Puls: Inhaltsangabe (Teil I)

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Inhaltsangabe zu Puls (Teil I)


Zu Teil II der Inhaltsangabe geht es hier entlang.

Stephen Kings Roman Puls ist unterteilt in neun (wiederum in nummerierte Unterkapitel gegliederte) Teile. Dieser erste Teil der Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel bis inklusive Teil 3. Die Zwischenüberschriften dienen nur der Orientierung des Lesers und sind nicht von King intendiert (die Zahlen in Klammern beziehen sich auf die jeweiligen Unterkapitel).

Vorbemerkung

In einer dem ersten Teil vorausgehenden Vorbemerkung weist der Autor auf ein bevorstehendes dunkles Zeitalter der Zivilisation hin. In den ersten Oktoberwochen des Jahres 2006 geschieht die Katastrophe ... und "die Welt von einst war nur noch eine Erinnerung."

Teil 1: Der Puls

Das Chaos bricht aus (1 – 6)

Clayton Riddell (ein Mann, den der Autor als "für die Weltgeschichte ohne besondere Bedeutung" bezeichnet, der sich jedoch als Hauptcharakter des Romans herausstellt) ist an jenem 01. Oktober in Boston guter Dinge: Gerade kommt der Künstler vom wohl wichtigsten Geschäftsgespräch seines Lebens, bei dem er seine erste Graphik Novel Dark Wanderer (inklusive Fortsetzung) an den Mann bringen konnte. In seiner Freude gibt er sogar viel Geld aus, um seiner geschiedenen Frau Sharon ein Geschenk zu besorgen und will sich gerade an einem Eiswagen ein Eis gönnen, als um exakt 15.03 Uhr der Wahnsinn beginnt, ausgelöst vom später so genannten "Puls".
Von irgendwo vernimmt Clayton Schreie – jemand brüllt das Wort Räst, und dann sieht Clayton etwas, was ihn an seinem Verstand zweifeln lässt: Ein Mann hat einen Hund im Würgegriff, kaut an dessen Ohr und reißt es dem jaulenden Tier schließlich vom Kopf.
Clay hat keine Zeit, das zu verdauen, als der Irrsinn in seiner unmittelbaren Nähe losgeht. Die Geschäftsfrau vor ihm, die er gerade beim Telefonieren mit dem Handy beobachtet hat, attackiert den Eisverkäufer, kurz bevor das Mädchen hinter Clay, das ebenfalls gerade telefoniert hatte, unvermittelt auf diese Frau losgeht und ihr mit den Zähnen die Kehle aufreißt, während ihre junge Freundin verwirrt ins Nichts fragt: "Wer bin ich?"
Etwas explodiert, der Verkehr gerät außer Kontrolle, als es überall gleichzeitig zu krachen scheint. Mit beinahe klinischem Interesse stellt Clay fest, dass er unter Schock steht und nicht fassen kann, was da eben rund um ihn herum passiert. Für einige Augenblicke ist er davon überzeugt, dass er halluziniert und in Wahrheit gar nicht hier ist, sondern in einer Gummizelle in Juniper Hill ... da aber spricht ihn ein kleiner, schnurrbärtiger Mann an, der offenbar seine Halluzination teilt und ebenso fassungslos dreinschaut. Soeben hat Clay Tom McCourt kennen gelernt, der ihn auf seinem weiteren Weg begleiten wird.
Der Eisverkäufer äußert wie betäubt die Theorie, dass sie sich gerade mitten in einem Terroranschlag befinden, was Clay im ersten Moment einleuchtend scheint; dann aber fragt er sich, was das für ein Terroranschlag sein soll, bei dem die Leute offenbar komplett durchdrehen. Doch Parallelen zum 11. September sind deutlich: Plötzlich springen Menschen aus einem Wolkenkratzer, ein Kleinflugzeug rast in ein Gebäude in der Nähe.
Clayton reißt sich zusammen, als ein Irrer sich auf Tom stürzt, ein langes Messer in der Hand und völligen Unsinn brabbelnd (der sich dem geneigten King-Fan durch eine deutliche Anspielung auf den Scharlachroten König aus dem Dunkler-Turm-Zyklus als nicht ganz zusammenhanglos erweist): "Kazzalah a-babbalah!" schreit er, worauf Clay eine gute Antwort weiß: "Ich a-babbalah dir gleich dein a-kazzalah, du Scheißkerl!" Clay rettet Tom das Leben, indem er den Stich des Verrückten mit seiner Aktentasche abwehrt.
Dabei dringt das Messer tief ein, sticht durch seinen Dark Wanderer – was Clay endgültig zur Weißglut bringt, sodass er den Angreifer niederringt. Schon ist ein Polizist zur Stelle, und als der Amokläufer Anstalten macht, wieder anzugreifen, erschießt der Cop ihn vor Toms und Clays Augen mit einem Schuss in die Schläfe aus nächster Nähe. Der Polizist bleibt gespenstisch sachlich, gibt Clay seine Karte, da er davon ausgeht, dass er vor Gericht zu diesem Vorfall wird aussagen müssen, aber er zeigt keinerlei Reue: Das Erschießen sei die einzige Möglichkeit, mit diesen plötzlich Durchdrehenden umzugehen, die entweder ohne erkennbaren Grund Selbstmord begehen oder sich wild auf Fremde stürzen.
Clay ist indes der Erste, der einen seltsamen Zusammenhang zu erkennen scheint: Kann es sein, dass jeder betroffen ist, der mit einem Handy telefoniert hat? Bei der Geschäftsfrau und dem Mädchen traf dies zu, und er sieht hier und da Verrückte, die noch immer ein Mobiltelefon umklammern. Er teilt seinen Verdacht dem Polizisten mit, der verspricht, sich von Handys fernzuhalten.
Clay selbst besitzt kein Handy, und wie es der Zufall will, wollte Tom sich eben heute ein neues zulegen, nachdem seine Katze Rafe sein altes Handy von der Küchentheke stieß und zerstörte ... womit sie ihrem Herrchen das Leben rettete.
Clay zieht das lange Messer aus seinem Manuskript und steckt es sich in den Hosenbund. Dann aber weiß er nicht mehr, was er tun soll, alles ist zuviel, er will nur zurück in sein Hotel und zwar schnell, doch da bricht er auch schon in Tränen der Verzweiflung und der Trauer aus.

Im Hotel (7 – 18)

Als er sich wieder etwas gefasst hat, wartet die nächste negative Überraschung auf ihn und Tom, als das Atlantic Avenue Inn tatsächlich verriegelt ist und Clay sich aus seinem Hotel ausgesperrt sieht. Durch die Glastür kann Clay eine Leiche sehen – es sieht aus wie der ältere Hotelpage, den Clay kennen gelernt hat.
Clay geht davon aus, dass sich da drin Überlebende verbarrikadiert haben, die einen Teufel tun werden, jemanden hereinzulassen. Doch damit lässt Tom sich keineswegs abspeisen. Mit einer Clay überraschenden Wut hämmert er gegen die Tür und droht, sie einzuschlagen, wenn niemand reagiert. Und wirklich: Der glatzköpfige Angestellte von der Rezeption taucht hinter seiner Theke auf und kommt herüber, um ihnen aufzusperren.
Kaum sind Clay und Tom drinnen, als der Mann auch schon wieder die Tür abschließt und auf den Mann am Boden deutet: Franklin ist von einem der Verrückten getötet worden, der daraufhin aus dem Hotel stürzte, was den Angestellten veranlasste, schleunigst zuzusperren. Doch als plötzlich ein Teenager an die Glastür des Hotels pocht, ein offensichtlich völlig verängstigtes Mädchen in einem blutbefleckten weißen Kleid, verlangt Clay, dass er auch sie hereinlässt ... und als der Angestellte sich querstellt, zieht Clay das Messer aus dem Hosenbund, das er dem letzten Irren abgenommen hatte.
Für solche Spielchen aber hat Tom keine Zeit, denn das Mädchen wird von einem kräftigen Bauarbeiter verfolgt: Tom schnappt sich den nächsten Stuhl und schleudert ihn gegen die Glastür. Der Stuhl durchbricht das Glas und erwischt auch den Verrückten, woraufhin Clay ins Geschehen mit eingreift und dem Amokläufer das Messer bis zum Heft in den Hals rammt. Auf diese Weise retten sie gemeinsam das Mädchen Alice Maxwell.
Mr. Ricardi (so der Name des Hotelangestellten) kann es nicht fassen: Tom und Clay haben soeben dafür gesorgt, dass das Hotel völlig angreifbar ist. Auch ihre Beteuerungen, dass eine verschlossene Tür keinerlei Schutz bietet (haben sie nicht kurz zuvor ein Flugzeug in ein Gebäude stürzen sehen?), prallt an Ricardi ab, der sich schmollend zurückzieht, während Alice schluchzend ihr bitteres Erlebnis schildert: Sie war mit ihrer Mutter in einem Taxi unterwegs, als es geschah und erlebte mit, wie ihre Mutter – die eben noch mit dem Handy telefonierte – auf einmal durchdrehte und den Taxifahrer anfiel. Natürlich führte das zu einem Verkehrsunfall, der jedoch glimpflich verlief. Doch nun brauchte ihre Mutter ein neues Opfer und ging auf Alice los, die ihre eigene Mutter mit einem Karateschlag auf die Nase außer Gefecht setzte und floh. Alice kommt nicht über das Wissen hinweg, dass ihre Mutter sie sicherlich umgebracht hätte, wenn Alice sich nicht an ihren schon etwas zurückliegenden Selbstverteidigungskurs erinnert hätte.
Handys. Es muss mit Handys zu tun haben. Und Clay wird einen Gedanken nicht los: Sein eigener Sohn Johnny hat zum 12. Geburtstag ein Handy bekommen – ist auch er jetzt einer der Verrückten?
Ob wohl das Festnetz sicher ist? Clay fragt bei Ricardi nach, der bestätigt, dass er unmittelbar nach dem Ausbruch des Chaos telefonierte – also wagt Clay den Anruf, hat aber kein Glück, da sämtliche Leitungen völlig überlastet sind. Aber Clay muss hier raus, muss seinen Sohn finden und mit eigenen Augen sehen, dass es ihm gut geht. Hier sind sie nicht sicher, auch nicht im Hotel, denn oben hören sie einen Irren toben. Ricardi hat die Aufzüge abgeschaltet, doch es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis das Wesen die Treppe findet ... also verbarrikadieren sie die Tür zum Treppenhaus.
Auch deswegen fühlt Tom sich sicher und will das Hotel nicht verlassen, vor allem, weil draußen der Tumult hörbar zunimmt. Alice aber bestärkt Clay mit dem Ende ihrer Geschichte: Es sei ihr ein Leichtes gewesen, einem Verrückten zu entkommen, denn wenn man sich versteckte und der Wahnsinnige den Blickkontakt verlor, vergaß er einen sofort und stürmte einfach weiter.
Tom lässt sich überzeugen und bietet sein eigenes Haus in Malden als erste Zwischenstation an – aber Mr. Ricardi bleibt stur, die Geschäftsleitung baue auf ihn und er werde seinen Posten nicht verlassen. So bleibt er zurück, als die drei ins nebenan gelegene Café gehen, um sich Sandwichs zu machen und etwas zu trinken zu besorgen. Aber Clay hat seine Aktentasche vergessen und kehrt noch einmal um, auch mit der vagen Hoffnung, Ricardi doch noch bekehren zu können. Daraus wird nichts: Clay findet Ricardi, der sich im Hotel mit einem Kabel erhängt hat.

Teil 2: Malden

Unterwegs nach Malden (1 – 5)

Und so brechen sie auf (siehe auch Route von Clayton Riddell), um der Großstadt zu entkommen. Auf einer Brücke verharren sie mit vielen anderen Flüchtlingen und starren auf die brennende Stadt herab – Clays Frage, ob eine moderne Stadt in Flammen aufgehen kann, ist wohl beantwortet worden.
Schnell fällt Clay auf, wie viele Leute Alice groß anglotzen, und gleich wird ihm bewusst, warum: Sie gehört altersmäßig klar zu einer Minderheit, da Mädchen ihres Alters sich selten von ihrem Handy trennten.
Doch dass sie mit zwei Männern unterwegs ist, erregt Misstrauen, und auf einmal spricht sie eine religiöse Fanatikerin an, die – eine Bibel umklammernd – Zeder und Mordio predigt (siehe auch Star Wormwood) und die Männer beschuldigt, Alice als Sexsklavin haben zu wollen. Als Clay sieht, wie sehr die Frau Alice verängstigt, schlägt er ihr mit der flachen Hand ins Gesicht, um sie zum Schweigen zu bringen. Auch Tom reagiert auf die Frau aggressiv, denn er ist geimpft: Seine Mutter und seine zwei Tanten waren religiöse Fanatikerinnen, die ihn von einem durchgedrehten Gottesdienst zum nächsten mitschleiften.
Als sie weitergehen, wird ihnen klar, wie dünn doch die Schicht der Zivilisation ist: Schon wird geplündert, schon brechen Kämpfe unter den Überlebenden auf – sie werden etwa Zeuge der "Schlacht um das Bierfässchen", als zwei Typen sich gegenseitig auf offener Straße verprügeln. Doch sie kommen des Nachts weitgehend problemlos bei Toms Zuhause an.

Die erste Nacht (6 – 11)

Auf der Veranda findet Alice einen Babyturnschuh, den sie fortan als Talisman mit sich herumtragen wird, und drinnen hören sie schon Rafe miauen, den Tom überschwänglich begrüßt. Das Innere von Toms Haus wird zu einem Hindernislauf, da der Strom ausgefallen ist und Tom erst einmal ein paar Taschenlampen besorgen muss.
Als sie allein sind, schütten sich Alice und Clay gegenseitig ihr Herz aus: Alice ist besorgt um ihren Vater, Clay um seinen Sohn. Doch Clay hat einen schwachen Hoffnungsschimmer: Johnny vergisst es regelmäßig, sein Handy aufzuladen – hatte er deswegen diesmal vielleicht Glück?
Trotz oder gerade wegen der unglaublichen Ereignisse der zurückliegenden Stunden, sind alle von einer bleiernen Müdigkeit überfallen. Tom gibt Alice einen Pyjama und lässt ihr Wasser ein, dass sie sich reinigen kann. Als sie sauber ist und das blutige Kleid im Müll entsorgt wurde, geht es ihr auch gleich besser und sie schläft umgehend ein.
Im Gespräch mit Clay äußert Tom seine Erleichterung, dass sie sich getroffen haben und diesen Wahnsinn nun nicht allein aushalten müssen. Tom will auch für Alice da sein und gibt Clay zu verstehen, dass er – sollte Alice Alpträume haben – zu ihr ins Bett schlüpfen könnte, ohne dass eine Gefahr sexueller Übergriffe gegeben wäre; Tom ist homosexuell.
Bevor auch sie zu Bett gehen, schmieden sie weitere Pläne. Tom hat keine Waffe, weiß aber davon, dass ein Nachbar, Arnie Nickerson, ein großer Waffenfan und sicherlich gut ausgestattet ist. Sofort beschließt Clay, am nächsten Tag dort vorbeizuschauen, entweder, um Nickerson auf ihre Seite zu ziehen oder sich – sollte das Haus leer sein – an seinen Waffen zu bedienen.
Eine weltweite Katastrophe: Der Puls in Russland
Tom bringt erneut die Idee eines Terroranschlags auf den Tisch und sucht nach einem Funken Hoffnung: Wenn es möglich ist, ein solch gewaltiges Signal zu senden, das möglicherweise sogar weltweit zur Tobsucht führte, wäre doch auch anzunehmen, dass die Irren – um noch größeren Schaden zu vermeiden – so "programmiert" wurden, dass sie sich nach einigen Stunden selbst töteten oder sich einfach für immer schlafen legten. Darauf will Tom bauen und hofft, am nächsten Tag die Ruhe nach dem Sturm vorzufinden.
Trotzdem hält Tom es für richtig, eine Wache aufzustellen, eine Idee, die Clay nicht so berauschend findet, da er sich sicher ist, dass es ihnen auch nicht hilft, vorher Bescheid zu wissen, wenn eine wilde Meute beschließen sollte, Toms Haus zu überfallen. Doch er geht einen Kompromiss ein und schläft auf der Veranda, wo man ihn kaum sehen kann, er aber einen guten Blick auf die Straße hat.
In der Tat kann Clay nicht durchschlafen, da ihn ein gellender Schrei weckt – aus dem Haus. Alice hatte einen fürchterlichen Alptraum, aber Clay hört schon Toms Stimme, die beruhigend auf das Mädchen einspricht.

Zombieparadies (12 – 21)

Toms Wunsch geht nicht in Erfüllung: Das Erste, was er am nächsten Morgen sieht, als er aus dem Küchenfenster blickt, ist einer der Verrückten, der sich in seinem Hintergarten an einem Kürbis gütlich tut. Tom kennt diesen Typen sogar – der Mann mit dem Namensschild George arbeitet an einer Tankstelle – und stellt fest, dass er doch einigermaßen harmlos wirkt, wenn er auch eindeutig zu den vom Puls Betroffenen gehört.
Zusammen mit Clay und Alice beobachten sie, wie zwei weitere "Zombies" dazukommen (einer davon ein älterer Mann) und sich gegenseitig anfangs nicht beachten. Alice zeigt sich beunruhigt von der Tatsache, dass die am Vortag so durchgedrehten Wesen nun auf einmal einen gewissen Verstand an den Tag legen, denn sie brechen die Kürbisse mit Hilfe des Rads am Zierschubkarren im Garten auf. Freilich dauert aber die friedfertige Stimmung nicht lange an: Kaum ist der Kürbis offen, als George sich auf den alten Mann stürzt, ihm das Genick bricht und sich seine Frucht klaut.
Der echte Schock aber erwartet die Überlebenden, als sie auf die Straße hinausblicken, denn die ist voller Handy-Verrückter, die wie ein Vogelschwarm nach Osten ziehen. Manche gebaren sich seltsam, doch die meisten marschieren einfach nur geordnet wie eine Armee, ohne sich von gelegentlichen Schüssen oder Schreien in der Ferne ablenken zu lassen – ganz anders als die Tobsüchtigen des Vortags. Und während Tom die Straße vor dem Haus als "Zombie-Paradies" bezeichnet, bricht Alice in stille Tränen der Verzweiflung aus.
Als Alice später ein Radio findet, sind sie alle von der Angst ergriffen, der Puls könnte über Radiofrequenzen übertragen werden. Clay, der sich deshalb wie ein Feigling fühlt, sperrt das Radio somit wieder weg, ohne es auszuprobieren und begibt sich wieder auf seinen Wachposten. Sie haben beschlossen, nachts weiterzuziehen, da die Verrückten sich in der Nacht auszuruhen scheinen. Um die Mittagszeit macht Clay die Beobachtung, dass das plötzliche Gemeinschaftsgefühl der Tobsüchtigen geschwunden ist, denn sie wirken nicht mehr wie ein Vogelschwarm.
Wie Alice bei ihrer Wache feststellt, tun sie sich allerdings gegen Abend wieder zusammen – diesmal aber in die andere Richtung. Alice äußert den anderen gegenüber die Vermutung, dass die Irren sich vielleicht irgendwo – etwa in einer großen Turnhalle – für die Nacht versammeln ... und merkt kaltblütig an, ob das nicht eine ideale Gelegenheit für einen Massenmord wäre.
Für Clay und Tom ist die Zeit gekommen, sich zu verabschieden – Clay von seiner Künstlermappe und dem "Dark Wanderer", Tom von seinem Kater, was ihm außerordentlich schwer fällt. Doch als Rafe – seiner Katzenart entsprechend – erhobenen Hauptes einfach davonzieht, reißt auch Tom sich zusammen und verlässt sein Haus.
Ihr erster Abstecher geht direkt rüber zu den Nickersons, in deren Küche sie eine fürchterliche Szene vorfinden, die Clay mit seinem Künstlerauge sofort rekonstruieren kann. Heidi Nickerson, die Tochter, wurde vom Puls verrückt und attackierte ihre Mutter, die sich mit einem Nudelholz zur Wehr setzte und ihre eigene Tochter erschlug. Daraufhin schnappte sie sich eine Waffe (die sind hier tatsächlich überall griffbereit) und erschoss sich selbst. Alice übergibt sich nach diesem Fund ausführlich; die Männer aber machen sich daran, sich für ihre weitere Wanderung mit Schusswaffen einzudecken.

Teil 3: Gaiten Academy

Gerüchte und Wahrheiten (1 – 10)

Als sie weiterziehen, sehen sie immer mehr Phonies, die gewaltige Gettoblaster mit sich herumschleppen. Sollte sie diese wirklich ansammeln, um den Puls geballt auf die Überlebenden loszulassen? Sie finden darauf keine Antwort, sind sich aber einig, dass es eine Art telepathisches Gruppendenken ist, was von den Irren Besitz ergriffen hat und sie nun lenkt.
Es scheint, als sei es in der Tat relativ sicher, sich des Nachts zu bewegen, während die Phonies sich zurückziehen. Menschengruppen erkennt man schon aus der Ferne anhand der Taschenlampen, sodass Clay im Geiste für die in das Nachtleben getriebenen Überlebenden der Katastrophe das Wort "Taschenlampenleute" prägt.
Und sie treffen immer mehr andere Taschenlampenleute, die das Gerücht verbreiten, dass Menschen, die versuchen, die Grenze von Massachusetts nach New Hampshire zu überqueren, kurzerhand erschossen werden, was Tom und die anderen nur für ein "urban myth" halten, also eine erfundene Story, die sich hartnäckig hält (wie die von den Alligatoren in der Kanalisation New Yorks).
Wieder andere bringen die Theorie auf, die Phonies mieden Innenräume, sodass man ihnen leicht entfliehen könnte, indem man sich in Häuser zurückziehe. Diesem Gerücht kann die Gruppe um Clay eine gewisse Glaubwürdigkeit abringen.
Wie erwartet, ist die Überquerung der Grenze nach New Hampshire völlig problemlos – wäre da nicht ein Schild, das sie in diesem Staat willkommen heißt, hätten sie den Übergang kaum bemerkt.
Eine neue Gruppe Taschenlampenleute versorgt sie mit weiteren Hinweisen und Tipps, wie dem, dass es nichts brachte, sich – wenn man von Phonies überfallen wurde – für einen der Ihren auszugeben, da sie einen witterten oder die "normalen" Gedanken lesen konnten. Der wichtigste Tipp ist aber wohl der mit den Schuhen: Wenn man sich in ein Haus zurückzog, sollte man davor Schuhe stehen lassen, um anzuzeigen, dass das Haus belegt war. So vermied man garstige Unfälle, wenn jemand im Haus glaubte, überfallen zu werden und sofort mit dem Schießen anfing.
Umso näher sie dem Ort Gaiten kommen, desto lauter vernehmen sie Musik. Es ist Musik wie "Baby Elephant Walk" und die "Beer Barrel Polka" – Gute-Laune-Schlager, die den Männern den Magen herumdrehen und bestätigen: Die Phonies müssen einfach verrückt sein.

Neue Bekanntschaften und deren Erkenntnisse (11 – 17)

Kaum mitten in der Nacht in Gaiten angekommen, machen sie die Bekanntschaft von Professor Charles Ardai und dem 12-jährigen Jungen Jordan, der – auch wenn sie das freilich noch nicht ahnen können – ihr Quartett komplettieren und bald mit ihnen zu den Unberührbaren gehören wird. Ardai, ein ehemaliger Englisch-Professor und Schulleiter, ist hocherfreut, dass sie sich zu ihm gesellen, denn lange schon will er jemandem seinen Fund zeigen:
Auf dem großen Fußballfeld hinter der Universität wimmelt es vor Phonies, die dort wie die Sardinen dicht an dicht liegen, umgeben von CD-Playern, die ihre Kaufhausmusik in die Dunkelheit plärren. Clay kann es nicht fassen, es ist ein alptraumhafter Anblick: geschätzte 1000 Körper, die einfach nur daliegen und auf nichts reagieren, auch nicht, wenn man sie anstupst. Dem ist Alice noch nicht gewachsen, und schnell ziehen sie sich zurück in die Schlafsäle der Uni.
Am nächsten Tag stärken sie sich bei einem guten Essen und lassen sich von Ardai und Jordan auf den neusten Stand der Dinge bringen. Denn die beiden sind nicht untätig gewesen und haben – unter Einsatz ihres Lebens – die schlafenden Phonies erforscht. Sie fanden Erstaunliches heraus: Tatsächlich steht Telephathie im Zentrum dieser neuen Lebensform, und es geht noch weiter als sie bisher dachten – nur ein CD-Player nämlich enthält wirklich eine CD ... alle anderen übertragen das Signal einfach, ohne miteinander verkabelt zu sein. Jordan und Ardai sind überzeugt davon, dass die Phonies selbst die Sender sind, denn auch von ihnen selbst ist Musik zu vernehmen.
Ardai redet nicht lange um den heißen Brei: Das ist ihre Chance, massenhaft Phonies auszuschalten – einfach über die schlafenden Körper Benzin gießen, anzünden et voilà. Die anderen sind anfangs entsetzt über diese gnadenlose Idee, doch Ardai bleibt standhaft und erläutert zusammen mit dem Computerfreak Jordan ihre Theorie über den Puls.
Die Phonies benutzen die Musik nicht einfach nur als Schlaflieder; sie laden sich dazu auf, bringen ihr Gehirn auf den aktuellen Stand. Denn Jordan und Ardai sind überzeugt, dass genau das passiert ist: Der Puls programmierte die Gehirne der Opfer in Sekundenbruchteilen neu wie eine Festplatte, entriss ihnen ihre Menschlichkeit und ließ lediglich das Freudsche Es, also die innersten Triebe übrig. Und jede Nacht bekommen sie neue Infos auf diese biologische Festplatte gespielt. Können sie, die Überlebenden des Puls, es riskieren, einfach abzuwarten, bis die Phonies sozusagen auf dem neusten Stand sind? Sie müssen sobald wie möglich zuschlagen.

Das Feuer (18 – 25)

Es erweist sich als nicht so einfach wie gedacht, an das Benzin zu kommen. Nach einem ersten Fehlschlag begeben sich Clay und Tom zu einer Tankstelle, wo sie zwei weitere erstaunliche Funde machen. Erstens einen mysteriösen Schriftzug, der mit Kreide auf die Straße gemalt ist: Kashwak = No-Fo. Aus unerfindlichen Gründen beunruhigt sie diese unverständliche Aussage.
Schnell aber sind sie abgelenkt von Entdeckung Nummer zwei: Die Phonies haben sich offenbar in der Tat noch ein Stückchen weiterentwickelt. Sie sehen zwei von ihnen, einen Mann und eine Frau, die sich um eine Packung Süßigkeiten streiten. Zwar geben sie nur gutturale Laute von sich, scheinen sich damit aber in der Tat zu unterhalten – und während ihres Streits, den Tom und Clay vom Innern der Tankstelle aus beobachten, lösen sie ein unheimliches Phänomen aus, denn wie magisch lädt sich die Luft auf, Dinge bewegen sich wie von Geisterhand.
Die Frau scheint den Streit zu gewinnen, und alles beruhigt sich wieder. Beunruhigt über diese neue Ebene der Kommunikation und der Intelligenz der Phonies (Infos, die Clay und Tom den anderen vorenthalten wollen), machen sie rasch mit ihrem Plan weiter und schnappen sich zwei Tanklaster, die sie – ohne solche Kleinigkeiten wie Zäune zu beachten – auf das Fußballfeld fahren. Sie stellen sie nebeneinander mitten auf das Feld.
Als die Phonies kommen, hat Alice Angst, sie könnten sofort erkennen, dass da etwas nicht stimmt, doch die Verrückten legen sich um die Tanklaster herum einfach hin, schalten ihre Musik ein und fallen sofort in ihren unheimlichen Tiefschlaf. Hinter einer Betonbarriere verborgen liegen die Menschen schon auf der Lauer – dann steht Clay auf und feuert einen Schuss auf einen der Tanklastwagen. Sein Plan: Zwei Schüsse pro Laster müssten genügen – doch er kommt über einen Schuss nicht hinaus, denn die folgende Explosion ist gewaltig, so gewaltig, dass sie alle auf der Stelle gestorben wären, wäre da nicht die Barriere gewesen.
Nichts, da ist Clay sich sicher, konnte auf dem Fußballfeld dieses Inferno überleben – dort draußen tobt eine Feuersbrunst, deren Hitze sie selbst nur mit knapper Not entkommen. Dann aber kommen die Phonies zu sich ... viel zu spät. Die Irren brüllen mit einer Stimme ihre Qualen in die Nacht – und ein anderer Phonie-Schwarm scheint aus der Nacht heraus mit einem Zornesschrei zu antworten.
Da wird Clay klar: Sie haben einen Fehler begangen; sie werden die Rache der Phonies auf sich ziehen. Doch hätte er wirklich anders handeln können? Bei dem Tempo, welches die Phonies mit ihrer Entwicklung an den Tag legten? Clay will sofort von hier weg, aber freilich ist Ardai zu schwach, ihnen zu folgen – und Jordan weigert sich, ihn zu verlassen. Alice, ohnehin ganz aufgelöst, weil sie bei der Explosion ihren Glücksbringen, den Babyturnschuh, verloren hat, geht keineswegs ohne Jordan, Tom nicht ohne Alice – und Clay, der sich trotz seiner Angst und seiner Mission, seine Familie finden zu wollen, im Zugzwang sieht, will wiederum nicht ohne Tom und Alice aufbrechen. Er willigt ein, zumindest bis zur nächsten Nacht hier zu bleiben.
Wird sich etwas auf dem Fußballfeld tun, sobald die Sonne aufgeht? Fehlanzeige: Von dort dringt nur der Geruch verbrannten Fleisches herüber. Und Jordan hat ein weiteres Argument, warum sie sich keine Sorgen machen brauchten: Woher sollten die verbliebenen Phonies wissen, wer ihre "Kameraden" ermordet hatte? Sie hier sind seiner Ansicht nach völlig anonym und somit sicher.

Der Alptraum (26 – 31)

Clay ist entsetzt: Als er einen Moment mit Ardai alleine ist, gesteht dieser unumwunden, dass er vorhat, sich noch an diesem Tag das Leben zu nehmen, es aber so aussehen lassen will, als sei er an einem Herzinfarkt gestorben – Jordan weiß nämlich um Ardais schwaches Herz. Ardai will dies tun, damit Jordan loslassen kann, denn nur zusammen mit Clay, Tom und Alice hat der Junge eine Zukunft. Clay ist vor allem darüber entsetzt, dass er selbst nicht protestiert und Ardais Entscheidung sofort akzeptiert.
Trotz dieser Ankündigung, schläft Clay ein, kaum dass er sich ins Bett legt – und hat den wohl schlimmsten Alptraum seines Lebens. In diesem sind er und seine Gefährden (inklusive Jordan) Geiseln der Phonies. Auf erhobenen Plattformen gefangen bietet sich ihnen kein Fluchtweg, wohl aber der Ausblick auf unzählige Verrückte ...
Und dann ist da dieser Mann. Er ist ein offenbar durch Bisswunden entstellter und dennoch seltsam distinguiert wirkender Farbiger mit einem roten Kapuzenpullover mit der Aufschrift Harvard. Irgendwie gelingt es diesem – obwohl sie ja alle so hoch oben sind – sie nacheinander mit der Hand am Kopf zu berühren, wobei er sie einzeln auf Lateinisch für geisteskrank erklärt; bei Tom etwa sagt er: "Ecce homo – insanus" ("Dieser Mann – irrsinnig"). Daraufhin antwortet die Menge geschlossen und donnernd: "NICHT BERÜHREN!"
Kaum ist Clay aufgewacht, als er eine Skizze dieses Mannes fertigt und eine verblüffende Entdeckung macht: Auch Tom und Jordan haben von ihm geträumt – sie hatten exakt denselben Alptraum, während Alice von nichts weiß. Jordan erkennt den Schwarzen auf der Stelle – doch sie haben keine Gelegenheit, sich weiter auszutauschen, da direkt vor der Eingangstüre plötzlich großer Lärm ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Entsetzt müssen sie feststellen, dass das Haus umzingelt ist: Durch alle Fenster starren sie Phonies an, bis sie sich auf ein unhörbares Kommando hin zurückziehen. Clay, der spürt, dass dies von ihm erwartet wird, öffnet die Tür und findet sämtliche verkohlte Gettoblaster vor der Schwelle wie einen Turm aufgebaut – und auf dessen Spitze befindet sich Alices Turnschuh-Talisman, den sie sofort wieder an sich nimmt.
Und dort, an der Spitze der Gruppe Phonies, steht er höchstselbst: der von Jordan so getaufte Lumpenmann aus ihren Träumen. Er sagt nichts, lächelt Clay und die anderen nur an – bis plötzlich in der Ferne Schreie beginnen. Was folgt, sind die wohl schlimmsten zehn Minuten in ihrem Leben, denn sie müssen mit anhören, wie rund um sie herum Menschen von Phonies grausam gefoltert und schließlich getötet werden. Es ist sofort klar: Dies ist die Strafe für den Brandanschlag auf dem Fußballplatz.
Als dieses Grauen vorbei ist, gibt der Lumpenmann ihnen still ein Zeichen: Die Straße gehört ihnen, sie sollen weiterziehen. Damit verschwinden die Phonies, ohne je ein Wort gesagt zu haben. Sie können das alle nicht verstehen: Weshalb blieben sie verschont? Wieso tötete man Unschuldige, lässt sie aber ziehen? Sie können der Frage vorerst nicht nachgehen, da Jordan nun die Absenz des Rektors auffällt.
Panisch macht er sich auf die Suche und findet etwas, was Clay nicht erwarten konnte. Ja, Ardai ist tot und ja, er hat sich das Leben genommen – doch worauf Clay nicht gefasst sein konnte, war die Art und Weise, wie er es tat. Denn offensichtlich wurde er per Telepathie von den Phonies dazu gezwungen: Vor ihm liegt ein Papier, auf dem Ardai in 14 Sprachen das Wort "geisteskrank" zu Papier brachte, bevor er sich den Bleistift ins Auge rammte. Wieder stellt sich die Frage, warum Ardai, nicht aber sie alle zum Selbstmord gezwungen wurden ...


V E Artikel über Puls
RomanPuls: Inhaltsangabe (Teil I, Teil II) • Rezension • Coverpage
Charaktere: Charles ArdaiFranklinGeorgeGeorge GendronGunnerHaroldDaniel HartwickRay HuizengaJordanDenise LinkDer LumpenmannAlice MaxwellTom McCourtPhoniesRafeMr. RicardiClayton RiddellJohnny RiddellSharon RiddellUnberührbare
Schauplätze: Lake KashwakamakRoute von Clayton RiddellTR 90
Sonstiges: Globale KatastrophenDark WandererPuls (Phänomen)Zombie2006