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Kinder des Mais: Inhaltsangabe

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Kinder des Zorns(Film).jpg

Inhaltsangabe zu Kinder des Mais

Stephen Kings Kurzgeschichte Kinder des Mais ist nicht weiter unterteilt; die hier zu findenden Überschriften dienen somit der Orientierung des Lesers, sind aber nicht von King intendiert.

Der Junge auf der Straße

Das Ehepaar Vicky und Burt Robeson ist im Auto unterwegs von Boston an die kalifornische Küste, vordergründig, um dort Vickys Bruder und dessen Frau zu besuchen, doch wissen es beide besser: Sie wollen die Reise nutzen, um ihre angeknackste Ehe zu retten.
Schnell aber gibt es Konfliktpotential und im Wagen knistert es vor Spannung. Vicky will nicht selbst fahren, weil sie nach kurzer Zeit am Steuer immer Migräne bekommt; Burt stellt das Radio zu laut; außerdem sind sie wohl zu früh von der Autobahn abgefahren und befinden sich jetzt im Niemandsland von Nebraska, wo es nicht mehr zu geben scheint als endlose Reihen von Maisfeldern (an dieser Stelle wird im Deutschen erst klar, dass es sich im Titel tatsächlich um Mais, nicht um die Genitivform des Monats Mai handelt).
Gerade will Burt endgültig seinem Zorn nachgeben und einfach umkehren, als – in einer Sekunde, in der er gerade nicht auf die Straße schaut – ein Junge aus dem Mais und direkt auf die Straße gerannt kommt. Burt hat keine Chance: Noch bevor er überhaupt bremsen kann, hat er das Kind bereits überrollt.
Kaum kommen sie zum Stillstand, da taumelt Vicky auch schon aus dem Wagen und übergibt sich lautstark. Dann zeigt sich, wie sehr sie ihren Mann verachtet, denn selbst in diesem Moment extremer Not giftet sie ihn an: "Herzlichen Glückwunsch, Tiger. (...) Willst du nicht herkommen und dir ansehen, was du getan hast? Du kannst deinen Pokerfreunden zu Hause davon erzählen." Wütend bringt Burt sie mit einer Ohrfeige zum Schweigen.
Aber bevor er sich das Unfallopfer ansieht, fällt ihm etwas im Mais auf. Burt geht hinein und findet überall Blut ... und einen Koffer, den er mit hinausnimmt, bevor er sich schwer atmend dem Jungen zuwendet. Er ist etwa 13 Jahre alt – und auch wenn Burt zweifelsohne für seinen Tod verantwortlich ist, hätte das Kind ohnehin nicht mehr lange zu leben gehabt: Sein Hals ist aufgeschlitzt worden.

Ankunft in Gatlin

Ist der Mörder noch da? Rasch holt Vicky das Gewehr aus dem Auto und Burt, der sich unangenehm beobachtet fühlt, verfrachtet den Leichnam in den Kofferraum. Sie fahren die Route 17 weiter, ohne dass ihnen jemand begegnet. Im Radio verstört die beiden ein jugendlich und völlig irr klingender Priester, sodass Vicky den Apparat schnell ausschaltet.
Um sich irgendwie abzulenken, öffnet Vicky den Koffer des Opfers und findet nur Klamotten. Doch halt – da ist ein aus Maiskolben gefertigtes Kruzifix, komplett mit Jesusfigur und INRI-Schild. Vicky möchte es am liebsten aus dem Fenster werfen, Burt aber hält es für Beweismaterial und deponiert es auf dem Rücksitz.
Noch vor der nächsten Stadt – laut Straßenatlas ein Weiler namens Gatlin – fallen ihnen seltsame Schilder mit Bibelsprüchen auf ... in Gatlin selbst beschleicht Vicky und Burt sofort ein komisches Gefühl, denn obwohl die Stadt laut Ortschild 5431 Einwohner hat, begegnen sie niemandem außer einem faulen Hund. Nirgends ist auch nur ein fahrendes Auto zu sehen; einziges Lebenszeichen ist entferntes Kindergelächter.
Ihnen fällt gleich auf, dass noch mehr mit der Stadt nicht stimmt: Die Preise an der Zapfsäule sind mindestens vier Jahre alt; das Restaurant, an dem sie schließlich halten, ist nicht nur verlassen: Der Spiegel ist kaputt, die Zapfhähne abgebrochen (siehe auch hier), die Preise auch hier überholt – und an der Wand hängt ein zwölf Jahre alter Kalender.
Weiterhin giften Vicky und Burt sich an: Sie will nur so schnell wie möglich von hier weg, während er endlich die Leiche loswerden will und deshalb nicht aufgibt, gleich hier nach Menschen zu suchen. Aber Vicky, die in ihrer Kindheit und Jugend schlechte Erfahrungen mit Religion gemacht hat, weigert sich rundum, ihn in die Kirche zu begleiten – schon der davor angebrachte Anschlag mit dem Thema der letzten Predigt schreckt sie ab, denn da ging es um die Huldigung von Dem, der hinter den Reihen wandelt, was sehr ominös klingt.
Vicky droht Burt, dass sie ohne ihn weiterfährt, sollte er nicht in fünf Minuten wieder hier sein, woraufhin er kurzerhand ihre Handtasche ausleert und ihre Autoschlüssel an sich nimmt. Sie verflucht ihn lautstark, während er die Kirche betritt. Da drinnen wird dann auch Burt mulmig zumute. Eine gruslig grinsende Jesusfigur mit grünen Haaren, eine demolierte Orgel, aus deren Pfeifen Maiskolben ragen – hier stimmt etwas ganz und gar nicht.
Erst recht beunruhigt ihn ein aufgeschlagenes Buch auf dem Altar. Darin findet er eine lange Liste mit Namen und Daten wie beispielsweise
Amos Deigan (Richard), 4. Sept. 1945 – 4. Sept. 1964

Daraus schließt er (offenbar durch eine Art göttlicher Eingebung gesegnet, denn seine vielfältigen Erkenntnisse gründen auf keinen weiteren Beweisen), dass Gatlin fest in der Hand von Kindern ist, die allesamt ihre Eltern getötet und dem Mais geopfert haben. Daraufhin entstand ein Kult rund um den Mais – und kein Kind darf länger leben als bis zu seinem 19. Lebensjahr, dann wird es auch geopfert.
In diesem Moment beginnt Vicky draußen, wie wild zu hupen.

Gejagte

Burt stürzt nach draußen und findet sich in einem Alptraum wieder: Dutzende von Kindern, wie altmodische Quäker gekleidet und ländliche "Waffen" wie Messer, Rohre und Hämmer schwingend, gehen auf das Auto los, und noch bevor Burt sich sammeln kann, versuchen die Ersten schon, Vicky durch das zerstörte Seitenfenster zu zerren.
Burt will ihr zur Hilfe eilen, als sich auch schon ein geworfenes Messer in seinen Oberarm bohrt. Der Messerwerfer ist auch schon zur Stelle, und Burt reagiert ohne nachzudenken: Er zieht sich das Messer aus dem Arm und stößt es dem Angreifer in den Hals. Burt taumelt von der Blutfontäne zurück und muss erkennen, dass Vicky verschwunden ist ... und dass er nun das Ziel aller Kinder ist. Burt dreht sich um und rennt.
Er rennt, wie er noch nie in seinem Leben gerannt ist, geschwächt durch die Armverletzung, doch unterstützt von seinem Überlebenswillen. Quer durch die Stadt, schließlich sogar raus aus Gatlin, bis er zu dem Schluss kommt, dass er die viel jüngeren und damit sportlicheren Verfolger nur im Mais wird abschütteln können. Er biegt also ab und stürzt ins nächste Maisfeld.
Von Endorphinen durchflutet und durch die plötzliche Kühle und die unendlichen Möglichkeiten des Sich-Versteckens in euphorischer Stimmung, schüttelt er die Kinder durch eine wilde Zickzackflucht ab, bis er vor Erschöpfung zusammenbricht.
Nach einiger Zeit hört er seine Häscher und rappelt sich wieder auf; bis zum Sonnenuntergang kann er sie hinter sich halten, als er auf einmal den Eindruck hat, dass sie sich zurückgezogen haben. Burt beschließt, diagonal durchs Feld immer der untergehenden Sonne entgegenzulaufen, bis er wieder zur Straße gelangt. Vorher aber kommt er zur Lichtung.

Die Lichtung

Bald fallen Burt mehrere Dinge gleichzeitig auf: Nirgends sind Krähen zu sehen, nicht einmal Unkraut – und das Maisfeld rauscht und raschelt, obwohl kein Windchen geht. Vor sich sieht er durch die Halme hindurch eine Lichtung auftauchen und fragt sich unbehaglich, ob er nicht die ganze Zeit genau hierhin gelenkt wurde.
Er betritt die Lichtung inmitten des Maisfeldes und erstarrt: Da ist Vicky, tot auf einer Querlatte festgebunden, ihre Augen ausgehöhlt und mit Spreu ausgestopft, der Mund voller Maiskolben. Neben ihr zwei Skelette, die ihre Kleidung noch als Pfarrer und Polizeichef ausweisen.
Burt hat keinerlei Zeit, den Schock zu verdauen, als in der eingebrochenen Dunkelheit etwas hinter ihm auftaucht:
   
Kinder des Mais: Inhaltsangabe
Er, der hinter den Reihen wandelt. Er war jetzt in der Lichtung. Burt sah etwas Grünes, mit schrecklichen roten Augen in der Größe von Fußbällen. Etwas, das den Geruch von Maiskolben verströmte, die jahrelang in einer dunklen Scheune gelagert worden waren.
   
Kinder des Mais: Inhaltsangabe
Als das Ding ihn erwischt, verstummen Burts Schreie recht schnell.

Die Strafe

Mittag am darauffolgenden Tag: Eine Gruppe Kinder steht um die beiden neuen Opfer und die zwei Skelette; unter ihnen ist Isaak, der neunjährige Seher und damit Anführer. Durch ihn spricht Er, der hinter den Reihen wandelt, und Er ist nicht zufrieden mit ihnen, denn Er musste bei dem letzten Eindringling die Arbeit selbst erledigen, da dieser den Kindern durch die Lappen ging. Auch mit dem Abtrünnigen, den sie zwar richteten, aber auf die Straße entkommen ließen (sodass Burt ihn überfuhr), haben sie schlampig gearbeitet.
Dafür, so verkündet Isaak, sollen sie alle bestraft werden, auf dass sie beim nächsten Mal aufmerksamer seien: Das Lebensalter wird von 19 auf 18 gesenkt. Unmittelbar sieht sich damit eine Reihe von Jugendlichen, insgesamt etwa 20 (darunter Malachias Boardman und Josef), mit dem Ende ihres Daseins konfrontiert, denn sie alle sind bereits 18. Ohne zu protestieren versammeln diese sich noch in jener Nacht und gehen geschlossen ins Maisfeld hinein.
Der Mais raschelt zufrieden.


V E Artikel über Kinder des Mais
KurzgeschichteInhaltsangabeHörbuchSammlungen (Nachtschicht, Katzenauge, Trucks) • Rezensionen (Kurzgeschichte, Verfilmung, Hörbuch)

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Charaktere: Malachias BoardmanRuth ClawsonDavidAmos DeiganEr, der hinter den Reihen wandeltJob GilmanGeschwister GraceAdam GreenlawBaby HortenseYemen HollisIsaakJapetJosefIsaac RenfrewMoses RichardsonBurt und Vicky RobesonRachel StigmanEve TobinMary WellsZepeniah Kirk
Schauplätze: Gatlin
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