Bill Hodges
Kermit William 'Bill' Hodges ist ein Charakter aus Stephen Kings Mr. Mercedes.
Bill ist die zentrale Figur des Romans. Der 62-jährige war bis zu seiner Pensionierung am 20. November 2009 Detective, 1st Grade in einer nicht benannten Großstadt. Er schied hochdekoriert aus dem Dienst aus. Er verfügt über die nötige Intelligenz und gedankliche Kreativität um auch komplexere Zusammenhänge zu erkennen und so mögliche Spuren und Verdächtige zu identifizieren. Dabei helfen ihm Partner wie Pete Huntley, mit denen er sich austauschen kann.
Hodges ist geschieden. Der Abschied von seiner Ex-Frau Corinne fällt scheinbar nicht so schwer, wie der Abstand von seiner Tochter Alison. Corinne ließ sich von ihm scheiden, als sie ihn nur noch auf zwei Arten kannte. Entweder im Dienst und nicht da, oder betrunken. Seltsamerweise trank er nur solange er Gesetzeshüter war. Seitdem er den ganzen Tag vor seinem Fernseher sitzt, schafft er nichtmal eine Dose Bier ohne, dass diese schal wird.
Doch der Alkoholkonsum ist auch gar nicht sein Problem. Unbewusst nimmt Hodges den alten Dienstrevolver seines Vaters immer häufiger in die Hände. Er wird zu einem Begleiter im Fernsehsessel und Hodges gesteht sich ein, nicht nur einmal den Geschmack des Laufes geschmeckt zu haben.
Brady Hartsfield kommt da wie ein Weckruf. Der Täter des Massakers vom 10. April 2009 schreibt dem Ex-Detective einen Brief. Dabei behandelt Brady ihn wie ein Opfer. Obwohl Hodges ein hochgelobter Polizist sei, wäre wohl die fortdauernde Freiheit des Mercedes Killers ein herber Verlust für den ehemaligen Detective. Hartsfield würde außerdem besorgt über die Selbstmordgefahr von Hodges sein, denn er weiß angeblich um seinen Zustand.
Hartsfields Absicht ist banal. Er will durch die mehrfache Erwähnung des Suizids Hodges genau dorthin treiben. Ähnlich wie er es etwa ein Jahr zuvor mit Olivia Trelawney begann. Doch Hodges ist anders. Er wird durch den Brief motiviert den Fall erneut zu behandeln. Er begibt sich auf die Suche nach den übersehenen Spuren. Dabei erhält er mehrfach Unterstützung.
Seine erste Hilfe ist jung und kommt aus seiner Nähe. Jerome Robinson ist siebzehn und mäht eigentlich regelmäßig Hodges' Rasen und kümmert sich ab und zu um die Computerprobleme des alten Mannes. Hodges vertraut dem Jugendlichen an, mehr über die Chatseite Under Debbie's Blue Umbrella herauszufinden. Er vertraut dem Jungen, dass dieser nicht herausposaunt, was er für den Ex-Cop tut. Im Laufe der Handlung wird Jerome immer wertvoller. Er erklärt Hodges das Prinzip des Knackens von Funkschlüsseln, er wird für ihn zum Chauffeur nachdem sein eigenes Auto in die Luft gejagt wird und er ist in der Lage eine weitere Helferin extrem zu motivieren.
Doch vorher tritt Janey Patterson in Hodges' Leben. Die jüngere Schwester von Olivia Trelawney stößt ihn ein paar Male in die richtige Richtung. Zu Beginn als sie ihm erklärt, ihre Schwester würde nie im Leben ihren Wagen offen stehen lassen, da sie sehr pingelig ist und unter Zwangshandlungen und Neurosen leidet. Dann als sie Hodges ermöglicht mit ihrer und Olivias Mutter Elizabeth zu reden. Nichtmal 24 Stunden vor deren Ableben erzählt die alte Dame Hodges, dass ihre Tochter mit Hartsfield über die Chatseite gesprochen hatte und sie nur deshalb Suizid beging, weil sich die Geister der Opfer des 10. April 2009 bei ihr lautstark meldeten.
Janey wird mehr als eine sehr hilfreiche Zeugin für Hodges. Er findet die Frau anziehend, und unerwartet für ihn, erwidert sie seine Gefühle. Trotz der fast 20 Jahre Altersunterschied fühlt sie sich bei ihm geborgen und entwickelt im Laufe der Handlung sogar Liebe für ihn. Sie verteidigt sogar seine Anwesenheit nachdem ihre Mutter starb gegenüber ihrer Verwandtschaft. Doch Hodges' kann nicht immer gewinnen. Hartsfield ist unzufrieden damit, dass Hodges ihm nicht so auf den Leim geht wie Olivia Trelawney. Er platziert eine ferngesteuerte Bombe im Auto von Hodges und will so den Tod des ehemaligen Detectives heraufbeschwören. Nur durch einen Zufall kann Hodges überleben. Holly Gibney, Janeys Nichte bat Bill mit ihr zu fahren. Janey, trotz des Trauerfalls gut gelaunt nimmt Hodges Autoschlüssel und neu erworbenen Hut um statt seiner seinen Wagen zu fahren. Sie haben es schließlich nicht weit vom Soames Beerdigungsinstitut. Hartsfield kann von seiner Position nicht erkennen, wer im Auto sitzt, zündet die Bombe und ist damit auch für den Tod des zweiten Kindes von Elizabeth Wharton verantwortlich.
Hodges ist empfindlich getroffen. Zu seiner Trauer kommt hinzu, dass er von seinem Ex-Kollegen befragt wird. Ausgerechnet in seinem Glücksvernehmungsraum sitzt er jetzt auf der anderen Seite des Tisches und muss sich dem Verdacht erwehren er hätte den Fall illegalerweise aufgenommen. Er kann seinen Expartner und Isabelle Jaynes nur schwer überzeugen. Jaynes vermutet das Richtige als sie ihn fragt, ob er mit dem Opfer geschlafen habe. Zum Glück für Hodges ist er nicht nur deutlich älter wie Patterson, sondern auch mehr als deutlich schwerer wie sie. Er erkauft sich Zeit und bekommt noch mehr dazu als die Dienststelle einen großen Erfolg in der Verfolgung von Mafia und Waffenschiebern feiern.
Die nutzt er zusammen mit Jerome und der unerhofften Expertise von Holly Gibney. Obwohl sie ähnlich verrückt wie ihre Tante Olivia scheint, erweist sie sich als große Hilfe bei der Tätersuche. Zusammen mit Jerome findet sie Hartsfields Geheimprogramm auf Trelawneys Rechner. Sie knackt Deborah Hartsfields Rechner durch den sie Zugang zu Brady Hartsfields Kontrollzentrum erlangen durch den sie erfahren, was Brady im Mingo Auditorium vorhat. Der Preis dafür ist vermeintlich gering. Holly freundet sich sowohl mit Jerome als auch mit Hodges an. Es ist soetwas wie eine Wiedergutmachung für ihn. Er erzählt Janey vor ihrem Tod, dass er das Gefühl hat, er könne die Schuld, die auch er an Olivias Tod trägt etwas abarbeiten indem er Holly hilft soweit er kann.
Hodges gibt der Frau die Möglichkeit der Selbsttherapie. Sie und Jerome heften sich an Bradys Fersen als die drei Sonderermittler zum Mingo-Auditorium kommen. Hodges erleidet vor dem Hintereingang der Halle einen Herzinfarkt und muss es den Jüngeren überlassen, seinen Fall zu beenden. Hartsfield wird nicht nur gestellt, sondern unschädlich gemacht.
Während Gibney und Robinson zu hohen Ehren kommen, kann Hodges sich glücklich schätzen nicht zu einer Strafe verurteilt zu werden. Staatanwaltschaft und der Richter der Stadt gehen hart mit ihm ins Gericht, weil er nicht nur Beweise zurückgehalten sondern auch 4.500 Menschen in Gefahr gebracht hat. Doch er kommt mit einem blauen Auge davon und kann so sein Leben in Ruhe weiterführen.
| |||