaubt, dass die schwarze Aura in der Lage ist zu empfinden und dass sie Lois' Eindringen spürte.
Der Mann, der bei Bill ist, geht geradewegs durch Ralph hindurch, der daraufhin sofort alles weiß, was es über diesen Mann zu wissen gibt. Sie folgen den Spuren zu Jimmy Vandermeers Zimmer – und dort treffen sie auf Faye … und die Ärzte, die auf sie warten.
Sie stellen sich selbst mit den Namen vor, die Ralph ihnen insgeheim bereits gegeben hat: Klotho und Lachesis (nach der griechischen Mythologie). Sie beginnen, zu viert telepathisch zu kommunizieren, und die Kurzfristigen erkennen, dass sie vor den beiden Ärzte keine Geheimnisse haben können.
In diesem Kapitel wird erstmals klar, dass der Roman auf seine Weise ein Teil des Zyklus vom Dunklen Turm ist, als die Doktoren von eben diesem Turm sprechen, um das Wesen des Universums zu erklären. (Schlaflos wird sich schließlich als wichtigstes Werk außerhalb des siebenbändigen Epos erweisen; Roland Deschain wird im letzten Band gar ein Exemplar des Romans zugespielt).
Bevor sie ihren Auftrag bekommen, sollen sie jedoch dabei zusehen, wie die beiden Doktoren die Ballonschnur von Jimmy durchschneiden. Der eine tut dies, während der andere Jimmy einen Kuss auf die Stirn gibt – Ralph und Lois sollen wissen, wie zärtlich die beiden dieser Verpflichtung nachgehen. Jimmy kommt noch einmal ganz zu sich und kann tatsächlich Lois und Ralph an seinem Bett stehen sehen – dann geht es aber recht schnell und Jimmy verstirbt.
Die Ärzte nehmen die beiden Kurzfristigen an den Händen und heben sie noch eine Ebene höher: Diesmal schweben sie gemeinsam nach oben, durch die Decke, bis sie auf dem Dach des Krankenhauses zum Stehen kommen.
Auf dieser Daseinsebene vergeht die Zeit viel schneller – Ralph ist schockiert zu erfahren, dass sein Freund Bill bereits tot ist. Gemeinsam erleben sie auf ihren Wunsch hin Bills Tod wie im Kino: Sie sehen, wie er noch im Krankenhaus einen Herzinfarkt erleidet und leblos zusammenbricht.
Ralph gibt den beiden Ärzten die volle Schuld an Bill McGoverns Tod, denn hätten die ihn, Ralph, nicht manipuliert, hätte Ralph sich niemals mit Ed angelegt und damit Atropos' Zorn auf sich gezogen, die dieser wiederum an Bill ausließ.

Kapitel 18

Darauf gehen die Ärzte nicht ein; stattdessen kommen sie endlich auf das zu sprechen, weswegen Ralph und Lois nun hier sind. Ihre philosophisch anmutenden Erläuterungen über die vier Konstanten sind in einen eigenen Artikel ausgelagert worden; die Essenz ihres Auftrags ist dieser: Atropos, der Agent des Zufalls, hat Ed Deepneaus Ballonschnur durchtrennt und somit eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, die das ganze Raum-Zeit-Gefüge bedroht. Ed will einen tödlichen Anschlag auf das (im übrigen von Ben Hanscom erbaute) Bürgerzentrum von Derry ausführen, während Susan Day dort ihre Rede hält. Ein Anschlag, bei dem über zweitausend Menschenleben bedroht sind – bereits jetzt kann man (auf dieser Bewusstseinsebene) ein schwarzes Leichentuch über dem Ort der künftigen Gewalt liegen sehen.
Ralph spricht die beiden auf den Scharlachroten König an, woraufhin diese zugeben, dass sie davon ausgehen, dass dieser nun Ed kontrolliert. Es entgeht Ralph nicht, dass die beiden Doktoren große Angst vor diesem König haben.
Da sowohl Atropos als auch Ed von mächtigen Kräften gelenkt werden, müssen sich Ralph und Lois von ihnen fernhalten und stattdessen ihre Kraft darauf konzentrieren, Day davon abzuhalten, überhaupt erst aufzutreten. Ed ist sowieso nicht da: Ralph und Lois erhalten ein geistiges Bild von einem rostigen Gebäude – erst später wird Lois es identifizieren.
Klotho und Lachesis erklären, dass die beiden Kurzfristigen ihre Energie aus den Auren ihrer Mitmenschen schöpfen können, ohne ihnen dabei Schaden zuzufügen. Sie schicken den beiden ein deutliches Bild zur Erläuterung: Jeder Mensch hat soviel Energie wie ein ganzer Ozean, und was Ralph und Lois davon abzapfen ist nicht mehr als ein kleiner Eimer voll. Der Grund dafür, dass die Kurzfristigen kein so langes Leben haben ist, dass sie ihre gewaltige Energie derart schnell verbrennen; eine kleine "Spende" schadet ihnen nicht.
Die Zeit vergeht derart schnell, dass sie ihr Gespräch abbrechen müssen, wenn sie überhaupt noch etwas gegen Eds Pläne ausrichten wollen. Mit Hilfe der Ärzte kehren sie daraufhin auf ihre normale Daseinsebene zurück – bereits am Tag des geplanten Anschlags.

Kapitel 19

Noch im Krankenhaus sehen sie auf einem Monitor die aktuellen Nachrichten rund ums Bürgerzentrum. Der Anführer von Pro Life, Dan Dolton, wird interviewt, und auch wenn er sich deutlich von Ed Deepneau und jeder Form von Gewalt distanziert, ist unverkennbar, dass auch er verrückt und vor allen Dingen verängstigt ist.
Fast sechzig Stunden sind in der wirklichen Welt vergangen, während sie im Krankenhaus waren – kein Wunder, dass beiden der Magen knurrt. Doch noch haben sie einen Job zu erledigen, bevor sie frühstücken gehen können: Im Krankenhausgebäude ist auch WomanCare untergebracht, und mit Hilfe ihrer neuen, sehr überzeugenden Kräfte finden sie heraus, wo genau sich deren Niederlassung High Ridge befindet; denn sie wollen jetzt unbedingt mit Gretchen Tillbury reden.
Trigger Vachon, der Ralph vor langer Zeit einmal mit nach Hause nahm und dem Ralph einst (im Prolog) das Schriftzeichen auf Eds rotem Schal zeigte, arbeitet jetzt im Krankenhaus. Als Trigger Ralph sieht, ist er ganz aufgeregt, denn er wollte ihm schon lange etwas sagen. Er hat das Schriftzeichen wieder erkannt – und Ralph schnürt es den Magen zu, denn plötzlich wird ihm einiges klar: Das japanische Zeichen steht für Kamikaze.



V E Artikel über Schlaflos
RomanInhaltsangabe (Teil I, Teil II) • VerfilmungRezensionen (Roman, Original-Hörbuch) • Verknüpfungen • Coverpage
Charaktere: Ralph RobertsLois ChasseScharlachroter KönigKlotho, Lachesis und AtroposPatrick DanvilleEd DeepneauHelen DeepneauNatalie DeepneauFamilie ApplebaumCarolyn RobertsJoe WyzerDorrance MarstellarSusan DayCharlie PickeringMike HanlonChris NellMay LocherSteve OffenbachCarl LitchfieldJanet ChasseJimmy VandermeerRosalieBill McGovernTrigger VachonGretchen TillburyDavid WilbertZoëJohn LeydeckerSonia Danville
Schauplätze: DerryJuniper HillRite AidDer Dunkle TurmWomanCareDerry HomeHigh RidgeBürgerzentrum von Derry
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